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... im Mai 2016

Nr. 13: "Unrivaled - Gewinnen ist alles" von Alyson Noel


Broschiert: 416 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (10. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 395967029X
ISBN-13: 978-3959670296
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre
Originaltitel: Unrivaled

Inhaltsangabe:


Mach diesen Sommer einen der Unrivaled-Clubs zum Hotspot der Stars, und sichere dir die Chance auf einen unglaublichen Geldgewinn!Drei sehr unterschiedliche Jugendliche folgen der Aufforderung und hoffen auf die Erfüllung ihres größten Traums - aber sie ahnen nicht, wie hart die Glitzerwelt L.A.s wirklich ist, in der sie sich bewegen müssen. Wer wird es schaffen, Hollywoods heißesten Star Madison Brooks in seinen Club zu locken? Und wie skrupellos werden sie sein, um ihr Ziel zu erreichen?Obwohl sie in ihrem Gossip-Blog über Promis lästert, will Layla sich ihr Studium mit dem Promoterjob finanzieren. Doch das kann sie ihre Beziehung kosten, denn ihr Freund ist strikt gegen den Job – er hat schon einmal jemanden an die Welt des schönen Scheins verloren. Aster will eigentlich Schauspielerin werden. Dafür muss sie erst mal berühmt werden und nimmt die erste Hürde, indem sie für einen Unrivaled-Club wirbt. Auf keinen Fall dürfen ihre Eltern davon erfahren, sie haben für Aster nämlich ganz andere Pläne – fernab von der Promiwelt. Tommy ist nach Hollywood gekommen, um seinen leiblichen Vater kennenzulernen – den Unrivaled-Clubbesitzer Ira Redman. Ihm und sich selbst will Tommy beweisen, dass er ein Gewinner ist.

Autoreninfo:

Die Geschichte um das Mädchen Ever machte die Amerikanerin Alyson Noël zur weltbekannten Autorin. Noël, die in Orange County aufwuchs und heute mit ihrem Mann in Laguna Beach, Kalifornien, lebt, hat schon als Babysitterin, Stewardess oder Rezeptionistin gearbeitet, bis sie anfing, die Romanserie "Evermore" zu schreiben. Noël hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten; ihre Werke wurden bislang in 35 Ländern veröffentlicht.

Meine Meinung:

Titel: Wie viel bist du bereit zu geben?

Da mir damals die Evermore- Reihe der Autorin gut gefiel, war ich nun sehr gespannt auf diese neue Reihe und begann gespannt mit der Lektüre.

Der Einstieg fiel mir zunächst nicht leicht, da recht viele Personen darin vorkommen und man erst einmal wissen muss, wer eigentlich wer ist.

Gut hingegen ist, dass ein beobachtender Erzähler den Leser durch das Geschehen begleitet und man dadurch mal bei jedem einzelnen Charakter live dabei ist. So erhält man für meinen Geschmack intensivere Einblicke in diese Promi- Szene.

Die dargestellten Protagonisten sind sehr unterschiedlich und sie haben alle nur ein Ziel: Gewinnen, um dann ihren Traum zu leben. Das merkt man ihnen auch immer wieder an, weshalb ich bis auf Tommy keinen so wirklich mochte. Die Mädels Aster und Layla waren so völlig anders als ich, dass ich mit Ihnen einfach nicht warm geworden bin. Ihre Probleme konnte ich aber dennoch gut verstehen. Gerade Asters Schicksal mit ihren strengen Eltern, die ganz andere Pläne mit ihr haben, hat mich durchaus bewegen können. Man muss eine Person ja nicht zwingend mögen und kann dennoch Anteil an deren Leben nehmen.

Wahrscheinlich sollte man diesen Band als Einführung in die neue Reihe ansehen, denn so richtig viel passiert nicht. Es werden Geheimnisse und Rätsel gestreut, aber aufgeklärt werden sie nicht. Gerade alles um Madison interessiert mich total.

Beeindruckt hat mich jedenfalls wie weit die Einzelnen für ihre Ziele gehen. Wenn ich andere erpresse, um an mein Glück zu kommen, dann finde ich das schon sehr hart.

Nachdem gut zwei Drittel der Handlung eher so vor sich hin plätscherten, wird es zum Schluss doch noch richtig spannend, so dass ich hin und her gerissen bin, ob ich nun weiterlesen werde oder nicht.

Fazit: Solider Einstiegsband mit ganz viel Luft nach oben. Dennoch hatte die Geschichte etwas. Von mir gibt es eine bedingte Leseempfehlung. Guter Durchschnitt!


Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 12: "The Club - Match" von Lauren Rowe


Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Piper Paperback (1. Juni 2016) / ebook (2. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492060420
ISBN-13: 978-3492060424
Originaltitel: The Reclamation

Inhaltsangabe:

Sie haben mit dem Club abgeschlossen, aber der Club noch nicht mit ihnen! Nach ihrem gemeinsamen Kurzurlaub müssen sich Jonas und Sarah neuen Herausforderungen stellen. Zum einen steht ihre frische Liebe immer wieder auf der Kippe, zum anderen ist Sarahs Leben plötzlich in Gefahr, denn der Club hat ihren Verrat nicht vergessen. Jonas will sie in Sicherheit wissen und überredet sie, bei ihm einzuziehen. Doch schon bald erkennt Sarah ihn fast nicht wieder. Als er eines Abends unter fadenscheinigen Vorwänden die Wohnung verlässt, kann Sarah nicht mehr anders: Sie schnüffelt in seinem Handy herum – und stellt zu ihrem Entsetzen fest, dass er gerade ein Club-Match hat …

Autoreninfo:

Lauren Rowe ist das Pseudonym einer amerikanischen Bestsellerautorin und Singer-Songwriterin, die sich für "The Club" ein Alter Ego zugelegt hat, damit sie sich beim Schreiben dieser heißen Liebesgeschichte nicht zurückhalten muss. Lauren lebt zusammen mit ihrer Familie in San Diego, Kalifornien, wo sie mit ihrer Band auftritt und sich möglichst oft mit ihren Freunden trifft.

Meine Meinung:

Titel: Etwas schwächer als der Vorgänger…

Nach dem überzeugenden ersten Teil „The Club – Flirt“ war ich natürlich sehr gespannt wie es mit Sarah und Jonas weitergeht und so konnte ich gar nicht auf das Erscheinen des Print- Exemplars warten, sondern griff zum eBook, welches eher erschien.

Dieser 2. Band schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an und so erleben wir die Handlung um die beiden Hauptakteure, mal über Sarah und mal über Jonas als Ich- Erzähler.

Leider benötigt dieser Roman etwas, um in die Gänge zu kommen, denn vieles wird nochmal wiederholt. Für Leser, die den ersten Teil nicht kennen oder wo dessen Lektüre schon länger zurückliegt, sicher hilfreich, für mich hingegen eher überflüssig, da ich „Flirt“ gerade erst beendet hatte. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, da es mir teils als Seitenfüller erschien.

Ehrlich gesagt passiert in diesem Teil nicht sonderlich viel. Über weite Strecken wird zwischen den beiden Hauptcharakteren ausdiskutiert, was man gegen den Club unternehmen könnte, nur Taten folgen dann erst einmal nicht so richtig.

Auch die lieb gewonnen erotischen Szenen gibt es erst wieder ab der Mitte des Buches. Gut hat mir hier wieder gefallen, dass sich die Autorin deutlich von „50 Shades of Grey“ abgrenzt.

Etwas lästig fand ich die Dauernutzung des Begriffs „Baby“. Für ein frisch verliebtes Paar gibt es doch sicher ein paar mehr Kosenamen, oder?

Das Ende ist offen gehalten, was zu erwarten war, da ja noch ein paar Bände folgen. Fies ist, dass hier wieder ein Cliffhanger untergebracht ist und etwas so Überraschendes passiert, dass man die letzten Seiten atemlos liest.

Fazit: Leider etwas schwächer als Band eins. Trotzdem ist mein Interesse an der Reihe weiterhin sehr hoch und ich fiebere dem nächsten Teil entgegen. Fans sollten den Teil auf jeden Fall lesen und die Reihe weiterverfolgen. Durchaus empfehlenswert!

Bewertung: 3/ 5 Sternen


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Nr. 11: "Winterhonig" von Daniela Ohms


Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653974
ISBN-13: 978-3426653975

Inhaltsangabe:


"Winterhonig" erzählt von einer lebensgefährlichen Liebe in einer archaischen, grausamen Welt, die noch gar nicht so lang Geschichte ist. Inspiriert von den Erlebnissen ihrer eigenen Großmutter, lässt uns Daniela Ohms die Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der Landbevölkerung erleben: Das harte, entbehrungsreiche Leben, das Mathilda als zehntes Kind eines Bauern führt; die Anstrengungen, die der junge Karl unternimmt, um seine Abstammung vor den Nazis geheim zu halten; die Liebe der beiden, die nicht sein darf, bringt sie Mathilda doch in große Gefahr; die Schrecken des Krieges, der drohende Tod durch Bomben oder Verrat. Und über allem die Hoffnung.

Autoreninfo:

Daniela Ohms, geboren 1978, studierte Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Psychologie und Geschichte. Für ihren Roman „Winterhonig" hat Ohms sich durch die Erinnerungen ihrer Großmutter, Jahrgang 1924, inspirieren lassen, die im Paderborner Land als jüngstes Kind einer elfköpfigen Bauernfamilie aufwuchs und in ihrer Jugend die Wirren und Nöte des Zweiten Weltkrieges erlebte.

Meine Meinung:

Titel: Wenn nur noch die Liebe dir Halt geben kann...

Wer mich kennt, der weiß, dass ich historische Romane unheimlich gerne lese, bevorzugt diejenigen, die während der Weltkriege spielen und so fand ich zu diesem Buch mit dem recht ungewöhnlichen Titel und dem nüchternen äußeren Erscheinungsbild. Gespannt begann ich mit der Lektüre, die mich emotional mehr als nur ergriffen hat.

In der Geschichte geht es um die kleine Mathilda, die bereits in jungen Jahren ihre Mutter verliert. Von der vielköpfigen Familie kann sie keinen Halt erwarten, hat der Vater genug damit zu tun alle satt zu bekommen. Und dann lernt Mathilda Karl kennen, der ihr den Halt gibt, den sie immer gesucht hat. Doch Karl trägt ein Geheimnis mit sich, dass nicht nur ihn in große Gefahr bringt. Wie soll Mathilda damit nur umgehen?

Das Besondere an diesem Roman ist wohl, dass er auf wahre Begebenheiten beruht, die die Großmutter der Autorin erlebt hat, was das Geschilderte noch intensiver macht.

Daniela Ohms gelingt es hier vor allem ein klares Bild der damaligen Zeit zu liefern. Werden sonst eher berühmte Persönlichkeiten beleuchtet, so steht hier die hart arbeitende Arbeiter- und Bauernklasse im Vordergrund, die mit den Entbehrlichkeiten des Krieges zurechtkommen müssen. Mit klaren, einfachen Worten gelingt es der Autorin den harten Alltag der Protagonisten darzustellen und das so realistisch, dass man das Gefühl hat direkt dabei zu sein.

Beide Hauptakteure schließt man direkt ins Herz. Gleich zu Beginn des Romans hätte ich Mathilda gern in die Arme genommen und getröstet, weil es sonst niemand tut. Trotz ihres harten Schicksals geht sie ihren Weg und steht für die Liebe ihres Lebens ein. So viel Mut zur Zeit der Nationalsozialisten muss man erst einmal haben. Ich habe sie jedenfalls sehr bewundert. Bei Karl steht sein Geheimnis sehr stark im Fokus. Ich fand gut, dass man nicht direkt erraten konnte, was es ist, sondern dass Frau Ohms den Leser selbst hinter das Rätsel kommen lässt. Er ist einfach ein so unglaublich liebenswerter Kerl. Aber auch die Nebencharaktere wissen zu überzeugen, hat jede Figur doch etwas Einzigartiges.

Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass die Autorin die Schrecken des Krieges keinesfalls beschönigt. Sie werden zwar nicht blutig dargestellt, aber so dass man sich alles problemlos vorstellen kann und regelrecht mitleidet. Auch scheut sie sich nicht davor lieb gewonnene Charaktere sterben zu lassen, doch ich will hier nicht zu viel verraten.

Ansonsten hat der Roman alles, was ein gutes Buch braucht: Liebe, Intrigen, Freundschaft, Zusammenhalt und viel mehr.

Fazit: Ein mehr als überzeugender historischer Roman, der mich tief ins Herz getroffen hat und von dem ich noch lange zehren werde. Mit einfachen Worten: Ganz großes Kino! Lasst euch dieses Lesehighlight bloß nicht entgehen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 10: "Germany" von Don Winslow


Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Droemer TB (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426304309
ISBN-13: 978-3426304303
Originaltitel: Germany

Inhaltsangabe:


Privatermittler Frank Decker ist ein Meister seines Fachs: Er findet Menschen, die vermisst werden. Keiner hat seine Härte, seine Besessenheit und seine Unnachgiebigkeit. Hat er einen Fall angenommen, verfolgt er ihn erbarmungslos. Als die atemberaubend schöne Frau seines Freundes verschwindet, ihr Auto verlassen in den Ghettos von Miami, und die Polizei im Dunkeln tappt, setzt er sich auf die Fährte. Die Spur führt ihn aus dem sonnenverwöhnten Florida ins kalte Deutschland. Decker kennt Deutschland: Hier hat er die schönste Zeit seines Leben verbracht. Doch das soll sich bitter rächen. Nun lernt er das Deutschland der Rotlichtbezirke, des Mädchenhandels und der Drogen kennen.

Autoreninfo:

Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der Kleinstadt Perryville auf Rhode Island. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.

Meine Meinung:

Titel: Deutlich schwächer als Teil eins...

"Missing New York", der erste Band um Frank Decker, hatte mir so gut gefallen, dass ich wissen wollte, wie der nächste Fall mit ihm wird. Gespannt begann ich mit der Lektüre, es folgte jedoch bald Ernüchterung.

Franks neuer Fall hat mit seinem besten Kumpel Charlie zu tun, der ihm im Krieg das Leben gerettet hat. Charlies hübsche Frau Kim kommt von einer Shoppingtour nicht mehr nach Hause. Hat man sie wohlmöglich entführt, weil Charlie Milliardär ist? Frank begibt sich auf die Suche und entdeckt Abgründe, die er nie erwartet hatte.

Frank Decker agiert hier als Ich- Erzähler, so dass wir bei seinen Ermittlungen live dabei sind. Richtig gut gefallen haben mir die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse, die Frank als Soldat erlebt hat. Man spürt, warum er sich deswegen so verbunden mit Charlie fühlt.

Der Fall an sich ist eher verworren und konnte mich nicht so recht fesseln. Die Vermutungen, die Frank hat, wirkten oft eher aus der Luft gegriffen statt plausibel.

Auch die Spannung ist nur in sehr wenigen Situationen vorhanden, meist plätschert die Handlung eher vor sich hin.

Was mich richtig gestört hat ist, dass erst nach zwei Dritteln des Buches Frank überhaupt in Deutschland ist. Warum heißt das Buch denn "Germany", wenn es kaum dort spielt? Die Schilderungen Deutschlands wirkten auf mich leider wenig authentisch, vielmehr hatte ich den Eindruck durch Ortskarten geführt zu werden. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn Frank sich in zwei oder drei deutschen Städten aufgehalten hätte und diese dann realistischer dargestellt gewesen wären.

Die Auflösung war in jedem Fall überraschend, aber für mich nicht wirklich schlüssig.

Fazit: Ein schwacher Frank Decker Fall. Wenn die Reihe so bleibt, werde ich sie nicht weiter verfolgen. Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir gibt es nur eine Leseempfehlung für Hardcorefans des Autors.


Bewertung: 2/ 5 Sternen

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Nr. 9: "So würde ich dich lieben" von Hannah Woods


Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Diana Verlag (25. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453291727
ISBN-13: 978-3453291720
Originaltitel: This Is How I'd Love You

Inhaltsangabe:


New York 1917: Hensley ist eine begabte junge Frau, die sich ein modernes Leben wünscht. Doch der Krieg macht all ihre Träume zunichte, und sie muss ihrem Vater ins einsame New Mexico folgen. Unglücklich flüchtet sie sich in eine Brieffreundschaft mit einem amerikanischen Arzt an der französischen Front. Und obwohl Hensley und Charles ein Ozean trennt, sind sie einander der einzige Halt. Sie wissen, dass sie zusammengehören, doch alles steht gegen ihre Liebe …

Autoreninfo:

Hannah Woods ist das Pseudonym einer mehrfach ausgezeichneten Autorin. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren Kindern in New Mexico. Zu diesem Roman inspirierte sie die Geschichte ihrer Großeltern.

Meine Meinung:

Titel: Mehr als nur eine Liebesgeschichte...

Aufgrund des hübschen Covers und der Zeit, in der dieser Roman spielt, wurde meine Neugierde geweckt und ich begann gespannt zu lesen. Man sollte sich nicht vom kitschigen Buchtitel abschrecken lassen, denn hier steckt wesentlich mehr drin.

Wir schreiben das Jahr 1917 und es ist Krieg. Während Hensley mit einem Umzug nach New Mexico klar kommen muss, dient Medizinstudent Charles an der Front. Eher zufällig entsteht zwischen den beiden eine Brieffreundschaft, die schnell mehr wird. Haben die beiden eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?

Ich liebe ja starke Frauen in Büchern und so war ich direkt schwer angetan von Hensleys Schicksal. Die Autorin bringt sehr gut die Naivität, aber auch die Leichtigkeit der jungen Frau rüber. Irgendwie war es beim Lesen schön zu spüren wie viel Hoffnung in ihr steckt, hat sie es doch alles andere als leicht als Halbwaise mit Liebeskummer und schwanger ihre Heimat zu verlassen. Gerade zur damaligen Zeit war das alles andere als leicht.

Hannah Woods verwendet eine unheimlich bildhafte Sprache, die einem das Lesen versüßt. Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte, so dass wir an beiden Hauptdarstellern nah dran sind.

Besonders gefallen hat mir, dass sich die Autorin überhaupt nicht davor scheut auch die Grausamkeiten des Krieges aufzuzeigen. Seitdem ich den Film „Legenden der Leidenschaft“ gesehen habe, gehen mir die Bilder von Soldaten nach Gasangriffen nicht mehr aus dem Kopf. Es fällt nicht schwer zu verstehen, warum Charles die Briefe so viel Halt geben in diesen harten Zeiten.

Für mich ein augenöffnender Roman, der klar macht wie wichtig es ist, dass es sich lohnt zu kämpfen. Beim Lesen wurde ich immer wieder sehr nachdenklich und das ein oder andere Mal von Emotionen überrollt.

Fazit: Ein Goldstück von einem Buch, welches mich emotional gefesselt hat. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, da man hier weit mehr als eine Liebesgeschichte bekommt. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 8: "Ein Akt der Grausamkeit" von Patricia MacDonald


Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (2. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492307574
ISBN-13: 978-3492307574
Originaltitel: I See You

Inhaltsangabe:


Hannah, Adam und die kleine Sydney haben es geschafft, sich unter neuen Namen in Philadelphia ein zweites Leben aufzubauen. Doch die hart erarbeitete Sicherheit gerät ins Wanken, als durch einen Zufall das Medieninteresse an der Familie geweckt wird und die Gesichter der drei, die nie wieder auffindbar sein wollten, in allen Zeitungen auftauchen. Denn Hannah und ihre Familie teilen ein grausames Geheimnis, das nun ein weiteres Mal droht, ihr Leben in einen Alptraum zu verwandeln. Und ihr größter Feind ist jemand, den sie am meisten lieben …

Autoreninfo:

Patricia MacDonalds fesselnde psychologische Thriller sind weltweit auf den Bestsellerlisten vertreten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New Jersey, USA.

Meine Meinung:

Titel: Dein Kind braucht dich...

Der Klappentext des Thrillers sprach mich direkt an und da ich von der Autorin bisher noch kein Buch gelesen hatte, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um das Dreiergespann Sydney, Hannah und Adam, die sich auf der Flucht befinden. Unter anderem Namen ist es ihnen gelungen nach allem ein sicheres Leben zu führen. Doch dann sorgt ein Ereignis dafür, dass ihre Sicherheit in Gefahr ist. Wird der Alptraum denn niemals enden?

Der Hauptteil der Geschichte dreht sich darum wie es überhaupt dazu kam, dass Hannah gemeinsam mit ihrer Familie flüchten musste. Das wird wirklich sehr intensiv aus Hannahs Sicht beschrieben. Ich konnte mich hier sehr gut in sie einfühlen. Zunächst beginnt die Handlung gemächlich mit den Schilderungen des Alltagslebens mit der hochbegabten Tochter Lisa, eh die ersten Komplikationen auftauchen.

Man spürt bei Hannah sehr intensiv wie wichtig ihr Lisa ist und dass sie alles tut, um ihrem Kind zu helfen. Teilweise hatte das zwar etwas Gluckenhaftes, aber in der heutigen Zeit ist das durchaus nichts Seltenes. Die dargestellte Familie wirkte auf mich sehr real und aus dem Leben gegriffen. Während man Hannah sehr nahe kommt, bleiben die anderen Charaktere eher blass und unscheinbar.

Spannend fand ich die Einblicke in die Gerichtsverhandlungen, was mich ein wenig an alte John Grisham Fälle denken ließ. Zudem war auch sehr glaubhaft dargestellt wie die Presse mit solchen Fällen umgeht und eine Familie regelrecht zerreißen kann mit ihren Artikeln.

Die Offenbarungen, die nach und nach raus kommen, gerade was mit Hannahs Tochter Lisa los ist, die haben mich mehr als nur geschockt. Teilweise las ich mit offenem Mund und mir schoss immer wieder ein „Was? Wie bitte?“ durch den Kopf. Ich will hier nicht zu viel verraten, das muss man wirklich selbst gelesen haben.

Fazit: Ein solider Thriller, der mir ein paar ordentliche Schauer über die Haut gejagt hat. Nicht perfekt, aber dennoch lesenswert. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 7: "Das Mohnblütenjahr" von Corina Bomann


Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286674
ISBN-13: 978-3548286679

Inhaltsangabe:


Nicole Schwarz ist allein bei ihrer Mutter aufgewachsen. Schon immer hat sie sich eine große Familie gewünscht. Umso mehr freut sie sich über ihre Schwangerschaft. Doch dann erfährt sie, dass ihr Baby mit einem Herzfehler zur Welt kommen wird - die Folge einer Erbkrankheit. Voller Fragen fährt Nicole zu ihrer Mutter Marianne an die Mosel. Bei ihr findet sie Trost. Und endlich eine Antwort auf die Frage nach ihrem Vater. Marianne wollte nie über ihn sprechen. Jetzt beginnt sie zu erzählen: vom Aufwachsen in der Nachkriegszeit, von einer großen Liebe zwischen Deutschland und Frankreich und von den Ressentiments, die der Krieg auf beiden Seiten hinterlassen hat. Nicole will verstehen, woher sie kommt und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater...

Autoreninfo:

Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen "Wachsstift-Illustrationen", später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren.

Meine Meinung:

Titel: Eine zweite Chance für die Liebe...

Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.

In der Geschichte geht es um die schwangere Nicole Schwarz, die erfahren muss, dass ihr Baby wohlmöglich einen Herzfehler hat. Doch in ihrer Familie und in der ihres Partners gibt es so eine Anomalie nicht. Doch da ist der dunkle Fleck in ihrer Vergangenheit, kennt sie doch ihren leiblichen Vater nicht. Wird ihre Mutter das lang gehütete Geheimnis lüften?

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. Da ist zum Einen die Gegenwartshandlung, die uns Ich- Erzählerin Nicole näher bringt. In der Vergangenheit, beginnend Ende der 60er Jahre, führt ein beobachtender Erzähler durch die Nachkriegszeit in Deutschland und Frankreich.

Das Hauptaugenmerk liegt klar auf der Vergangenheit, so dass wir Marianne und ihr Schicksal sehr intensiv erleben. Mir hat gut gefallen die Entwicklungen nach dem Krieg zu sehen und dass die Feindschaften auch nach 30 Jahren Kriegsende nicht zwingend aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte war immer glaubhaft und berührt das Herz des Lesers. Besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen der Bilder zu Kapitelbeginn, die ich als sehr besonders empfunden habe und dem Leser das Rätseln noch versüßen.

Ehrlich gesagt war ich froh, dass Nicole und ihr krankes Baby nicht die Haupthandlung eingenommen haben, wäre der Roman doch sonst sehr schwermütig geworden.

Die eingestreuten Landschaftsbeschreibungen von in voller Blüte stehender Mohnfelder und gut gefüllten Weinbergen sind das I- Tüpfelchen der Geschichte, so dass man nicht nur mit den Figuren mitfiebert, sondern sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.

Beide Frauenfiguren waren detailliert beschrieben, so dass man sich problemlos mit ihnen identifizieren konnte. Dabei bleibt die Autorin am Zahn der Zeit, ist es heute schließlich nicht mehr untypisch erst mit Ende 30 Mutter zu werden.

Der Schreibstil von Frau Bomann hat sich wie gewohnt ungemein flüssig lesen lassen, ein echter Pageturner eben.

Fazit: Eine Familiengeschichte, die bewegt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Die Allee der verbotenen Fragen" von Antonia Michaelis


Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653869
ISBN-13: 978-3426653869

Inhaltsangabe:


Ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe öffnet Akelei die Augen: Sie ist nicht mehr das junge Mädchen, dem die ganze Welt offen steht, sondern eine pummelige, mittelalte Frau im pastellgrünen Mantel. Als Finn, ihre Sandkastenliebe, als Spiegelung in der Scheibe hinter ihr auftaucht, kann sie es nicht glauben. Denn auf mysteriöse Weise verschwand er vor 18 Jahren aus Akeleis Leben. Sie erkennt ihre letzte Chance – auf Abenteuer, auf Glück, auf Liebe - und folgt Finn, ohne nachzudenken. Ohne zu wissen, wohin. So geht sie auch einen Weg zurück: in ihre Kindheit, in die Erinnerung und in die Allee der verbotenen Fragen.

Autoreninfo:

Antonia Michaelis wurde in Kiel geboren und ist in Augsburg aufgewachsen. Sie hat in Greifswald Medizin studiert und unter anderem in Indien, Nepal und Peru gearbeitet. Heute lebt sie mit Mann und zwei Töchtern gegenüber der Insel Usedom im Nichts, wo sie zwischen Seeadlern, Reet und Brennnesseln in einem alten Haus lauter abstruse Geschichten schreibt.

Meine Meinung:

Titel: Wenn das Leben mit dir spielt...

Die Romane der Autorin sind stets sehr speziell und genau deshalb lese ich sie so gerne, weil sie einen aus dem Alltag ausbrechen lassen. Gespannt begann ich mit der Lektüre und erhielt so viel mehr als einen Roman.

In der Geschichte geht es um Akelei, deren Leben alles andere als toll ist. Mit Mitte 30 hat sie einen ungeliebten Ehemann, ist kinderlos und optisch ist sie ebenfalls kein Highlight mehr. Als sie plötzlich glaubt in einer Schaufensterscheibe das Spiegelbild ihrer Jugendliebe Finn gesehen zu haben, begibt sie sich auf eine Reise, die alles Bisherige in Frage stellt. Was hat das Schicksal mit ihr vor?

Die Handlung wird uns über zwei Perspektiven nahe gebracht, denn mal begleiten wir Akelei und mal Johann, der gerade durch Europa tourt.

Bei den Parts mit Akelei ist am witzigsten die Sache mit dem Huhn. Ich glaube ich habe noch nie einen Roman gelesen, in dem ein Huhn eine tragende Rolle spielt. Akelei wuchs mir sehr schnell ans Herz, weil man direkt nachvollziehen konnte, warum sie mit ihrem Leben nicht so wirklich zufrieden ist und neuen Schwung braucht. Die Rückblenden auf ihre Vergangenheit fand ich hoch spannend, gaben sie doch auch Einblicke in das Leben von DDR- Bürgern. Aufgrund ihrer Erfahrungen verwundert es kaum, dass sie teilweise etwas unbeholfen und naiv wirkt.

Im Gegensatz dazu steht der junge Johann, der mit seinen 18 Lenzen schon außerordentlich reif wirkt. Er zieht das durch was er sich vorgenommen hat und lässt sich auch von Rückschlägen nicht aufhalten.

Die Schreibe der Autorin hat etwas enorm Poetisches. Die sprachlichen Bilder gefielen mir gut. Ich muss mich da zwar immer erst einlesen, da vieles schon sehr speziell wirkt, aber ist man erst einmal drin, möchte man es nicht mehr missen. Nach meinem Gefühl muss man zwischen den Zeilen lesen können, um alles aus der Geschichte richtig aufzunehmen.

Im Buch wird vor allem klar wie wichtig es ist die eigenen Wurzeln zu kennen.

Das Ende des Romans lässt keine Fragen offen, jedoch hat es mich geschockt zurückgelassen. Die Auflösung ist wirklich enorm sonderbar, was vielleicht nicht jeder mag.

Fazit: Ein Buch, das zum Lachen und zum Weinen einlädt und durch seine Sprache unverwechselbar ist. Für Fans der Autorin ein Muss. Allen anderen sei gesagt: Lasst euch auf die Geschichte ein, ihr werdet sie mögen. Prädikat gut!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Der Wind und die Wahrheit" von Michael Peinkofer


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth) (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431039529
ISBN-13: 978-3431039528
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

Inhaltsangabe:


Er ist El-Rih, der Wind. Als türkischer Janitschar kämpft er auf Seiten der Muslime.
Sie ist Alyssia, eine venezianische Christin, die einer Intrige zum Opfer fällt und in Kairo zur Sklavin wird. Ihr Name: Haqiqa, die Wahrheit. Das Schicksal sorgt dafür, dass ihre Wege zueinander führen - doch welche Chance hat ihre Liebe in einer Zeit, in der dunkle Mächte einen neuen Krieg zwischen Christentum und Islam heraufbeschwören und die Reliquien eines Heiligen zum Zündstein eines mörderischen Konflikts werden? Die Entscheidung fällt in Alexandria...


Autoreninfo:

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift "Moviestar". Mit seinen Bestsellern um die "Orks" avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands.

Meine Meinung:

Titel: Ein überzeugender Schmöker...

Als Fan historischer Romane ist mir der Autorenname Michael Peinkofer natürlich ein Begriff, hat er mich doch mit dem Roman „Das Vermächtnis der Runen“ bereits fesseln können. Das überaus hübsche Cover seines neusten Werkes hat mich nun zusätzlich animiert einen Blick in das Buch zu werfen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.

Wir schreiben das Jahr 1362 und es geht um zwei Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten, leben sie doch in gänzlich anderen Kulturkreisen. El-Rih ist osmanischer Elitesoldat und kämpft mit voller Hingabe für sein Land und seinen Herren. Dafür lebt er und würde auch dafür sterben. Auf der anderen Seite lebt in Venedig der gleichen Zeit die Kaufmannstochter Alyssia, die ein tolles Leben führt aufgrund der Reichtümer ihres Vaters. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Himmel auf. Wie werden die beiden unterschiedlichen Protagonisten ihr Leben meistern?

Peinkofer hat mit diesem Roman einen herrlichen Schmöker geschaffen, der nicht nur gut unterhält, sondern vor allem auch aufzeigt wie unterschiedlich die jeweilige Kultur der Protagonisten ist und dass es dennoch Gemeinsamkeiten gibt. Das passt in meinen Augen auch sehr gut in die heutige Zeit, wo Regierenden Macht über alles geht und nicht vor Intrigen zurückschrecken. Auch der Zugang zu anderen Kulturen spielt in unserem heutigen Leben eine große Rolle.

Die Handlung erleben wir aus zwei Sichten, denn auf der einen Seite begleiten wir El- Rih, auf der anderen Alyssia. Gerade dadurch hat man für meinen Geschmack mehr Nähe zu den Figuren. Der Wechsel erfolgt kapitelweise, was für Spannungszuwachs sorgt. Ich empfand diese Unterbrechungen jedenfalls als willkommen und nicht als Störung.

Zu Beginn der Handlung wird man erst einmal von einer enormen Anzahl an Namen und Orten überschüttet, die man erst einmal auf die Reihe bekommen muss. Doch hat man sich erst einmal eingelesen, gewöhnt man sich daran. Ich fand es vor allem sehr authentisch, dass sich der Autor den jeweils kulturell unterschiedlichen Namen bedient hat, so heißt Alexandria mal Alexandria wie wir es kennen und mal Al-Iskandariya.

Sowohl El- Rih als auch Alyssia sind interessante Charaktere, die man so schnell nicht mehr vergisst. Mir lag vor allem Alyssia am Herzen, weil ich mich als Frau eher in sie und ihre prekäre Lage einfühlen konnte. Die Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Geschichte und auch die zahlreichen Nebendarsteller sind gut gezeichnet.

Ich habe mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt und den Eindruck noch einiges an Geschichtswissen mitgenommen zu haben.

Fazit: Ein unheimlich ergreifender Schmöker, der mich gut unterhalten hat. Man sollte Peinkofer also nicht nur den Stempel Fantasy aufdrücken, denn historische Romane kann er ebenfalls schreiben.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 4: "Albertos verlorener Geburtstag" von Diana Rosie


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653931
ISBN-13: 978-3426653937
Originaltitel: Alberto's Lost Birthday

Inhaltsangabe:


Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.

Autoreninfo:

Von Kindheit auf ist Diana Rosie in der Welt herumgekommen, hat in Hongkong, London und Peru gelebt. Mittlerweile hat sie sich auf dem Land niedergelassen und schreibt in ihrem Cottage in Shropshire. Von Beruf ist Diana Rosie Werbetexterin und hat mit ihrer Arbeit zahlreiche Preise gewonnen und Websites für populäre Marken geschaffen.

Meine Meinung:

Titel: Auf der Suche nach Opas Geburtstag...

Das Cover des Buches war eher unscheinbar, aber der Klappentext zum Buch hatte mich so neugierig gemacht, dass ich einen Blick ins Buch werfen musste, welches mich dann regelrecht umgehauen hat.

In der Geschichte geht es um den kleinen Tino, dessen Vater einen schweren Unfall hat. Weil er seinen Vater über alles liebt, ihm im Krankenhaus aber nicht helfen kann, dient sein Opa Alberto als Ablenkungsmanöver. Als Tino erfährt, dass sein Großvater nicht weiß, wann sein Geburtstag ist, begeben sich die beiden auf eine Reise, die sie nie vergessen werden und die ihr Leben verändert.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und ist zudem sehr ungewöhnlich aufgebaut. Zum Einen begleiten wir Tino und seinen Opa in der Gegenwart, zum Anderen begleiten wir diverse Menschen in der Vergangenheit, die alle etwas mit Alberto zu tun hatten. Die Vergangenheitshandlung entwickelt sich dabei nicht vorwärts, sondern wird zurückgespult, denn als Leser taucht man immer mehr in die Vergangenheit ab bis zu Albertos Geburt.

Anfänglich musste ich mich an den Erzählstil gewöhnen, denn gerade die Vergangenheit ist erst einmal verwirrend, weil so viele Protagonisten auftauchen. Doch hat man sich eingelesen, mag man gar nicht mehr aufhören.

Besonders goldig ist Enkel Tino, weil er einfach ein herzensguter Junge ist, der sich um seinen Papa und seinen Opa Sorgen macht. Großvater Alberto hat viel durchmachen müssen in seinem Leben und deswegen so einiges verdrängt. Man kann verstehen, warum er dies getan hat und erst jetzt sich wieder erinnern will und kann.

Die Geschichte beleuchtet zudem den spanischen Bürgerkrieg, über den ich bis dato rein gar nichts wusste. Man lernt beim Lesen also auch noch dazu.

Mich hat das Abenteuer der Beiden tief berührt und ich habe regelrecht mitgefiebert, ob die beiden den Geburtstag denn nun finden werden.

Fazit: Ein berührender Roman über das Leben eines ganz besonderen Menschen. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Black Rabbit Hall" von Eve Chase


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3764505605
ISBN-13: 978-3764505608
Originaltitel: Black Rabbit Hall

Inhaltsangabe:


Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt.

Autoreninfo:

Eve Chase wollte schon immer über Familien schreiben - solche, die fast untergehen aber irgendwie doch überleben - und über große, alte Häuser, in denen Familiengeheimnisse und nicht erzählte Geschichten in den bröckelnden Steinmauern weiterleben. Black Rabbit Hall ist so eine Geschichte.
Eve Chase ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Oxfordshire.


Meine Meinung:

Titel: Das Geheimnis von Black Rabbit Hall...

Da ich Romane mit Familiengeheimnissen sehr mag und mich die Optik des Buches wirklich ansprach, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Lorna, die etwas ganz Besonderes für ihre Hochzeit mit Jon haben möchte. Als sie bei ihrer Planung auf das Anwesen "Black Rabbit Hall" stößt, ist es um sie geschehen. Irgendwie verspürt sie eine Verbindung zu diesem Haus, doch wie kann das sein?

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die den interessierten Leser zum Rätseln animieren. Zum Einen haben wir die Handlung um 1969, in der es um die Familie Alton geht. Deren Leben ändert sich schlagartig als in einer Gewitternacht etwas Schreckliches passiert. Rund drei Jahrzehnte später geht es um Lorna und ihren Zukünftigen.

Normalerweise bevorzuge ich bei solchen Büchern immer den Vergangenheitspart, aber hier waren wirklich beide Handlungsstränge sehr spannend. Auch wenn die Vergangenheit nicht so lange her ist, fühlte sich das Cornwall der 60er deutlich älter an als ich es erwartet hatte. Gerade die damaligen Konventionen haben mich doch arg überrascht.

Lornas Begeisterung für das Anwesen konnte ich sehr gut verstehen, habe ich doch auch etwas für alte Häuser über, haben die doch meist etwas Romantisches an sich. Lorna mochte ich auf Anhieb gern, weil sie sich gegenüber ihrem Liebsten durchsetzt und einfach mehr erfahren will. Aber auch die Familienmitglieder der Altons, allen voran Amber, waren gut gezeichnet und deren Handeln stets nachvollziehbar. Es muss schwer sein die Familie zusammen zu halten, wenn das Schicksal so hart zuschlägt. Einzig Caroline mochte ich nicht, aber in jeder Geschichte muss es auch einen bösen Charakter geben. Sie war einfach nur garstig und grausam.

Wer Sorge hat, dass er die beiden Zeiten nicht auseinanderhalten kann, dem sei gesagt, dass dies nicht passieren kann, da für die beiden Handlungsstränge unterschiedliche Schriftarten gewählt worden sind und die Kapitel auch jeweils mit Jahreszahlen überschrieben sind, so dass die Orientierung sehr leicht fällt.

Eve Chase ist mit diesem Werk eine bezaubernde Familiengeschichte gelungen, die mit allem auftrumpft, was ich brauche: Liebe, Intrigen, Familienzusammenhalt und tolle Landschaftsbeschreibungen.

Fazit: Ein besonderes Buch, welches ich gern gelesen habe und nur zu gern weiterempfehle. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 2: "In der ersten Reihe sieht man Meer" von Volker Klüpfel und Michael Kobr


Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Droemer HC (9. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426199408
ISBN-13: 978-3426199404

Inhaltsangabe:


Willkommen zurück im Urlaubsparadies der 80er Jahre. Darin findet sich Familienvater Alexander Klein wieder, als er über einem Fotoalbum einnickt und als pickliger Fünfzehnjähriger erwacht - dazu verdammt, die Italien-Premiere seiner Jugend noch einmal zu erleben. Und zwischen Kohlrouladen und Coccobellomann die beste Zeit seines Lebens hat.

Autoreninfo:

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte Germanistik und Romanistik in Erlangen. Er arbeitete nach dem Staatsexamen an verschiedenen Realschulen in Bayern. Momentan ist Michael Kobr beurlaubt - um sich dem Schreiben der Romane, den Lesungen und der Familie widmen zu können. Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch findet er beim Skifahren, auf Reisen und in der Musik - er spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Violine. Michael Kobr wohnt mit seiner Frau Silke und seinen beiden Töchtern im Allgäu.

Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, ist studierter Politologe und schreibt gerne im Duo. Zusammen mit seinem Koautor Michael Kobr verfasst er Krimis, in denen ihre erfolgreichste Schöpfung, Kommissar Kluftinger, die Hauptrolle spielt. Klüpfel und Kobr haben sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Kempten kennengelernt.

Meine Meinung:

Titel: Holiday in the 80’s…

Ich habe schon sehr viel Positives über die Bücher des Autorenduos gehört, jedoch bisher keins von ihnen gelesen, weshalb ich auch die Kluftinger Fälle nicht kenne. Unvoreingenommen begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Alex Klein, der mit seiner Familie in den Sommerurlaub will. Er schwelgt in Erinnerung beim Urlaubsfotos anschauen, schläft ein und befindet sich plötzlich im Italien der 80er, er selbst 15 Jahre alt und pickelig. Wie wird er den Urlaub nun erleben, wo er die Erfahrungen seines bisherigen Lebens hat?

Jedes Kapitel wird von einem kernigen alten Urlaubsfoto geziert und bereits die Kapitelüberschriften wecken Erinnerungen an die 80er, die Zeit meiner Kindheit.

Das Autorenduo konnte mich bereits auf den ersten Seiten gefangen nehmen, denn man kann beinahe auf jeder zweiten Seite herzhaft lachen. Bereits die Anreise der Familie Klein im völlig überladenen Auto mit Selbstverpflegung erinnert an selbst erlebte Urlaube der damaligen Zeit.

Richtig gut gefallen hat mir wie die Autoren die Zeit an sich beleuchten, in der man sich noch keine Sorgen um Hautkrebs oder die Auswirkungen von Zigarettenkonsum gemacht hat. So sind nicht nur komische Momente abgebildet, sondern auch Szenen, die zum Nachdenken anregen.

Doch je mehr ich las, desto mehr verflog meine Begeisterung für den Roman, da doch enorm viele Klischees bedient werden, die sicherlich auch teilweise stimmen, mir aber in der Masse auf Dauer einfach zu viel wurden. Gerade über die Deutschen habe ich mich oft geärgert, die mit ihrer ständigen Besserwisserei am liebsten alles schlecht reden und Italien schöner ohne Italiener finden würden.

Ansonsten war das Buch wirklich unterhaltsam und hat dazu geführt, dass man sehr schnell selbst in Erinnerungen schwelgt.

Das Ende fand ich etwas seltsam, aber wenn man das Geschriebene nicht allzu ernst nimmt, dann passt es wohl gut dazu.

Fazit: Gelungene Lektüre für Zwischendurch oder als Vorbereitung auf den nächsten Urlaub. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Der Kuss des Raben" von Antje Babendererde


Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Arena (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600095
ISBN-13: 978-3401600093
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Mila ist schön und anders. Ein außergewöhnliches Mädchen mit einer dunklen Vergangenheit. In Moorstein sucht sie einen Neuanfang - und findet ihre große Liebe: Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als im Dorf der Fremde Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen - und zu hassen. Mila gerät zwischen die beiden und findet sich plötzlich selbst vor einem schrecklichen Abgrund wieder…

Autoreninfo:

Antje Babendererde, geboren 1963, wuchs in Thüringen auf und arbeitete nach dem Abitur als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Viele Jahre lang galt ihr besonderes Interesse der Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer. Ihre einfühlsamen Romane zu diesem Thema für Erwachsene wie für Jugendliche fußen auf intensiven Recherchen während ihrer USA-Reisen und werden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Roman „Isegrim“ kehrt die Autorin erstmals zu ihren Thüringer Wurzeln zurück.

Meine Meinung: 

Titel: Toller Jugendroman mit Thrillerelementen...

Vor einigen Jahren hatte mich meine Bibliothekarin auf die Bücher von Antje Babendererde aufmerksam gemacht und auch wenn ich nicht mehr zur angesprochenen Altersgruppe zähle, so freute ich mich doch sehr auf ihren neuen Roman und begann voller Vorfreude mit dem Lesen. Was ich dann geboten bekam, hat mich aus den Socken gehauen.

In der Geschichte geht es in erster Linie um die Austauschschülerin Mila, die ihren Aufenthalt in Moorstein für einen Neuanfang nutzen will. In ihrer Heimat hat sie schlimme Erinnerungen hinter sich gelassen. Doch sehr bald holt die Vergangenheit sie ein. Wird sie den Ereignissen standhalten können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und so begleiten wir mal Mila, mal den schönen, mysteriösen Tristan und mal den zurückgekehrten Lucas.

Jeder Charakter ist für sich sehr spannend. Mit Mila wird man direkt warm. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und verstehen wie kompliziert das Verstehen einer Gesellschaft ist, von der man die Sprache nicht perfekt beherrscht. Ich finde, aktueller könnte das Thema nicht sein. Tristan fand ich anfänglich wirklich großartig. Auch wenn er beliebt ist, so hat er sich um die schüchterne Mila gekümmert. Doch je mehr man über ihn erfährt, desto mehr bekommt das Bild von ihm Risse, denn oft ist nichts wie es scheint. Lucas fand ich anfangs seltsam, aber er versucht seinen Weg zu gehen und sich zu bessern. Ich denke gerade deswegen wuchs er mir schnell ans Herz. Doch nicht nur die Hauptcharaktere wissen zu überzeugen, sind doch auch die Nebendarsteller wie Mitläufer Hannes oder Milas beste Freundin Jassi gut gezeichnet.

Die Handlung entwickelt sich sehr schnell zu einer Art Thriller, denn nicht nur Mila hat Geheimnisse mit nach Moorstein gebracht. Mir hat hierbei besonders Spaß gemacht diese zu lüften, denn erst ganz zum Ende erfahren wir als Leser auch wirklich alles. Gänsehaut inklusive.

Wieder besonders gelungen fand ich, dass typische Teenagerprobleme locker nebenbei mit beleuchtet werden wie Verhütung, Freundschaft, Liebe, Aussehen und vieles mehr.

Mich hat das Ende total überrascht, aber zeitgleich auch zufrieden zurückgelassen.

Fazit: Das Buch hat nur einen Makel: es war viel zu kurz. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und hoffe, dass uns die Autorin bald wieder mit einem ihrer Bücher verwöhnt. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen