"Germany" von Don Winslow
Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Droemer TB (1. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426304309
ISBN-13: 978-3426304303
Originaltitel: Germany
Inhaltsangabe:
Privatermittler
Frank Decker ist ein Meister seines Fachs: Er findet Menschen, die
vermisst werden. Keiner hat seine Härte, seine Besessenheit und seine
Unnachgiebigkeit. Hat er einen Fall angenommen, verfolgt er ihn
erbarmungslos. Als die atemberaubend schöne Frau seines Freundes
verschwindet, ihr Auto verlassen in den Ghettos von Miami, und die
Polizei im Dunkeln tappt, setzt er sich auf die Fährte. Die Spur führt
ihn aus dem sonnenverwöhnten Florida ins kalte Deutschland. Decker kennt
Deutschland: Hier hat er die schönste Zeit seines Leben verbracht. Doch
das soll sich bitter rächen. Nun lernt er das Deutschland der
Rotlichtbezirke, des Mädchenhandels und der Drogen kennen.
Autoreninfo:
Don
Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine
Kindheit und Jugend verbrachte er in der Kleinstadt Perryville auf
Rhode Island. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater,
ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem
Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten,
die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die
Fantasie des Autors.
Meine Meinung:
Titel: Deutlich schwächer als Teil eins...
"Missing
New York", der erste Band um Frank Decker, hatte mir so gut gefallen,
dass ich wissen wollte, wie der nächste Fall mit ihm wird. Gespannt
begann ich mit der Lektüre, es folgte jedoch bald Ernüchterung.
Franks
neuer Fall hat mit seinem besten Kumpel Charlie zu tun, der ihm im
Krieg das Leben gerettet hat. Charlies hübsche Frau Kim kommt von einer
Shoppingtour nicht mehr nach Hause. Hat man sie wohlmöglich entführt,
weil Charlie Milliardär ist? Frank begibt sich auf die Suche und
entdeckt Abgründe, die er nie erwartet hatte.
Frank Decker agiert
hier als Ich- Erzähler, so dass wir bei seinen Ermittlungen live dabei
sind. Richtig gut gefallen haben mir die Erinnerungen an die
Kriegserlebnisse, die Frank als Soldat erlebt hat. Man spürt, warum er
sich deswegen so verbunden mit Charlie fühlt.
Der Fall an sich
ist eher verworren und konnte mich nicht so recht fesseln. Die
Vermutungen, die Frank hat, wirkten oft eher aus der Luft gegriffen
statt plausibel.
Auch die Spannung ist nur in sehr wenigen Situationen vorhanden, meist plätschert die Handlung eher vor sich hin.
Was
mich richtig gestört hat ist, dass erst nach zwei Dritteln des Buches
Frank überhaupt in Deutschland ist. Warum heißt das Buch denn "Germany",
wenn es kaum dort spielt? Die Schilderungen Deutschlands wirkten auf
mich leider wenig authentisch, vielmehr hatte ich den Eindruck durch
Ortskarten geführt zu werden. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn
Frank sich in zwei oder drei deutschen Städten aufgehalten hätte und
diese dann realistischer dargestellt gewesen wären.
Die Auflösung war in jedem Fall überraschend, aber für mich nicht wirklich schlüssig.
Fazit:
Ein schwacher Frank Decker Fall. Wenn die Reihe so bleibt, werde ich
sie nicht weiter verfolgen. Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir
gibt es nur eine Leseempfehlung für Hardcorefans des Autors.
Bewertung: 2/ 5 Sternen