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Mittwoch, 13. August 2014

Rezension Micaela Jary

"Das Haus am Alsterufer" von Micaela Jary


  • Taschenbuch: 576 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (21. Juli 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442480280
  • ISBN-13: 978-3442480289

  • Inhaltsangabe:

    Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...

    Autoreninfo:

    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.

    Meine Meinung:

    Titel: Liebe auf Umwegen…

    Da sich der Beginn des ersten Weltkrieges gerade zum 100. Mal gejährt hat, habe ich großes Interesse an historischen Romanen, die zu dieser Zeit spielen, da verwundert es dann kaum, dass ich zu diesem tollen Roman gegriffen habe. Es ist mein erstes Buch der Autorin.

    Als Leser werden wir in das Hamburg von 1911 geführt und begleiten das Leben der Familienmitglieder der angesehenen Reederfamilie Dornhain. Diese besteht aus Vater Victor und den drei Töchtern Ellinor, Helene und Lavinia. Die drei Schwestern sind sehr unterschiedliche Charaktere, die Ältere Ellinor ist ruhig und besonnen, die Mittlere Helene ist künstlerisch begabt und die Jüngste im Bunde ist eine oberflächliche Schönheit. Und dann gibt es da noch die illegitime Tochter Klara, die im Haus als Dienstmädchen arbeitet. Die jüngste Schwester Lavinia verliebt sich unsterblich in einen Architekten und hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie nur diesen Mann heiraten kann, auch wenn er nicht standesgemäß ist. Zur selben Zeit lernt Helene auch einen Mann kennen, der Architekt ist und das Desaster nimmt seinen Lauf, erst Recht da der Krieg das Leben der reichen Familie ordentlich durcheinander wirbelt.

    Im Roman begleiten wir jeden Charakter immer mal wieder im Wechsel und bekommen so von allen handelnden Personen ein gutes Bild. Für mein Empfinden sind sogar die Nebencharaktere besondere Persönlichkeiten, die man so schnell nicht vergisst. Das Schicksal aller berührt beim Lesen, man fühlt und leidet mit.

    Im Vordergrund der Handlung steht nicht der Krieg, sondern der Werdegang der Familie Dornhain und die Umbrüche und Wandlungen der damaligen Zeit.

    Mir hat an dem Roman vor allem gefallen, dass man sich die Stadt Hamburg einfach unheimlich gut vorstellen konnte und auch welchen Charme die Stadt versprüht hat.

    Ebenso hervorheben möchte ich, dass die Autorin durch viele Nebensächlichkeiten die ganze Geschichte so bildhaft gestaltet, dass man beim Lesen das Gefühl hat eine extrem fesselnde Dokumentation / einen tollen Spielfilm zum ersten Weltkrieg zu schauen.

    Mich hat dieser Roman ungemein gefesselt und sehr gut unterhalten. Zudem habe ich wieder einiges an Geschichtswissen aufbauen können.

    Fazit: Ein toller Roman, der einen den Alltag vergessen lässt. Nicht nur etwas für Geschichtsinteressierte. Lesenswert und daher uneingeschränkt zu empfehlen!


    Bewertung: 5/ 5 Sternen