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Donnerstag, 27. August 2015

Rezension Bernhard Stäber

"Vaters unbekanntes Land" von Bernhard Stäber

  • Taschenbuch: 416 Seiten
  • Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (6. November 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3802595793
  • ISBN-13: 978-3802595790
Inhaltsangabe:

Der Psychologe Arne Eriksen – halb Norweger, halb Deutscher – zieht nach einem traumatischen Erlebnis von Berlin nach Haugesund in Norwegen. Hier trifft er auf die junge Kommissarin Kari Bergland, die in einem grausamen Mordfall ermittelt und in einer Sackgasse gelandet ist. Arnes Wissen auf dem Gebiet der Psychologie könnte helfen, ein Profil des Täters zu erstellen, um neue Opfer zu verhindern... 

Autoreninfo:

Bernhard Stäber, geboren 1967 in München, lebt und arbeitet im norwegischen Telemark. Er kann bereits auf mehrere Bücher zurückblicken, die er unter Pseudonym veröffentlicht hat, und lässt im vorliegenden Roman seine Erfahrungen als Auswanderer facettenreich einfließen. 

Meine Meinung:

Titel: Der erste Fall für Arne Eriksen...

Als Fan von nordischen Krimis und Thrillern freute ich mich schon sehr auf die Lektüre, denn lesetechnisch war ich schon länger nicht mehr in Norwegen. Dies war mein erstes Buch von Bernhard Stäber, wird aber gewiss nicht mein letztes gewesen sein.

In der Geschichte geht es um den Psychologen Arne Eriksen, der im Land seine Vaters einen Neuanfang wagt. Berlin hat er nach einer Patientenattacke verlassen und leidet seit dem Vorfall unter schlimmen Panikattacken. Eigentlich will er sich in der Wohnung seiner Tante verkriechen, aber als die liebenswerte Kommissarin Kari Bergland ihn um seine Hilfe als psychologischer Berater bittet, da willigt er wiederwillig ein. Karis aktueller Fall hat es in sich, denn der Sohn eines prominenten Zeitungsverlegers wurde ermordet. Wer steckt hinter der Tat? Können Arne und Kari den Fall lösen?

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler vermittelt, der uns aus verschiedenen Perspektiven an dem Geschehen teilhaben lässt. Mal begleiten wir Familienmitglieder des Toten, mal Arne oder die ermittelnden Polizisten, so dass man einen perfekten Überblick über die Ereignisse bekommt.

Norwegen als Setting ist hier ebenfalls gut gelungen, gerade die Abgeschiedenheit und Ruhe vom Norden des Landes kam sehr gut rüber.

Bernhard Stäber hat mit dem Protagonisten Arne Eriksen einen ganz besonderen Charakter geschaffen. Arnes Probleme werden detailliert beschrieben, so dass man von seinem psychologischen Problem ein genaues Bild bekommt und Verständnis für ihn aufbringt. Das was damals geschah erfährt man nach und nach in Rückblenden, was mir gut gefiel. Er ist zwar ein kauziger Akteur, aber man schließt ihn schnell ins Herz, denn in seinem Inneren ist er ein ganz feiner Kerl. Doch nicht nur Arne ist gut gezeichnet, wissen doch auch andere Darsteller zu überzeugen. Kari Bergland zum Beispiel ist eine taffe Polizistin, die weiß was sie kann und dennoch gern die Unterstützung anderer annimmt, denn im Team kommt man schneller ans Ziel. Klein aber oho passt hervorragend zu ihr. Und auch ihr Kumpel Frode hat für gute Unterhaltung gesorgt, denn über ihn musste ich ein ums andere Mal schmunzeln.

Der vorliegende Fall hat es ebenfalls in sich, denn der Tod von Eivind Tverdal gibt Rätsel auf. Warum wurde gerade er ausgesucht? Warum hat der Täter die Leiche verstümmelt? Und vor allem: Was hat eine Kunstausstellung damit zu tun? Als Leser kann man hier hervorragend mit rätseln und am Ende ist man dennoch mehr als überrascht über die Auflösung. Gerade zum Schluss kommt es zu einem fulminanten Showdown, der einem den Atem beim Lesen nimmt.

Fazit: Ein vielversprechender erster Teil einer Ermittlerreihe, den ich unheimlich gern gelesen habe. Ich freue mich schon auf das Erscheinen von "Kalt wie Nordlicht" und kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen. Absolut lesenswert!


Bewertung: 5/ 5 Sternen