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Donnerstag, 7. Mai 2020

[Serienkritik:] Kalifat (1. Staffel Netflix)

"Kalifat"


Originaltitel: Caliphate
Produktionsland: Schweden
Sprache: Arabisch, Deutsch
Jahr: 2020
Episoden:8
Genre: Drama:
Erstveröffentlichung: 18. März 2020

Inhaltsangabe:

Die Serie behandelt den "Islamischen Staat" und wie er seine Fühler bis nach Europa ausstreckt, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Diverse junge Frauen werden in einen bevorstehenden IS- Terrorangriff auf Schweden verwickelt. Im Fokus stehen eine syrische Mutter, eine schwedische Polizistin und eine Studentin.

Meine Meinung:

Titel: Radikalisierung von Jugendlichen par excellence...

Die Serie wurde mir von einer Kollegin empfohlen und da ich gerade erst "Unorthodox" geschaut hatte, konnte ich ja gleich beim Thema "Religion" bleiben.

In der Geschichte geht es um die junge Mutter Pervin, die einst aufgrund ihres Glaubens von Schweden nach Syrien kam, um dort festzustellen, dass der Dschihadisten- Traum rein gar nichts mit der Realität zu tun hat. Täglich unter dem IS leidend, fällt ihr eines Tages zufällig ein Telefon in die Hände, mit der Chance vielleicht wieder nach Hause und den Albtraum verlassen zu können. Wird ihr dies gelingen?

Wenn diese Serie eins kann, dann nicht die Erwartungen der Zuschauer erfüllen, denn glaubt man es kann nicht mehr schlimmer kommen, dann kommt es genau noch schlimmer. Man kaut sich beim Schauen regelrecht an den Nägeln und kann nicht begreifen was dort vor sich geht.

Ich kann nur jedem raten diese Serie nicht vor dem Schlafengehen zu schauen, denn entweder kann man nicht aufhören oder schlichtweg nicht einschlafen, weil man das Gesehene nicht aus dem Kopf bekommt.

Die Serie zeigt sehr anschaulich wie Radikalisierung von Jugendlichen funktioniert und das auf zwei Ebenen, denn es werden sowohl rechtsradikale Strömungen als auch die religiöse betrachtet und es sind beide Geschlechter vertreten. Ich habe nie verstanden wie junge Frauen auf die Idee kommen in ein Kriegsgebiet zu gehen. Anhand der Serie sehe ich diesbezüglich nun deutlich klarer.

Besonders bei den muslimischen Studentinnen wird sehr deutlich, dass sie sich dem Land nicht zugehörig und als Außenseiter fühlen und deswegen ihren gewählten Weg einschlagen. Umso ergreifender war der Konflikt zwischen den Eltern, die sich in Schweden angekommen fühlten und den sich immer mehr radikalisierenden jungen Frauen, die sich von ihren Eltern immer mehr entfernen.

Interessant war zudem, dass auch viel Arabisch gesprochen wird, was zwar anfänglich etwas anstrengend war, später aber als authentische Mittel zum Einsatz kommt, da man als Zuschauer genauso wenig versteht wie die Mädchen aus Schweden.

Fazit: Eine Serie, die mir Herzklopfen verursacht und meinen Puls bis Anschlag ansteigen ließ. Sie wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich kann nur eine 100 prozentige "Seht sie euch an"- Empfehlung aussprechen. Der Hammer!

Bewertung: 5/ 5 Sternen