"Die einzige Geschichte" von Julian Barnes
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (14. Februar 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462051547
ISBN-13: 978-3462051544
Inhaltsangabe:
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im
Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine
Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den
gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher,
in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist
nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die
Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es
jemals für möglich gehalten hätte.
Autoreninfo:
Julian Barnes, geboren 1946 in Leicester, England, ist einer der
wichtigsten zeitgenössischen britischen Autoren. Er wuchs in London und
Northwood auf. Bis 1968 studierte er am Magdalen College in Oxford
Moderne Sprachen und schloss das Studium mit Auszeichnung ab. Drei Jahre
lang arbeitete er als Lexikograph für das "Oxford English Dictionary
supplement", trat dann eine Stelle als Redakteur bei der "New Review"
und dem "New Statesman" an, bevor er von 1979 bis 1986 erst als
Fernsehkritiker für den "New Statesman" und den "Observer" tätig war.
1979 heiratete Barnes seine Agentin Patricia Olive Kavanagh, die 2008
den Folgen eines Gehirntumors erlag. Julian Barnes setzt sich mit dem
plötzlichen Tod seiner Frau in seinem Buch "Lebensstufen" auseinander.
Er widmet ihr den Großteil seiner Werke. Julian Barnes lebt und arbeitet
in London.
Meine Meinung:
Titel: Wenn Liebe wehtut...
Mich hat die Vorstellung gereizt, dass ein junger Mann eine deutlich ältere Frau vergöttert, weshalb ich ganz gespannt mit der Lektüre begann.
In der Geschichte geht es um den 19- jährigen Paul, der sich im Tennisclub in die 48- jährige Susan verguckt. Zunächst verbringen sie nur gemeinsam viel Zeit, aber schnell merkt er, dass sich da Gefühle entwickeln. Wird dies seine große Liebe sein, auch wenn Susan verheiratet ist? Und werden die beiden einen Skandal auslösen?
Der Roman ist in drei Teile untergliedert. Während mich die ersten beiden unheimlich gefesselt haben, weil es sich so anfühlte als würde Paul dem Leser die Liebesgeschichte live schildern, hat der letzte Teil diese Faszination wieder zunichte gemacht, da hier vieles nochmal wiederholt wird, was bereits im Buch geschildert wurde.
Paul als Charakter war einfach nur liebenswürdig. Ich habe seine Unbeschwerheit, wie man sie wohl nur in so jungen Jahren hat, sehr bewundert. Er hat nie Zweifel an dem was er tut und macht sich nichts aus dem was Freunde und Familie denken. Das hat mir gut gefallen. Zudem hat mich sein Durchhaltevermögen erschüttert. Auch wenn die Liebe ihm schon längst nicht mehr guttut, hält er noch zu Susan.
Susan hingegen habe ich während der ganzen Handlung nie so recht verstanden. Nie habe ich gespürt, ob es ihr bei Paul wirklich um Liebe geht oder eben nur um den Ausbruch aus ihrer Ehe. Ihr Verfall zum Ende hin hat mich dann aber sehr mitgenommen.
Julian Barnes ist erstklassig gelungen zu zeigen was Liebe aus einem machen kann und dass sie einem nicht immer guttut, auch wenn man sich das noch so sehr einreden möchte.
Gut fand ich zudem wie der Autor die Alkoholsucht beleuchtet und wie sich so etwas in eine Beziehung einschleicht.
Fazit: Wäre der letzte Part nicht gewesen, dann wäre ich vollends überzeugt gewesen. So war es dann aber nur ein gutes Buch, welches ich aber empfehle.
Bewertung: 4/5 Sternen