"Das Mohnblütenjahr" von Corina Bomann
Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286674
ISBN-13: 978-3548286679
Inhaltsangabe:
Nicole
Schwarz ist allein bei ihrer Mutter aufgewachsen. Schon immer hat sie
sich eine große Familie gewünscht. Umso mehr freut sie sich über ihre
Schwangerschaft. Doch dann erfährt sie, dass ihr Baby mit einem
Herzfehler zur Welt kommen wird - die Folge einer Erbkrankheit. Voller
Fragen fährt Nicole zu ihrer Mutter Marianne an die Mosel. Bei ihr
findet sie Trost. Und endlich eine Antwort auf die Frage nach ihrem
Vater. Marianne wollte nie über ihn sprechen. Jetzt beginnt sie zu
erzählen: vom Aufwachsen in der Nachkriegszeit, von einer großen Liebe
zwischen Deutschland und Frankreich und von den Ressentiments, die der
Krieg auf beiden Seiten hinterlassen hat. Nicole will verstehen, woher
sie kommt und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater...
Autoreninfo:
Corina
Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon
recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen
Bibliothek mit eigenen "Wachsstift-Illustrationen", später, als sie das
Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu
verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie
aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die
zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte
Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten
entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch
heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe
und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten
Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt
inspirieren.
Meine Meinung:
Titel: Eine zweite Chance für die Liebe...
Seit
dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und
begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht
verzaubert hat.
In
der Geschichte geht es um die schwangere Nicole Schwarz, die erfahren
muss, dass ihr Baby wohlmöglich einen Herzfehler hat. Doch in ihrer
Familie und in der ihres Partners gibt es so eine Anomalie nicht. Doch
da ist der dunkle Fleck in ihrer Vergangenheit, kennt sie doch ihren
leiblichen Vater nicht. Wird ihre Mutter das lang gehütete Geheimnis
lüften?
Die
Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. Da ist zum Einen
die Gegenwartshandlung, die uns Ich- Erzählerin Nicole näher bringt. In
der Vergangenheit, beginnend Ende der 60er Jahre, führt ein
beobachtender Erzähler durch die Nachkriegszeit in Deutschland und
Frankreich.
Das
Hauptaugenmerk liegt klar auf der Vergangenheit, so dass wir Marianne
und ihr Schicksal sehr intensiv erleben. Mir hat gut gefallen die
Entwicklungen nach dem Krieg zu sehen und dass die Feindschaften auch
nach 30 Jahren Kriegsende nicht zwingend aus den Köpfen der Menschen
verschwunden sind.
Die
eingeflochtene Liebesgeschichte war immer glaubhaft und berührt das
Herz des Lesers. Besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen der
Bilder zu Kapitelbeginn, die ich als sehr besonders empfunden habe und
dem Leser das Rätseln noch versüßen.
Ehrlich
gesagt war ich froh, dass Nicole und ihr krankes Baby nicht die
Haupthandlung eingenommen haben, wäre der Roman doch sonst sehr
schwermütig geworden.
Die
eingestreuten Landschaftsbeschreibungen von in voller Blüte stehender
Mohnfelder und gut gefüllten Weinbergen sind das I- Tüpfelchen der
Geschichte, so dass man nicht nur mit den Figuren mitfiebert, sondern
sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.
Beide
Frauenfiguren waren detailliert beschrieben, so dass man sich
problemlos mit ihnen identifizieren konnte. Dabei bleibt die Autorin am
Zahn der Zeit, ist es heute schließlich nicht mehr untypisch erst mit
Ende 30 Mutter zu werden.
Der Schreibstil von Frau Bomann hat sich wie gewohnt ungemein flüssig lesen lassen, ein echter Pageturner eben.
Fazit: Eine Familiengeschichte, die bewegt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen