"Tage mit Leuchtkäfern" von Zoe Hagen
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286941
ISBN-13: 978-3548286945
Inhaltsangabe:
Du
bist einsam und unglücklich, dein Leben wie ein falscher Film, der an
dir vorbeiläuft. Bis du neue Freunde triffst. Gut, die sind alle ein
bisschen verrückt, sie nennen sich "Der Club der verhinderten
Selbstmörder". Aber sie geben dir Halt und sind wie Leuchtkäfer in
deiner bodenlosen Traurigkeit. Denn du hast nur das eine Leben.
Autoreninfo:
Zoe
Hagen, geboren 1994, steht regelmäßig mit ihren Texten auf der Bühne.
2014 wurde sie deutsche Vize-Meisterin der U20-Poetry Slammer. Ihr Debüt
schrieb sie mit 17 Jahren binnen weniger Wochen. Damals hätte sie sich
über mehr Glühwürmchen in ihrem Leben gefreut.
Meine Meinung:
Titel: Wenn ich nur nicht so unglücklich wäre, dann…
Als
ich den Klappentext las, ging ich von einer Geschichte über Jugendliche
aus, die auch witzige Momente erleben, doch kaum hatte ich mit der
Lektüre begonnen, musste ich schnell feststellen, dass ich etwas ganz
anderes in den Händen hielt.
In der Story geht es um Gandhi, die
alles andere als glücklich ist. Per Zufall begegnet sie Fred und lernt
durch ihn den sogenannten „Club der verhinderten Selbstmörder“ kennen.
Endlich hat sie Kontakt zu Menschen, die sie zu verstehen scheinen. Wie
wird es ihr weiteres Leben beeinflussen?
Zunächst einmal ist das
Buch im Tagebuchstil geschrieben, so dass wir alles aus der Sicht von
Gandhi erfahren. Ich bin nicht wirklich ein Freund dieses Erzählstils,
weil ich immer das Gefühl habe, dass einem wichtige Informationen
fehlen, die der Tagebuchschreiber vielleicht lieber für sich behält.
Während
die Randfiguren zum Großteil nur erwähnt, aber nicht richtig
charakterisiert werden, bekommt man von Protagonistin Gandhi nahezu
alles mit. Für mich war ihre traurige Stimmung immer greifbar, was es
nicht gerade leichter gemacht hat das Buch zu lesen, denn es zieht einen
gefühlstechnisch ordentlich nach unten.
Völlig überrascht hat
mich, dass das Hauptthema Essstörung ist, denn daran leidet Gandhi im
wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Erlebnisse damit waren für mich als
Leser nur schwer zu ertragen. Ich finde es gut, dass die Autorin diese
Seite aufzeigt, dennoch berührte mich das alles zu stark.
Im
Roman wird vieles nur angedeutet, mehrheitlich soll man als Leser seine
eigenen Schlüsse ziehen und Gedanken verfolgen. Hier hätte ich mir
persönlich etwas mehr Informationen an die Hand gewünscht, denn ich lese
ja in erster Linie, um mich zu unterhalten und nicht um eine Geschichte
selbst auszukleiden.
Fazit: Schwere Kost, die hoch interessant ist, für die man aber definitiv in Stimmung sein muss. Daher nur bedingt lesenswert.
Bewertung: 3/ 5 Sternen