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Mittwoch, 5. Juni 2019

Rezension Maxim Biller

"Sechs Koffer" von Maxim Biller


Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 1. Aufl. (8. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462050869
ISBN-13: 978-3462050868


Inhaltsangabe:

In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. Es ist die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich. Aus sechs Perspektiven erzählt der Roman von einem großen Verrat, einer Denunziation. Das Opfer: der Großvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. 

Autoreninfo:

Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Er ist Autor der Romane "Esra" und "Die Tochter", der Erzählbände "Liebe heute", "Bernsteintage", "Land der Väter und Verräter" und "Wenn ich einmal reich und tot bin", der Essaybände "Die Tempojahre" und "Deutschbuch", sowie des autobiographischen Bands "Der gebrauchte Jude"; darüber hinaus schreibt er Theaterstücke und Kolumnen. Zuletzt erschienen sein monumentaler Roman "Biografie" und "Sechs Koffer".

Meine Meinung:

Titel: Wer hat den Tate auf dem Gewissen?

Ich mochte Maxim Biller beim "Literarischen Quartett" immer sehr, weshalb ich jetzt mal ein Buch von ihm lesen wollte. Zusätzlicher Anreiz war natürlich, dass der Roman auf der Shortlist des "Deutschen Buchpreises" stand.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Autofiktion, in der uns der Autor an seiner Familiengeschichte teilhaben lässt. Wer aus der Familie hat den Großvater verraten, so dass dieser hingerichtet wurde?

Der Frage nach dem Verrat wird eher nebensächlich nachgegangen. Im Fokus steht nahezu nur  Alltägliches.

Ich wollte den Roman wirklich mögen, aber zum Schluss war ich einfach nur froh, dass er zu Ende war.

Mir waren leider alle Figuren zu eindimensional. Mit niemanden wurde ich so recht warm oder hatte Verständnis für dessen Handeln.

Die Emigration der Familie wird auch nur am Rande erwähnt. Gründe erfährt man keine dafür, aber ich gehe davon aus, dass sie politischer Natur waren.

Der Schreibstil und die Wortwahl von Biller waren alles andere als schlecht, aber die Handlung hat mich leider schlichtweg gelangweilt.

Leider hat mir auch die fehlende Offenbarung nicht gefallen, denn wir erfahren nichts darüber, wer denn nun der Verräter war, sondern können lediglich Vermutungen anstellen.

Fazit: Sicherlich nur etwas für Biller- Fans. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung: 2/5 Sternen