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Mittwoch, 26. März 2014

Muss man mit Protagonisten sympathisieren, um ein Buch zu mögen?

Hm auf der Suche nach einem spannenden Blog- Thema ist mir folgende Frage eingefallen:

Müsst ihr mit einem Protagonisten sympathisieren, um die Geschichte/ das Buch zu mögen oder ist das völlig egal?

Ich finde jedenfalls, dass sich diese Frage gar nicht so leicht beantworten lässt, aber ich versuche einmal zu erläutern, was ein Protagonist und ein Buch mitbringen müssen, dass ich sie mag.

Zunächst einmal spielt es für mich absolut keine Rolle, ob der handelnde Charakter gut oder böse ist, denn das hält mich ja nicht davon ab ihn/ sie zu mögen. Auch das Geschlecht oder die Artzugehörigkeit (muss ja kein Mensch sein) ist mir schnuppe.

Eine Buchfigur sollte für mich in erster Linie gut gezeichnet sein, d.h. der Autor muss dem Leser den Charakter sowohl innerlich als auch äußerlich so gut beschreiben, dass man sich in diesen hineinversetzen kann und dessen Handeln nachvollziehen kann. Ich persönlich finde es immer ganz schlimm, wenn man keinen Zugang zu den Hauptpersonen findet, weil man einfach deren Tun nicht nachvollziehen kann. Es ist dann leider wirklich so, dass wenn die Personen mich nicht ansprechen, die Geschichte auch noch so toll sein kann, das Buch dann aber niemals zu einem meiner Favoriten wird, denn eine Geschichte lebt für mich in erster Linie durch die Charaktere.


Ansonsten habe ich für mich festgestellt: Je mehr eine Romanfigur mir selber ähnelt, desto weniger mag ich sie. Keine Ahnung wieso das so ist. Aufgefallen ist es mir besonders bei dem Buch „Isegrim“ von Antje Babendererde.


Die Hauptfigur Jola ähnelte mir sehr, aber ich habe ewig gebraucht bis ich sie ein bisschen mochte und auch der Einstieg ins Buch fiel mir total schwer. Vielleicht liegt es daran, dass man sich selbst gegenüber ja auch deutlich kritischer ist als gegenüber anderen Personen, so dass man eben bei einem Protagonisten, der einem ähnelt, einfach mehr erwartet, auch wenn dies unnötig ist.

Nun gut, aber was muss ein Protagonist noch mitbringen?


 
Harry Hole ermittelt

Mir gefallen am besten Charaktere, die Ecken und Kanten haben, fest zu ihrer Meinung stehen und auch gern mal provozieren. Hier fallen mir spontan Harry Hole aus den Nesbo- Büchern und Sebastian Bergman aus „Der Mann der kein Mörder war“ ein. Nicht gefallen tun mir dagegen überhebliche und arrogante Protagonisten, aber ich muss gestehen, dass mir hierzu kein Beispiel einfällt.

 
Herr Bergmann ermittelt

Erst kürzlich las ich „Notizen einer Verlorenen“ und da war die Protagonistin Sarah für mich absolut nicht greifbar. Ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum sie das tut was sie tut und deshalb war dann auch das komplette Buch für mich nicht wirklich der Hit. Oft habe ich nur den Kopf schütteln können über so viel Naivität…



Was denkt ihr zu dem Thema?

Ich würde jedenfalls sagen, dass man einen Protagonisten nicht unbedingt sympathisch finden muss, um gern etwas über ihn zu lesen. Viel wichtiger ist, dass er/ sie ein gestandener Charakter ist und nachvollziehbar handelt.