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Samstag, 16. August 2014

Rezension Rebecca Michéle

"Im Schatten der Vergeltung" von Rebecca Michéle


  • Broschiert: 421 Seiten
  • Verlag: edition oberkassel; Auflage: 1., Auflage (15. Juli 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3943121526
  • ISBN-13: 978-3943121520

  • Inhaltsangabe:

    Maureen, schottischer Abstammung, verheiratet mit einem einflussreichen englischen Landadligen und Mutter einer sechzehnjährigen Tochter, erfährt, dass ihre Mutter nach der Schlacht von Culloden (in Schottland) von drei englischen Offizieren vergewaltigt worden ist. Sie ist das Produkt dieser Gewalttat. Das erklärt Maureens freudlose Kindheit und Jugend, denn ihre Mutter konnte nie Liebe für sie empfinden. Maureens Ehemann fürchtet einen Skandal, wenn dies bekannt wird. Deshalb verstößt er Maureen und sagt der Tochter, die Mutter wäre gestorben. Um nicht zu zerbrechen, beschließt Maureen, die drei ehemaligen Offiziere zu finden. Der historische Roman spielt im England und Schottland um 1780 - 1782. Er behandelt die Auswirkungen der Niederschlagung des 2. Jakobitenaufstandes in Schottland nach der Schlacht von Culloden.

    Autoreninfo:

    Rebecca Michéle: geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Mann und zwei Kater in der Nähe von Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane veröffentlicht – auch unter den Pseudonymen Ricarda Martin und Michelle Ross. Großbritannien, insbesondere Cornwall und Schottland, fasziniert sie seit ihrer Jugend. Mindestens einmal im Jahr reist sie auf die britische Insel und recherchiert Schauplätze und Hintergründe ihrer Romane und ist regelmäßig als Reiseleiterin für verschiedene Organisationen in Großbritannien unterwegs.

    Meine Meinung:

    Titel: Auf dem Rachefeldzug...

    Da ich großes Interesse an historischen Romanen habe, probiere ich regelmäßig neue Autoren für mich aus und so kam ich zu Rebecca Michéle mit ihrem Buch "Im Schatten der Vergeltung". Man darf sich keineswegs vom kitschigen Cover ablenken lassen, denn kitschig ist die Geschichte ganz und gar nicht.

    Als Leser begeben wir uns in das Jahr 1780 und begleiten Maureen, die Ehefrau eines englischen Landadeligen. Sie erfährt von ihrer Mutter, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt hatte, dass sie die Frucht einer Vergewaltigung ist und diese Offenbarung zerstört Maureens bisheriges Leben. Sie sinnt nach Rache und begibt sich auf die Suche nach den Peinigern ihrer Mutter. Doch wird sie diese finden? Und wenn ja, was soll sie dann bloß tun?

    Der Roman besticht vor allem durch sehr viel geschichtliches Hintergrundwissen, was ich sehr ansprechend fand. Ich erfuhr viel über Schottland und England der damaligen Zeit.

    Die Handlung wird uns aus der Perspektive der dritten Person näher gebracht und ist ungemein temporeich. Zahlreiche Wendungen sorgen dafür, dass man als Leser ins Staunen gerät.

    Der Nebencharakter Frederica, die Tochter von Maureen, gefiel mir außerordentlich gut, denn ihr Handeln konnte ich immer nachvollziehen und sie war mir sofort sympathisch. Die Hauptprotagonistin Maureen machte es mir jedoch sehr schwer sie zu mögen, da ihre Gedanken für mich oft sehr naiv waren und ihr Handeln stets wankelmütig und völlig überstürzt war. Personen, die eigentlich etwas Gutes tun wollen, aber mit ihrem Handeln mehr Schaden anrichten als alles andere, sind bei mir leider keine Sympathieträger.

    Die Autorin beschreibt alles sehr ausführlich, manchmal zu detailliert, denn wenn angeführte Informationen die Geschichte nicht vorantreiben, dann haben sie für mich stets den Charakter eines Seitenfüllers.

    Unangenehm aufgefallen ist mir (dafür kann die Autorin jedoch nichts), dass sich bei meiner Printausgabe einige Fehler eingeschlichen haben, mal ist ein Wort zu viel, mal fehlt ein Buchstabe, Satzzeichen oder ähnliches, was mir das Lesen doch etwas vergällt hat. Die Schriftgröße war mir persönlich zu klein. Der Klappentext verrät für mein Empfinden auch viel zu viel, denn um das alles zu erfahren, muss man die ersten 100 Seiten gelesen haben.

    Alles in allem hat mich die Geschichte zwar nicht enttäuscht, aber wirklich überzeugen konnte sie mich leider auch nicht. Es passieren einfach viel zu viele Zufälle, die die Geschichte unglaubwürdig erscheinen lassen. Nun gut und wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich mich in die Hauptperson nicht einfühlen konnte.

    Fazit: Wer historische Schmöker liebt, der wird hier auf seine Kosten kommen. Mir hat das Buch leider nur eingeschränkt gefallen, da mir unter anderem einige Passagen zu grausam waren. Geschmackssache und daher nur bedingt zu empfehlen!


    Bewertung: gut gemeinte 3/ 5 Sternen