"Walter muss weg" von Thomas Raab
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050958
ISBN-13: 978-3462050950
Inhaltsangabe:
Eine abgelegene Postkartenidylle: sanfte Hügel, dichte Wälder,
anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es
besser, schließlich lebt sie am Rande des Dorfes Glaubenthal, und so
manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in
diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs
neuem Roman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er
ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar
beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil
allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich
die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut
sich zu früh. Vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der
Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da
stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem
Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern
herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte?
Autoreninfo:
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und
Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner
Familie in Wien. Zahlreiche literarische und musikalische Nominierungen
und Preise, u.a. den "Buchliebling" 2011 und den Leo-Perutz-Preis 2013.
Die Kriminalromane rund um den Restaurator Willibald Adrian Metzger
zählen zu den erfolgreichsten in Österreich. Zwei davon wurden bereits
für die ARD verfilmt. Außerhalb der Metzger-Reihe erschien 2015 der von
Feuilleton hoch gelobte Serienmörderroman "Still. Chronik eines
Mörders". 2017 wurde Thomas Raab mit dem erstmals verliehenen
Österreichischen Krimipreis ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Titel: Wie werde ich ihn endlich los?
Über das Buch hatte ich so viel Positives gehört und da ich gern mal etwas Lustiges mit Lokalcholorit lese, begann ich gespannt mit der Lektüre.
In der Geschichte geht es um die Ü70erin Hannelore Huber, die von allen nur die alte Huberin genannt wird. Ihr Mann stirbt auf ungeklärte Weise und als er auf seiner eigenen Beerdigung nicht in seinem Sarg liegt, beginnt Hannelore selbst zu ermitteln. Wo ist die Leiche ihres Mannes abgeblieben? Sie will Gewissheit und auch endlich ihren Ruhestand ohne Mann genießen. Wird sie den Fall auflösen?
Richtig gut gefallen hat mir, dass es sich bei dem Buch um eine Mischung aus Krimi, humoriger Geschichte und eben einem Roman handelt.
Die Hauptfigur Hannelore macht es einem zu Beginn echt schwer sie zu mögen, weil sie wie eine griesgrämige Großmutter daherkommt, die ihr Leben verflucht. Doch je mehr man über sie erfährt, desto mehr wächst sie einem ans Herz und man versteht, warum sie kein einfacher Charakter ist.
Der Humor im Buch ist sehr niveauvoll. Bei vielen Situationen und Äußerungen zeigt sich der Witz erst auf dem zweiten Blick. Ich habe jedenfalls sehr oft schmunzeln können und Glaubenthal als Ort erinnerte mich durchaus an das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.
Der Kriminalfall ist spannend geschildert und man möchte unbedingt wissen wie Walter zu Tode gekommen ist und was die mysteriösen Gestalten im Dorf zu suchen haben. Der Autor streut so viele Fährten, dass man als Leser immer wieder in die Irre geführt wird.
Die Auflösung des Falls hatte ich so absolut nicht erwartet und gefällt mir enorm gut.
Der Roman hat sich wie eine abgeschlossene Geschichte gelesen. Dass es sich hier um den ersten Fall für Frau Huber handelt, ist interessant. Ich würde mich über ein Wiederlesen mit der alten Dame freuen.
Im Übrigen mochte ich hier besonders das Polizistenduo um den stabilen Swoboda und die große Polizistin Unterberger- Sattler. Die Verballhornung um ihren Namen durch Swoboda war einfach nur herrlich.
Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen lustigen Krimi aus. Gelungen!
Bewertung: 4/ 5 Sternen
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