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Sonntag, 2. August 2015

Rezension Bertina Henrichs

"Das Glück der blauen Stunde" von Bertina Henrichs

  • Taschenbuch: 208 Seiten
  • Verlag: Diana Verlag (13. Juli 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453358279
  • ISBN-13: 978-3453358270
Inhaltsangabe:

Ein eigenes Haus in der Provence! Davon hätte Delphine niemals auch nur zu träumen gewagt. Doch ihr Mann Cyril hängt an Paris und drängt darauf, das Haus von Delphines Erbtante sofort zu verkaufen. Aber als sie zur blauen Stunde am Hafen von Sanary-sur-Mer ihren Aperitif trinken, ist auch Cyril verzaubert. Allerdings entpuppen sich die Kleinstädter am Mittelmeer als äußerst misstrauisch. Und auch ihre Tante war nicht die, für die Delphine sie gehalten hat...

Autoreninfo:

Bertina Henrichs geboren 1966 in Frankfurt am Main, studierte Literatur- und Filmwissenschaft und lebt seit vielen Jahren in Paris, wo sie als Schriftstellerin und Filmemacherin arbeitet. Ihr erster Roman "Die Schachspielerin" war ein großer Bestseller in Frankreich und Deutschland und wurde mit dem Corine-Buchpreis für das beste Debüt ausgezeichnet. " Die Schachspielerin" wurde mit Sandrine Bonnaire und Kevin Kline in den Hauptrollen erfolgreich verfilmt. 

Meine Meinung:

Titel: Oberflächlich und seicht...

Der Klappentext klang sehr vielversprechend und da ich von Bertina Henrichs noch nichts gelesen hatte, wagte ich mich an diesen schmalen Frauenroman.

In der Geschichte geht es um Delphine, deren Leben sich aufgrund einer Erbschaft völlig verändert. Ein Haus in der Provence und nun scheint der Traum wahr zu werden. Ob ihr Partner Cyril da mitziehen wird?

Beim Lesen wird eins schnell klar: Die Autorin hat einen sehr angenehmen Stil Dinge zu beschreiben. So kann man sich alles gut vorstellen und die gewählten Worte sind ein Genuss.

Mit den Figuren hatte ich leider so meine Probleme. Delphine hat mit ihren 39 Jahren im Leben noch nichts erreicht, ihr fehlt jedwedes Selbstbewusstsein und zudem lässt sie sich von ihrem Partner unterdrücken. Ihre Denke und ihre Interaktionen waren mir oft ein Rätsel. Über ihre Lebensumstände macht sie sich null Gedanken, sondern nur das Gründen einer Familie steht im Fokus. Delphine ist ein Charakter, in den ich mich leider gar nicht rein fühlen konnte. Sie macht keinerlei Entwicklung durch, was ich schade fand.

Cyril, der Lebensgefährte von ihr, war für mich unerträglich. Bereits auf den ersten Seiten spürte ich, dass er nur an sich selbst interessiert ist und alles unternimmt, um Delphine in die Richtung zu leiten, die er für richtig hält. Hier hat die Autorin eine Figur geschaffen, die man auf Anhieb nicht mag, was von ihr gewiss auch so angelegt war.

Die Handlung als solche ist leider sehr seicht und oberflächlich. Wenn es mal richtig spannend wurde, dann blendet die Autorin die Szene aus und wechselt zur nächsten, was mich ein ums andere Mal verärgert hat. Und leider ist nach den ersten 50 Seiten die Handlung auch sehr vorhersehbar, es passiert nichts Überraschendes. Die Geschichte, deren Grundidee wirklich gelungen ist, hätte gut 100 Seiten mehr haben können, dann wäre alles schlüssiger und nachvollziehbarer geworden und man hätte besseren Zugang zu den Akteuren bekommen.

Das positive Ende war für mich zu viel Zufall und wenig realistisch.

Fazit: Ich hatte mir einfach mehr von der Lektüre versprochen. Als leichte Urlaubslektüre für Zwischendurch geeignet, aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt der Roman nicht. Bedingt lesenswert!


Bewertung: 2/ 5 Sternen