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Donnerstag, 29. August 2019

Rezension Delia Owens

"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens


Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: hanserblau; Auflage: 3 (22. Juli 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446264191
ISBN-13: 978-3446264199


Inhaltsangabe:

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

Autoreninfo:

Delia Owens, geboren in Georgia, ist vor Kurzem nach North Carolina gezogen. Über zwanzig Jahre erforschte die Zoologin in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Als Kind verlebte Owens die Sommerurlaube mit ihren Eltern in North Carolina, wo auch ihr Romandebüt spielt.

Meine Meinung:

Titel: Die Natur ist ein Teil von uns...

Die Leseprobe zum Buch war so genial, dass ich es einfach lesen musste. Und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.

In der Geschichte geht es um Kya Clark und ihre Familie, die abgeschieden im Sumpfland der Region leben, immer von der Hand in den Mund. Irgendwann ist Kya gänzlich allein, von allen verlassen. Wird sie als Kind in der Lage sein dies zu meistern? Was für Auswirkungen hat dies auf ihr späteres Leben?

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich sehr lange für diesen Roman gebraucht habe. Dies lag aber nicht an der Qualität der Geschichte, sondern schlichtweg weil das Thema so ernst ist, dass man nicht fröhlich innerhalb weniger Tage liest.

Kya hatte ich bereits nach den ersten Seiten bildlich vor Augen und es tat mir in der Seele weh wie sie vernachlässigt wird. Für mich grenzte es an ein Wunder, dass jemand sich noch so positiv entwickeln kann. Ihre Kindheit las sich äußerst interessant, wenn auch viele Passagen bei mir auf die Stimmung gedrückt haben, weil einiges echt tragisch ist. Ich kann mir als Erwachsene schon nicht vorstellen wie es ist, wenn die eigene Mutter von heute auf morgen spurlos verschwunden ist. Wie soll das da erst für ein Kind sein? Und nicht lesen zu können, das ist für mich unvorstellbar. Ich habe Kya jedenfalls sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr gelitten.

Mir hat gut gefallen, dass das Augenmerk mehr auf Kya lag und nicht auf dem Mordfall. Dieser wird am Rande immer wieder erwähnt mit allen Ermittlungen und erst zum Ende hin fügt sich wie der Fall mit dem Leben von Kya in Verbindung steht.

Die große Kunst der Autorin hier war ganz klar aufzuzeigen was Vorurteile und Gerüchte für einen Einfluss auf das Leben der Menschen hat. Nichts ist wie es auf dem ersten Blick erscheint.

Ebenfalls sehr gelungen empfand ich die Beschreibungen von Natur und Tieren, was für mich etwas sehr idyllisches hatte. Eigentlich nicht unbedingt das schlechteste Leben, wenn man so wie Kya im Einklang mit der Natur lebt.

Das Ende hatte ich mir so gewünscht und auch bekommen, von daher bin ich mit der Lektüre überaus zufrieden.

Fazit: Ein Roman, dessen Geschichte mir lange im Kopf bleiben wird, da sie mich sehr berührt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen