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Montag, 5. Januar 2015

Blogtour: “Glückliche Menschen küssen auch im Regen” von Agnès Martin-Lugand (Tag 2)


Bereits gestern startete die Blogtour zum Buch "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" von Agnès Martin-Lugand bei Schattenkämpferin.



Im Zuge dieser Tour habe ich mich mit einem sehr speziellen, recht ernstem Thema beschäftigt, nämlich der Bewältigung von Trauer.

Als junger Mensch kann einem dies eher weniger anhaben. Sicher ist man traurig, wenn der geliebte Hamster stirbt oder das alte Katerchen sanft entschlafen ist, aber das alles lässt sich als Kind oder Jugendlicher irgendwann verschmerzen. Aber was ist, wenn jemand stirbt, der einem so richtig nahe stand wie die eigenen Großeltern oder Eltern, gar der geliebte Partner? Dann sieht die Welt plötzlich ganz anders aus und nichts ist mehr wie es vorher einmal war.

Mich hat im Besonderen das Thema Trauerphasen interessiert. Hier gibt es gleich mehrere Interpretationsmöglichkeiten und ich möchte euch hier die beiden bekanntesten Modelle vorstellen.

Das Vierphasenmodell der Trauer nach Verena Kast

1. Phase: Nicht-wahr-haben-wollen oder leugnen

Die erste Reaktion, wenn man vom Tod eines geliebten Menschen erfährt ist wohl der Schock. Man kann nicht glauben, dass derjenige, den man gestern oder letzte Woche noch gesehen hat, nicht mehr lebt. Es muss sich um einen Irrtum oder um eine Verwechslung handeln, aber dieser Mensch ist ganz sicher nicht tot.

Diese Phase ist eher kurz und dauert ein paar Stunden oder wenige Tage.

2. Phase: Intensive aufbrechende Emotionen

Bei der betroffenen Person ist nun angekommen, dass der geliebte Mensch tot ist und derjenige reagiert daraufhin sehr emotional. Dies kann sich sehr unterschiedlich äußern, sei es durch starkes Weinen, Fluchen, Dinge zerstören. Die Trauer kann sich hier durch Wut und Ärger äußern oder aber auch durch Erleichterung, wenn der Verstorbene zuvor lange leiden musste. Besonders tragisch ist es, wenn man mit dem Verstorbenen noch etwas hätte klären wollen, dies jedoch nicht mehr konnte.

Man sollte diese Gefühle in jedem Fall ausleben, da dies vor Depressionen schützen kann und dafür sorgt, dass man nicht in dieser Phase stecken bleibt.

Die Dauer dieser Phase kann sehr unterschiedlich sein, ist bei den meisten Menschen aber ähnlich kurz wie Phase 1.

3. Phase: Suchen, Finden, Loslassen

In dieser Phase kommt man dem Verstorbenen noch einmal nahe. Man sucht die Verbindung durch Fotos, persönliche Gegenstände, das Besuchen geliebter Orte oder ähnlichem.

In dieser Phase sollte man sich innerlich von der verstorbenen Person lösen, Konflikte gedanklich abarbeiten und Probleme verdauen. Auch in dieser Trauerphase kann es noch einmal sehr emotional werden und Gefühlsausbrüche wie in Phase 2 begleiten den Trauernden.

Diese Phase kann sehr unterschiedlich lange dauern, der Trauernde sollte jedoch sehr stark aufpassen nicht in dieser Phase stecken zu bleiben indem er gedanklich mit dem Toten sein Leben in einer Traumwelt weiterführt als wäre nichts geschehen.

4. Phase: Akzeptanz und Neuanfang

Der Trauernde hat verstanden, dass der Verstorbene aus dem Leben geschieden ist und nicht mehr Teil des Lebens des Trauernden ist. Es wurde erkannt, dass Tod und Trauer zum Leben dazu gehören und dass das Leben auch ohne den geliebten Menschen weiter gehen muss. 


Das Vierphasenmodell der Trauer nach Yorick Spiegel

Die Schockphase

Diese Phase setzt sofort nach Erhalt der Todesnachricht ein und lähmt den Informierten. Der Hinterbliebene kann sehr unterschiedlich auf die Nachricht reagieren, entweder er schottet sich ab oder widmet sich alltäglichen Aufgaben. Es ist stark davon abhängig, ob der Tod des Angehörigen erwartet wurde oder plötzlich kam. Diese Phase dauert meist Stunden bis zu wenigen Tagen.

Die kontrollierte Phase

Trotz der schrecklichen Nachricht muss der Hinterbliebene zunächst funktionieren und die Beerdigung mit allen dazugehörigen Verantwortungen erledigen. Die Emotionen bleiben kontrolliert. Durch diese Selbstkontrolle entsteht jedoch eine gewisse Distanz zu dem ganzen Sachverhalt, man funktioniert mehr als dass man aktiv und bewusst agiert. Diese Phase endet meist, wenn die Beerdigung erreicht ist.

Die Phase der Regression

Nun muss der Trauernde den Alltag ohne den Verstorbenen bewältigen, was diesen meist in ein tiefes Loch zieht. Hilfe von außerhalb ist zwar gewünscht, wird aber meist abgelehnt, weil man diese als sinnlos erachtet. Die Welt um einen herum fühlt sich an als würde sie zusammenbrechen. Hier muss der Hinterbliebene Vorsicht walten lassen, dass er nicht in eine Depression versinkt oder einer Sucht wie dem Alkohol verfällt, um das Erlebte zu vergessen.



Die Phase der Adaption

Als Hinterbliebener versucht man langsam wieder in das alte Leben zurückzukehren, auch wenn dieses nicht mehr so ist wie zuvor. Der Verlust wird nach und nach akzeptiert, der Verstorbene wird jedoch für immer im Herzen des Trauernden verbleiben.

 

Jeder, der selbst einen Trauerfall erlebt hat, der kann sich sicher noch sehr genau erinnern wie er selbst reagiert hat. Ich persönlich erkenne mich eher im Modell von Verena Kast wider.

Im Buch "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" kann man anhand der handelnden Protagonistin Diane sehr gut miterleben wie jemand die Trauer verarbeitet.

Euch interessiert das Thema noch intensiver? Dann schaut doch einfach auf der Seite vorbei, von der ich die Informationen habe: Trauerphasen.

Morgen geht es dann weiter bei Johannisbeerchen.
 

Natürlich gibt es auch noch etwas zu gewinnen, nämlich eines von 10 Exemplaren des zauberhaften Buches "Glückliche Menschen küssen auch im Regen". Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht. Was ihr dafür tun müsst? Kommentiert diesen Beitrag und verratet mir doch einfach, ob ihr auch schon einmal richtig traurig ward und wenn ja warum. Bitte gebt bei eurem Kommentar eure Mailadresse an. Wenn ihr dies nicht wollt, dann schreibt mir an nicigirl85(at)gmail.com mit Betreff Blogtour unter welchem Namen ihr kommentiert habt und ihr könnt dennoch teilnehmen. Kommentare ohne Angabe einer Mailadresse werden nicht berücktsichtigt. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am  10.01.2015 auf Literaturschock.


 Regeln:

Teilnahmeschluss ist der 09. Dezember um 23:59 Uhr.
Kommentare ohne Nennung der Mailadresse werden nicht berücksichtigt
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Teilnahme ist ab 18 Jahren, Minderjährige dürfen nur mit Einverständniserklärung der Eltern teilnehmen
Der Versand erfolgt innerhalb Deutschlands, der Schweiz und Österreich.
Für den Versand wird keine Haftung übernommen.
Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen.
Die Daten werden ausschließlich für das Gewinnspiel verwendet und danach gelöscht.


Stationsübersicht:

04.01.2015 - Schattenwege
05.01.2015 - nicigirl85s Welt 
06.01.2015 - Johannisbeerchens Bücherblog
07.01.2015 - Lunas Leseecke
08.01.2015 - Schattenwege 

09.01.2015 – Literaturschock
10.01.2015 – Bekanntgabe Gewinner bei Literaturschock

Edit: Kommentarfunktion erweitert für alle auch ohne Google- Konto

Quelle zum Thema Trauerphasen: http://www.trauerphasen.de/