"Der Kuss des Raben" von Antje Babendererde
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Arena (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600095
ISBN-13: 978-3401600093
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Mila
ist schön und anders. Ein außergewöhnliches Mädchen mit einer dunklen
Vergangenheit. In Moorstein sucht sie einen Neuanfang - und findet ihre
große Liebe: Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie!
Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis.
Als im Dorf der Fremde Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in
Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Lucas
und Tristan scheinen sich zu kennen - und zu hassen. Mila gerät zwischen
die beiden und findet sich plötzlich selbst vor einem schrecklichen
Abgrund wieder…
Autoreninfo:
Antje
Babendererde, geboren 1963, wuchs in Thüringen auf und arbeitete nach
dem Abitur als Hortnerin, Arbeitstherapeutin und Töpferin, bevor sie
sich ganz dem Schreiben widmete. Viele Jahre lang galt ihr besonderes
Interesse der Kultur, Geschichte und heutigen Situation der Indianer.
Ihre einfühlsamen Romane zu diesem Thema für Erwachsene wie für
Jugendliche fußen auf intensiven Recherchen während ihrer USA-Reisen und
werden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Roman „Isegrim“ kehrt die
Autorin erstmals zu ihren Thüringer Wurzeln zurück.
Meine Meinung:
Titel: Toller Jugendroman mit Thrillerelementen...
Vor
einigen Jahren hatte mich meine Bibliothekarin auf die Bücher von Antje
Babendererde aufmerksam gemacht und auch wenn ich nicht mehr zur
angesprochenen Altersgruppe zähle, so freute ich mich doch sehr auf
ihren neuen Roman und begann voller Vorfreude mit dem Lesen. Was ich
dann geboten bekam, hat mich aus den Socken gehauen.
In der
Geschichte geht es in erster Linie um die Austauschschülerin Mila, die
ihren Aufenthalt in Moorstein für einen Neuanfang nutzen will. In ihrer
Heimat hat sie schlimme Erinnerungen hinter sich gelassen. Doch sehr
bald holt die Vergangenheit sie ein. Wird sie den Ereignissen
standhalten können?
Ein beobachtender Erzähler führt uns durch
die Geschichte und so begleiten wir mal Mila, mal den schönen,
mysteriösen Tristan und mal den zurückgekehrten Lucas.
Jeder
Charakter ist für sich sehr spannend. Mit Mila wird man direkt warm. Man
kann sich gut in sie hinein versetzen und verstehen wie kompliziert das
Verstehen einer Gesellschaft ist, von der man die Sprache nicht perfekt
beherrscht. Ich finde, aktueller könnte das Thema nicht sein. Tristan
fand ich anfänglich wirklich großartig. Auch wenn er beliebt ist, so hat
er sich um die schüchterne Mila gekümmert. Doch je mehr man über ihn
erfährt, desto mehr bekommt das Bild von ihm Risse, denn oft ist nichts
wie es scheint. Lucas fand ich anfangs seltsam, aber er versucht seinen
Weg zu gehen und sich zu bessern. Ich denke gerade deswegen wuchs er mir
schnell ans Herz. Doch nicht nur die Hauptcharaktere wissen zu
überzeugen, sind doch auch die Nebendarsteller wie Mitläufer Hannes oder
Milas beste Freundin Jassi gut gezeichnet.
Die Handlung
entwickelt sich sehr schnell zu einer Art Thriller, denn nicht nur Mila
hat Geheimnisse mit nach Moorstein gebracht. Mir hat hierbei besonders
Spaß gemacht diese zu lüften, denn erst ganz zum Ende erfahren wir als
Leser auch wirklich alles. Gänsehaut inklusive.
Wieder besonders
gelungen fand ich, dass typische Teenagerprobleme locker nebenbei mit
beleuchtet werden wie Verhütung, Freundschaft, Liebe, Aussehen und
vieles mehr.
Mich hat das Ende total überrascht, aber zeitgleich auch zufrieden zurückgelassen.
Fazit:
Das Buch hat nur einen Makel: es war viel zu kurz. Ich hätte noch ewig
weiterlesen können. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen
und hoffe, dass uns die Autorin bald wieder mit einem ihrer Bücher
verwöhnt. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen