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Mittwoch, 31. Januar 2018

Rezension Ruth Ware

"Woman in cabin 10" von Ruth Ware


Broschiert: 384 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (27. Dezember 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423261781
ISBN-13: 978-3423261784
Originaltitel: The Woman in Cabin 10


Inhaltsangabe:

Die Journalistin Lo Blacklock nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffs durch die norwegischen Fjorde teil. Ein wahr gewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Schrei aus der Nachbarkabine und hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres - wie ein menschlicher Körper. Sie alarmiert den Sicherheitsoffizier. Aber die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Die junge Frau aus Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben.

Autoreninfo:

Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Nordlondon.

Meine Meinung:

Titel: Unsympathische Protagonistin verdirbt sich den kostenlosen Luxusurlaub...

Ich war ganz gespannt auf diesen Thriller, denn die Inhaltsangabe klang mehr als vielversprechend. Wer möchte nicht gern mal für lau an einer Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffes teilnehmen?

In der Geschichte geht es um Lo Blacklock, die als Journalistin für ein Reisemagazin arbeitet und ihre Chefin bei einer Luxuskreuzfahrt vertreten soll. Sie kann sich kaum satt sehen an dem ganzen Glamour, der den Gästen an Bord geboten wird und kann ihr Glück bis zur ersten Nacht kaum fassen. Doch am Abend hört sie bedrückende Geräusche. Ist da wirklich jemand über Bord gegangen und hat sie da ernsthaft einen Schrei gehört? Lo will das Ganze aufklären, macht sich dabei jedoch schnell Feinde und bringt sich selbst in Gefahr. Wie weit kann sie gehen?

Das Buch besticht leider durch eine total unsympathische Protagonistin, die uns zu allem Überfluss auch noch als Ich- Erzählerin durch die Geschichte führt. Hatte ich erwartet vom tollen Schiff, dessen Ausstattung und dem ganzen Pomp und Gloria zu lesen, musste ich miterleben, wie sich unsere Hauptakteurin die ganze Zeit nur mit Alkohol abfühlt. Mit normalem Konsum hatte das rein gar nichts zu tun. Gefühlt die ersten hundert Seiten passiert nichts anderes als ihr Alkoholexzess, was mich richtig genervt hat, doch ich wollte die Geschichte noch nicht aufgeben und irgendwann wird es dann auch ein klein wenig spannend.

Zu dem Alkoholismus muss Lo auch noch psychisch krank sein und Medikamente nehmen. Dies wird immer mal wieder am Rande erwähnt, aber so recht glauben mag man es als Leser nicht. Als sie aufgrund ihrer prekären Lage einige Zeit ohne Antidepressiva auskommen muss, da passiert nichts mit ihr. Vorher wurde lang und breit lamentiert, dass sie an Panikattacken leidet und dann ist sie ohne Medikamente und ihr passiert nichts? Das ist absolut unglaubwürdig.

Die Handlung des Thrillers erschien mir die ganze Zeit nur konstruiert. Da tappt Lo lange im Dunkeln und dann fällt es ihr wie Schuppen von den Augen und sie trifft die Erkenntnis und weiß plötzlich über alles Bescheid. Wie soll das gehen? Auch dies kam absolut nicht überzeugend rüber.

Das Einzige, was ich als gelungen empfand, waren die eingestreuten Nachrichten zwischen den jeweiligen Kapiteln.

Die Unterteilung des Thrillers in mehrere Teile konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.

Das Ende ist dann so vorhersehbar wie bei jedem Rosamunde Pilcher Roman und absolut enttäuschend.

Im Nachhinein habe ich mich wirklich geärgert, dass ich dem Buch eine Chance gegeben und nicht nach hundert Seiten bereits abgebrochen habe.

Fazit: Mir persönlich zu konstruiert. Hier habe ich mich eindeutig zu sehr von der Optik des Buches und der gut geschriebenen Inhaltsangabe verleiten lassen. Ich kann hier keine Leseempfehlung aussprechen und bin doch arg enttäuscht.

Bewertung: 2/ 5 Sternen

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