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Sonntag, 15. November 2015

Rezension Iny Lorentz

"Die steinerne Schlange" von Iny Lorentz

  • Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
  • Verlag: Knaur HC (1. Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426653516
  • ISBN-13: 978-3426653517

Inhaltsangabe:

Germanien im Jahre 213 nach Chr. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist eine mutige und standesbewusste Frau. Als der römische Statthalter Quintus ihren Stamm aufsucht und sie zur Geliebten fordert, sind ihre beiden Brüder zu ihrem Entsetzen damit einverstanden. Sie will sich jedoch nicht in ein Schicksal fügen, das gleichbedeutend mit Sklaverei ist und verlangt, dass der Römer um sie kämpfen soll. Da sie ahnt, dass ihre Brüder den Römer gewinnen lassen wollen, tritt sie selbst gegen ihn an. Was niemand für möglich gehalten hätte, geschieht: Die junge Frau siegt und blamiert Quintus damit vor ihrem Stamm und seinen eigenen Leuten. Der Römer will seine Niederlage nicht hinnehmen und sinnt auf Rache. Für Gerhild beginnt damit ein verzweifelter Kampf ums Überleben...

Autoreninfo:

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman "Die Kastratin" die Leser auf Anhieb begeisterte. Seither folgt Bestseller auf Bestseller.

Meine Meinung:

Titel: Für ihren Stamm gibt sie alles...

Ich habe schon einige Romane von Iny Lorentz gelesen, daher wusste ich, dass es sich hierbei um einen eher seichteren Unterhaltungsschmöker handeln würde.

Die Geschichte spielt in Germanien um 213 n. Chr. und wir Leser begleiten die junge Fürstentochter Gerhild. Nach dem Tod ihres Vaters geht es drunter und drüber in ihrem Stamm, denn ihr Bruder hat seine Untertanen nicht wirklich im Griff. Als dann auch noch der Römer Quintus auftaucht, der Gerhild als Geliebte einfordert und ihr Bruder zustimmt, entscheidet sich Gerhild ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wird sie in der rauen Männerwelt bestehen können?

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler näher gebracht und wir erleben die Geschehnisse mal aus der Perspektive der Römer und mal aus der Sicht der Germanen.

Das Buch, welches ich mehr als Schmöker, denn als historischen Roman bezeichnen würde, besticht vor allem durch jede Menge Action und eine Heldin, die fern der Realität agiert.

Ich mochte Gerhild auf Anhieb, denn sie ist wirklich ein aufgewecktes Mädel, was nicht nur für sich selbst kämpft, sondern vor allem für das Glück ihres Stammes. Sie bringt sich in alle erdenklichen Gefahren und genau hier ist das Problem des Romans: Gerhild ist einfach zu unglaubwürdig, denn sie agiert wie eine Superheldin. Sie besteht jede Gefahr, kann selbst den schlausten Römer überlisten und braucht nie Hilfe, um sich aus Gefahren zu retten, was sie für mich einfach nicht greifbar machte. Dadurch konnte ich mich nur bedingt in sie einfühlen, da sie für mich nicht immer ein Mensch aus Fleisch und Blut war. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.

Die anderen Akteure kommen im Gegensatz zu Gerhild deutlich menschlicher rüber. Besonders faszinierend fand ich die bösen Charaktere, die mir des Öfteren das Gruseln gelehrt haben, aber auch Julius hat mir gut gefallen.

Die geschichtliche Details sind wohl dosiert verteilt und bleiben eher im Hintergrund, was ich aber nicht schlimm fand.

Gut gefallen hat mir, dass im Buchinnern eine Übersichtskarte zu finden ist, die bei der Orientierung hilft. Ein Personenregister und ein Glossar runden das Ganze ab.

Fazit: Für mich ein typischer Iny Roman, der mich gut unterhalten hat, der mich jedoch nur vollends überzeugt hätte, wenn die Hauptakteurin etwas glaubhafter gewesen wäre. Ich empfehle den Roman trotzdem gern weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen