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Mittwoch, 31. Januar 2018

Rezension Ruth Ware

"Woman in cabin 10" von Ruth Ware


Broschiert: 384 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (27. Dezember 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423261781
ISBN-13: 978-3423261784
Originaltitel: The Woman in Cabin 10


Inhaltsangabe:

Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Schrei aus der Nachbarkabine und hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres - wie ein menschlicher Körper. Sie alarmiert den Sicherheitsoffizier. Aber die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Die junge Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben.

Autoreninfo:

Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Nordlondon.

Meine Meinung:

Titel: Unsympathische Protagonistin verdirbt sich den kostenlosen Luxusurlaub...

Ich war ganz gespannt auf diesen Thriller, denn die Inhaltsangabe klang mehr als vielversprechend. Wer möchte nicht gern mal für lau an einer Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffes teilnehmen?

In der Geschichte geht es um Lo Blacklock, die als Journalistin für ein Reisemagazin arbeitet und ihre Chefin bei einer Luxuskreuzfahrt vertreten soll. Sie kann sich kaum satt sehen an dem ganzen Glamour, der den Gästen an Bord geboten wird und kann ihr Glück bis zur ersten Nacht kaum fassen. Doch am Abend hört sie bedrückende Geräusche. Ist da wirklich jemand über Bord gegangen und hat sie da ernsthaft einen Schrei gehört? Lo will das Ganze aufklären, macht sich dabei jedoch schnell Feinde und bringt sich selbst in Gefahr. Wie weit kann sie gehen?

Das Buch besticht leider durch eine total unsympathische Protagonistin, die uns zu allem Überfluss auch noch als Ich- Erzählerin durch die Geschichte führt. Hatte ich erwartet vom tollen Schiff, dessen Ausstattung und dem ganzen Pomp und Gloria zu lesen, musste ich miterleben, wie sich unsere Hauptakteurin die ganze Zeit nur mit Alkohol abfühlt. Mit normalem Konsum hatte das rein gar nichts zu tun. Gefühlt die ersten hundert Seiten passiert nichts anderes als ihr Alkoholexzess, was mich richtig genervt hat, doch ich wollte die Geschichte noch nicht aufgeben und irgendwann wird es dann auch ein klein wenig spannend.

Zu dem Alkoholismus muss Lo auch noch psychisch krank sein und Medikamente nehmen. Dies wird immer mal wieder am Rande erwähnt, aber so recht glauben mag man es als Leser nicht. Als sie aufgrund ihrer prekären Lage einige Zeit ohne Antidepressiva auskommen muss, da passiert nichts mit ihr. Vorher wurde lang und breit lamentiert, dass sie an Panikattacken leidet und dann ist sie ohne Medikamente und ihr passiert nichts? Das ist absolut unglaubwürdig.

Die Handlung des Thrillers erschien mir die ganze Zeit nur konstruiert. Da tappt Lo lange im Dunkeln und dann fällt es ihr wie Schuppen von den Augen und sie trifft die Erkenntnis und weiß plötzlich über alles Bescheid. Wie soll das gehen? Auch dies kam absolut nicht überzeugend rüber.

Das Einzige, was ich als gelungen empfand, waren die eingestreuten Nachrichten zwischen den jeweiligen Kapiteln.

Die Unterteilung des Thrillers in mehrere Teile konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Das Ende ist dann so vorhersehbar wie bei jedem Rosamunde Pilcher Roman und absolut enttäuschend.

Im Nachhinein habe ich mich wirklich geärgert, dass ich dem Buch eine Chance gegeben und nicht nach hundert Seiten bereits abgebrochen habe.

Fazit: Mir persönlich zu konstruiert. Hier habe ich mich eindeutig zu sehr von der Optik des Buches und der gut geschriebenen Inhaltsangabe verleiten lassen. Ich kann hier keine Leseempfehlung aussprechen und bin doch arg enttäuscht.

Bewertung: 2/ 5 Sternen

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Dienstag, 30. Januar 2018

Rezension Krystal Sutherland

"Unsere verlorenen Herzen" von Krystal Sutherland


Broschiert: 384 Seiten
Verlag: cbt (25. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570164977
ISBN-13: 978-3570164976
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Our Chemical Hearts


Inhaltsangabe:

Der 17-jährige Henry war noch nie verliebt. Kein Herzklopfen, keine Schlaflosigkeit, keine großen Gefühle. Bis seine neue Mitschülerin Grace vor ihm steht: in schlabbrige Jungsklamotten gehüllt, mit einem kaputten Bein und einer kaputten Seele. Ihre Zerbrechlichkeit macht sie in Henrys Augen nur noch schöner. Aber Grace lässt Henry kaum an sich heran – bis sie ihn eines Tages völlig unvermittelt küsst. Henry wagt es, zu hoffen. Doch irgendein ungreifbares Geheimnis scheint zwischen ihnen zu stehen...

Autoreninfo:

Krystal Sutherland ist in Townsville, Australien, geboren und aufgewachsen, einem Ort, der noch nie einen Winter gesehen hat. Bevor sie 2011 nach Sydney zog, lebte sie in Amsterdam, wo sie als Auslandskorrespondentin gearbeitet hat. Krystal war auf der Shortlist für den Queensland Young Writers Award. Sie hat keine Tiere und keine Kinder, dafür aber ein Hollandrad mit dem Namen Kim Kardashian und einen kleinen, aufblasbaren Dinosaurier namens Herbert. Ihr Debütroman "Unsere verlorenen Herzen" war auf Anhieb ein großer Erfolg und wurde in mehr als zwanzig Länder verkauft. 

Meine Meinung: 

Titel: Liebe verletzt und hält selten für immer...

Bei dem Buch handelt es sich um so viel mehr als um einen Jugendroman, der eine Liebesgeschichte beinhaltet.

In der Geschichte geht es um den schlacksigen, 17 jährigen Henry, der noch nie verliebt gewesen ist und sich immer wieder wundert, was seine Mitschüler so toll daran finden. Doch dann kommt Grace an seine Schule, die sehr sehr merkwürdig ist. Sie humpelt, trägt Jungsklamotten und sieht immer ungewaschen aus. Was hat es mit dem Mädchen auf sich? Ihre Art verwirrt ihn und dann passiert es: Henry kann Grace einfach nicht mehr vergessen. Ist das die Liebe, von der alle immer sprechen?

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um das Erstlingswerk der Autorin, doch das merkt man ganz und gar nicht. Krystal Sutherland hat ihr Augenmerk vor allem auf die Charaktere gelegt, die alle etwas Besonderes an sich haben, so dass jeder Leser seinen Liebling finden wird.

Durch die Handlung führt uns Henry als Ich- Erzähler. Er und die interessante Grace stehen im Mittelpunkt der Handlung. An Henry gefiel mir vor allem seine Neugierde nach Neuem und dass er Grace gegenüber so offen und verständnisvoll ist.

Grace, die einst der Star ihrer Schule war, ist seit einem schweren Unfall nicht mehr dieselbe. Der Schulwechsel sollte ihr den Neueinstieg ins Leben erleichtern, doch sie kann einfach nicht vergessen, was passiert ist. An ihr hat mir besonders ihre Nachdenklichkeit gefallen und wie sie die Welt betrachtet. Wahrscheinlich kann man das nur nachvollziehen, wenn einem selbst etwas Schlimmes passiert ist.

Die anderen Mitschüler sind ebenfalls dem alltäglichen Leben entnommen. Da ist Henrys beste Freundin La, die lesbisch ist oder sein Kumpel Murray, der den Mädels den Kopf verdreht, es aber nicht mal merkt.

Die Geschichte wird vor allem durch die Gefühle der Protagonisten getragen. Mir hat vor allem gefallen, dass nicht immer alles lustig und eitel Sonnenschein ist, sondern dass die Freunde auch mal gemeinsam traurig sein können. Zudem sind sie immer für einander da.

Es geht um Freundschaft, den Schulalltag überstehen, die erste Liebe erleben, den ersten Liebeskummer überwinden und das Leben an sich, das eben auch nicht immer wie ein Ponyhof ist.

Am besten hat mir jedoch gefallen, dass die Liebe hier nicht als Kitsch dargestellt wird und dass sie nicht zwingend ewig halten muss. Es gibt kein Happyend und als Leser kann man am Ende weiterspinnen, was den Charakteren noch alles passieren könnte.

Fazit: Berührend, gefühlvoll und einfach so ehrlich wie das wahre Leben. Ich spreche eine Leseempfehlung für jung und alt aus.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Montag, 29. Januar 2018

Rezension Ellen Sandberg

"Die Vergessenen" von Ellen Sandberg


Broschiert: 512 Seiten
Verlag: Penguin Verlag (27. Dezember 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 332810089X
ISBN-13: 978-3328100898


Inhaltsangabe:

1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.
2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat...

Autoreninfo:

Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer erfolgreichen Münchner Autorin, deren Kriminalromane regelmäßig auf der Bestsellerliste stehen. Sie arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem groß angelegten Spannungs- und Familienroman "Die Vergessenen" schlägt sie einen neuen schriftstellerischen Weg ein und widmet sich dabei einem Thema, das ihr ein persönliches Anliegen ist: den Verbrechen der jüngeren Vergangenheit und der Notwendigkeit, diese nicht zu vergessen. 

Meine Meinung:

Titel: Deine Vergangenheit wird dich irgendwann einholen, ob du willst oder nicht...

Der Klappentext und die Kenntnis, dass es sich bei der Autorin um Inge Löhnig handelt, hat mich neugierig auf den Roman werden lassen. Zudem liebe ich Geschichten, die während des zweiten Weltkrieges spielen, da musste ich einfach los legen.

In der Geschichte geht es um geheime Akten, die jemanden ganz gewaltigen Ärger bringen könnten, weshalb dieser sie vernichtet wissen will. Manolis Lefteris bekommt den Auftrag diese Dokumente zu finden und seinem Auftraggeber zukommen zu lassen. Manolis kennt den Inhalt der Unterlagen nicht, doch warum sind außer ihm noch andere Personen hinter ihnen her?

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. In der Gegenwart begleiten wir sowohl Manolis Lefteris als auch die Journalistin Vera Mändler, während wir in der Vergangenheit über Kathrin Mändler in die Handlung eintauchen dürfen.

Von den Charakteren hat mir am besten Manolis gefallen, denn er ist in meinen Augen etwas ganz besonderes. Seine Verletzlichkeit und die Geister seiner Vergangenheit haben mich tief bewegt. Er ist ein unglaublicher Sympathieträger, auch wenn er bereits viel Mist im Leben durchgemacht hat. Auch wenn er in der Geschichte als Mann fürs Grobe agiert, kam er niemals grob oder unfair rüber. 

Bei Journalistin Vera konnte man regelrecht ihre Verzweiflung spüren. Mit Ü30 sollte man doch längst da angekommen sein, wo man sein will, doch davon kann bei ihr nicht die Rede sein. Gerade das lässt sie so echt wirken, denn das Leben schenkt einem nun mal nichts. Ihre Wissbegirde fand ich beeindruckend und ihre Naivität in puncto Ortung völlig ok, denn mir war auch nicht klar, was da alles möglich ist.

Die wohl schwierigste Figur ist Kathrin. Sie hatte alles in der Hand, um die Verbrechen zu sühnen, hat es aber nie getan. Doch wer mag sich anmaßen zu urteilen über die damalige Zeit und wahrscheinlich waren ihre Gefühle für Landmann doch größer als das Mitleid für die Verstorbenen.

Das Thema Euthanasie zur NS- Zeit empfand ich als sehr gut gewählt, denn darüber habe ich bisher noch nichts gelesen. Auch die Auswahl der Tragödien fand ich gelungen, da es nicht nur um Behinderte allein geht, sondern auch um psychisch kranke Menschen. Bewegend vor allem, dass man sogar Soldaten des ersten Weltkrieges los werden wollte, wenn sie die psychischen Belastungen nicht standhalten konnten.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass Dühnfort eine kleine Gastrolle hatte.

Mich hat dieses Buch enrom gefesselt und ich bezeichne es zu Recht als Pageturner, da ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören konnte.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre ich erfreut, wenn es sich bei diesem Buch um den ersten Band einer Reihe handeln würde, denn Manolis würde ich nur zu gern weiter begleiten wollen.

Fazit: Ein bewegendes Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Perfekte Unterhaltung!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Sonntag, 21. Januar 2018

[Filmkritik] Sieben Minuten nach Mitternacht

Sieben Minuten nach Mitternacht


Darsteller: Lewis MacDougall, Toby Kebbell, Felicity Jones, Liam Neeson, Sigourney Weaver
Regisseur(e): Juan Antonio Bayona
Komponist: Fernando Velazquez
Künstler: Jaume Martí, Eugenio Caballero, Álvaro Augustín, Belén Atienza, Shaheen Baig, Oscar Faura, Sandra Hermida, Oriol Tarragó, Steven Noble, Marese Langan, Pau Costa, Felix Berges, Bernat Vilaplana, Peter Glossop, David Marti, Ghislain Barrois, Marc Orts, Mitch Horwits, Jonathan King, Enrique Lopez Lavigne, Patrick Ness, William Pohlad, Jeff Skoll, Patrick Wachsberger
Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: STUDIOCANAL
Erscheinungstermin: 19. Oktober 2017
Produktionsjahr: 2016
Spieldauer: 105 Minuten
ASIN: B07116NH5S


Inhaltsangabe:

Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor den Albtraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diesmal begegnet er einem Wesen, das seine geheimsten Ängste zu kennen scheint, ein Wesen, das uralt ist und wild und weise. Und schon bald begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den Stunden der Not zur Seite steht. Denn er wird zerrissen von der einen Frage, die er nicht einmal zu denken wagt. Darf er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen? Oder muss er es sogar, um nicht selbst verloren zu sein?

Meine Meinung:

Titel: Wenn das Baummonster zu Besuch kommt...

Das Buch steht noch ungelesen in meinem Regal, daher kann ich nur bewerten wie ich den Film an sich fand und nicht, ob sich die filmische Umsetzung mit dem Buch deckt.

In der Geschichte geht es um Conor, der eine krebskranke Mutter hat und mit seinen Ängsten, Nöten und Sorgen gänzlich allein zu sein scheint, denn sein Vater hat mittlerweile eine neue Familie. Der Junge hat nachts immer ein und denselben Albtraum, doch eines Tages bekommt er Besuch von einem Monster, einer lebendig gewordenen Eibe. Conor bekommt Geschichten erzählt, die ihn aufwühlen und zum Nachdenken bringen. Ist der Baum vielleicht sein einziger Freund?

Ich hatte völlig andere Erwartungen an den Film als das was ich dann geboten bekam.

Die Handlung dreht sich ausschließlich um Conor und seine Welt. Die an Krebs erkrankte Mutter ist schon Belastung genug, doch muss der Junge auch noch ohne Vater leben, eine gefühlskalte Frau zur Großmutter haben und in der Schule gemobbt werden. Wie kann ein kleiner Junge so etwas nur aushalten? Mir fiel es schwer das alles mit ertragen zu müssen. Besonders traurig ist, dass er keinen Halt in seiner Familie findet. Auch die Bindung zu seiner Mutter wurde für mich nicht wirklich deutlich.

Der Film ist ungemein düster, zieht einen emotional regelrecht runter. Zudem zog er sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge. Ich brauchte zwei Anläufe um ihn komplett zu sehen. Man erlebt zwar die schrecklichen Dinge mit, wird aber emotional nicht wirklich davon berührt.

Die schauspielerische Leistung von Lewis MacDougall möchte ich gar nicht bestreiten, man kauft  ihm das Elend ab, aber er konnte mich einfach nicht damit berühren. Man leidet irgendwie nicht mit ihm mit, sondern ist nur oberflächlicher Zuschauer.

Auch Mutter und Tochter wirkten auf mich nicht wie Familie. Klar scheint die Großmutter immer zur Stelle zu sein, aber stets ist sie so enorm kontrolliert und funktioniert nur.

Das Ende wirkte auf mich dann zu sehr nach Klischee, da erst dann die Familie zusammen ist und endlich mal geweint wird. Das Gespräch zwischen Großmutter und Enkel war eher unglaubwürdig, denn meines Erachtens nach ist Conor noch zu klein, um das zu verstehen, was seine Oma damit meint.

Die Darstellung des magischen Baummonsters fand ich sehr gelungen. Dieser könnte tatsächlich kindlicher Fantasie entsprungen sein. Auch die vielen Zeichnungen im Film fand ich beeindruckend, rettet aber nicht mehr den Gesamteindruck.

Fazit: Meine Erwartungen konnte der Film leider nicht erfüllen. Mir fehlte hier das entsprechende Gefühl dazu. Düster allein reicht nicht aus, um bei mir Gefühle hervorzurufen.

Bewertung: knappe 3/5 Sternen

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Freitag, 19. Januar 2018

Neuzugänge durch Rebuy Bestellung

Wie der Ein oder Andere schon gemerkt haben dürfte, läuft es bei mir mit dem Lesen endlich wieder besser. Ich habe endlich wieder die Muße regelmäßig zu lesen und ich behalte auch was ich gelesen habe. Das hat mich dazu veranlasst, mal neue Bücher bei mir einziehen zu lassen.



Das sind die neuen Schätze, die den Weg zu mir gefunden haben. Bis auf eines, was mir vom Zustand nur so mittel gefällt, sind alle in dem von rebuy beschriebenen Zustand. Das Diabolic werde ich aber dennoch behalten, da "nur" der Schutzumschlag nicht mehr so toll aussieht. Ich bin da leider etwas pingelig.

Für die 8 Bücher habe ich knappe 80 Euro bezahlt, neu hätten sie fast das Doppelte gekostet. Ich weiß nicht was ihr so für Erfahrungen mit Rebuy gemacht habt. Die meisten von meinen Erfahrungen mit Rebuy waren bisher positiv, nur habe ich selbst das Gefühl, dass sie teurer geworden sind. Dennoch habe ich die gezeigten Bücher dort trotz Versandkosten noch am günstigsten bekommen. Und Versand war wieder ratz fatz, schneller ist Amazon auch nicht.



Diese drei Schätze sind für mich Käufe zum Wegträumen und mal an andere Orte und in andere Zeiten eintauchen. Ich persönlich liebe ja Romane mit historischem Hintergrund.



Bei diesen beiden handelt es sich ganz klar um Coverkäufe. Meine Neugierde wurde wirklich durch die Cover geweckt. Natürlich habe ich mir Klappentext und Leseprobe gegönnt, aber ohne die tollen Cover wäre ich wahrscheinlich gar nicht drauf aufmerksam geworden. Kennt ihr das auch, dass sich ein Buchcover bei euch ins Hirn eingebrannt hat und ihr dadurch das Buch nicht vergessen könnt und recherchieren müsst? 



Diese beiden Schätze dienen zur Reihenvervollständigung. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich wohl jeweils mit Band eins erneut durchstarten muss, eh ich mit den Fortsetzungen weitermachen kann, da ich bei beiden null Erinnerung habe, was passiert. Aber da ich damals eh noch nicht rezensiert habe, kann ich dann ja nochmal frisch meine Meinung dazu kundtun.



Über dieses Buch habe ich schon sehr viel Positives gehört und da ich Cara Delevigne sowohl als Model als auch als Schauspielerin mag, wollte ich natürlich wissen wie sie sich als Autorin macht. Ich bin mächtig gespannt, was mich bei den jeweiligen Büchern erwartet.
 

Habt ihr schon eines davon gelesen oder vielleicht noch ungelesen in eurem Bücherregal?

Dienstag, 16. Januar 2018

Rezension Anne Frytag

"Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Frytag


Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag; Auflage: 1. Auflage (6. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453271033
ISBN-13: 978-3453271036
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


Inhaltsangabe:

Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Und das war es auch nie. Das fängt damit an, dass ihre Mutter sie direkt nach der Geburt im Stich gelassen hat. Und endet damit, dass Sophies Vater plötzlich beschließt, mit seiner Tochter zu seiner Freundin nach München zu ziehen. Alle sind glücklich. Bis auf Sophie. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit der kleinen Lücke zwischen den Zähnen, den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.

Autoreninfo:

Anne Freytag, geboren 1982, hat International Management studiert und als Grafikdesignerin gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Erwachsenen- und All-Age-Romanen widmete. Ihr Jugendbuch-Debüt "Mein bester letzter Sommer" wurde von Buchhändlern und der Presse gleichermaßen gefeiert und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017 nominiert.

Meine Meinung:

Titel: Wenn aus Freundschaft Liebe wird…

„Den Mund voll ungesagter Worte“ ist mein erstes Buch von Anne Frytag gewesen, aber ich habe schon so viel Positives über sie gehört, dass ich mal eines ihrer Bücher lesen musste. Und was soll ich sagen? Ich wurde regelrecht umgehauen und habe den Jugendroman durchgesuchtet.

In der Geschichte geht es um Sophie, die von Hamburg nach München ziehen muss, weil ihr Vater unbedingt zu seiner neuen Flamme ziehen will. Ihre Mutter kennt sie nicht, denn diese hat sie als kleines Baby im Stich gelassen. Sophie, alias Motte, ist frustriert, muss sie schließlich ihre Freunde und ihr Zuhause, in dem sie aufgewachsen ist, zurücklassen. Zu allem Überfluss spielt sich Papas Neue auch noch als Ersatzmutter auf. Warum nur muss sie diesen ganzen Blödsinn ertragen? Alle sind glücklich, nur sie nicht. Doch dann tritt Alex in ihr Leben und alles wird anders. Ist sie vielleicht doch in der Lage zu lieben?

Die Handlung wird uns durch Sophie als Ich- Erzählerin nahegebracht. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass sie ein Charakter mit Ecken und Kanten ist. Hier fand ich besonders beeindruckend, dass der Autorin die inneren Konflikte von Sophie unglaublich gut gelungen sind. Ihre Gefühle, Ängste und Sorgen haben mir, obwohl ich fast doppelt so alt bin wie sie, aus der Seele gesprochen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl sie zu sein, einfach weil ich mich so sehr mit ihr identifizieren konnte.

Die Akteure um Sophie drum rum werden ebenfalls ausführlich zur Geltung gebracht, so dass man sich von ihnen ein Bild machen kann. Es ist von allem etwas dabei, vom Weiberheld bis hin zum Nerd.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte kaufe ich absolut ab, an den Gefühlen der beiden habe ich absolut keinen Zweifel.

Frau Frytag gelang es zudem mich an der Nase herumzuführen, dachte ich doch anfänglich, dass es sich bei Alex um einen Jungen handelt. Ich bin nicht so die Klappentextleserin, denn sonst wäre es mir sicher eher aufgefallen.

Besonders sticht in der Handlung Sophies Einsamkeit hervor, die ich so intensiv mitfühlen konnte, dass es mir beim Lesen fast schon weh getan hat. Das Geschriebene ging mir so nahe, dass ich teilweise feuchte Augen beim Lesen bekommen habe.

Fazit: Ein emotionaler Jugendroman über Freundschaft, Liebe und das Leben an sich, der den Leser einfach nur umhaut. Klasse! Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Für mich ganz klar ein Highlight.

Bewertung: 5/ 5 Sternen


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Freitag, 12. Januar 2018

[Filmkritik] Suite francaise - Melodie der Liebe

Suite francaise - Melodie der Liebe


Darsteller: Michelle Williams, Kristin Scott Thomas, Matthias Schoenaerts, Ruth Wilson, Margot Robbie
Komponist: Rael Jones
Künstler: Pierre Mertens, Jenny Shircore, Michael O'Connor, Daniel Hubbard, Chris Dickens, Genevieve Lemal, Eduard Grau, Matt Charman, Romain Bremond, Christine Raspillère, Michael Carlin, Saul Dibb, Andrea Cornwell, Benoit Luporsi, Stephen Griffiths, Michael Kuhn, Sebastian Moradiellos, Xavier Marchand
Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Erscheinungstermin: 3. Juni 2016
Produktionsjahr: 2014
Spieldauer: 104 Minuten


Inhaltsangabe:

Sommer 1940 in Frankreich: Die junge Lucile Angellier lebt unter der Fuchtel ihrer Schwiegermutter in dem kleinen Dorf Bussy, ihr Mann ist im Krieg. Erst treffen Pariser Flüchtlinge ein und dann ein deutsches Regiment, dessen Soldaten bei den Bewohnern einquartiert werden. Zwischen Lucile und dem ungebetenen Gast, einem kultivierten deutschen Offizier, knistert es. Aber die Brutalität des Krieges lässt zarte Gefühle zwischen Feinden nicht zu.

Meine Meinung:

Titel: Folge deinem Herzen, niemals deinem Verstand...

Über diesen Film bin ich eher zufällig gestoßen, weil dieser als neuer Film bei Amazon Prime Video angeboten wurde und als ich sah, dass die Handlung zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt und es sich hierbei um eine Romanverfilmung von Irène Némirovsky handelt, war meine Neugierde geweckt, denn ich liebe ja Romanverfilmungen, erst recht wenn sie auf wahren Begebenheiten beruhen.

In der Geschichte geht es um Lucile, deren kleines, französisches Dorf von den Deutschen besetzt wird. Sie lebt mit ihrer Schwiegermutter allein, da ihr Mann im Krieg ist. Im herrschaftlichen Haus der Schwiegermutter wird ein deutscher Offizier einquartiert. Lucile wird strengstens verboten sich mit diesem Mann zu unterhalten, doch er spielt so göttlich Klavier, dass sie sich nicht daran halten kann. Wird ihr zum Verhängnis, dass sie ihrem Herzen folgt?

Lucile wird von Michelle Williams dargestellt, was mir als die perfekte Besetzung erscheint. Ich kenne sie seitdem sie bei Dawsons Creek mitgespielt hat, aber hier wächst sie über sich hinaus. In ihrer Gestik und Mimik spiegeln sich so intensiv die Gefühle wider, dass man einfach nur mitfühlen kann und beim Schauen des Films Herzklopfen bekommt.

Die Schwiegermutter Madame Angellier durch Kristin Scott Thomas dargestellt ist unheimlich furchteinflößend, kein Wunder, dass die Bediensteten und ihre Schwiegertochter gehörigen Respekt vor ihr haben.

Gut gefallen hat mir zudem, dass deutsche Soldaten nahezu ausschließlich von deutschen Darstellern wie Heino Ferch oder Tom Schilling verkörpert werden. Den schmucken Tom Schilling mal als Bösewicht zu erleben, hat mich überrascht, aber man kauft es ihm in jedem Fall ab.

Die Liebesgeschichte ist sehr gefühlvoll dargestellt und die wenigen Momente, die das ungleiche Paar hat, selbst für den Zuschauer kostbar.

Die Gräueltaten der Besatzer werden ebenfalls realistisch dargestellt, nehmen aber nur am Rande der Handlung Raum ein und dominieren zum Glück nicht den kompletten Film. Die damalige Zeit wird in meinen Augen authentisch rüber gebracht.

Fazit: Ein Film, der bewegt und noch lange nachklingt. Klare Empfehlung sich diesen nicht entgehen zu lassen.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Sonntag, 7. Januar 2018

Rezension Dan Brown

"Origin" von Dan Brown


Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth); Auflage: 2 (4. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431039995
ISBN-13: 978-3431039993
Originaltitel: Origin


Inhaltsangabe:

Als der Milliardär und Zukunftsforscher Edmond Kirsch drei der bedeutendsten Religionsvertreter der Welt um ein Treffen bittet, sind die Kirchenmänner zunächst skeptisch. Was will ihnen der bekennende Atheist mitteilen? Was verbirgt sich hinter seiner "bahnbrechenden Entdeckung", das Relevanz für Millionen Gläubige auf diesem Planeten haben könnte? Nachdem die Geistlichen Kirschs Präsentation gesehen haben, verwandelt sich ihre Skepsis in blankes Entsetzen. Die Furcht vor Kirschs Entdeckung ist begründet. Und sie ruft Gegner auf den Plan, denen jedes Mittel recht ist, ihre Bekanntmachung zu verhindern. Doch es gibt jemanden, der unter Einsatz des eigenen Lebens bereit ist, das Geheimnis zu lüften und der Welt die Augen zu öffnen: Robert Langdon, Symbolforscher aus Harvard, Lehrer Edmond Kirschs und stets im Zentrum der größten Verschwörungen.

Autoreninfo:

Dan Brown wurde 1964 in Exeter, New Hampshire (USA) geboren. Als Sohn eines Mathematikprofessors und einer Kirchenmusikerin wuchs er in einem Umfeld heran, in dem Religion und Wissenschaft Hand in Hand gingen, was sich auch in seinen Thrillern wiederspiegelt. Dan Brown ist Autor zahlreicher Thriller, die allesamt über Monate die Bestsellerlisten angeführt haben und darüber hinaus erfolgreich verfilmt wurden.Dan Brown lebt mit seiner Frau, einer Kunsthistorikerin, in Neuengland.

Meine Meinung:

Titel: Eine Nacht voller Ereignisse...

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich einen Dan Brown gelesen habe und so fiel es mir anfänglich etwas schwer in den bildgewaltigen Thriller einzutauchen. Doch je mehr ich las, desto mehr wuchs meine Neugier und so habe ich diesen 5. Band um Robert Langdon innerhalb von vier Tagen regelrecht inhaliert.

Edmond Kirsch, ein ehemaliger Schüler Langdons hat es geschafft als Wissenschaftler anerkannt zu sein und der einstigen Armut zu entfliehen. Als bekennender Atheist hat er nun den größten Clou vor, denn er will der Menschheit seine Entdeckung offenbaren, die alle Religionen ins Wanken bringen wird. Doch in der Nacht, als Kirsch seine Präsentation der Welt vorführen will, kommt alles anders als gedacht. Bleibt das Geheimnis der Menschheit für immer verborgen oder kann Robert Langdon doch noch für die Bekanntgabe sorgen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der nicht nur Langdons Leben in Gefahr bringt. Kann er es schaffen?

Hat man sich erst einmal wieder an den bildreichen Schreibstil des Autors gewöhnt, gelingt es einem hervorragend sich die geschilderten Gebäude, Gemälde und ähnliches vor Augen zu führen. Während des Lesens blieb es jedoch ein ums andere Mal nicht aus, dass ich online recherchieren musste, wovon im Buch gerade die Rede war, so dass ich noch tiefer in die Geschichte eintauchen konnte. Denn das Tolle an Browns Geschichte ist wieder einmal, dass alles an Schauplätzen stattfindet, die es in der Realität ebenfalls gibt.

Etwas unangenehm empfand ich persönlich die vielen Einstreuungen spanischer Sprache, die bei mir eher den Lesefluss gestört haben als dass sie dazu beigetragen haben, dass ich mir Spanien und alles drum rum besser vorstellen konnte.

Langdons Flucht und die Suche nach der Wahrheit waren überaus spannend beschrieben. Auch hat mir wieder gefallen, dass auf alte Fälle kurz hingewiesen wird und dass Langdons Eigenheiten wie das Tragen seiner Micky Maus Uhr oder seine bildhafte Vorstellungskraft erwähnt werden.

Die um Langdon herum agierenden Charaktere wie Ambra Vidal, der zukünftige spanische König oder Bischof Valdespino sind ausreichend beschrieben, um sich über sie ein Urteil zu bilden und sie zu mögen oder eben nicht. Besonders nahe ging mir dabei das Schicksal des Attentäters, der aufgrund seines Glaubens und einer schlimmen Erfahrung in seinem Leben falsche Entscheidungen trifft.

Sehr befremdlich empfand ich Winston, die künstliche Intelligenz, mit der Edmond Kirsch und später auch Langdon interagiert. Klar ist das schon in unserer Welt umsetzbar, aber dass eine Maschine so viel Macht haben kann, ist schon sehr erschreckend.

Die Offenbarung am Ende des Thrillers fand ich persönlich etwas zu lahm. Hier hatte ich irgendwie mehr erwartet, wobei ich jedoch nicht genau sagen kann wie das hätte aussehen müssen.

Fazit: Ein spannender Thriller in bekannter Brown Manier, der gut zu unterhalten weiß. Spannend, aber nicht perfekt. Für Langdon Fans jedoch in jedem Fall ein Muss.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Dienstag, 2. Januar 2018

Rezension Kerstin Gier

"Wolkenschloss" von Kerstin Gier


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 2 (9. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841440215
ISBN-13: 978-3841440211
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 16 - 17 Jahre


Inhaltsangabe:

Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

Autoreninfo:

Kerstin Gier hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Seither hat sie zahlreiche Jugend-, Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Ihre phantastische Trilogie "Silber" ist ein internationaler Bestseller, genauso wie die Romane "Rubinrot", "Saphirblau" und "Smaragdgrün", sowie "Müttermafia" und "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner". Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln. 

Meine Meinung:

Titel: Fanny Funke undercover im Winter Wonder Land...

Kerstin Gier hat mich bisher nicht nur mit ihren Frauenromanen wie der "Müttermafia" begeistern können, sondern auch mit ihren Jugendbuchtrilogien und so freute ich mich, endlich wieder ein spritziges Einzelwerk in den Händen zu halten.

Dieses Werk ist perfekt für kalte Wintertage, um es sich mit einer dicken Decke und einer Tasse Tee gemütlich zu machen und so die im Buch beschriebene winterliche Landschaft in den Bergen erst richtig vorstellen und genießen zu können.

Fanny ist ein typischer Kerstin Gier Charakter, denn sie ist jemand mit Ecken und Kanten und somit alles andere als perfekt, aber gerade das macht sie immens sympathisch.

Fanny hat die Schule abgebrochen, will ihr Abi nicht fertig machen und landet so im Grandhotel Wolkenschloss als Praktikantin, was im Grunde nichts anderes bedeutet als das Mädchen für alles zu sein. Doch schnell merkt Fanny, dass nicht alle Gäste sind, was sie vorgeben zu sein. Wird sie ihr waches Auge in Schwierigkeiten bringen?

Die Hotelgäste im Wolkenschloss sind wirklich sehr speziell. Von der erfolgreichen Sportlerin bis hin zum Krimiautoren ist alles vertreten. Auch bringen die Promis ihre verwöhnten Kinder mit. Doch warum trägt der eine Gast eine Waffe und was für eine Geschichte erzählt der Autor immer wieder? Ist diese echt oder entspringt sie nur seiner Fantasie?

Frau Gier lässt sich Zeit die agierenden Personen und das Haus ausführlich zu beschreiben, was mir gut gefallen hat, denn so kann man sich alles besser vorstellen. Liebenswert kommen dabei vor allem die Beschäftigten des Hotels weg. Und cool fand ich zudem, dass auch Tiere besondere Rollen in der Geschichte einnehmen.

So richtig spannend im Buch wird es erst im letzten Drittel, aber mich hat das nicht gestört, da meine Erwartungen an die Geschichte ganz andere waren als das was letztendlich passiert ist. Klar fand ich die überraschenden Wendungen zum Schluss sehr besonders, aber sie sind nur ein Teil dieser tollen Geschichte.

Für die Romantiker unter uns ist auch ein Wenig Liebe mit im Spiel.

Der Autorin gelingt es wieder einmal mit ihrer frischen Schreibweise den zumeist weiblichen Leser zu begeistern. Gerade die Besonderheiten wie schweizer Mundart oder aber die röhrende, tote Leitung machen den Roman zu einem einzigen Erlebnis.

Fazit: Mich hat Frau Gier wieder gut unterhalten können und ich finde es schön in diesem Fall mal wieder einen abgeschlossenen Roman lesen zu dürfen. Erfrischend und unterhaltsam, ganz Kerstin Gier.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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