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... im März 2016

Nr. 17: "Die Walfängerin" von Ines Thorn


Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3352006636
ISBN-13: 978-3352006630

Inhaltsangabe:


Sylt im 18. Jahrhundert: Die junge Maren lebt als Tochter eines Fischers in Rantum. Ihre Zukunft liegt klar vor ihr: Sie wird Thies Heinen heiraten, mit dem sie aufgewachsen ist. Doch plötzlich hält der mächtigste Mann der Insel um ihre Hand an: Kapitän Rune Boys. Maren wagt das Undenkbare. Sie lehnt ab. Als ihre Familie jedoch nach einem Sturm finanziell ruiniert ist, muss sie ausgerechnet Boys um Hilfe bitten. Er macht ihr einen ungeheuerlichen Vorschlag: Sie soll mit ihm auf Walfang gehen, danach seien alle Schulden beglichen.

Autoreninfo:

Ines Thorn wurde 1964 in Leipzig geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin studierte sie Germanistik, Slawistik und Kulturphilosophie. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Meine Meinung:

Titel: Seichter Schmöker für Zwischendurch...

Von Ines Thorn wollte ich schon immer mal etwas lesen und da ich kaum etwas über Walfänger weiß, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Maren, die unheimlich verliebt ist in Thies. Niemand anderes soll es in ihren Augen sein, den sie später mal heiraten wird, da spielt es auch keine Rolle, dass er so arm ist wie sie. Wird ihr das Schicksal hold sein?

Der Schreibstil der Autorin ist ungemein flüssig und recht einfach gehalten, so dass man wirklich sehr gut vorankommt. Ihr gelingt es gut das wilde Setting auf Sylt und die rauen Seebären dem Leser nahe zu bringen. Auch war es wirklich interessant mehr über die Arbeit von Walfängern zu erfahren und die Schifffahrt im Allgemeinen.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass sich sehr viel wiederholt. Manche Sätze kommen gefühlt drei Mal, nur in abgewandelter Form vor. Irgendwann hat auch der letzte Leser begriffen, wann eine Frau als gefallen gilt. Zudem habe ich einige Logikfehler aufgespürt, denn wenn jemand zu schlechte Augen zum Stricken hat, dann kann derjenige wenige Seiten weiter nicht plötzlich doch strickend neben der Tochter sitzen.

Die Charaktere sind alle recht oberflächlich gestaltet. Maren mochte ich persönlich nicht sonderlich mit ihrer naiven Art. Ich hätte sie gern ein ums andere Mal geschüttelt. Richtig gut dagegen fand ich Kapitän Rune Boys, weil er trotz seiner rauen Art etwas Gütiges an sich hatte. Zelda, die spätere Freundin von Maren, hat trotz ihres harten Lebens für andere etwas übrig, das hat mich berührt. Die Seemänner fand ich einfach nur witzig, denn trotz der harten Arbeit wussten sie wofür sie es taten und hielten zusammen.

Das Lüften des großen Geheimnisses am Ende war in meinen Augen überflüssig.

Fazit: Ein eher seichter Schmöker, der sich leicht hat lesen lassen, dem mir persönlich aber der Tiefgang fehlte. Daher nur bedingt empfehlenswert!

Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 16: "Im Land des Wassermondes" von Isabel Beto


Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (21. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3473401323
ISBN-13: 978-3473401321
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Ayre wird von den anderen Mitgliedern ihres brasilianischen Stammes gemieden. Alle halten sie für die Tochter eines Boto, eines Flussdelfins: Delfine, so glaubt man, können menschliche Gestalt annehmen und bringen Unheil. Um überleben zu können, arbeitet Ayre als Wäscherin bei weißen Siedlern und trifft dort auf Hardo, einen jungen Deutschen. Es ist der Beginn einer zarten Liebe, die unter keinem guten Stern steht...

Autoreninfo:

Für Isabel Beto gibt es nichts Schöneres, als in ihren Geschichten an geheimnisvolle, romantische Orte zu reisen. Die Farbenpracht des Dschungels hat sie schon als Malerin fasziniert. Heute zeichnet sie ihre Traumwelten lieber mit Worten als mit dem Pinsel.

Meine Meinung:

Titel: Entdecke die neue Welt für dich!

Isabel Beto hat mich bereits mit "Korallenfeuer", einem Roman für Erwachsene, begeistern können und nun war ich ganz gespannt wie sie für Kinder und Jugendliche schreibt.

In der Geschichte geht es um das Indiomädchen Ayre und den jungen Deutschen Hardo. Während Hardo seine Versetzung nach Brasilien als Strafe ansieht, kennt Ayre nichts anderes als ihr Leben im Dschungel. Als die Beiden aufeinander treffen, verändert sich beider Leben für immer. Doch kann das gut gehen?

Der Autorin gelingt es wirklich hervorragend dem jungen Leser die Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen nahe zu bringen und wie schwierig es sowohl den Indios als auch den Europäern fiel, den jeweils anderen zu verstehen. Zudem zeichnet sie sehr gekonnt ein Bild der Umgebung, so dass man sich die Widrigkeiten und die Gefahren des Dschungels gut vorstellen kann.

Bei den dargestellten Charakteren fehlte mir persönlich ein wenig Tiefe, wobei man das vielleicht bei einem Kinderbuch für Leser ab 12 Jahren auch nicht erwarten kann. Während ich Ayre mit ihrer Wissbegierde sofort ins Herz schloss, tat ich mich mit dem arroganten Hardo anfänglich etwas schwer, doch Hardo lernt schnell, dass er mit seinem Egoismus nicht weiterkommt und entwickelt sich sehr gut. Es war wirklich zu spüren, wie der Umgang mit Ayre ihn verändert hat.

Spannend fand ich den Glauben der Indios, das hatte alles etwas sehr Mysteriöses an sich. Die Sache mit dem Boto hat mich allerdings enorm verwirrt und erst am Ende der Story habe ich es halbwegs verstanden.

Fazit: Ein Buch, welches den neugierigen Leser in eine andere Welt und Zeit entführt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 15: "Memory Wall" von Anthony Doerr


Gebundene Ausgabe: 135 Seiten
Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (10. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3406689612
ISBN-13: 978-3406689611
Originaltitel: Memory Wall

Inhaltsangabe:


Unser Leben, unsere Welt werden durch unsere Erinnerungen zusammengehalten. Was geschieht mit uns, wenn wir sie verlieren, und welche Möglichkeiten tun sich auf, wenn andere unsere Erinnerungen wiederbeleben können? Der 74-jährigen Alma Konachek, die in einem Vorort von Kapstadt lebt, widerfährt genau dies. Sie verliert ihr Gedächtnis. Unbekannte brechen mehrfach in ihr Haus ein, auf der Suche nach Hinweisen zu einem spektakulären Fossilienfund ihres plötzlich verstorbenen Mannes. Denn Alma hat eine Wand voller Fotos, Gedächtnisstützen, Speichermedien, in der sich irgendwo der fehlende Hinweis zu dem gesuchten Fossil befindet.

Autoreninfo:

Anthony Doerr, 1973 in Cleveland geboren, lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Boise, Idaho. Neben Erzählungsbänden wie „Der Muschelsammler“ (2007) veröffentlichte Doerr die Romane „Winklers Traum vom Wasser“ (2005) und „Alles Licht, das wir nicht sehen“ (2014), für den er 2015 den Pulitzer Prize erhielt. Der Roman, der in den USA annähernd 2 Millionen Exemplare verkaufte, wurde auch in Deutschland zu einem Bestseller, und in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Für seine Erzählungen hat Doerr bislang vier Mal den renommierten O. Henry Prize erhalten, neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er auch drei Mal den Pushcart Prize.

Meine Meinung:

Titel: Wie wertvoll sind Erinnerungen?

Für mich war es sowohl das erste Buch von Anthony Doerr als auch meine erste Novelle und so ließ ich mich erwartungsvoll auf das Neue ein.

In der Geschichte geht es um die Demenzkranke Alma, die plötzlich all ihre Erinnerungen verloren hat. Wie geht man damit um und wie wichtig sind Erinnerungen eigentlich für unsere Existenz?

Mir fiel in erster Linie der unglaublich intensive Schreibstil auf. Die Sätze umschmeichelten förmlich mein Leserherz. Auch wenn das Buch nicht sonderlich seitenstark ist, so musste ich mir doch zahlreiche Zitate notieren, weil ich die Sätze einfach nur großartig fand. Der Autor beschreibt mit solch einer Intensität und so viel Gefühl, dass ich Herzklopfen bekam.

Die Novelle regt in jedem Fall zum Nachdenken an, denn die große Frage ist: Wie wichtig sind Erinnerungen? Was sind wir ohne diese? Ist ein Leben ohne Erinnerungen vergangener Tage überhaupt lebenswert? Haben sie sogar Einfluss auf unser Glück?

Alma als Hauptcharakter ist nicht sonderlich sympathisch, aber man versteht, warum sie so ist wie sie ist. Gefangen in den Zwängen ihrer Ehe hat sie sich eben zu der Person entwickelt, die sie heute mit 74 ist. Ihr Angestellter Pheko, Mädchen für alles und schwarz, wächst einem deutlich mehr ans Herz, denn er hat nicht nur die Launen seiner Chefin zu ertragen, sondern ein krankes Kind und meistert dennoch sein Leben. Gerade seine liebevolle Art mit Alma umzugehen, hat ihn mir ans Herz wachsen lassen.

Die Handlung spielt in Kapstadt und behandelt am Rande typische Themen für Südafrika wie zum Beispiel die Rassenunterschiede oder die klaffende Lücke zwischen arm und reich.

Fazit: Dieses kleine Büchlein ist etwas ganz Besonderes. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Von diesem Autor muss ich unbedingt mehr lesen...


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 14: "Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul" von Verena Reinhardt


Gebundene Ausgabe: 521 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (7. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3407820976
ISBN-13: 978-3407820976
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 - 12 Jahre

Inhaltsangabe:


Friedrich Löwenmaul stürzt sich zusammen mit Hieronymus Brumsel, Spion der Königin von Südwärts, in ein wahnwitziges, schlamasseliges Abenteuer, in dessen Verlauf sie ein Komplott aufdecken und oft genug um ihr Leben fürchten müssen. Friedrich Löwenmaul, der aus einer berühmten Familie von Hummelreitern stammt, ist zunächst gar nicht begeistert, mit Brumsel den Norden des Landes auszuspionieren. Als sich die bezaubernde Königin Ophrys dann als gefährliche Despotin entpuppt, droht große Gefahr. Die Ereignisse überschlagen sich. Wird es Friedrich gelingen, alle Insekten, Kleinsttiere und sonstige Lebewesen zu vereinen, um den großen Krieg von Skarnland zu verhindern? Ein atemberaubendes Debüt einer außergewöhnlichen Erzählerin.

Autoreninfo:

Verena Reinhardt, geb. 1983, schreibt schon seit ihrer Kindheit Romane. Sie studierte Biologie und Anglistik in Mainz sowie in Birmingham/England und promovierte über das Bestäubungsverhalten der Honigbiene. Außerdem spielt sie Lead-Gitarre in einer Punkband. Verena Reinhardt wohnt in Wiesbaden.

Meine Meinung:

Titel: Weit mehr als nur ein Kinderbuch...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um das Debüt der Autorin. Meine Aufmerksamkeit wurde vor allem durch das sehr spezielle Cover geweckt, bei dem man erst auf dem zweiten Blick hinter all den Ornamenten erkennt, dass jemand auf der Hummel sitzt. Gespannt begann ich mit der Lektüre, denn über Insekten habe ich noch nie ein Buch gelesen.

In der Geschichte geht es um Friedrich Löwenmaul, der zur Dynastie der Hummelreiter gehört. Er soll zusammen mit Hummel Brumsel der Königin von Südwärts helfen. Wird es Friedrich gelingen den drohenden Krieg in Skarnland zu verhindern?

Dieses Kinderbuch, welches sich auch herrlich als Erwachsener lesen lässt, besticht vor allem durch Ideenreichtum und einer ordentlichen Portion Humor. Während der gesamten Lektüre musste ich immer wieder schmunzeln und auch teilweise herzhaft lachen.

Die dargestellten Charaktere sind sehr liebevoll und detailreich gezeichnet. Während Friedrich am Anfang noch recht ängstlich wirkt, wird im Laufe der Abenteuer schnell klar, dass mehr in ihm steckt. Besonders seine Cleverness sorgt dafür, dass Brumsel und er aus dem ein oder anderen Schlamassel wieder herauskommen. Hier ist wirklich gut spürbar wie sehr sich Friedrich im Laufe der Zeit mausert. Aber auch Hummel Hieronymus Brumsel ist einfach nur goldig. Mit seiner Vorliebe für Naschereien bringt er sich und unseren Helden öfter in die Bredouille als ihm lieb ist.

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass hauptsächlich Kleintiere und Insekten wie Hornissen, Hummeln, Spinnen, Raupen, Mäuse und ähnliches als Akteure fungieren. Bisher hatte ich mich noch nie mit solchen Tieren beschäftigt, da ich sie meist als unangenehm empfinde, aber hier bekommt man eine völlig neue Sichtweise geboten. So viele interessante Informationen, besonders über Insekten, sorgen dafür, dass man sie mit anderen Augen sieht. Gerade für Kinder kann dies sehr hilfreich sein, um diese Tierchen als etwas Besonderes zu sehen und um keine Angst mehr davor zu haben.

Die Handlung liest sich ansonsten wie ein richtiger Abenteuerroman, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit: Ich habe atemlos gelesen, viel Neues dazu gelernt und herzhaft gelacht. Was will man mehr von einem Buch? Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 13: "Elathar - Das Herz der Magie" von Rachel Crane


Broschiert: 528 Seiten
Verlag: cbt (8. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570310280
ISBN-13: 978-3570310281
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren

Inhaltsangabe:


Einst war Elathar nur der ungeliebte Bastard des Königs von Tharennia. Jetzt ist er der Einzige, der das Reich noch retten kann. Durch den Verrat seines Halbbruders fiel das Reich in die Hände des Feindes. Einzig Elathar leistet noch Widerstand. Doch erst durch die junge Rissa erfährt er von den Plänen seiner Gegner: Sie wollen das Herz der Magie aufspüren. Gemeinsam finden sie sich in einem Kampf wieder, bei dem weit mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel steht. Doch so sehr Rissa Elathar helfen will, so sehr muss sie auch gegen ihre Gefühle ankämpfen, denn wenn er herausfindet, dass sie über die verbotene Gabe der Magie verfügt, wird er sie töten.

Autoreninfo:

Rachel Crane ist das Pseudonym einer bekannten Autorin. Nach zwei kaufmännischen Ausbildungen, einem Fachwirt und beinahe einem Jahrzehnt bei einer Bank, entdeckte sie das Schreiben für sich. Und obwohl das inzwischen 15 Jahre her ist, hat es sie noch immer nicht losgelassen. Die Autorin lebt und arbeitet in München.

Meine Meinung:

Titel: Magie, die verbotene Gabe...

Ich lese eher selten Fantasybücher, bin jedoch ein großer Fan von Jugendliteratur und da mich die Leseprobe des Buches ansprach, versuchte ich einfach mein Glück und begann unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die junge Rissa, die entdeckt dass sie magische Fähigkeiten hat. Nur leider darf sie diese nicht benutzen und ausprobieren, denn wenn herauskommt, dass sie welche hat, dann bleibt nichts als der Tod. Wofür wird sich Rissa entscheiden?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm leicht zu lesen und hat man sich erst einmal an die Namen der Protagonisten und der Orte gewöhnt, kommt man gut voran.

Die Grundidee der Geschichte ist wirklich interessant, wenn auch nicht ganz neu, denn Magie war schon immer etwas, vor dem sich Menschen gefürchtet haben.

Während die Story noch spannend begann, musste ich sehr schnell feststellen, dass je mehr ich las, die Handlung immer vorhersehbarer wurde. Rissa gelingt einfach mühelos alles was sie anpackt. Auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt und die angesprochene Altersgruppe ab 13 Jahren ist, so sollte dennoch ein wenig Realismus und Anspruch dahinter sein.

Rissa mochte ich anfänglich recht gern, aber manche Handlung von ihr konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Da fand ich die Krieger wie Elathar und Dainn irgendwann einfach ansprechender.

Das große Problem an dem Roman ist wohl, dass es im Grunde nichts gab, was mich an der Geschichte so richtig fesseln konnte. Spannung blieb auf großen Strecken aus und nach über 500 Seiten bleibt irgendwie das fade Gefühl zurück, dass mir das Lesen dieses Buches nicht wirklich einen Mehrwert verschafft hat.

Ich breche selten Bücher ab und hier war ich fast davor, hatte aber immer die Hoffnung, dass sich noch etwas ergeben wird, was meine Meinung ändert, doch das blieb leider aus.

Fazit: Grundidee gut, nur leider wenig spannend umgesetzt. Wer vorhersehbare Geschichten mag, der wird vielleicht Gefallen daran finden, allen anderen rate ich von diesem Buch ab. Keine Leseempfehlung!


Bewertung: 2/ 5 Sternen

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Nr. 12: "Papierjunge" von Kristina Ohlsson


Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Limes Verlag (29. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3809026409
ISBN-13: 978-3809026402
Originaltitel: Davidsstjärnor (05 Fredrika Bergman)

Inhaltsangabe:


In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...

Autoreninfo:

Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien.

Meine Meinung:

Titel: Ein neuer Fall für Fredrika…

Ich habe bisher noch kein einziges Buch der Autorin gelesen und so ist dieser Fall mit Fredrika mein Erster. Die Vorgänger sind mir absolut unbekannt und so begann ich ohne große Erwartungen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es darum, dass Bergman und ihr Kollege Recht den Mord einer Erzieherin aufklären müssen und wenig später verschwinden auch noch zwei Kinder. Hängen die Fälle irgendwie miteinander zusammen? Der einzige, gemeinsame Nenner ist, dass die drei jüdischen Glaubens sind. Wer steckt nur hinter der Tat?

Obwohl ich keinen der Vorgänger kenne, konnte ich unproblematisch in die Geschichte eintauchen. Durch kurze Andeutungen und Rückblenden bekommt man als Leser schnell ein Gefühl für die Zusammenhänge. Auch wenn dieser Schwedenkrimi erst einmal ruhig anfängt, kommt sehr bald Spannung auf, die einen fesselt. Ich denke mal, dass man die einzelnen Fälle auch gut getrennt voneinander lesen kann, ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass mir etwas an Wissen fehlt.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin nicht nur den Fokus auf den Fall legt, sondern auch die Protagonisten eine wichtige Rolle, allen voran die Ermittler, spielen. Ich mag es, wenn man aus dem Privatleben der Polizisten etwas erfährt, denn dadurch sind mir diese näher.

Der Fall wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, so dass man irgendwie intensiver in dem Fall abtauchen kann, weil man durch die Perspektivwahl viel mehr Informationen erhält als wenn es nur aus der Sicht eines Einzelnen geschrieben wäre.

Spannend war auch die Sage über den Papierjungen, solche Geschichten, die immer einen Funken Wahrheit in sich haben, gibt es ja auch in Deutschland.

Der Kriminalfall ist durchaus schlüssig aufgebaut und gibt dem Leser Gelegenheit selber mit raten zu können.

Das Ende war dann die Krönung und hat mich letztendlich davon überzeugt, dass ich auch in Zukunft beruhigt bei den Büchern von Frau Ohlsson zugreifen kann.

Fazit: Ein spannender Fall, der mich gefangen nehmen konnte. Guter Schwedenkrimi, den ich gern weiterempfehle.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 11: "Der Ritter der Könige" von Sabrina Qunaj


Taschenbuch: 704 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (15. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442483727
ISBN-13: 978-3442483723

Inhaltsangabe:


Wales im 12. Jahrhundert: Der junge Maurice de Prendergast wird im Haushalt des Constable of Pembroke, Haupt der einflussreichen Geraldine-Sippe, zum Ritter ausgebildet. Nicht nur seine Verlobung mit einer Tochter der Familie, sondern auch die enge Freundschaft zu Richard de Clare, dem Sohn des mächtigen Earl of Pembroke, verschafft ihm bald erbitterte Feinde. Maurice geht aber als Ritter seinen Weg, macht sich an Richards Seite im englischen Bürgerkrieg verdient und spielt eine entscheidende Rolle bei der Eroberung Irlands. Doch als man eine junge Frau aus seiner Vergangenheit in den Krieg hineinzieht, wird seine Loyalität auf eine harte Probe gestellt ...

Autoreninfo:

Sabrina Qunaj wurde im November 1986 geboren und wuchs in einer Kleinstadt der Steiermark auf. Nach der Matura an der Handelsakademie arbeitete sie als Studentenbetreuerin in einem internationalen College für Tourismus, ehe sie eine Familie gründete und das Schreiben zum Beruf machte. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Steiermark.

Meine Meinung:

Titel: Im Kreise der Ritter...

Ich lese unheimlich gerne historische Romane, aber alles was die 500- Seiten- Grenze überschreitet, machte mir immer ein wenig Angst. Erst Frau Qunaj hat mir mit ihren Romanen "Die Tochter des letzten Königs" und "Das Blut der Rebellin" gezeigt, dass auch seitenstarke Werke sehr kurzweilig sind und so begann ich voller Freude damit den 3. Geraldine- Roman zu lesen.

Als Leser werden wir in das 12. Jahrhundert nach Wales und später auch nach Irland katapultiert und in der Geschichte geht es in erster Linie um Maurice de Prendergast, der sich bei den Geraldines zum Ritter ausbilden lässt. Die Ausbildung ist hart und die enge Bindung zu den Geraldines und den de Clares macht ihm Feinde. Wird er dennoch seinen Weg gehen können?

Sabrina Qunaj macht es dem Leser sehr leicht in das Geschehen abzutauchen. Gerade ihre sehr bildhafte, detaillierte Art die Umgebung und die handelnden Personen zu beschreiben, sorgt dafür, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Trotz der Ausführlichkeit kommt nie Langeweile auf.

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler näher gebracht, der über alle handelnden Personen Bescheid weiß, so erfahren wir detailliert etwas zu den einzelnen Akteuren.

Maurice als Hauptakteur ist einfach nur zauberhaft, denn er ist eigentlich zu gut für seine Welt. Er glaubt an Ehre und Gerechtigkeit und auch wenn seine Gutmütigkeit ihm nicht immer gut tut, behält er seine liebenswerte Art bei. Doch nicht nur Maurice ist gut gezeichnet und wächst einem von Seite zu Seite mehr ans Herz, denn auch die Nebendarsteller sind mit Tiefe beschrieben und wissen einen zu fesseln.

Durch diesen Roman lernte ich etwas über echte, gelebte Geschichte, denn das dargestellte Jahrhundert ist nicht zwingend meins, aber der Autorin gelang es wieder einmal mich für diese Epoche zu begeistern.

Ebenfalls gelungen finde ich, dass im Buch eine Karte, Stammbäume und ein ausführliches Personenregister zu finden sind, was zur Orientierung sehr beiträgt.

Der Roman hat alles was ein grandioser Histo braucht: gut recherchierte, geschichtliche Ereignisse, Intrigen, Schlachten, Liebe und tolle Landschaftsbeschreibungen.

Das Buch kann in meinen Augen unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Wer diese Geschichte liebt, der wird auch die anderen sehr mögen.

Fazit: Frau Qunaj hat mich wieder einmal total verzaubert und die 700 Seiten flogen nur so da hin. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und hoffe, dass aus ihrer Feder noch viele historische Romane folgen werden. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 10: "Die Ernte des Bösen" von Robert Galbraith


Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (26. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3764505745
ISBN-13: 978-3764505745
Originaltitel: Career of Evil (Cormoran Strike 3)

Inhaltsangabe:


Nachdem Robin Ellacott ein mysteriöses Paket in Empfang genommen hat, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es ein abgetrenntes Frauenbein enthält. Ihr Chef, der private Ermittler Cormoran Strike, ist ebenfalls beunruhigt, jedoch kaum überrascht. Gleich vier Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit fallen ihm ein, denen er eine solche Tat zutrauen würde und Strike weiß, dass jeder von ihnen zu skrupelloser, unaussprechlicher Grausamkeit fähig ist.

Autoreninfo:

Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Reihe.

Meine Meinung:

Titel: Überzeugender dritter Band der Cormoran Strike Reihe…

Mit den beiden Vorgängern „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ hat J.K. Rowling bereits bewiesen, dass sie mehr kann als Harry Potter und da mir die beiden Fälle schon so gut gefielen, musste ich einfach wissen wie es mit Robin und ihrem Chef weitergeht und begann voller Vorfreude mit der Lektüre.

Der neue Fall startet direkt bizarr, denn Robin entnimmt einem Paket ein abgetrenntes Frauenbein. Wer hat da etwas gegen die gut laufende Detektei von Cormoran Strike? Ihm fallen direkt ein paar Verdächtige ein, doch können die dafür wirklich verantwortlich sein?

Kaum hatte ich mit dem Buch begonnen, fühlte ich mich wieder direkt angekommen. Für mich sind die beiden Protagonisten schon fast Freunde geworden. Besonders Strike erheitert mich immer wieder mit seiner kauzigen Art.

Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, der weiß, dass einen hier eher ein ruhiger Erzählstil erwartet. Der Krimi besticht durch Ermittlungsarbeit und die Frage nach dem „Wer hat es getan?“.

Das Besondere an diesem Teil ist wohl, dass Strike schnell eine Idee von den möglichen Tätern hat, doch auch wenn es scheinbar nur einer dieser wenigen gewesen sein kann, stellt sich die Suche nach ihnen als äußerst schwierig heraus, was den Fall umso spannender macht.

Rowling nimmt sich zudem auch Zeit für das Privatleben ihrer Protagonisten, so dass Robin und Strike einem noch näher sind und einen Platz im Herzen des Lesers finden. Die beiden Charaktere machen hier nochmal eine enorme Entwicklung durch. Gerade dass Robin oft im Fokus steht, hat mir sehr gut gefallen.

Fasziniert hat mich zudem, dass uns die Autorin auch an den Sichtweisen des Täters teilhaben lässt, so dass man schon mal in seelische Abgründe blicken darf, die die Spannung enorm erhöhen und mir immer wieder Schauer über die Haut geschickt haben.

Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann man ihn sicher auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, aber lasst euch diese nicht entgehen, denn die sind ebenfalls sehr spannend.

Fazit: Trotz der recht hohen Seitenzahl ist dieser Krimi enorm kurzweilig und lässt sich wie gewohnt flüssig lesen. Klare Leseempfehlung, ich hoffe dass noch viele Fälle folgen werden. Frau Rowling hat mit diesem Buch wieder einmal bewiesen, dass sie das Schreiben par excellence beherrscht. Grandios!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 9: "Feuerrot" von Nina Blazon


Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (21. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3473401331
ISBN-13: 978-3473401338
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Ein mysteriöser Gast kommt ins Haus des Ravensburger Kaufmannes Humpis. Schon am ersten Tag flirtet Lucio mit der schönen Magd Magdalene. Doch er ist ihr nicht geheuer, in seinen Bernsteinaugen lodert ein gefährliches Feuer. Ihre Ahnung soll sie nicht täuschen: Als sie nicht auf Lucios Verführungskünste hereinfällt, nennt er sie eine Hexe. In Zeiten der Inquisition kommt dies einem Todesurteil gleich ...

Autoreninfo:

Nina Blazon studierte Germanistik und Slavistik. Seit 2003 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher in den Genres Fantasy, Historischer Roman und Krimi.

Meine Meinung:

Titel: Ravensburg im Bann des Hexenhammers…

Die Bücher von Nina Blazon haben mich bisher sehr begeistern können und da ich noch nie einen historischen Roman von ihr gelesen habe, das Genre aber sehr mag, begann ich voller Neugierde mit dem Lesen.

In der Geschichte geht es um die Magd Magdalene, die von allen nur liebevoll Madda genannt wird und die bei den reichen Kaufmannsleuten Humpis angestellt ist. Die Familie bekommt einen mysteriösen Gast und alle verfallen dessen Charme. Nur Madda spürt, dass Lucio nicht der ist, der er zu sein scheint, hat sein Blick doch etwas Teuflisches. Wie wahr ihre Vermutung ist, muss sie bald am eigenen Leib erfahren, zur Zeit der Hexenprozesse.

Dieser Roman ist ganz bestimmt nicht nur etwas für junge Leser, sondern wird auch Erwachsene, die gerne historische Romane lesen, vollends begeistern, denn das Buch besticht durch Spannung, Tragik, Intrigen und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Man merkt sehr intensiv, dass die Autorin hier reichlich recherchiert hat, denn das Geschilderte kommt so lebensnah rüber, dass man selbst das Gefühl hat bei den Prozessen dabei zu sein. Auch am Schrecken verbreiten wird hier nicht gespart, denn Folter gehörte damals mit zum Prozessalltag und auch liebgewonnene Charaktere werden nicht geschont.

Ich habe schon lange keinen Roman mehr zu dem Thema gelesen und kann nur sagen, dass dieser hier etwas ganz Besonderes ist, denn man fühlt regelrecht den Schmerz der Akteure.

Der beobachtende Erzähler begleitet immer mal einen anderen Protagonisten der Geschichte, so dass der Leser aus verschiedenen Blickwinkeln beim Geschehen dabei ist.

Während mir Magd Madda und Beno Humpis gleich sympathisch waren, tat ich mich anfänglich mit Elisabeth etwas schwer, weil sie recht naiv rüber kam. Doch sie macht so eine enorme Entwicklung durch, dass sie mir am Ende mit die Liebste war. Ich denke jeder Leser wird einen Charakter finden, der ihm liegt und mit dem er mitfiebern kann, denn Frau Blazon hat selbst die Nebendarsteller gut besetzt und zeichnet diese genauso intensiv wie die Hauptakteure. Auch Schmiedgeselle Martin wächst über sich hinaus.

Fazit: Ein echter All Age Roman für alle Leser, die sich für die Stadt Ravensburg und Hexenprozesse im Besonderen interessieren. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 8: "Die Schattenbucht" von Eric Berg


Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Limes Verlag (22. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3809026425
ISBN-13: 978-3809026426

Inhaltsangabe:


Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-jährigen Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen.

Autoreninfo:

Seit Jahren zählt Eric Berg zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 verwirklichte er einen langgehegten schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman. "Das Nebelhaus", der Leser wie Kritiker gleichermaßen begeisterte.

Meine Meinung:

Titel: Schatten über uns...

Von Eric Berg habe ich bisher nur "Das Küstengrab" gelesen, was mir aber so gut gefiel, dass ich ohne Klappentextlesen gleich zu seinem neuen Werk gegriffen habe. In der Hoffnung einen fesselnden Provinzkrimi zu lesen, begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Psychologin Ina Bartholdy, die sich nach Prerow aufmacht, um nach einer ihrer Patientinnen zu sehen. Diese wird zwar rege umsorgt, doch ihr Mann verhält sich mehr als komisch. Und dann gibt es diverse Vorfälle in dem Ort, die Ina immer mehr stutzen lassen. Was steckt nur dahinter?

Eric Berg legt hier wie gewohnt einen ruhigen Krimi hin, der durch ausgefeilte Charaktere und einem interessanten Setting besticht.

Das Besondere an dem Buch ist, dass die Spannung nicht vordergründig ist. Sie wabert im Hintergrund und gibt sich erst nach und nach zu erkennen, was mir gerade gefällt.

Gelungen ist zudem die Schilderung der ländlichen Gegend. Da ich erst im letzten Sommerurlaub in Prerow war, konnte ich mir alles unheimlich gut vorstellen. Zudem ist das Agieren der Leute auch authentisch dargestellt, denn Landmenschen reagieren oft völlig anders als Städter.

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen übermittelt durch einen beobachtenden Erzähler, der mal die Protagonisten in der Gegenwart begleitet und mal bei den Ereignissen vor vierzehn Monaten dabei ist. Gerade das steigert die Spannung und erst nach und nach kommt man dem Geheimnis auf die Spur.

Mit den dargestellten Charakteren kann man sich gut identifizieren. Auch wenn man nicht jeden mag, so kann man doch deren Handeln irgendwie nachvollziehen.

Fazit: Ein ruhiger Krimi, der mich mehr als nur fesseln konnte. Bitte mehr davon Herr Berg! Klare Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 7: "Mädchen für alles" von Charlotte Roche


Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Piper (5. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492054994
ISBN-13: 978-3492054997

Inhaltsangabe:


Ihre Ehe? Horror.
Ihr Kind? Egal.
Ihre Zukunft? Rosig.

Denn sie hat jetzt ein Mädchen für alles. Und einen ziemlich guten Plan.

Autoreninfo:

Charlotte Roche, 1978 im englischen High Wycombe geboren, war Moderatorin u.a. für VIVA, 3sat und das ZDF und wurde mit dem Grimme-Preis sowie dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ihr erster Roman "Feuchtgebiete" löste 2008 mit seiner radikalen Offenheit eine gesellschaftliche Debatte aus und avancierte mit mehr als zwei Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Buch des Jahres. 2011 folgte ihr zweiter Roman "Schoßgebete", der vom ehelichen Sex einer traumatisierten jungen Frau erzählt und monatelang auf der Bestsellerliste stand. Beide Romane wurden erfolgreich verfilmt. Charlotte Roche lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Köln.

Meine Meinung:

Titel: Und sie hat es schon wieder getan...

Hach nein Charlotte Roche macht es einen aber auch nicht leicht ihre Bücher zu lesen. Während mir "Feuchtgebiete" nicht wirklich gefiel, konnte sie mich mit "Schoßgebete" begeistern und so freute ich mich auf ihr neustes Werk.

Doch hier startete das Lesen holprig. Gleich nach Erscheinen hatte ich mir das Buch zugelegt, sollte dazu aber einfach keinen Zugang finden. Also gut ein halbes Jahr gewartet und einen neuen Versuch gestartet.

In der Geschichte geht es um Christine, die mit allem unzufrieden ist. Ihre Ehe läuft nicht richtig und für ihre Tochter interessiert sie sich auch nicht wirklich. Doch dann schafft sie sich eine Haushaltshilfe und Kindermädchen an, die ihr Leben verändert. Wirklich?

Tja was soll ich sagen? Ich glaube Christine ist so ziemlich die nervigste Protagonistin, die mir je untergekommen ist. Ich mag sie einfach nicht, was in erster Linie daran liegt, weil sie nur an sich selbst interessiert ist. Ihr massiver Alkoholkonsum ist krankhaft und ein ums andere Mal hätte ich sie nur zu gern geschüttelt. Sie tut ihren Mitmenschen und dem Leser einfach nicht gut.

Eine richtige Handlung gibt es eigentlich nicht, vielmehr erleben wir Christines Gedankenwelt mit, die mir persönlich zu abgedreht war.

Die wenigen erotischen Szenen sind abstoßend und wenig anregend. So etwas muss ich nicht lesen.

Mit diesem Buch hat es Frau Roche geschafft mir endgültig den Spaß an ihren Büchern zu verderben und ich frage mich, warum ich überhaupt einen zweiten Anlauf gestartet habe. Wahrscheinlich war die Hoffnung, dass noch etwas Besonderes kommt größer als die Realität.

Fazit: Für mich verschwendete Lesezeit, ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen. Wer unbedingt seine Neugierde befriedigen möchte, der leihe sich das Buch anstatt es zu kaufen.

Bewertung: 1/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Die Clans der Seeker 1 - Die Stunde des Fuchses" von Arwen Elys Dayton


Gebundene Ausgabe: 472 Seiten
Verlag: Arena (30. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401069683
ISBN-13: 978-3401069685
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:

In der Nacht, in der Quin ihren Eid ablegt, wird sie endlich werden, was all ihre Vorfahren vor ihr waren. Ein Seeker. Eine ehrenvolle Kämpferin für die Schwachen und Unterdrückten. Seite an Seite mit ihren engsten Gefährten John und Shinobu. Ihre große Liebe. Ihr bester Freund. Doch in der Nacht, in der Quin ihren Eid ablegt, verändert sich alles. Ein Seeker zu sein, ist nicht, was sie dachte. Ihre Familie ist nicht, was sie dachte. Selbst der Junge, den sie liebt, ist nicht, was sie dachte. Und nun ist es zu spät, davonzulaufen.

Autoreninfo:

Arwen Elys Dayton wurde an der Westküste der Vereinigten Staaten geboren. Ihr Vater, Professor der Mathematik, und ihre romantisch veranlagte Mutter benannten sie nach einer der Elben aus Herr der Ringe. Heute lebt Arwen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im südlichen Kalifornien.

Meine Meinung:

Titel: Was es bedeutet ein Seeker zu sein...

Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.

In der Geschichte selbst geht es um drei Freunde, die vor dem Scheideweg ihres Lebens stehen. Sie sind kurz davor zu den Seekern zu gehören, die für die Schwachen und Unterdrückten dastehen. Doch dann kommt alles anders als gedacht, weil die Seeker nicht die sind, für die sie unsere Freunde gehalten haben. Zudem müssen Quin, John und Shinobu bald feststellen, dass nicht alles ist wie es scheint, selbst die eigenen Freunde nicht. Wie geht man damit nur um?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und begleitet unsere unterschiedlichen Protagonisten. Aufgrund dieser Perspektivwahl bekommen wir von jedem etwas mit. Das Einlesen fiel mir anfänglich etwas schwer, denn ich musste mich zunächst an die Protagonisten gewöhnen, denn nur nach und nach erfährt man etwas über sie. Doch der flüssige Schreibstil macht es einem leicht schnell voranzukommen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, was man auch merkt, da sich die Autorin Zeit nimmt den Leser in die Welt einzuführen und viele Fragen aufgeworfen werden, die hier nicht alle beantwortet werden.

Quin, John und Shinobu sind alle für sich sehr interessant, wobei ich am meisten mit Quin mitgefiebert habe. Sie ist ein Beispiel dafür, dass man auch trotz Fehlern selbstbewusst auftreten und seinen Mann stehen kann. Na ja und zudem finde ich meist schneller Zugang zu weiblichen Charakteren.

Die gewählten Schauplätze fand ich sehr interessant, weil es Länder sind, wo ich schon immer mal hin wollte, es aber nie geschafft habe. Zudem ist es toll, dass diese Fantasygeschichte nicht in einer neu erdachten Welt spielt, sondern schon bei uns auf Erden, nur eben unter anderen Voraussetzungen.

Die Besonderheit an dem Buch ist wohl, dass es zahlreiche Wendungen gibt, mit denen man einfach nicht rechnet. Ich tappe gern mal im Dunkeln und hier trifft das wirklich sehr oft zu. Dadurch bleibt die Spannung auch konstant erhalten.

Fazit: Ideenreiche Fantasygeschichte, die ich gern gelesen habe. Ich freue mich auf die Fortsetzung und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Dornröschentod" von Christine Féret-Fleur


Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (18. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3473584851
ISBN-13: 978-3473584857
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Originaltitel: Au bois dormant

Inhaltsangabe:

Vom Leben eines normalen Teenagers kann Ariane Prudent nur träumen, denn ein Serienmörder hat sie seit ihrer Geburt im Visier. An ihrem sechzehnten Geburtstag soll sie sterben, mit einer Rose in der Hand. Fünfmal schon hat der "Dornröschenmörder" bewiesen, dass er seine Drohungen wahr macht. Doch Ariane beschließt, diesem Schauermärchen ein für alle Mal ein Ende zu setzen...

Autoreninfo:

Nach Abschluss ihres literaturwissenschaftlichen Studiums blieb Christine Féret-Fleury zunächst an der Universität und forschte zum Thema "Text/Musik in der Oper". Danach arbeitete sie als Lektorin. 1996 erschien ihr erstes Jugendbuch "Le petit tambour" und 1999 ein Erwachsenenroman, der mit dem "Prix Antigone" ausgezeichnet wurde. Seit 2001 widmet sich Christine Féret-Fleury neben ihren Lektoratstätigkeiten hauptsächlich dem Schreiben. Sie lebt in Paris.

Meine Meinung:

Titel: Willst du mein Dornröschen sein?

Das wunderschöne Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und da ich Geschichten mit Bezug zu Märchen sehr mag, musste ich dieses Buch einfach lesen. Ohne große Erwartungen begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die 15 jährige Ariane, die wohlbehütet bei ihren Eltern aufwächst. Für sie ist alles, was zu einem normalen Teenagerleben gehört verboten. Ausgehen ist strengstens untersagt und ihre Eltern haben immer ein Auge auf sie. Als sie den Grund für all die Vorsicht erfährt, bricht eine Welt für sie zusammen, denn ein Serienkiller hat es auf sie abgesehen, der an ihrem 16. Geburtstag zuschlagen will. Wie geht man mit so einer Hiobsbotschaft nur um?

Ein beobachtender Erzähler führt uns mit Distanz zu den Figuren durch die Ereignisse.

Der Roman besticht in erster Linie durch eine einfache, schnörkellose Schreibe, die sich ungemein flüssig weglesen lässt. Kurze, knackige Kapitel sorgen zusätzlich für ein schnelles Vorankommen im Buch.

Die Idee das Märchen Dornröschen mit einem Krimi zu verweben gefiel mir hier unheimlich gut und wurde auch ansprechend umgesetzt. Allerdings ist direkt spürbar, dass in erster Linie Teenager ab 14 Jahren angesprochen werden, ein richtiger All Age Roman, wie ich es mir gewünscht hatte, ist es leider nicht.

In Ariane als Figur konnte ich mich recht gut einfühlen. Die Nebencharaktere blieben jedoch weitestgehend blass, so dass bei mir keiner davon einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Der Geschichte fehlt Intensität. Ich kann das nicht so recht beschreiben, aber irgendwie fehlt einfach das gewisse Etwas, um die Story rund zu machen.

Fazit: Für mich eine solide und unterhaltsame Geschichte, jedoch nichts Besonderes im Genre Jugendbuch. Lesenswert, aber nicht perfekt.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 4: "Zwei für immer" von Andy Jones



Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 2 (25. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3352006644
ISBN-13: 978-3352006647
Originaltitel: The Two of Us

Inhaltsangabe:

Als er Ivy begegnet, ist Fisher wie vom Blitz getroffen, und bald ist er sich sicher, dass aus der Sache etwas werden könnte. Noch weiß keiner der beiden, dass die Entscheidung über ihre Zukunft längst gefallen ist: Ivy ist schwanger. Doch während das neue Leben in Ivy heranwächst, muss sich Fisher um seinen schwer erkrankten Freund El kümmern. Und Ivy und Fisher sind immer noch damit beschäftigt, sich kennenzulernen. Denn es ist eine Sache, sich zu verlieben - miteinander zu leben ist eine ganz andere Geschichte…

Autoreninfo:

Andy Jones lebt mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Mädchen in London. Tagsüber arbeitet er in einer Werbeagentur, am Wochenende und furchtbar früh am Morgen schreibt er.

Meine Meinung:

Titel: Mal eine ganz andere Liebesgeschichte...

Die frische Optik des Buches hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht und da es sich hier um ein Debüt handelt, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um ein Paar, dass die Liebe mal anders entdeckt, denn kaum sind sich Ivy und Fisher begegnet, ist sie bereits schwanger. Kann sich eine Beziehung überhaupt entfalten, wenn von Anfang an klar ist, dass man was draus machen muss? Und wie wird die Schwangerschaft verlaufen, wenn die werdenden Eltern sich erst kennenlernen müssen?

William Fisher agiert hier als Ich- Erzähler und schildert dem geneigten Leser sein Leben mit Ivy, wobei er nahezu immer von "Wir" und nicht von "Ich" spricht, was ich schon als kleine Besonderheit ansehe.

Der Roman machte es mir anfänglich nicht leicht ihn zu mögen, was keinesfalls an Fisher lag, denn der ist ein toller Kerl mit dem Herzen am rechten Fleck. Wenn man so einen Mann an der Seite hat, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Nein Grund für meine Antipathie war Protagonistin Ivy, denn ihr Handeln und Wirken konnte ich lange Zeit rein gar nicht verstehen. Sie geht mit Fisher einfach nicht gut um und solche Menschen mag ich nicht.

Doch je mehr man liest, desto intensiver lernt man die Charaktere kennen und erfährt ihre Geheimnisse, die der Grund für ihr Tun sind. So wächst einem auch Ivy irgendwann ans Herz.

Mir ging besonders nahe das Schicksal von Fishers Freund El. Das schildert der Autor sehr rührend, so dass die Augen nicht immer trocken bleiben.

Das Ende des Romans hat mich total überrascht und tief bewegt. Er vermittelt Hoffnung, dass man zu zweit alles schaffen kann, eben Zwei für immer.

Fazit: Ein Roman, der frischen Wind ins Liebesromangenre bringt. Gern empfehle ich dieses Buch weiter. Gelungen!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Aquamarin" von Andreas Eschbach



Gebundene Ausgabe: 408 Seiten
Verlag: Arena (1. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600222
ISBN-13: 978-3401600222
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:

Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Wasserberührung. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha. Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf - nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt …

Autoreninfo:

Andreas Eschbach, geboren am 15.09.1959 in Ulm, ist verheiratet, hat einen Sohn und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller "Das Jesus-Video". Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.

Meine Meinung:

Titel: In den Tiefen des Meeres lauern sie auf dich...

Von Andreas Eschbach hatte ich bis dato noch nichts gelesen, da ich aber schon viel Gutes über seine Bücher gehört hatte, sollte sich das nun mit diesem Jugendbuch ändern.

In der Geschichte geht es um Saha, die zusammen mit ihrer taubstummen Tante in Seahaven wohnt. Sie ist wohl die Einzige im Ort, die nicht schwimmen kann, den Saha darf nicht ins Wasser. Warum hinterfragt sie nicht, denn das war schon immer so. Doch dann fällt sie durch einen Stoß ins Wasser und was dann geschieht, verändert ihr bisheriges Leben. Wie wird Saha damit nur fertig werden?

Saha führt uns als Ich- Erzählerin durch das Geschehen, was dem Leser ermöglicht ihre Gedanken und Gefühle unmittelbar mitzuerleben.

Der Roman beginnt zunächst spannend, denn wir werden in die Welt Seahavens eingeführt. Zudem spielt die Handlung in einer fernen Zukunft, so dass man interessante Neuerungen erfährt.

Doch kaum hat man sich im Ort und in dem Roman eingelebt, passiert erst einmal wenig. Wir erleben Sahas Schulalltag und wie sie ihr Leben als Außenseiterin meistert. Das fesselte mich nur mäßig, weshalb ich das Buch über einen längeren Zeitraum von einigen Wochen las, was für mich total untypisch ist. Erst ab zwei Dritteln des Buches wird es dann richtig spannend.

Gut gefallen haben mir die Schilderungen im Wasser, denn man fühlt regelrecht wie Saha im Wasser schwebt und wie sehr sie das Schwimmen genießt.

Während Saha recht gut beschrieben ist, bleiben die anderen Charaktere eher blass. Wer sich als Leser also nicht mit Saha identifizieren kann, der wird auch sonst Schwierigkeiten haben wen anderes zu finden.

Die Offenbarungen, die den Leser am Ende erwarten, sind nicht zwingend neu, aber doch recht interessant dargestellt. Mir fehlte Tiefe in der Geschichte. Die guten Ideen werden nur angekratzt, aber nicht ausführlich genug dem Leser nahe gebracht.

Das Ende des Romans ist offen gehalten, so dass die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.

Fazit: Ich hatte mir von der Geschichte mehr versprochen. Unterhaltsam war das Buch, etwas Besonderes jedoch nicht. Daher nur bedingt lesenswert.

Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Freestyler" von Katja Brandis



Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (8. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3407821018
ISBN-13: 978-3407821010
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:

Für ihren Traum vom Olympischen Gold optimieren "Freestyler" ihre Körper ganz legal mit High-Tech-Prothesen und Implantaten. Die junge Sprinterin Jola ist nicht sicher, ob sie sich operieren lassen will. Der Druck ist hoch: Mit einem modifizierten Körper hätte sie vielleicht eine Chance auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2032 - so wie Ryan, der beinamputierte Sprinter, in den sie sich verliebt hat. Aber die neue Technik birgt Gefahren. Und bald geht es nicht mehr nur um den Sieg, sondern um Leben und Tod...

Autoreninfo:

Katja Brandis, geb. 1970, ist seit vielen Jahren begeisterte Taucherin. In den Meeren dieser Welt hat sie unvergessliche Begegnungen mit Haien, Rochen und Delfinen erlebt. An Land arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits zahlreiche Abenteuer- und Fantasyromane für Jugendliche veröffentlicht. Sie lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von München.

Meine Meinung:

Titel: Leistungssport mal anders, jugendgerecht verpackt…

Auf ein neues Jugendbuch von Katja Brandis freute ich mich sehr, habe ich doch gern „Vulkanjäger“ und „Floaters – Im Sog des Meeres“ gelesen. Hier dachte ich allerdings vor Lektürestart, dass das gewählte Thema nicht meins ist als Sportmuffel, aber da mich die Autorin bisher noch nie enttäuscht hat, wagte ich den Sprung ins kalte Wasser und wurde belohnt.

Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft ab dem Jahr 2030 und entführt uns ins Sportlermilieu. Jola ist eine gute Sprinterin, doch ihr Leistungslevel wäre steigerbar. Mittlerweile ist es möglich den eigenen Körper zu optimieren, doch was für Folgen kann das haben? Lebt Jola mit ihren Defiziten oder wird sie sich dem Verbesserungswahn beugen?

Auffällig ist, dass die Autorin mit Jola nicht nur eine interessante Hauptfigur erschaffen hat, sondern auch diverse Nebencharaktere vorstellt, die dem Leser ans Herz wachsen. Mein Highlight hier war ganz klar der Beinamputierte Ryan, der sein Herz am rechten Fleck hat und eine wahre Kämpfernatur ist. Mein Herz konnte er im Sturm erobern.

Frau Brandis gelingt es sehr gut die Stimmung unter den Sportlern einzufangen und wie es ist als Team seinen Mann zu stehen. Gerade Nichtsportler wie meine Wenigkeit haben hier einige erhellende Momente.

Besonders gelungen empfand ich das Einstreuen von komplizierten Situationen für Menschen mit Einschränkungen, denn gerade für Gehbehinderte ist der Alltag oft nicht leicht, da Treppen unüberwindbar scheinen und Bordsteine wie wahre Felsen demjenigen im Weg liegen.

Ungemein eindringlich wird geschildert, was für Modifikationen am menschlichen Körper möglich sind, dass diese aber mitunter nicht folgenlos bleiben. Diese Möglichkeiten fand ich doch sehr erschreckend und hoffe stark, dass es dazu erst einmal nicht kommen wird. Gerade unter Sportlern sorgt so etwas nur noch mehr für Neid und Konkurrenzkampf.

Der Jugendroman lädt zum Nachdenken ein, denn sehr bald stellt man sich die Frage wie weit man selbst für den Erfolg gehen würde und ob man das eigene Leben sogar dafür riskieren würde.

Fazit: Ein tolles Jugendbuch, das eine interessante Zukunft beleuchtet, die real möglich scheint. Ideal für jung und alt. Lesenswert, von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Spiegelseele" von Rebekka Pax



Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (4. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802599209
ISBN-13: 978-3802599200

Inhaltsangabe:

Cornelia Arents ermittelt in einem Mordfall, bei dem der Täter mit besonderer Brutalität vorgegangen ist. Die Ermittlungen führen zu einem interessanten Ergebnis: Offenbar wurde der Tote von seinem eigenen Zwillingsbruder ermordet. Der Fall scheint schnell aufgeklärt, doch bald darauf verschwindet ein anderes Zwillingspaar spurlos. Arents ist sich sicher: Zwischen den Fällen gibt es einen Zusammenhang - und es wird noch weitere tote Zwillinge geben, wenn sie sich nicht auf einen Wettlauf gegen die Zeit einlässt.

Autoreninfo:

Rebekka Pax wurde 1978 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach Abschluss ihres Studiums der Skandinavistik, mittelalterlichen Geschichte und Archäologie absolvierte sie mehrere Praktika in Los Angeles als Drehbuchlektorin. In den folgenden Jahren arbeitete sie für eine Kölner Produktionsfirma im Bereich Story Development und Lektorat.

Meine Meinung:

Titel: Die Macht des Stärkeren...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Band der Cornelia Arents Reihe und da mir der Vorgänger „Lokes Mond“ richtig gut gefiel, wollte ich natürlich wissen wie es mit ihr weitergeht.

In der Geschichte spielen dieses Mal mysteriöse Zwillingsmorde eine Rolle und das Besondere an dem Fall ist, dass von Anfang an klar ist, wer der Mörder ist.

Auch wenn klar ist, wer der Täter ist, bleibt der Fall spannend. Gerade die Thematik mit den Zwillingen ist schon etwas Besonderes, denn so etwas hatte ich zuvor noch nicht gelesen.

Da ich den ersten Band bereits gelesen habe, konnte ich die zwischenmenschlichen Probleme zwischen Cornelia und Robin nachvollziehen, allerdings wurde das für meinen Geschmack zu lang ausgewalzt. Hier hätte es auch gern zu einer schnelleren Lösung kommen können.

Durch die Handlung führt uns Leser ein beobachtender Erzähler, so dass wir von allen Akteuren etwas mitbekommen und die unterschiedlichsten Protagonisten begleiten. Die Ermittlungen zum Fall und somit auch Cornelia und Robin nehmen eher eine Nebenrolle ein, denn der Täter steht hier absolut im Fokus. Das fand ich persönlich aber nicht so schlimm.

Wenig verzeihlich finde ich, dass zwei oder drei Mal Namensverwechslungen auftreten, die dadurch zu Logikfehlern führen. Ich hoffe, das wird in einer neuen Auflage korrigiert.

Nicht so gut hat mir der Schluss gefallen. Der war zwar spannend, aber wenn sich Polizisten regelrecht trottelig verhalten und dadurch ihr eigenes Leben gefährden, dann lässt mich das schon mal die Augen rollen.

Fazit: Leider war dieser Fall deutlich schwächer als sein Vorgänger. Ich hoffe, dass der nächste wieder besser wird. Spannend ist es auf jeden Fall und man sollte zwingend den Vorgänger kennen, sonst kommt es zu Verständnisproblemen. Durchaus lesenswert, aber kein Highlight. Ich hatte mehr erwartet.

Bewertung: 3/ 5 Sternen