"Sei mir ein Vater" von Anne Gesthuysen
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (12. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048325
ISBN-13: 978-3462048322
Inhaltsangabe:
Als
Lilie erfährt, dass der Vater ihrer Freundin Hanna schwer erkrankt ist,
will sie sich umgehend auf den Weg an den Niederrhein machen, zu den
beiden Menschen, die sie bereits vor vielen Jahren zur Ersatzfamilie
erkoren hat. Doch in ihrer Pariser Wohnung erwischt sie einen
Einbrecher, der ausgerechnet ein altes Bild klauen will, das bislang
höchstens sentimentalen Wert für sie besaß. Der Eindringling entkommt
und Lilie findet einen mysteriösen Brief einer Frau namens Georgette
Agutte im Bilderrahmen. Da sie weiß, wie sehr Hannas Vater Geheimnisse
liebt, nimmt sie das ramponierte Bild und den Brief kurzerhand mit nach
Xanten. Als ein Restaurator weitere rätselhafte Entdeckungen macht,
drängt Hannas Vater auf eine letzte gemeinsame Reise. Die drei begeben
sich auf Spurensuche bis nach Frankreich und auf die Antillen und finden
mehr über das faszinierende Leben der Malerin heraus, die Lilies
Ururgroßtante war.
Autoreninfo:
Anne
Gesthuysen wurde 1969 am unteren Niederrhein geboren. Nach dem Abitur
in Xanten studierte sie Journalistik und Romanistik. In den 90er-Jahren
arbeitete sie mehrfach bei Radio France, ansonsten fühlt sie sich seit
Ende der 80er-Jahre in den deutschen Medien wohl. Als Reporterin hat sie
für WDR, ZDF und VOX gearbeitet, schließlich auch als Moderatorin. Seit
2002 moderierte sie das "ARD-Morgenmagazin". Ende 2014 gab sie diese
Nachtschichten aber auf, um sich tagsüber an den Schreibtisch zu setzen
und ihren zweiten Roman zu Ende zu schreiben.
Meine Meinung:
Titel: Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln...
Nachdem mir
bereits "Wir sind doch Schwestern" von der Autorin unheimlich gut
gefiel, musste ich natürlich wissen wie ihr neuer Roman so ist. Dieses
Mal verwebt sie in ihrem fiktiven Roman die real existierende Malerin
Georgette Agutte. Mit großen Erwartungen begann ich mit der Lektüre.
In
der Geschichte selbst geht es in erster Linie um die Französin Lilie
Agutte, die alleinerziehende Mutter ist. Nachdem sie erfährt, dass ihr
deutscher Gastvater und Papaersatz schwer erkrankt ist, macht sie sich
zu ihm auf dem Weg. Im Gepäck hat sie ein altes Bild, das fast gestohlen
wurde und dessen Bedeutung sie nun näher ergründen will. Wird sie das
Geheimnis des Bildes lüften können?
Die Handlung wird uns über
zwei Erzählstränge näher gebracht und ein beobachtender Erzähler führt
uns durch die Ereignisse. Zum Einen erleben wir das Jahr 2007 in
Deutschland, wo Lilie ihre Freundin Hanna und dessen Vater besucht und
sie der Geschichte des Bildes nachgehen. Zum Anderen erleben wir die
Zeit der Jahrhundertwende, in der die begnadete Malerin Georgette Agutte
lebt und Freundschaften zu Malern wie Matisse und ähnlichen pflegt.
Die
Autorin schreibt sehr bildhaft und detailverliebt, was mir hier
wirklich gut gefallen hat. Es fällt einem wirklich leicht der Handlung
zu folgen, da sie einfach unheimlich spannend ist. Für mich waren beide
Handlungsstränge gleich stark.
Die dargestellten Charaktere
werden mit sehr viel Liebe dem Leser näher gebracht. Gerade in die
Frauencharaktere konnte ich mich hervorragend einfühlen.
Wer sich
für Kunst interessiert, darüber aber noch nicht allzu viel weiß, der
wird mit diesem Roman noch einiges an Wissen ansammeln können.
Mit diesem Buch hat Frau Gesthuysen bewiesen, dass sie schreiben kann.
Fazit:
Eine Familiengeschichte voller Gefühl, die ich nur wärmstens empfehlen
kann. Die Autorin ist ein Garant für gute Unterhaltung. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen