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Donnerstag, 7. April 2016

Rezension Zoe Hagen

"Tage mit Leuchtkäfern" von Zoe Hagen


Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286941
ISBN-13: 978-3548286945

Inhaltsangabe:


Du bist einsam und unglücklich, dein Leben wie ein falscher Film, der an dir vorbeiläuft. Bis du neue Freunde triffst. Gut, die sind alle ein bisschen verrückt, sie nennen sich "Der Club der verhinderten Selbstmörder". Aber sie geben dir Halt und sind wie Leuchtkäfer in deiner bodenlosen Traurigkeit. Denn du hast nur das eine Leben.

Autoreninfo:

Zoe Hagen, geboren 1994, steht regelmäßig mit ihren Texten auf der Bühne. 2014 wurde sie deutsche Vize-Meisterin der U20-Poetry Slammer. Ihr Debüt schrieb sie mit 17 Jahren binnen weniger Wochen. Damals hätte sie sich über mehr Glühwürmchen in ihrem Leben gefreut.

Meine Meinung:

Titel: Wenn ich nur nicht so unglücklich wäre, dann…

Als ich den Klappentext las, ging ich von einer Geschichte über Jugendliche aus, die auch witzige Momente erleben, doch kaum hatte ich mit der Lektüre begonnen, musste ich schnell feststellen, dass ich etwas ganz anderes in den Händen hielt.

In der Story geht es um Gandhi, die alles andere als glücklich ist. Per Zufall begegnet sie Fred und lernt durch ihn den sogenannten „Club der verhinderten Selbstmörder“ kennen. Endlich hat sie Kontakt zu Menschen, die sie zu verstehen scheinen. Wie wird es ihr weiteres Leben beeinflussen?

Zunächst einmal ist das Buch im Tagebuchstil geschrieben, so dass wir alles aus der Sicht von Gandhi erfahren. Ich bin nicht wirklich ein Freund dieses Erzählstils, weil ich immer das Gefühl habe, dass einem wichtige Informationen fehlen, die der Tagebuchschreiber vielleicht lieber für sich behält.

Während die Randfiguren zum Großteil nur erwähnt, aber nicht richtig charakterisiert werden, bekommt man von Protagonistin Gandhi nahezu alles mit. Für mich war ihre traurige Stimmung immer greifbar, was es nicht gerade leichter gemacht hat das Buch zu lesen, denn es zieht einen gefühlstechnisch ordentlich nach unten.

Völlig überrascht hat mich, dass das Hauptthema Essstörung ist, denn daran leidet Gandhi im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Erlebnisse damit waren für mich als Leser nur schwer zu ertragen. Ich finde es gut, dass die Autorin diese Seite aufzeigt, dennoch berührte mich das alles zu stark.

Im Roman wird vieles nur angedeutet, mehrheitlich soll man als Leser seine eigenen Schlüsse ziehen und Gedanken verfolgen. Hier hätte ich mir persönlich etwas mehr Informationen an die Hand gewünscht, denn ich lese ja in erster Linie, um mich zu unterhalten und nicht um eine Geschichte selbst auszukleiden.

Fazit: Schwere Kost, die hoch interessant ist, für die man aber definitiv in Stimmung sein muss. Daher nur bedingt lesenswert.


Bewertung: 3/ 5 Sternen