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Sonntag, 21. Januar 2018

[Filmkritik] Sieben Minuten nach Mitternacht

Sieben Minuten nach Mitternacht


Darsteller: Lewis MacDougall, Toby Kebbell, Felicity Jones, Liam Neeson, Sigourney Weaver
Regisseur(e): Juan Antonio Bayona
Komponist: Fernando Velazquez
Künstler: Jaume Martí, Eugenio Caballero, Álvaro Augustín, Belén Atienza, Shaheen Baig, Oscar Faura, Sandra Hermida, Oriol Tarragó, Steven Noble, Marese Langan, Pau Costa, Felix Berges, Bernat Vilaplana, Peter Glossop, David Marti, Ghislain Barrois, Marc Orts, Mitch Horwits, Jonathan King, Enrique Lopez Lavigne, Patrick Ness, William Pohlad, Jeff Skoll, Patrick Wachsberger
Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: STUDIOCANAL
Erscheinungstermin: 19. Oktober 2017
Produktionsjahr: 2016
Spieldauer: 105 Minuten
ASIN: B07116NH5S


Inhaltsangabe:

Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor den Albtraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diesmal begegnet er einem Wesen, das seine geheimsten Ängste zu kennen scheint, ein Wesen, das uralt ist und wild und weise. Und schon bald begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den Stunden der Not zur Seite steht. Denn er wird zerrissen von der einen Frage, die er nicht einmal zu denken wagt. Darf er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen? Oder muss er es sogar, um nicht selbst verloren zu sein?

Meine Meinung:

Titel: Wenn das Baummonster zu Besuch kommt...

Das Buch steht noch ungelesen in meinem Regal, daher kann ich nur bewerten wie ich den Film an sich fand und nicht, ob sich die filmische Umsetzung mit dem Buch deckt.

In der Geschichte geht es um Conor, der eine krebskranke Mutter hat und mit seinen Ängsten, Nöten und Sorgen gänzlich allein zu sein scheint, denn sein Vater hat mittlerweile eine neue Familie. Der Junge hat nachts immer ein und denselben Albtraum, doch eines Tages bekommt er Besuch von einem Monster, einer lebendig gewordenen Eibe. Conor bekommt Geschichten erzählt, die ihn aufwühlen und zum Nachdenken bringen. Ist der Baum vielleicht sein einziger Freund?

Ich hatte völlig andere Erwartungen an den Film als das was ich dann geboten bekam.

Die Handlung dreht sich ausschließlich um Conor und seine Welt. Die an Krebs erkrankte Mutter ist schon Belastung genug, doch muss der Junge auch noch ohne Vater leben, eine gefühlskalte Frau zur Großmutter haben und in der Schule gemobbt werden. Wie kann ein kleiner Junge so etwas nur aushalten? Mir fiel es schwer das alles mit ertragen zu müssen. Besonders traurig ist, dass er keinen Halt in seiner Familie findet. Auch die Bindung zu seiner Mutter wurde für mich nicht wirklich deutlich.

Der Film ist ungemein düster, zieht einen emotional regelrecht runter. Zudem zog er sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge. Ich brauchte zwei Anläufe um ihn komplett zu sehen. Man erlebt zwar die schrecklichen Dinge mit, wird aber emotional nicht wirklich davon berührt.

Die schauspielerische Leistung von Lewis MacDougall möchte ich gar nicht bestreiten, man kauft  ihm das Elend ab, aber er konnte mich einfach nicht damit berühren. Man leidet irgendwie nicht mit ihm mit, sondern ist nur oberflächlicher Zuschauer.

Auch Mutter und Tochter wirkten auf mich nicht wie Familie. Klar scheint die Großmutter immer zur Stelle zu sein, aber stets ist sie so enorm kontrolliert und funktioniert nur.

Das Ende wirkte auf mich dann zu sehr nach Klischee, da erst dann die Familie zusammen ist und endlich mal geweint wird. Das Gespräch zwischen Großmutter und Enkel war eher unglaubwürdig, denn meines Erachtens nach ist Conor noch zu klein, um das zu verstehen, was seine Oma damit meint.

Die Darstellung des magischen Baummonsters fand ich sehr gelungen. Dieser könnte tatsächlich kindlicher Fantasie entsprungen sein. Auch die vielen Zeichnungen im Film fand ich beeindruckend, rettet aber nicht mehr den Gesamteindruck.

Fazit: Meine Erwartungen konnte der Film leider nicht erfüllen. Mir fehlte hier das entsprechende Gefühl dazu. Düster allein reicht nicht aus, um bei mir Gefühle hervorzurufen.

Bewertung: knappe 3/5 Sternen

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