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Samstag, 20. September 2014

Rezension Patrycja Spychalski

"Bevor die Nacht geht" von Patrycja Spychalski


  • Broschiert: 288 Seiten
  • Verlag: cbt (28. Juli 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570163032
  • ISBN-13: 978-3570163030
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

  • Inhaltsangabe:

    Als Kim und Jacob sich an einem ganz normalen Samstagmorgen in der Berliner S-Bahn treffen, ist es Liebe auf den ersten Blick! Eigentlich wollte Kim nur einkaufen, doch als Jacob ihr erzählt, dass er Berlin nicht leiden kann, überredet sie ihn, mit ihr zu kommen – quer durch die Stadt, an all ihre Lieblingsorte. Jacob soll sich in Berlin verlieben … und vielleicht auch in sie. Doch für Jacob ist es der letzte Tag, bevor er am nächsten Morgen für ein Jahr weggeht. Obwohl es hoffnungslos ist, folgt er diesem Mädchen, das sich so unerwartet in sein Herz gemogelt hat, durch Straßen, Parks und Cafés … Einen Tag und eine Nacht haben sie – und jede Sekunde mit Kim pulsiert vor Leben, wie Berlin selbst.

    Autoreninfo:

    Patrycja Spychalski, geboren 1979 in Starogard, Polen, zog im Alter von neun Jahren mit ihren Eltern nach Berlin. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Schauspielausbildung, wandte sich dann aber einem ganz anderen Bereich zu: Seit 2002 arbeitet sie in vielfältigen sozial-kulturellen Projekten mit Kindern und Jugendlichen. Sie schrieb mehrere Kurzgeschichten für Anthologien, bevor sie ihren ersten Roman "Ich würde dich so gerne küssen" verfasste.

    Meine Meinung:

    Titel: Ein unvergesslicher Tag in Berlin…


    Die Autorin war mir bis dato völlig unbekannt, aber die pfiffige Buchgestaltung und der Klappentext ließen mich arg neugierig werden. Die Geschichte hat mich dann so gefangen genommen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

    Jacob kann Berlin nicht leiden, weshalb er für ein Jahr nach Brasilien gehen will, um die Hauptstadt hinter sich zu lassen. An seinem letzten Tag in Berlin begegnet er Kim in der S-Bahn, sie spricht ihn an und zeigt ihm "ihr" Berlin. Plötzlich ist Berlin gar nicht mehr so blöd oder liegt das eher an der aufgeweckten Kim? Wird Jacob trotzdem die Stadt verlassen?

    Dieses Buch zeigt dem Leser ein Berlin, wie er es noch nicht kennengelernt hat, denn die Protagonistin Kim führt uns zusammen mit Jacob in unbekannte Ecken, die es in sich haben und einem den Zauber der Großstadt näher bringen, auch einem Landei wie mir.

    Als Erzähler agieren im steten Wechsel mal Kim und mal Jacob, die die Ereignisse aus der Ich- Perspektive schildern, so dass wir als Leser auch etwas über die Gefühlswelt der beiden erfahren.

    Kim und Jacob sind Ebenbilder der heutigen Jugend, mit denen man sich identifizieren kann und mit denen man gern befreundet wäre. Beide erleben an einem Tag so viel wie andere in ihrem ganzen Leben nicht.

    Mir hat hier besonders gefallen, dass zwei Charaktere, die wie Feuer und Wasser sind, aufeinander treffen und sich dennoch in kürzester Zeit verstehen. Solche Freundschaften können wohl nur zwischen Jugendlichen entstehen, die noch an das Gute im Menschen glauben.

    Frau Spychalskis Erzählstil ist einfach eine Wucht, denn man hat das Gefühl vor den Erzählern zu stehen und mitten im Geschehen zu sein, weshalb ich nach dem Ende der Lektüre das Gefühl hatte zwei gute Freunde ziehen lassen zu müssen.

    Fazit: Für alle, die Berlin mal von einer anderen Seite kennenlernen wollen. Ich bin begeistert von dem Jugendroman und lege ihn jedem an Herz. Lesenswert!


    Bewertung: 5/ 5 Sternen