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Montag, 27. April 2020

[Serienkritik:] Unorthodox (Miniserie Netflix)

"Unorthodox"


Originaltitel: Unorthodox
Produktionsland: Deutschland
Sprache: Jiddisch, Englisch, Deutsch
Jahr: 2020
Episoden: 4
Genre: Drama:
Regie: Maria Schrader
Idee: Deborah Feldmann
Erstveröffentlichung: 26. März 2020


Inhaltsangabe:

Die 19-jährige Esther „Esty“ Shapiro (geborene Schwartz) lebt im New Yorker Stadtteil Williamsburg in Brooklyn. Sie gehört der ultra-orthodoxen Religionsgemeinschaft der Satmarer Chassiden an und wächst bei ihrer Großmutter, einer Holocaust-Überlebenden aus Ungarn, auf. Esty geht auf Wunsch der Gemeinschaft eine arrangierte Ehe mit Yakov „Yanky“ Shapiro ein. Leider verläuft diese Ehe nicht glücklich, so dass Esty zu ihrer Muttter nach Berlin flieht, die die Gemeinschaft bereits verlassen hat.

Meine Meinung:

Titel: Einblicke in ultra- orthodoxe Lebensweisen...

Mir wurde die Serie empfohlen, nachdem ich "Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse" gelesen und auch als Film geschaut hatte.

In der Geschichte selbst geht es um Esty, die aus ihrer arrangierten Ehe ausbrechen möchte, weil diese nicht glücklich verläuft. Wird ihr die Flucht gelingen? Und kann ein Leben außerhalb der Gemeinschaft glücklicher sein als das bisherige?

Außer lückenhaften Schulwissen zu den ganz großen Religionen habe ich keinerlei Wissen zu Religionen im Besonderen als auch zu den extremen Strömungen. Aus diesem Grund war die Serie für mich eine kleine Offenbarung.

Für meinen Geschmack zeigt die Serie sehr anschaulich Bräuche und Vorschriften der Religion, so dass bei mir die Neugier nach weiteren Informationen geweckt wurde und ich mich mehr mit der Thematik befasst habe, indem ich nach der Serie Dokus zum Thema geguckt habe. Einen kleinen Bildungsauftrag hat die Miniserie somit erfüllt.

Klasse fand ich vor allem, dass die Darsteller israelische Schauspieler und für den deutschen Betrachter somit komplettes Neuland sind.  Das macht das Ganze zum einen sehr authentisch und zum anderen stellt man keine Vergleiche zu anderen Rollen her.

Das Besondere hier ist wohl, dass viel Jiddisch gesprochen wird. Zu Beginn fand ich dies noch etwas anstrengend, aber hat sich das Ohr erst einmal daran gewöhnt, hört man einen Mix aus Plattdeutsch und Englisch und versteht den Großteil auch ohne Mitlesen der Untertitel.

Mir hat gut gefallen, dass die Gemeinschaft nicht von Anfang an verpöhnt wird, denn Esty schien sich ja dort lange Zeit wohlzufühlen bis dann die Eheprobleme auftraten. Ich konnte sowohl mit ihr als auch mit ihrem Mann sehr mitfühlen und man bekam ein Gespür dafür wie der Glaube das Leben eines Menschen beeinflussen kann.

Ich habe zudem sehr die Szenen in Berlin gemocht, da ich die Stadt echt gern habe und man ja einige besondere Orte dort auch kennt.

Fazit: Eine tolle Serie, die mich tief berührt hat und für etwas andere Unterhaltung als sonst gesorgt hat. Ich habe sie als etwas Besonderes empfunden und kann daher nur eine Empfehlung aussprechen. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen