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Donnerstag, 4. Juni 2015

Zitate aus "Die Sache mit dem Dezember"

Wie ihr sicher an meiner Rezension zum Buch "Die Sache mit dem Dezember" bemerkt haben dürftet, hat mir der Roman richtig gut gefallen.

Der geniale Schreibstil des Autors hat mich so fasziniert, dass ich irgendwann nicht mehr jedes Zitat aufschreiben konnte, sondern einfach nur Post- its gesetzt habe.



So sieht ein Buch dann nach dem Lesen aus.

Doch nun zu den Zitaten. Es sind nicht zwingend schöne Sätze, sondern in erster Linie Sätze, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

S. 17: "Aber Zärtlichkeit konnte man auch für eine Missgeburt von einer Promenadenmischung empfinden, die man am besten direkt nach der Geburt ertränkt hätte."

S. 22: "... und ein paar nervös wirkende Hirnis standen daneben, wie alte, zerkochte Brokkoli- Röschen neben einem Teller mit Steak und Pommes."

S. 27: "... um die Tragödie auseinanderzurupfen wie Krähen eine weggeworfene Imbissverpackung."

S. 30: "Es wäre ohnehin zu viel PLatz darauf gewesen, und dieser leere Platz hätte die Traurigkeit aus ihnen herausgesaugt, wie ein Staubsauger den Staub hinter dem Fernseher hervorsaugt: Man hatte vergessen, dass er da war, bis man sich auf die Suche danach machte."

S. 59: "... denn wenn man zulässt, dass die Krähen dem toten Hund die Augen auspicken, kann man nicht mehr so tun, als würde er nur schlafen."

S. 69: "Oft waren es zwei alte Brüder, die dasselbe Land bestellten und wie zwei stinkende, alte Erbsen in einer halb verfallenen Schote von einem Haus lebten."

S. 77: "... während die Worte in seinem Kopf herumpurzelten wie die Kugeln bei der Lottoziehung."

S. 86: "Eugene Penrose atmete schwer durch die Nase, und seine feuchten Nüstern bebten wie die eines jungen Bullen."

S. 143: "Es war, als wäre die Luft fest geworden, wie Bratensoße, die zu lange offen in einer Schale gestanden hat."

S. 161: "Es fühlte sich an, als würde man sich nach einem langen Arbeitstag in einen Heuhaufen fallen lassen, der warm war von der Sonne."

S. 163: "Die Wahrheit ist, was am lautesten geschrien und von den meistern wiederholt wird."

S. 175: "Trotzdem sah eine gedruckte Lüge wahrer aus, als die Wahrheit aus dem Mund eines Idioten klang."

S. 193: "Sarkasmus ist die Waffe der geistig Schwachen."

Na neugierig geworden auf das Buch? Ich kann es wirklich nur empfehlen, denn es ist blanker Lesegenuss...