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Mittwoch, 3. Juli 2019

[Filmkritik]: Kindeswohl

[Filmkritik]: Kindeswohl


Darsteller: Emma Thompson, Stanley Tucci, Fionn Whitehead, Anthony Calf, Jason Watkins
Regisseur(e): Richard Eyre
Format: DVD-Video
Sprache: Deutsch (DTS), Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Concorde Video
Erscheinungstermin: 16. Januar 2019
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 102 Minuten


Inhaltsangabe:

Fiona Maye ist eine erfahrene Familienrichterin in London. Ausgerechnet als ihre Ehe mit Jack in eine tiefe Krise gerät, wird ihr ein eiliger Fall übertragen, bei dem es um Leben und Tod geht: Der 17-jährige Adam hat Leukämie, doch als Zeugen Jehovas lehnen er und seine Eltern eine rettende Bluttransfusion ab. Fiona muss entscheiden, ob das Krankenhaus den Minderjährigen gegen seinen Willen behandeln darf. Die Auseinandersetzung mit dem intelligenten Jungen führt Fiona zu einer Entscheidung, die auch ihr eigenes Leben verändern wird.

Meine Meinung:

Titel: Was wirklich zählt in der Ehe...

Auf Grundlage Ian McEwans gleichnamigen Romans, ist dieser Film entstanden. Ohne Kenntnis des Buches begann ich den Film zu schauen und wurde regelrecht überwältigt.

In der Geschichte geht es um die erfahrene Richterin Fiona Maye, in deren Ehe es so richtig krieselt. Nie hat sie Zeit für ihren Gatten, da sie dauernd Entscheidungen für andere Familien treffen muss. Doch dann trifft sie auf Adam, der unter Leukämie leidet. Wird diese Begegnung ihre Sicht auf die Dinge ändern?

Vorweg sei gesagt, dass ich schon lange keinen Film mehr gesehen habe, der mich so berührt hat. Selten wurde ich so emotional getroffen, dass die Tränen nicht nur ein Mal flossen.

Emma Thompson in der Rolle der erfolgreichen Richterin hätte passender kaum verkörpert werden können. Man spürt ihr hin- und hergerissen sein zwischen der beruflichen Verantwortung und dem Verlust ihrer großen Liebe, wenn sie sich nur um andere kümmert. Mich hat am meisten die Szene berührt, wo sie das erste Mal auf Adam trifft, denn dort erfährt man wie Fiona wirklich ist.

Der Film beleuchtete für mich sehr gut wie beruflicher Erfolg, gerade bei Frauen, das private Leben negativ beeinträchtigen kann.

Die Rolle von Adam wird durch Fionn Whitehead gespielt, den ich bisher als Schauspieler noch nie wahrgenommen habe. Die Rolle des kranken Jungen, der sich in die deutlich ältere Richterin verguckt, spielt er mit Bravour. Hier wird deutlich wie risikobereit Jugendliche sind, um an ihr Ziel zu kommen.

Der Konflikt mit der Religion war spannend und nachvollziehbar geschildert.

Mit dem Ende hatte ich so gar nicht gerechnet, bin ich doch stets davon ausgegangen, dass die Ehe eh dahin, aber wenigstens ein Leben gerettet werden kann. Ob der völlig unerwarteten Wendung flossen bei mir zum Schluss dann nochmal besonders arg die Tränen.

Fazit: Ein Film, der sehr leise daherkommt, denn man muss schon zwischen den Zeilen "lesen", um alles zu verstehen. Ich kann nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Dieser Film wird mir sehr lang im Gedächtnis bleiben. Prädikat wertvoll!

Bewertung: 5/ 5 Sternen