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... im April 2016

Nr. 14: "Helenas Geheimnis" von Lucinda Riley


Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442484057
ISBN-13: 978-3442484058
Originaltitel: Helena's Secret

Inhaltsangabe:


Viele Jahre sind vergangen, seit Helena Beaumont als junge Frau einen wunderbaren Sommer auf Zypern verbracht und dort ihre erste große Liebe erlebt hat. Nun kehrt sie zum ersten Mal zurück in das schöne alte Haus, um dort mit ihrer Familie die Ferien zu verbringen. Unbeschwerte Tage sollen es werden, verträumte Stunden am Meer und lange Nächte auf der Terrasse, doch schon bei ihrer Ankunft empfindet Helena ein vages Unbehagen. Sie allein weiß, dass die Idylle bedroht ist – denn es gibt Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die sie ihrem Mann und ihren Kindern stets eisern verschwiegen hat. Wie lange aber kann sie die Fassade der glücklichen Familie noch aufrechterhalten? Als sie dann plötzlich ihrer Jugendliebe Alexis gegenübersteht, ahnt sie, dass diese Begegnung erst der Anfang einer Verkettung von Ereignissen ist, die ihrer aller Leben auf eine harte Bewährungsprobe stellt...

Autoreninfo:

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben - und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.

Meine Meinung:

Titel: Anders als gewohnt, aber dennoch überzeugend...

Seitdem ich "Das Orchideenhaus" gelesen habe, bin ich ein Liebhaber von Lucinda Riley Romanen. Daher kam ich nicht umhin, mir auch ihr neustes Buch zuzulegen, welches allein schon durch die Optik auffällt.

In der Geschichte geht es um Helena, die seit ihrer Jugend nicht mehr auf Zypern war. Einst verliebte sie sich hier. Nun ist sie nach Jahren mit ihrer Familie dort, um Urlaub zu machen. Doch dann ziehen dunkle Wolken auf und die Vergangenheit holt sie ein. Wird ihr Geheimnis ans Licht kommen und ihr Leben auf den Kopf stellen?

Die Handlung spielt zum Großteil im Jahr 2006 und wird aus der Sicht von Sohn Alex erzählt. Dadurch wirkt der Roman völlig anders als alles, was ich bisher von der Autorin gelesen habe, da Alex eine sehr ungewöhnliche Art hat die Dinge zu betrachten, was sicher auch an seinem jugendlichen Alter liegt.

Gut gefallen haben mir die Schilderungen von Zypern. Ich war zwar noch nie dort, konnte mir aber durch die Darstellungen der Autorin alles gut vorstellen. Man hat dabei wirklich Lust selbst Urlaub zu machen.

Etwas anstrengend fand ich, dass wirklich zahlreiche Personen agieren, die man nicht immer alle auf dem Schirm hat. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass Frau Riley nicht jedem Charakter gerecht werden konnte, diesen bildhaft zu beschreiben. Zumindest nach meinem Empfinden, da mir eigentlich nur die Hauptakteure wie Alex, Helena und ihr Mann im Gedächtnis geblieben sind.

Das Geheimnis wird am Ende natürlich gelüftet. Für mich war es eine wirkliche Überraschung, denn auf diese Auflösung wäre ich nie gekommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob so etwas wirklich realistisch oder doch eher an den Haaren herbei gezogen ist.

Fazit: In meinen Augen die perfekte Urlaubslektüre. Mal ein anderer Stil der Schriftstellerin, der dennoch zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch gern weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 13: "The Club - Flirt" von Lauren Rowe


Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Piper Paperback (1. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492060412
ISBN-13: 978-3492060417
Originaltitel: The Club

Inhaltsangabe:


Jonas muss verrückt geworden sein. Immerhin hat er sich gerade bei einer sündhaft teuren Datingagentur angemeldet, obwohl es in Seattle mehr als genug Frauen gibt, die mit ihm zusammen sein wollen. Aber genau deshalb braucht er »The Club«: Er möchte nicht nur eine einzige Frau glücklich machen. Im Gegenteil. Er liebt die Abwechslung und genießt seine Freiheit. Zumindest bis er am nächsten Morgen seine E-Mails öffnet und eine private Nachricht der Mitarbeiterin entdeckt, die seine Anmeldeunterlagen ausgewertet hat. Sie möchte anonym bleiben, muss nach Jonas' Lobeshymnen auf sich selbst aber einfach etwas loswerden, das sein übergroßes Ego zutiefst erschüttern dürfte…

Autoreninfo:

Lauren Rowe ist das Pseudonym einer amerikanischen Bestsellerautorin und Singer-Songwriterin, die sich für "The Club" ein Alter Ego zugelegt hat, damit sie sich beim Schreiben dieser heißen Liebesgeschichte nicht zurückhalten muss. Lauren lebt zusammen mit ihrer Familie in San Diego, Kalifornien, wo sie mit ihrer Band auftritt und sich möglichst oft mit ihren Freunden trifft.

Meine Meinung: 

Titel: Kein Fifty Shades of Grey Abklatsch

Seit der “Fifty Shades of Grey“- Welle war ich bisher immer eher abgeneigt von Erotikliteratur, weil die sich immer wie ein Duplikat gelesen hat. Die Optik und der Klappentext klangen dann aber doch so anders, dass meine Neugierde geweckt war. Voller Erwartungen begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Jonas, der sich auf Empfehlung seines Zwillingsbruders bei einer super teuren Partneragentur bewirbt. Seine Anmeldung wird von einer Aufnahmeassistentin geprüft, die ihn so unverschämt findet, dass sie ihm eine Nachricht schreibt. Dadurch nehmen die Ereignisse ihren Lauf, von denen weder Sarah, die nette Aufnahmeassistentin, noch Jonas ahnen konnten, was mit ihnen geschieht.

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht, der mal Jonas und mal Sarah begleitet, so dass wir die Ereignisse immer aus zwei Sichten erleben.

Jonas war mir zu Beginn alles andere als sympathisch. Erst im Verlauf der Geschichte merkt man, dass Erlebnisse in seiner Kindheit ihn dazu gemacht haben. Dennoch sehe ich ihn eher als zwiespältigen Charakter, richtig Fan von ihm werde ich nicht, außer was seine Optik anbelangt, denn das was die Autorin beschreibt, klingt nach einer echten Sahneschnitte.

Mit Sarah war ich sofort warm. An ihr gefiel mir vor allem, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist und weiß was sie will. Zudem ist sie keine schüchterne Jungfrau mehr, sondern jemand, der schon Erfahrungen gemacht hat, was ich als deutlich realistischer ansehe.

Die erotischen Szenen sind schon mehr als deutlich und es knistert ganz gewaltig zwischen den beiden Hauptakteuren. Durchaus anregend und mit roter Bäckchen- Garantie.

Das Ende ist aufgrund dessen, dass es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, offen gehalten, so dass man Appetit auf die Fortsetzung bekommt.

Fazit: Eine erotische Geschichte, die mich überrascht hat. Gerade für Zwischendurch genau das Richtige. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung. Prädikat gut!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 12: "Das Traumbuch" von Nina George


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Knaur HC (17. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653850
ISBN-13: 978-3426653852

Inhaltsangabe:


Können uns falsche Entscheidungen glücklich machen?
Das Leben besteht aus der Summe stündlicher Entscheidungen. Doch welche sind richtig? Welche führen zu Glück, Liebe, Freundschaft – welche zu Verzweiflung und Einsamkeit? Mit dieser existenziellen Frage ringen die Verlegerin Eddie, der Kriegsreporter Henri und der hochsensible Teenager Sam, als Henri nach einem Unfall ins Koma fällt.


Autoreninfo:

Die Schriftstellerin Nina George, geboren 1973 schreibt Romane, Sachbücher, Thriller, Reportagen, Kurzgeschichten sowie Kolumnen. Ihr Roman „Die Mondspielerin" erhielt 2011 die DeLiA, den Preis für den besten Liebesroman. Für ihren Kurzkrimi „Das Spiel ihres Lebens" wurde Nina George 2012 mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet. Ihr Roman „Das Lavendelzimmer" stand weit über ein Jahr auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde in 30 Sprachen übersetzt und eroberte auch international die Bestsellerlisten, so die New York Times Bestsellerliste in den USA, die Bestsellerlisten in England und Italien. Sie lebt in Berlin und der Bretagne.

Meine Meinung:

Titel: Das traurigste Buch, was ich jemals gelesen habe...

Nachdem mich Nina George bereits mit "Das Lavendelzimmer" und Jean Bagnol Krimis verzaubern konnte, verwundert es kaum, dass ich zum Traumbuch griff und voller Vorfreude mit der Lektüre begann. Eins sage ich gleich vorweg: Lagert Taschentücher nicht allzu fern von eurem Leseort.

In der Geschichte geht es um Henri, Eddie und Sam. Henri liegt im Koma, sein Sohn Sam lernt ihn so das erste Mal kennen und Henris ehemalige Liebste Eddie steht vor der Entscheidung, ob Henri derjenige für immer ist oder nicht. Und vor allem: wird Henri es aus dem Koma schaffen?

Völlig anders als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe, spiegelt dieses das Leben dreier Personen jeweils aus der Ich- Perspektive wider, d.h. je nachdem bei wem wir uns gerade befinden, ob Henri, Eddie oder Sam, fungiert der jeweilige Protagonist als Ich- Erzähler. Das sorgt für eine enorme Nähe zu den Figuren, bekommen wir doch von jedem auch die Gedanken und Gefühle mit. Da die Kapitel mit dem jeweiligen Charakternamen überschrieben sind, weiß man immer, bei wem man sich gerade befindet.

Alle drei Akteure wissen auf ihre Weise zu überzeugen. Henris Traumwelt hat mich richtig ergreifen können, spiegelt es doch wieder was hätte sein können. Am meisten hat mich der 13 jährige Sam überrascht, der so unendlich klug und für sein Alter so reif ist. Mit ihm konnte ich mich am meisten identifizieren und er ist einfach etwas ganz besonderes. Eddie ist eine Frau, die schwer verletzt wurde und Henri dennoch eine zweite Chance gibt, was ich sehr bewundert habe.

Mein absolutes Highlight war die Geburtstagsparty von Maddie und wie Sam alles dafür tut, um ihr eine schöne Feier im Krankenhaus zu ermöglichen. Das war einer von vielen Heulmomenten.

Ich muss wirklich sagen, dass mich selten ein Buch so emotional mitgenommen hat wie hier. Es gibt komische Momente, bei denen man schmunzeln muss, aber vor allem auch sehr traurige, bei denen man die Tränen einfach nicht zurückhalten kann.

Frau George geht hier neue Wege und hat mich nun endgültig davon überzeugen können, dass sie eine Großmeisterin des Schreibens ist. Dieses Buch zählt definitiv zu den Highlights im Lesejahr 2016.

Fazit: Das wohl traurigste Buch aller Zeiten. Wen emotionale Geschichten nicht abschrecken, der wird von diesem Buch begeistert sein. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 11: "Sonnentänzer" von Ana Jeromin


Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Coppenrath; Auflage: 1 (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3649668858
ISBN-13: 978-3649668855
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre

Inhaltsangabe:


Die 15-jährige Kathrin liebt es, draußen in der Natur zu sein – schon allein deshalb, weil sie ihre halbe Kindheit bei den Haida-Indianern in Kanada verbracht hat. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie wieder in Deutschland und ist mehr als überrascht, als plötzlich ihr damals bester Freund Táan gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Sigai auftaucht. Schnell ist klar, dass sie nicht gekommen sind, um mit ihr die Ferien zu verbringen. Ehe Kathrin sichs versieht, wird sie von einem unverzeihlichen Fehler in ihrer Vergangenheit eingeholt. Und alles dreht sich auf einmal wieder um die wertvolle Schachtel der Haida, die Kathrin gestohlen hat – nicht ahnend, welche Geister sie damit rief.

Meine Meinung:

Titel: Das Mädchen, das die Sonne fing...

Das unheimlich hübsche Cover hat mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht und da ich Jugendbücher unheimlich mag, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Kathrin, der gerade die großen Sommerferien bevorstehen. Endlich dem heißen Pits näher kommen und den Sommer genießen. Doch dann tauchen die Indianer Taan und Sigai aus ihrer Vergangenheit auf und es ist fraglich, ob der Sommer so schön wird wie geplant. Was wollen die beiden von ihr? Doch nicht etwa die Vergangenheit aufwühlen?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Ereignisse und so begleiten wir zwar in erster Linie Kathrin, zudem aber auch Taan und Co.

Mir hat am meisten Kathis beste Freundin Malin gefallen, denn sie sorgt wirklich immer dafür, dass es Kathrin gut geht und versucht wirklich alles um die Freundschaft am Laufen zu halten. Das ist wirklich eine Freundin, mit der man Pferde stehlen kann. Zu Kathrin hatte ich da nicht so wirklich einen Zugang, was aber vielleicht auch an Xuuyah, dem Raben in ihrem Kopf, gelegen haben kann.

Ebenfalls spannend fand ich die eingestreuten Indianerlegenden, denn die glichen unseren Sagen in Deutschland und an jeder Geschichte ist ja auch irgendwo ein Funken Wahrheit dabei.

Etwas überrascht hat mich der enorm hohe Anteil an Mystik, denn das hatte ich irgendwie nicht erwartet. Ich bin leider nicht so gut in puncto Fantasy, weshalb ich mich nicht bei allem in der Geschichte wohl gefühlt habe.

Zudem fühlte sich die Geschichte für mich enorm aufgebauscht an, denn letztendlich passiert nicht so extrem viel und die Auflösung des großen Geheimnisses war mir zu einfach und nicht unbedingt schlüssig.

Für die Altersgruppe 12 bis 15 Jahre sicher genau richtig, für Erwachsene, die gerne zu Jugendbüchern greifen eher zu einfach gehalten.

Fazit: Ein unterhaltsamer Jugendroman, der ausbaufähiger gewesen wäre. Eher was für Teenager und kein All- Ager, daher nur bedingt empfehlenswert!


Bewertung: 3/ 5 Sternen 

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Nr. 10: "Im Jahr des Affen" von Que Du Luu


Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Königskinder (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551560196
ISBN-13: 978-3551560193
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

Inhaltsangabe:


Mini ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als Boatpeople aus Vietnam. Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat und der Suche nach Glück.

Autoreninfo:

Que Du Luu, 1973 geboren in Saigon/Südvietnam, ist chinesischer Abstammung. Nach Ende des Vietnamkriegs flüchtete sie wie Millionen andere Boatpeople über das Meer. In Bielefeld betrieb die Familie ein China-Restaurant. Luu erhielt u. a. den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Hohenemser Literaturpreis. Nach zwei Erwachsenenromanen ist „Im Jahr des Affen“ ihr erstes Buch bei Königskinder.

Meine Meinung:

Titel: Wer bin ich eigentlich?

Der Buchtitel klang so witzig und als ich dann das äußerst hübsche Cover sah, da war meine Neugierde geweckt und ich begann mit der Lektüre.

Im Buch geht es um Mini, die chinesische Wurzeln hat, aber von klein auf in Deutschland lebt. Für die Deutschen ist sie eine Chinesin, für die Chinesen eine Deutsche. Gefangen zwischen den beiden Kulturen versucht sie ihr Leben zu meistern. Wird ihr dies trotz aller Umstände gelingen?

Mini, die eigentlich Minh Thi heißt, agiert hier als Ich- Erzählerin. Dadurch ist man ganz nah am Geschehen und erhält Einblicke in ihre Gedankenwelt. Ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen war spürbar und erst dadurch wird einem erst bewusst wie groß eigentlich die Unterschiede sind, was ich anfänglich gar nicht gedacht habe.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und macht es einem daher nicht leicht Zugang zur Geschichte und zu den Figuren zu finden. Fast möchte man die Schreibe als emotionslos bezeichnen. Durch diese Erzählweise hatte ich eher das Gefühl als Beobachter zu fungieren, aber nicht wirklich in der Geschichte anzukommen bzw. abtauchen zu können.

Die Einblicke in die chinesische Kultur durch das Traditionsbewusstsein von Minis Onkel waren interessant und sorgen für Wissenszuwachs. Allerdings wird der Roman dadurch nicht gerade zu leichter Kost.

Ich schätze mal, dass die Autorin hier anhand eigener Erfahrungen die Handlung ausgedacht hat, was es nicht gerade einfacher macht das Buch zu rezensieren, da solch persönliche Erfahrungen immer subjektiv sind und vom Leser gar nicht so gewertet werden können wie von demjenigen, der selbst betroffen ist.

Das Jugendbuch passt auf jeden Fall in unsere heutige Zeit und sorgt dafür sich besser in Flüchtlinge und Zuwanderer hineinversetzen zu können. Allerdings liest man hier keine beschwingte Unterhaltungslektüre, weshalb man für diese Geschichte in der richtigen Stimmung sein sollte, nicht dass sie einen emotional nach unten zieht, denn Minis Leben ist alles andere als leicht.

Fazit: Eine durchaus lehrreiche Geschichte, die sich etwas schwergängig lesen ließ. Von mir daher nur eine bedingte Leseempfehlung.


Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 9: "Jane & Miss Tennyson" von Emma Mills


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Königskinder (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551560250
ISBN-13: 978-3551560254
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: First & Then

Inhaltsangabe:


Devon würde eigentlich nichts an ihrem Leben ändern. Sie ist zufrieden damit, heimlich in ihren besten Freund verliebt zu sein und die Zukunft zu ignorieren. Aber das Leben macht nicht mit. Erst zieht ihr Cousin Foster, ein unverbesserlicher Sonderling mit einem überraschenden Talent für Football, bei ihnen ein. Dann taucht der unausstehliche, überhebliche und unerträglich attraktive Ezra auf. Devon hätte nie erwartet, dass Foster der Bruder wird, den sie nie haben wollte; oder dass Ezra ihre Lieblingsschriftstellerin Jane Austen liest, selbst wenn er Stolz und Vorurteil zunächst für die Fortsetzung von Verstand und Gefühl gehalten hat.

Autoreninfo:

Emma Mills ist in den USA besser bekannt als vlogger Elmify. Jane & Miss Tennyson ist ihr Debütroman.

Meine Meinung:

Titel: Jane Austen vs. Football

Aufgrund des sehr schönen Covers bin ich überhaupt erst auf diese Geschichte aufmerksam geworden. Da es sich hier um ein Debüt handelt, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Devon, die am liebsten Jane Austen Bücher liest, gerade weil ihr Leben nicht dem der Figuren aus den Romanen entspricht. Und dann zieht ihr Cousin Foster bei ihr ein und ihr Leben ändert sich daraufhin total. Wird sie den Trouble meistern können?

Devon fungiert hier als Ich- Erzählerin, so dass man ganz nah an ihren Gefühlen dran ist, was mir gut gefallen hat. Sie ist ein glaubhafter Charakter mit Ecken und Kanten, den man einfach lieben muss. Eben das typische Teenagermädchen mit allen Problemen, die sich in der Jugend ergeben, so dass man sich bei ihr in jedem Fall wiederfindet. Aber auch die anderen Charaktere wissen zu überzeugen. Ezra wirkt zwar zu Beginn sehr egozentrisch, aber im Verlauf der Handlung mausert er sich immer mehr. Auch sehr berührt hat mich Foster mit seinen 14 Jahren, er wirkte schon so erwachsen.

Dass Football im Buch eine recht große Rolle spielt, das hat mich nicht gestört, denn so habe ich eher noch dazu gelernt.

Die Handlung ist mit den Ideen von Jane Austen verknüpft, aber deren Romane stehen nicht im Vordergrund. Ich fand das ok, denn nur so kann der Roman zu einer eigenen Geschichte werden. Wer will schon einen Austen- Abklatsch lesen?

Die Schreibe der Autorin ließ sich angenehm lesen, ich habe zu keiner Zeit gespürt, dass es sich hier um einen Erstling handelt.

Durch diesen Roman konnte ich selbst noch einmal an mein Abschlussjahr denken und was für eine tolle Zeit das war.

Fazit: Spannende Geschichte mit überzeugenden Charakteren, die ich sehr gern weiterempfehle. Lesenswert!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 8: "Wenn du mich siehst" von Nicholas Sparks


Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (8. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453268768
ISBN-13: 978-3453268760
Originaltitel: See Me

Inhaltsangabe:


Mitten auf einer einsamen nächtlichen Landstraße hat die 28-jährige Maria eine Reifenpanne. Ein Wagen hält, ein bedrohlich muskelbepackter Mann mit Schlägervisage steigt aus und wechselt ihr freundlich den Reifen. Colin Hancock hat schon viele dumme Entscheidungen in seinem Leben getroffen und bitter dafür büßen müssen, eine Beziehung ist das Letzte, was er sucht. Doch so wenig Maria und Colin zusammenzupassen scheinen und so sehr sie sich auch dagegen wehren: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Aber ihnen droht größte Gefahr, denn ein finsteres Kapitel aus ihrer Vergangenheit holt Maria ein und lässt sie um ihr Leben fürchten. Werden die alten Dämonen alles zerstören, oder kann ihre Liebe Colin und Maria in der dunkelsten Stunde retten?

Autoreninfo:

In der Silvesternacht des Jahres 1965 kam Nicholas Sparks zur Welt. Nach einigen Umzügen wurde seine Familie schließlich 1974 in Kalifornien sesshaft. Sparks erinnert sich an eine glückliche Kindheit, obwohl um ihn herum durchaus auch Armut sichtbar war. Er war ein guter Schüler und begabter Sportler und machte 1988 ein ausgezeichnetes Examen in Betriebswirtschaft. 1989 heiratete er seine Cathy. Beruflich hat sich Sparks zunächst als Gründer einer Orthopädiefirma versucht, später u. a. als Immobilienmakler und Kellner, um schließlich auch einige Jahre Erfahrungen als Arzneimittelvertreter zu sammeln. 1997 konnte er sich dann endlich auf das konzentrieren, was ihn schon lange mehr bewegt hatte als seine Jobs: das Schreiben. Der Erfolg von "Weit wie das Meer" machte es möglich.

Meine Meinung:

Titel: Manchmal muss man über seinen Schatten springen…

Als Jugendliche habe ich alle Nicholas Sparks Romane verschlungen, weil er so gefühlvoll von der Liebe schreibt. Über die Jahre zählten Liebesromane nicht mehr zu meinem bevorzugten Genre, weshalb ich lange zu keinem Buch mehr von ihm griff. Nun wollte ich mit seinem neuen Roman herausfinden, ob Sparks noch immer etwas für mich ist oder nicht.

In der Geschichte geht es um Maria. Sie ist Anwältin und wird von einem Stalker verfolgt. Ihr Leben ist von Furcht geprägt und so wundert es kaum, dass sie vor dem muskulösen Colin Hancock Angst hat, als dieser ihr bei einer Reifenpanne hilft. Dass diese Begegnung ihrer beiderlei Leben für immer verändert, werden die beiden sehr schnell herausfinden. Wird ihnen das Schicksal hold sein?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte, der mal Colin und mal Maria begleitet. Die Kapitel sind mit dem jeweiligen Protagonistennamen versehen, bei dem wir uns gerade befinden, was zur Orientierung sehr beiträgt.

Schreibt Sparks sonst ausschließlich Liebesgeschichten, so verwebt er in seinem neusten Werk auch Thriller- und Krimielemente, was mir wirklich gut gefallen hat.

Colin ist ein Kerl, wie man ihn sich als Mann nur wünschen kann: harte Schale, weicher Kern. Er weiß, dass er Fehler hat und versucht sich zu bessern und ich denke, dass gerade das ihn so sympathisch macht. Auf Maria hingegen musste ich mich erst einlassen. Ich mag eher starke Frauencharaktere und so musste ich mich erst an ihre Ängstlichkeit und ihr Verhalten gewöhnen.

Beim Lesen dieses Romans fühlt man sich einfach nur wohl, denn Sparks kann man völlig unangestrengt lesen. Er beschreibt in einfachen Worten, so dass man sich Setting und agierende Personen gut vorstellen kann ohne dabei langatmig zu werden.

Den innerlichen Widerstreit von Colin konnte man sehr gut nachempfinden.

Der Roman besticht natürlich in erster Linie durch Emotionen und Gefühle, aber durch die eingebauten Spannungselemente und diverse Wendungen ist es einfach weit mehr als eine Liebesgeschichte.

Das Ende hat mich zufrieden zurückgelassen und für mich blieben keine Fragen offen.

Fazit: Das perfekte Buch für Zwischendurch. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus und kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass der Autor mich auch noch als Erwachsene zu fesseln weiß.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 7: "Die Witwe" von Fiona Barton


Broschiert: 432 Seiten
Verlag: Wunderlich (21. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3805250975
ISBN-13: 978-3805250979
Originaltitel: The widow

Inhaltsangabe:


Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe. Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile Welt zerbricht. Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist frei. Frei, das Spiel endlich nach eigenen Regeln zu spielen ...


Autoreninfo:

Fiona Barton wurde in Cambridge geboren und arbeitete lange bei der "Daily Mail", beim "Daily Telegraph" und bei der "Mail on Sunday". Für ihre Tätigkeit gewann sie den britischen Preis "Reporter of the Year". Viele Jahre war sie als Prozessbeobachterin und Gerichtsreporterin für verschiedene Medien tätig. Heute arbeitet sie als Medientrainerin. "Die Witwe" ist ihr erster Roman.

Meine Meinung:

Titel: Was geschah mit Bella Elliott?

Da mir bereits der Klappentext leichte Schauer auf der Haut verursachte, wollte ich dieses Debüt unbedingt lesen.

In der Geschichte geht es darum, wer die kleine Bella Elliott entführt hat. Es gibt diverse Verdächtige, doch keine handfesten Beweise. Könnte Bella vielleicht sogar noch leben?

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass die Handlung aus diversen Perspektiven und über unterschiedliche Zeiten dem Leser näher gebracht wird. Im steten Wechsel sind wir in den Jahren 2006 bis 2010 unterwegs und das nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge. Die Ermittlungen zum Fall erleben wir aus der Sicht des Opfers in Form von Bellas Mutter, aus der Sicht der Ermittler, sowie der Presse und ebenfalls aus der Wahrnehmung des wahrscheinlichen Täters und dessen Ehefrau. Das sorgt dafür, dass der Leser jede Menge Informationen hat und dadurch mehr weiß als zum Beispiel die Ermittler.

Ich erlebte am intensivsten die Witwe Jean Taylor, deren Mann beschuldigt wird, der Täter zu sein. Sie mausert sich von der kleinen, grauen Maus zu einer Frau, die weiß was sie will. Die Einblicke in das Eheleben waren teils erschreckend, aber auch so realistisch, dass man der Autorin die Konstellation abkauft.

Die Presse spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Mir hat gut gefallen, dass man Einblicke in deren Arbeitsweise bekommt und die Autorin muss ja wissen wovon sie schreibt, war sie jahrelang Teil davon.

Bis zuletzt habe ich mit gefiebert und gerätselt, wer nun tatsächlich hinter dem Ganzen steckt und ob Bella nicht doch irgendwo noch auftaucht. Das Buch fühlte sich wie ein großes Puzzle an. Man bekam immer mehr Teile zugespielt und musste diese nur noch passend zusammensetzen, was einem schlussendlich erst auf den letzen Seiten gelingt.

Für mich war zu keiner Zeit spürbar, dass es sich um ein Debüt handelt, hat mich die Story doch stetig gefesselt und einfach nicht mehr loslassen wollen.

Fazit: Erstklassige Thrillerlektüre, die ich nur zu gern weiterempfehle. Lesenswert und Gänsehaut garantiert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Tage mit Leuchtkäfern" von Zoe Hagen


Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286941
ISBN-13: 978-3548286945

Inhaltsangabe:


Du bist einsam und unglücklich, dein Leben wie ein falscher Film, der an dir vorbeiläuft. Bis du neue Freunde triffst. Gut, die sind alle ein bisschen verrückt, sie nennen sich "Der Club der verhinderten Selbstmörder". Aber sie geben dir Halt und sind wie Leuchtkäfer in deiner bodenlosen Traurigkeit. Denn du hast nur das eine Leben.

Autoreninfo:

Zoe Hagen, geboren 1994, steht regelmäßig mit ihren Texten auf der Bühne. 2014 wurde sie deutsche Vize-Meisterin der U20-Poetry Slammer. Ihr Debüt schrieb sie mit 17 Jahren binnen weniger Wochen. Damals hätte sie sich über mehr Glühwürmchen in ihrem Leben gefreut.

Meine Meinung:

Titel: Wenn ich nur nicht so unglücklich wäre, dann…

Als ich den Klappentext las, ging ich von einer Geschichte über Jugendliche aus, die auch witzige Momente erleben, doch kaum hatte ich mit der Lektüre begonnen, musste ich schnell feststellen, dass ich etwas ganz anderes in den Händen hielt.

In der Story geht es um Gandhi, die alles andere als glücklich ist. Per Zufall begegnet sie Fred und lernt durch ihn den sogenannten „Club der verhinderten Selbstmörder“ kennen. Endlich hat sie Kontakt zu Menschen, die sie zu verstehen scheinen. Wie wird es ihr weiteres Leben beeinflussen?

Zunächst einmal ist das Buch im Tagebuchstil geschrieben, so dass wir alles aus der Sicht von Gandhi erfahren. Ich bin nicht wirklich ein Freund dieses Erzählstils, weil ich immer das Gefühl habe, dass einem wichtige Informationen fehlen, die der Tagebuchschreiber vielleicht lieber für sich behält.

Während die Randfiguren zum Großteil nur erwähnt, aber nicht richtig charakterisiert werden, bekommt man von Protagonistin Gandhi nahezu alles mit. Für mich war ihre traurige Stimmung immer greifbar, was es nicht gerade leichter gemacht hat das Buch zu lesen, denn es zieht einen gefühlstechnisch ordentlich nach unten.

Völlig überrascht hat mich, dass das Hauptthema Essstörung ist, denn daran leidet Gandhi im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Erlebnisse damit waren für mich als Leser nur schwer zu ertragen. Ich finde es gut, dass die Autorin diese Seite aufzeigt, dennoch berührte mich das alles zu stark.

Im Roman wird vieles nur angedeutet, mehrheitlich soll man als Leser seine eigenen Schlüsse ziehen und Gedanken verfolgen. Hier hätte ich mir persönlich etwas mehr Informationen an die Hand gewünscht, denn ich lese ja in erster Linie, um mich zu unterhalten und nicht um eine Geschichte selbst auszukleiden.

Fazit: Schwere Kost, die hoch interessant ist, für die man aber definitiv in Stimmung sein muss. Daher nur bedingt lesenswert.


Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Die Magie der Namen" von Nicole Gozdek


Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: ivi (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492703879
ISBN-13: 978-3492703871
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung endlich gekommen ist, lösen sich seine Hoffnungen in Unglauben auf. Er erhält einen Namen, den keiner zu kennen scheint. Wer ist dieser Tirasan Passario, dessen Namen er für den Rest seines Lebens tragen wird? Nur das große Namensarchiv in der Hauptstadt Himmelstor kann ihm Auskunft geben. Gemeinsam mit dem Krieger Rustan Polliander und dessen Freunden macht er sich auf in die weit entfernte Stadt. Doch die Reise entpuppt sich als gefährlicher als erwartet. Namenlose und dunkle Verfolger trachten der Gruppe nach dem Leben. Und auch sein eigener Name hält noch einige Überraschungen für Tirasan bereit...

Autoreninfo:

Nicole Gozdek (Jahrgang 1978) ist Wortakrobatin, Weltenbauerin, Freundin von imaginären Gestalten, überzeugte Magie-Anhängerin und Bücherenthusiastin - das klingt auch viel spannender als Autorin und Buchbloggerin. Sie liebt Geschichten und Bücher jeglicher Art. Dies mag ein Grund sein, warum sie deutsche und französische Literatur studiert hat und sich in ihren Bücherregalen und auf ihrem E-Book-Reader Romane, Krimis, Fantasy, Kinder- und Jugendbücher neben Klassikern und Sachbüchern tummeln. In ihrer Freizeit schreibt sie neben Rezensionen zu aktuellen Fantasyromanen auch eigene Romane und Fantasy-Geschichten.

Meine Meinung:

Titel: Im Bann der Namensmagie...

Fantastische Geschichten lese ich eher selten, aber hier fühlte ich mich von der Inhaltsangabe sofort angesprochen, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte. Mit großem Interesse begann ich zu lesen, um dann völlig überrascht zu werden.

In der Geschichte selbst geht es um einen 16 jährigen Jungen, der Nummer 19 genannt wird. Er wartet auf den großen Tag der Namensgebung, denn dann wird sich alles für ihn zum Positiven ändern, so hofft er. Doch dann ist der Tag der Wahrheit da und nichts kommt so wie erwartet. Von seinem echten Namen hat noch nie jemand etwas gehört. Nummer 19 begibt sich auf Spurensuche und entdeckt Unglaubliches. Was hat das Schicksal für ihn vorgesehen?

Ich habe oft das Problem, dass mir bei Fantasy die Vorstellungskraft fehlt und ich mich nicht zu Recht finde. Das ist hier absolut nicht der Fall. Die Autorin gibt einem die nötigen Informationen an die Hand und beschreibt sehr ansprechend, so dass ich mich direkt orientieren konnte und keinerlei Verständnisprobleme hatte. Die erdachte Welt ist mal etwas ganz anderes als das was wir kennen, aber hoch spannend und detailreich erfunden.

Die gezeichneten Charaktere sind sehr unterschiedlich, so dass jeder Leser seinen speziellen Liebling finden wird. Mir hatte es außer Tirasan noch Rustan angetan, weil ich ganz einfach seinen Mut bewundert habe und dass ihm Freundschaft und Vertrauen über alles gehen. An Tirasan, unserer ehemaligen Nummer 19, hat mir vor allem gefallen, dass es sich um einen Außenseiter handelt, der sich nach und nach zu einem Liebling des Lesers und seiner Mitprotagonisten entwickelt. Es war schön zu sehen wie sehr die Namensmagie Tirasan verändert.

Zudem mochte ich unglaublich gern die ausgedachten Vor- und Nachnamen, sowie Bezeichnungen für bestimmte Berufsgruppen und ähnliches. Schon allein das strahlte etwas Magisches aus.

Die Handlung wird uns über Nummer 19 als Ich- Erzähler übermittelt, so dass wir dessen Gedanken- und Gefühlswelt sehr intensiv mitbekommen, was wirklich gelungen war, denn so konnte man sich in die Figur ganz besonders hineinversetzen.

Das Buch wartet noch mit einigen Boni auf. So gibt es zum Beispiel eine sehr hübsch gezeichnete Übersichtskarte der geschilderten Welt, die die Orientierung enorm erleichtert. Ein Personenregister findet man ebenfalls, sowie Erklärungen zu ausgedachten Begrifflichkeiten, so dass keine Frage offen bleibt.

Das Ende kam für mich total überraschend, war aber absolut schlüssig und nachvollziehbar.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt gespürt, dass es sich um ein Debüt handelt, vielmehr war ich vom Ideenreichtum der Autorin angetan. Ich kann nur hoffen, dass sie die Schreibfeder nie wieder aus der Hand legt und uns noch mit jeder Menge Geschichten solcher Art beglückt.

Fazit: Eine fantastische Geschichte für jung und alt, die mich vollends fesseln konnte. Selten war ich so traurig wie hier, den Buchdeckel schließen zu müssen. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Definitiv ein Highlight im Lesejahr 2016.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 4: "Und sie werden nicht vergessen sein" von Carmen Lobato


Taschenbuch: 768 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426518201
ISBN-13: 978-3426518205

Inhaltsangabe:


Amarna, die deutsche Archäologin, und Arman, der armenische Bildhauer - ein wahrhaft unvergessliches Liebespaar: Im London des Jahres 1938 gelten sie als glamouröses Traumpaar, doch ein tiefer Schatten liegt auf ihrer Liebe. Arman hat durch den Genozid an seinem Volk 1915 seine ganze Familie verloren. Wie eine unsichtbare Mauer steht dieses Grauen zwischen den beiden und wächst von Tag zu Tag. Dann bricht der Krieg aus, und Arman meldet sich freiwillig zur Royal Air Force. Am Fuß des Ararat, in den mythischen Ruinen, die die Wiege der armenischen Kultur bergen, wird sich die Kraft ihrer Liebe beweisen müssen.

Autoreninfo:

Carmen Lobato ist Romanistin, ist in der Erwachsenenbildung tätig und lebt mit ihrer Familie in verschiedenen europäischen Städten. Ihr zweites Wohnzimmer ist das British Museum, und ihre Lebensgrundlage ist ihr Reisekoffer. Um das Geld für Souvenirs zu sparen, bringt sie von ihren Reisen Geschichten mit.

Meine Meinung:

Titel: Die Tränen werden nie versiegen…

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um die lose Fortsetzung zu „Die Stadt der schweigenden Berge“. Für mein Empfinden können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Da ich den ersten Teil geliebt habe, freute ich mich ungemein auf die Fortsetzung und begann voller Vorfreude mit der Lektüre.

Auch hier geht es in erster Linie um Arman und Amarna, die sich in England niedergelassen haben und dort ein glückliches Leben führen. Doch wir schreiben das Jahr 1938 und wenig später bricht der 2. Weltkrieg aus. Wie sehr verändert der Krieg das Leben des Paares? Werden sie die drohende Gefahr bewältigen können? Und vor allem: Kann Arman jemals den Verlust seiner Familie verwinden?

Die Autorin hat einfach ein Händchen für feinfühlige Erzählungen und sehr gut gezeichnete Charaktere mit Tiefgang, so dass es kaum verwundert, dass diese Geschichte mit 768 Seiten daher kommt, jedoch ist nicht eine einzige Seite davon zu viel.

Hier überzeugen nicht nur Arman und Amarna, die wir bereits aus dem ersten Band kennen und die um ihre Beziehung kämpfen wie die Löwen. Arman ist so ein empfindsamer Charakter, der mir so nahe ging, dass er einen Platz in meinem Herzen gefunden hat. Am meisten beeindruckt hat mich die Figur der Eva. Hielt ich sie anfänglich noch für eine egoistische Person, die nur an ihrer Kunst interessiert ist, musste ich alsbald feststellen, dass viel mehr dahinter steckt und dass einem auch unsympathische Charaktere nahe gehen können. Das muss einem als Autor erst einmal gelingen, dass auch die unliebsamen Figuren den Leser ans Herz rühren. Man fühlt und leidet mit den Protagonisten und das ist etwas, was in meinen Augen nur Bücher vermögen.

Die Geschichte bietet alles, was das Leserherz benötigt: ein überzeugendes, geschichtliches Setting, spannende Figuren, Liebe, Intrigen und jede Menge Schmerz. Selten habe ich beim Lesen so viele Tränen verdrückt wie hier und konnte mich kaum von der Handlung lösen.

Besonders gepackt hat mich der unerfüllte Kinderwunsch von Amarna, der in der Beziehung für Zwistigkeiten sorgt. Hier kam sehr gut rüber wie belastend so etwas für eine Paarbindung ist. Schön, dass in diesem historischen Roman nicht nur Geschichtliches verarbeitet wird, sondern auch das Persönliche der Figuren und deren Beziehungen eine wichtige Rolle spielen.

Fazit: Ein Buch voller Gefühl, das mich regelrecht überfahren hat. Ich komme mir immer noch ein wenig überrollt vor von den Emotionen und bin ein wenig sprachlos. Klar ist nur, dass ich zwingend eine Leseempfehlung aussprechen muss. Wer historische Romane, vor allem zur Zeit der Weltkriege mag, der muss hier einfach zufassen.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Wetten, dass wir uns lieben?" von Orna Landau


Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Atlantik (10. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455651038
ISBN-13: 978-3455651034

Inhaltsangabe:


Nach zwanzig Jahren Ehe haben sich so manche Wünsche und Träume dem Alltag gebeugt - eine ernüchternde Wahrheit auch für Sarah. Und doch hatte sie sich ihren Geburtstag anders vorgestellt: Ihr Mann Ben meint, sich auch um die Romantik nun nicht mehr bemühen zu müssen, denn mit 45 habe sie ohnehin keine Chancen mehr auf einen Anderen. Sarah ist verletzt und empört, und sie wettet, dass ihr "Marktwert" dem seinen in nichts nachsteht. Ben zögert nicht lange und schlägt ein.

Autoreninfo:

Orna Landau, geboren in Israel, ist die Autorin von vier Romanen und einem Kinderbuch. Sie arbeitete als Journalistin und Kritikerin und ist heute für einen israelischen Verlag tätig.

Meine Meinung:

Titel: Mehr als nur ein Eheroman...

Das omnipräsente Cover ließ mich auf den Roman aufmerksam werden und als ich den Klappentext las, da musste ich unbedingt mehr erfahren. Gespannt begann ich mit der Lektüre und wurde einfach nicht mehr los gelassen.

In der Geschichte geht es um Sarah und Ben. An ihrem 45. Geburtstag teilt er ihr mit, dass sie nun in einem Alter sei, in dem sie eh niemand anderen als ihn abbekommen würde. Erbost über diese Aussage, schlägt sie ihm eine Wette vor, die so anziehend und verhängnisvoll zugleich ist, denn sie wollen eine 3 monatige Auszeit von der Ehe nehmen und sich austoben. Wird ihre Ehe diesen Test aushalten? Wie stehen ihre Chancen bei anderen? Und was soll das Ganze eigentlich überhaupt bringen?

Ein beobachtender Erzähler führt den Leser durch die Ereignisse und mal begleiten wir Ben und mal Sarah bei ihren außerehelichen Erfahrungen.

Beide Charaktere sind sehr intensiv dargestellt, man fühlt und leidet mit beiden gleichermaßen mit. Zudem kann man ihr Handeln mehr als nur nachvollziehen.

Mir hat besonders gefallen, dass sich die Autorin nicht nur auf die sexuellen Abenteuer beschränkt, sondern auch aufzeigt, was diese Wette mit den Partnern und deren Familien macht. Mir ging besonders nahe wie viel Gefühl Ben und Sarah füreinander haben, auch wenn sie mit andern unterwegs sind.

In meinen Augen handelt es sich hier um viel mehr als nur einen Eheroman, denn er beleuchtet wie eine Beziehung ist, mit all ihren Höhen und Tiefen.

Fazit: Für mich eine wahre Offenbarung, hatte ich nun wirklich nicht damit gerechnet, dass mich dieser Roman so flashen würde. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, genial!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Das Seehaus" von Kate Morton


Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Diana Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453291379
ISBN-13: 978-3453291379
Originaltitel: The Lake House

Inhaltsangabe:


Cornwall 1933: Die sechzehnjährige Alice Edevane fiebert dem Höhepunkt des Jahres entgegen, dem prachtvollen Mittsommernachtsfest auf dem herrschaftlichen Landgut ihrer Familie. Noch ahnt niemand, dass sich in dieser Nacht etwas Schreckliches ereignen wird. Ein Unglück, das so groß ist, dass die Familie das Anwesen für immer verlässt.

Autoreninfo:

Kate Morton, geboren 1976, wuchs im australischen Queensland auf, studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Ihre Romane "Das geheime Spiel", "Der verborgene Garten", "Die fernen Stunden" und "Die verlorenen Spuren" verkauften sich in 38 Ländern insgesamt über zehn Millionen Mal. Auch in Deutschland eroberte sie ein Millionenpublikum, alle Romane sind SPIEGEL-Bestseller. Kate Morton lebt mit ihrer Familie in Australien und England.

Meine Meinung:

Titel: Die Schatten einer Mittsommernacht...

Kate Morton hat mich mit Romanen wie "Der verborgene Garten" erst dazu gebracht Familiengeschichten aus vergangenen Zeiten zu mögen und so begann ich voller Vorfreude mit der Lektüre.

Mit dieser Geschichte entführt uns die Autorin nach Cornwall um 1933 auf einen herrschaftlichen Landsitz. Hier findet eine Mittsommernachtsfete der besonderen Art statt, doch die Freude währt nur kurz, weil ein schrecklicher Unfall geschieht. Was ist damals nur passiert?

Wie von Kate Morton nicht anders gewohnt, spielt die Handlung auf zwei Zeitebenen, die 70 Jahre voneinander getrennt sind. Der erste Handlungsstrang umspannt in der Vergangenheit die Jahre 1911 bis einschließlich 1941, wobei das Meiste davon in den 30ern spielt. Die Gegenwartshandlung spielt im Jahr 2003.

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschehnisse.

Normalerweise fesseln mich die Parts der Vergangenheit mehr, aber hier ist alles so ausgewogen, dass ich beide Stränge gleichermaßen genossen habe. Es ist schon toll mit Polizistin Sadie zu erkunden, was in dem Haus verborgen liegt. Mir lag dies wirklich sehr, da mich auch im echten Leben verfallene Häuser magisch anziehen.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig zu lesen und beschreibt detailreich das Setting, was ich sehr mag. Auch die dargestellten Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Mir lagen vor allem die Edevane Schwestern, was wohl auch damit zu tun hat, weil ich selbst mit einer Schwester aufgewachsen bin und weiß wie das Leben unter Schwestern so ist.

Mit diesem Roman ist der Autorin mal wieder eine Glanzleistung der Unterhaltung geglückt. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Besonders gelungen finde ich, dass es nicht nur ein Familienroman ist, sondern zudem einer Detektivgeschichte gleicht.

Fazit: Klare Leseempfehlung. Zu Recht darf sich Frau Morton als eine meiner Lieblingsautorinnen wähnen.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Anna und Armand" von Miranda Richmond Mouillot


Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Limes Verlag (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3809026549
ISBN-13: 978-3809026549
Originaltitel: A fifty-year silence

Inhaltsangabe:


1948, nachdem sie gemeinsam den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, kaufen Anna und Armand – die Großeltern der Autorin – ein altes Steinhaus in einem abgelegenen, malerischen Dorf in Südfrankreich. Fünf Jahre später packt Anna ihre Sachen und verlässt Armand. Die Schreibmaschine und die Kinder nimmt sie mit. Abgesehen von einer kurzen Begegnung, haben die beiden nie mehr miteinander gesprochen, nie neu geheiratet oder irgendjemandem offenbart, was sie so unwiederbringlich entzweit hat.

Autoreninfo:

Miranda Richmond Mouillot wurde in Asheville, North Carolina geboren. Zusammen mit ihrem Mann, ihrer gemeinsamen Tochter und einer Katze lebt sie in Südfrankreich.

Meine Meinung:

Titel: Auf den Spuren der eigenen Wurzeln...

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil es auf einer wahren Begebenheit beruht und mich Familiengeschichten, die mit der Zeit des 2. Weltkrieges zu tun haben, einfach faszinieren. Unvoreingenommen begann ich mit der Lektüre.

Im Buch geht es vorrangig um die Autorin dieses Romans, die sich auf Spurensuche begibt. Sie möchte herausfinden wie umfassend die Liebe ihrer Großeltern wirklich war und warum diese dann trotzdem zerbrach. Wird sie das Geheimnis lüften können? Und was nimmt sie selbst von der Reise für sich mit?

Gelungen finde ich, dass dem Buch eine Karte vorangestellt ist, sowie eine Zeittafel wo sich Anna und Armand aufhielten und an welchen Orten sie aufeinander trafen.

Die Autorin schildert ihre Recherche aus der Ich- Perspektive, was ich als gelungen empfinde, denn sie war bei zahlreichen Begebenheiten ja gar nicht dabei, sondern kennt diese ausschließlich von Erzählungen. Dadurch wirkt das Geschriebene authentischer. Die Handlung gleicht einer Schnitzeljagd, die sich nach und nach zusammensetzt, so dass man als Leser sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt von Frau Mouillot hineinversetzen kann.

Der Roman ist ein Auf und Ab der Gefühle, denn die Gründe, warum sich das Liebespaar von einst auseinander lebte, sind so realistisch dargestellt, dass sie einem beim Lesen sehr nahe gehen.

Gut gefallen hat mir zudem, dass immer mal wieder Familienbilder eingestreut sind, was die Vorstellungskraft zusätzlich anregt.

Fazit: Eine wahre Geschichte, die unter die Haut geht. Wer Familiengeschichten mag, der wird hier Gefallen dran finden. Kurzweilige Unterhaltung, die mich nicht mehr los gelassen hat. Lesenswert!


Bewertung: 5/ 5 Sternen