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Montag, 4. November 2019

[Filmkritik:] Werk ohne Autor

"Werk ohne Autor"


Darsteller: Tom Schilling, Sebastian Koch, Paula Beer, Saskia Rosendahl, Oliver Masucci
Komponist: Max Richter
Künstler: Dirk Schürhoff, Tom Sternitzke, David Vogt, Gabriele Binder, Quirin Berg, Silke Buhr, Patricia Rommel, Matthias Richter, Caleb Deschanel, Simone Bär, Carlos Gerstenhauer, Alexandra Montag, Patrick Sanchez Smith, Florian Henckel von Donnersmarck, Christine Strobl, Carolin Haasis, Bettina Ricklefs, Jan Mojto, Christiane Henckel von Donnersmarck, Max Wiedemann
Format: Dolby, PAL
Sprache: German (Dolby Digital 5.1)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Walt Disney
Erscheinungstermin: 4. April 2019
Produktionsjahr: 2018
Spieldauer: 182 Minuten


Inhaltsangabe:

Während des Zweiten Weltkriegs wird das Interesse des kleinen Kurt Barnert an der Kunst durch seine unkonventionelle Tante Elli geweckt, die später von dem Nazi-Arzt Seeband in den Tod geschickt wird. Nach dem Krieg lässt sich Kurt in Dresden als Künstler ausbilden und lernt dort seine große Liebe kennen, Elisabeth, die Tochter von Seeband. Gemeinsam wagen sie in den späten Fünfzigern den Sprung nach Düsseldorf und Kurt an die Kunstakademie, während sich die Konflikte mit dem Schwiegervater zusehends verschärfen. 

Meine Meinung:

Titel: Über die Kunst und das Leben...

Über drei Stunden Spielzeit beängstigten mich anfänglich etwas, aber da mich die Thematik so faszinierte, wollte ich es probieren. Nach meinem Geschmack hätte der Film ewig weiter gehen können.

In der Geschichte geht es um Kurt Barnert, der durch seine Tante Zugang zur Kunst findet und später Maler werden möchte. So wird hauptsächlich sein Schaffen nach dem Krieg beleuchtet. Zudem kommt es immer wieder zu Konflikten mit seinem Schwiegervater. Was verbirgt dieser nur für ein Geheimnis?

Mir hat der Film gefallen, weil er deutsche Geschichte beleuchtet und dies über mehrere Epochen. Zudem werden nach der Zeit des Krieges beide Teile Deutschlands, sowohl die DDR als auch die BRD, näher beleuchtet.

Tom Schilling als Kurt hat mich einfach nur gefangen nehmen können. Man kauft ihm dieses Verträumte, aber gleichzeitig sehr Tiefsinnige einfach ab. Zudem hat man gespürt, dass er offenbar Malunterricht hatte, schon allein was das Halten des Pinsels betraf.

Sebastian Koch als strengen Schwiegervater mit mieser Vergangenheit hat mir ebenfalls gefallen. Bereits bei seinen ersten Auftritten war mir klar, dass er kein Sympathieträger in der Geschichte sein wird.

Ich mochte sehr mit ansehen zu dürfen wie Kurt nach und nach zu seiner Kunst findet. Die sozialistischen Bilder, die er zuerst malen musste, fand ich eher amüsant, aber so war damals die Zeit und teilweise gibt es solche Bilder ja heute noch.

Da das Hauptaugenmerk auf Kurt liegt, hat es mich nicht gestört, dass das Euthanasiethema nur am Rande angeschnitten wurde. Mir haben bereits die wenigen Szenen dazu gereicht, um mir die Tränen in die Augen zu treiben. Man sollte sich also ausreichend Zeit für den Film nehmen und beim Schauen emotional geerdet sein, um sich nicht zu sehr runterziehen zu lassen.

Der Film hat mich generell sehr emotional mitgenommen, da Kurt im Leben einiges durchstehen muss, was in einem alltäglichen Leben nicht wirklich passiert. Die Liebesgeschichte des Ehepaares empfand ich da als angenehme Abwechslung zur sonst eher düsteren Grundstimmung.

Fazit: Zu Recht Oscar nominiert gewesen. Ich spreche in jedem Fall eine Kaufempfehlung aus. Prädikat wertvoll ist hier fast schon untertrieben.

Bewertung: 5/ 5 Sternen