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Montag, 9. Mai 2016

Rezension Michael Peinkofer

"Der Wind und die Wahrheit" von Michael Peinkofer


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth) (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431039529
ISBN-13: 978-3431039528
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

Inhaltsangabe:


Er ist El-Rih, der Wind. Als türkischer Janitschar kämpft er auf Seiten der Muslime.
Sie ist Alyssia, eine venezianische Christin, die einer Intrige zum Opfer fällt und in Kairo zur Sklavin wird. Ihr Name: Haqiqa, die Wahrheit. Das Schicksal sorgt dafür, dass ihre Wege zueinander führen - doch welche Chance hat ihre Liebe in einer Zeit, in der dunkle Mächte einen neuen Krieg zwischen Christentum und Islam heraufbeschwören und die Reliquien eines Heiligen zum Zündstein eines mörderischen Konflikts werden? Die Entscheidung fällt in Alexandria...


Autoreninfo:

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift "Moviestar". Mit seinen Bestsellern um die "Orks" avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands.

Meine Meinung:

Titel: Ein überzeugender Schmöker...

Als Fan historischer Romane ist mir der Autorenname Michael Peinkofer natürlich ein Begriff, hat er mich doch mit dem Roman „Das Vermächtnis der Runen“ bereits fesseln können. Das überaus hübsche Cover seines neusten Werkes hat mich nun zusätzlich animiert einen Blick in das Buch zu werfen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.

Wir schreiben das Jahr 1362 und es geht um zwei Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten, leben sie doch in gänzlich anderen Kulturkreisen. El-Rih ist osmanischer Elitesoldat und kämpft mit voller Hingabe für sein Land und seinen Herren. Dafür lebt er und würde auch dafür sterben. Auf der anderen Seite lebt in Venedig der gleichen Zeit die Kaufmannstochter Alyssia, die ein tolles Leben führt aufgrund der Reichtümer ihres Vaters. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Himmel auf. Wie werden die beiden unterschiedlichen Protagonisten ihr Leben meistern?

Peinkofer hat mit diesem Roman einen herrlichen Schmöker geschaffen, der nicht nur gut unterhält, sondern vor allem auch aufzeigt wie unterschiedlich die jeweilige Kultur der Protagonisten ist und dass es dennoch Gemeinsamkeiten gibt. Das passt in meinen Augen auch sehr gut in die heutige Zeit, wo Regierenden Macht über alles geht und nicht vor Intrigen zurückschrecken. Auch der Zugang zu anderen Kulturen spielt in unserem heutigen Leben eine große Rolle.

Die Handlung erleben wir aus zwei Sichten, denn auf der einen Seite begleiten wir El- Rih, auf der anderen Alyssia. Gerade dadurch hat man für meinen Geschmack mehr Nähe zu den Figuren. Der Wechsel erfolgt kapitelweise, was für Spannungszuwachs sorgt. Ich empfand diese Unterbrechungen jedenfalls als willkommen und nicht als Störung.

Zu Beginn der Handlung wird man erst einmal von einer enormen Anzahl an Namen und Orten überschüttet, die man erst einmal auf die Reihe bekommen muss. Doch hat man sich erst einmal eingelesen, gewöhnt man sich daran. Ich fand es vor allem sehr authentisch, dass sich der Autor den jeweils kulturell unterschiedlichen Namen bedient hat, so heißt Alexandria mal Alexandria wie wir es kennen und mal Al-Iskandariya.

Sowohl El- Rih als auch Alyssia sind interessante Charaktere, die man so schnell nicht mehr vergisst. Mir lag vor allem Alyssia am Herzen, weil ich mich als Frau eher in sie und ihre prekäre Lage einfühlen konnte. Die Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Geschichte und auch die zahlreichen Nebendarsteller sind gut gezeichnet.

Ich habe mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt und den Eindruck noch einiges an Geschichtswissen mitgenommen zu haben.

Fazit: Ein unheimlich ergreifender Schmöker, der mich gut unterhalten hat. Man sollte Peinkofer also nicht nur den Stempel Fantasy aufdrücken, denn historische Romane kann er ebenfalls schreiben.

Bewertung: 4/ 5 Sternen