"Der Fluch der Rose" von Iny Lorentz
Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
Verlag: Knaur HC; Auflage: 1. (1. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653877
ISBN-13: 978-3426653876
Inhaltsangabe:
Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts
Die
junge Maria wächst als Ziehtochter von Hans Fugger in der neu
gegründeten Erzschmelze Fuggerau auf, während die Mönche im
nahegelegenen Kloster Arnoldstein das Findelkind Johannes zu einem
intelligenten jungen Mann erziehen. Nur Pater Norbert weiß um Johannesʼ
wahre Herkunft und überlegt seit Jahren, wie er Profit aus dieser
Information schlagen kann. Als sich Maria und Johannes das erste Mal
begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch Johannes ist kurz
zuvor zum Priester geweiht worden. Und nicht nur sein geistlicher Stand
steht dem Glück der Liebenden im Weg: Ohne es zu wissen, hat Maria sich
schon als junges Mädchen Pater Norbert zum erbitterten Feind gemacht.
Als
das Kloster und die Fuggerau in den Krieg zwischen König Maximilian von
Habsburg und der Republik Venedig hineingezogen werden, sieht der Pater
seine Chance gekommen …
Autoreninfo:
Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar,
dessen erster historischer Roman "Die Kastratin" die Leser auf Anhieb
begeisterte. Mit "Die Wanderhure" gelang ihnen der Durchbruch; der Roman
erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf
Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder
verkauft. Die Verfilmungen ihrer "Wanderhuren"-Romane, der "Pilgerin" und zuletzt "Das goldene Ufer" haben Millionen Fernsehzuschauer
begeistert. Im Frühjahr 2014 bekam Iny Lorentz für ihre besonderen
Verdienste im Bereich des historischen Romans den "Ehrenhomerpreis" verliehen. Die Bühnenfassung der "Wanderhure" in Bad Hersfeld hat im
Sommer 2014 Tausende von Besuchern begeistert und war ein Riesenerfolg.
Meine Meinung:
Titel: Die weiße Rose ist verflucht...
Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.
In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das Leben übel mitspielt, denn sie werden nicht bei ihren leiblichen Eltern groß. Während Johannes im Kloster aufwächst und zum Priester geweiht wird, gedeiht Maria bei ihrem Ziehvater, einem Fugger. Als die beiden sich begegnen, ist es um sie geschehen, denn ein Blick genügt. Doch darf diese Liebe sein? Vieles spricht dagegen, aber gibt es vielleicht doch einen Weg?
Iny Lorentz führt uns sehr ausführlich in das Leben von Johannes und Maria ein. Wir erleben wie sie aufwachsen und was sie durchmachen müssen. Dies las sich wirklich sehr spannend und man konnte sich alles gut vorstellen. Doch sobald die beiden erwachsen sind, zieht sich die Geschichte etwas. Zudem passiert gerade im Mittelteil nicht so viel was die Handlung so richtig voranbringt.
Maria und Johannes als Hauptfiguren sind natürlich die Lieblinge des Lesers. Man hat sie auf Anhieb gern und hätte gern solche Freunde an seiner Seite. Zudem war ihr Handeln immer komplett nachvollziehbar und ich mochte es sehr wie hilfsbereit sie mit ihrer Umgebung umgehen, selbst wenn sie dadurch einen Nachteil haben.
Die Nebenfigur der Kesslerin und auch den alten Mönch, der Johannes aufzieht, mochte ich sehr. Hier hat man sehr gut gespürt, dass oft das einfache Volk, welches wenig hat, mehr Herz hat und gerne gibt als diejenigen, die in Geld schwimmen.
Bruder Norbert ist nicht nur eine böse Figur, die man am liebsten immer wieder schütteln möchte, sondern nervte mich persönlich auch etwas. Zu oft war die Rede von einer großen Pfründe. Bereits nach den ersten drei Erwähnungen hatte ich verstanden, dass er geld- und machtgierig ist. Zudem fand ich seine sexuellen Gedanken mehr als erschreckend.
Auf den letzten hundertfünfzig Seiten wird es dann aber wieder so richtig spannend und das Autorenpaar zeigt nochmal seine ganze Stärke. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass der Roman komplett so gewesen wäre wie die letzten hundertfünfzig Seiten.
Ich mochte sehr, dass sich am Ende alles zum Positiven wendet und die bösen Akteure ihre gerechte Strafe bekommen. Allerdings hatte ich erwartet, dass wir die Eheschließung von unseren Lieblingen noch miterleben werden. Das war leider nicht der Fall. Auch über deren weiteres Leben erfahren wir leider nichts, weshalb ich mir einen zweiten Band zu diesen Figuren sehr gut vorstellen könnte.
Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man sich ein gutes Bild über die Umgebung und auch die Gebräuche der damaligen Zeit machen konnte.
Fazit: Ein solider Roman über die Zeit der Fugger. Ich habe ihn gern gelesen, habe aber schon spannendere Romane von Iny Lorentz gelesen. Für Fans ein Muss, allen anderen Lesern rate ich erstmal zu den älteren Werken.
Bewertung: 3/ 5 Sternen