"Der Wind und die Wahrheit" von Michael Peinkofer
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth) (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431039529
ISBN-13: 978-3431039528
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Inhaltsangabe:
Er ist El-Rih, der Wind. Als türkischer Janitschar kämpft er auf Seiten der Muslime.
Sie
ist Alyssia, eine venezianische Christin, die einer Intrige zum Opfer
fällt und in Kairo zur Sklavin wird. Ihr Name: Haqiqa, die Wahrheit. Das
Schicksal sorgt dafür, dass ihre Wege zueinander führen - doch welche
Chance hat ihre Liebe in einer Zeit, in der dunkle Mächte einen neuen
Krieg zwischen Christentum und Islam heraufbeschwören und die Reliquien
eines Heiligen zum Zündstein eines mörderischen Konflikts werden? Die
Entscheidung fällt in Alexandria...
Autoreninfo:
Michael
Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und
Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der
Filmzeitschrift "Moviestar". Mit seinen Bestsellern um die "Orks"
avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands.
Meine Meinung:
Titel: Ein überzeugender Schmöker...
Als
Fan historischer Romane ist mir der Autorenname Michael Peinkofer
natürlich ein Begriff, hat er mich doch mit dem Roman „Das Vermächtnis
der Runen“ bereits fesseln können. Das überaus hübsche Cover seines
neusten Werkes hat mich nun zusätzlich animiert einen Blick in das Buch
zu werfen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.
Wir
schreiben das Jahr 1362 und es geht um zwei Charaktere, die
unterschiedlicher kaum sein könnten, leben sie doch in gänzlich anderen
Kulturkreisen. El-Rih ist osmanischer Elitesoldat und kämpft mit voller
Hingabe für sein Land und seinen Herren. Dafür lebt er und würde auch
dafür sterben. Auf der anderen Seite lebt in Venedig der gleichen Zeit
die Kaufmannstochter Alyssia, die ein tolles Leben führt aufgrund der
Reichtümer ihres Vaters. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Himmel auf.
Wie werden die beiden unterschiedlichen Protagonisten ihr Leben
meistern?
Peinkofer
hat mit diesem Roman einen herrlichen Schmöker geschaffen, der nicht
nur gut unterhält, sondern vor allem auch aufzeigt wie unterschiedlich
die jeweilige Kultur der Protagonisten ist und dass es dennoch
Gemeinsamkeiten gibt. Das passt in meinen Augen auch sehr gut in die
heutige Zeit, wo Regierenden Macht über alles geht und nicht vor
Intrigen zurückschrecken. Auch der Zugang zu anderen Kulturen spielt in
unserem heutigen Leben eine große Rolle.
Die
Handlung erleben wir aus zwei Sichten, denn auf der einen Seite
begleiten wir El- Rih, auf der anderen Alyssia. Gerade dadurch hat man
für meinen Geschmack mehr Nähe zu den Figuren. Der Wechsel erfolgt
kapitelweise, was für Spannungszuwachs sorgt. Ich empfand diese
Unterbrechungen jedenfalls als willkommen und nicht als Störung.
Zu
Beginn der Handlung wird man erst einmal von einer enormen Anzahl an
Namen und Orten überschüttet, die man erst einmal auf die Reihe bekommen
muss. Doch hat man sich erst einmal eingelesen, gewöhnt man sich daran.
Ich fand es vor allem sehr authentisch, dass sich der Autor den jeweils
kulturell unterschiedlichen Namen bedient hat, so heißt Alexandria mal
Alexandria wie wir es kennen und mal Al-Iskandariya.
Sowohl
El- Rih als auch Alyssia sind interessante Charaktere, die man so
schnell nicht mehr vergisst. Mir lag vor allem Alyssia am Herzen, weil
ich mich als Frau eher in sie und ihre prekäre Lage einfühlen konnte.
Die Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Geschichte und auch die
zahlreichen Nebendarsteller sind gut gezeichnet.
Ich
habe mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten
gefühlt und den Eindruck noch einiges an Geschichtswissen mitgenommen
zu haben.
Fazit:
Ein unheimlich ergreifender Schmöker, der mich gut unterhalten hat. Man
sollte Peinkofer also nicht nur den Stempel Fantasy aufdrücken, denn
historische Romane kann er ebenfalls schreiben.
Bewertung: 4/ 5 Sternen