"Papierjunge" von Kristina Ohlsson
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Limes Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3809026409
ISBN-13: 978-3809026402
Originaltitel: Davidsstjärnor (05 Fredrika Bergman)
Inhaltsangabe:
In
der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit
seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt
niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag
in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern
erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich
die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der
Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen
führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus
der Vergangenheit konfrontiert wird ...
Autoreninfo:
Kristina
Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und
Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und
Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in
Stockholm und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien.
Meine Meinung:
Titel: Ein neuer Fall für Fredrika…
Ich
habe bisher noch kein einziges Buch der Autorin gelesen und so ist
dieser Fall mit Fredrika mein Erster. Die Vorgänger sind mir absolut
unbekannt und so begann ich ohne große Erwartungen mit der Lektüre.
In
der Geschichte geht es darum, dass Bergman und ihr Kollege Recht den
Mord einer Erzieherin aufklären müssen und wenig später verschwinden
auch noch zwei Kinder. Hängen die Fälle irgendwie miteinander zusammen?
Der einzige, gemeinsame Nenner ist, dass die drei jüdischen Glaubens
sind. Wer steckt nur hinter der Tat?
Obwohl ich keinen der
Vorgänger kenne, konnte ich unproblematisch in die Geschichte
eintauchen. Durch kurze Andeutungen und Rückblenden bekommt man als
Leser schnell ein Gefühl für die Zusammenhänge. Auch wenn dieser
Schwedenkrimi erst einmal ruhig anfängt, kommt sehr bald Spannung auf,
die einen fesselt. Ich denke mal, dass man die einzelnen Fälle auch gut
getrennt voneinander lesen kann, ich hatte zumindest nicht das Gefühl,
dass mir etwas an Wissen fehlt.
Gut gefallen hat mir, dass die
Autorin nicht nur den Fokus auf den Fall legt, sondern auch die
Protagonisten eine wichtige Rolle, allen voran die Ermittler, spielen.
Ich mag es, wenn man aus dem Privatleben der Polizisten etwas erfährt,
denn dadurch sind mir diese näher.
Der Fall wird aus
unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, so dass man irgendwie
intensiver in dem Fall abtauchen kann, weil man durch die Perspektivwahl
viel mehr Informationen erhält als wenn es nur aus der Sicht eines
Einzelnen geschrieben wäre.
Spannend war auch die Sage über den
Papierjungen, solche Geschichten, die immer einen Funken Wahrheit in
sich haben, gibt es ja auch in Deutschland.
Der Kriminalfall ist durchaus schlüssig aufgebaut und gibt dem Leser Gelegenheit selber mit raten zu können.
Das
Ende war dann die Krönung und hat mich letztendlich davon überzeugt,
dass ich auch in Zukunft beruhigt bei den Büchern von Frau Ohlsson
zugreifen kann.
Fazit: Ein spannender Fall, der mich gefangen nehmen konnte. Guter Schwedenkrimi, den ich gern weiterempfehle.
Bewertung: 4/ 5 Sternen