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Donnerstag, 3. März 2016

Rezension Katja Brandis

"Freestyler" von Katja Brandis


Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (8. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3407821018
ISBN-13: 978-3407821010
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Für ihren Traum vom Olympischen Gold optimieren "Freestyler" ihre Körper ganz legal mit High-Tech-Prothesen und Implantaten. Die junge Sprinterin Jola ist nicht sicher, ob sie sich operieren lassen will. Der Druck ist hoch: Mit einem modifizierten Körper hätte sie vielleicht eine Chance auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2032 - so wie Ryan, der beinamputierte Sprinter, in den sie sich verliebt hat. Aber die neue Technik birgt Gefahren. Und bald geht es nicht mehr nur um den Sieg, sondern um Leben und Tod...

Autoreninfo:

Katja Brandis, geb. 1970, ist seit vielen Jahren begeisterte Taucherin. In den Meeren dieser Welt hat sie unvergessliche Begegnungen mit Haien, Rochen und Delfinen erlebt. An Land arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits zahlreiche Abenteuer- und Fantasyromane für Jugendliche veröffentlicht. Sie lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von München.

Meine Meinung:

Titel: Leistungssport mal anders, jugendgerecht verpackt…

Auf ein neues Jugendbuch von Katja Brandis freute ich mich sehr, habe ich doch gern „Vulkanjäger“ und „Floaters – Im Sog des Meeres“ gelesen. Hier dachte ich allerdings vor Lektürestart, dass das gewählte Thema nicht meins ist als Sportmuffel, aber da mich die Autorin bisher noch nie enttäuscht hat, wagte ich den Sprung ins kalte Wasser und wurde belohnt.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft ab dem Jahr 2030 und entführt uns ins Sportlermilieu. Jola ist eine gute Sprinterin, doch ihr Leistungslevel wäre steigerbar. Mittlerweile ist es möglich den eigenen Körper zu optimieren, doch was für Folgen kann das haben? Lebt Jola mit ihren Defiziten oder wird sie sich dem Verbesserungswahn beugen?

Auffällig ist, dass die Autorin mit Jola nicht nur eine interessante Hauptfigur erschaffen hat, sondern auch diverse Nebencharaktere vorstellt, die dem Leser ans Herz wachsen. Mein Highlight hier war ganz klar der Beinamputierte Ryan, der sein Herz am rechten Fleck hat und eine wahre Kämpfernatur ist. Mein Herz konnte er im Sturm erobern.

Frau Brandis gelingt es sehr gut die Stimmung unter den Sportlern einzufangen und wie es ist als Team seinen Mann zu stehen. Gerade Nichtsportler wie meine Wenigkeit haben hier einige erhellende Momente.

Besonders gelungen empfand ich das Einstreuen von komplizierten Situationen für Menschen mit Einschränkungen, denn gerade für Gehbehinderte ist der Alltag oft nicht leicht, da Treppen unüberwindbar scheinen und Bordsteine wie wahre Felsen demjenigen im Weg liegen.

Ungemein eindringlich wird geschildert, was für Modifikationen am menschlichen Körper möglich sind, dass diese aber mitunter nicht folgenlos bleiben. Diese Möglichkeiten fand ich doch sehr erschreckend und hoffe stark, dass es dazu erst einmal nicht kommen wird. Gerade unter Sportlern sorgt so etwas nur noch mehr für Neid und Konkurrenzkampf.

Der Jugendroman lädt zum Nachdenken ein, denn sehr bald stellt man sich die Frage wie weit man selbst für den Erfolg gehen würde und ob man das eigene Leben sogar dafür riskieren würde.

Fazit: Ein tolles Jugendbuch, das eine interessante Zukunft beleuchtet, die real möglich scheint. Ideal für jung und alt. Lesenswert, von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen