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Samstag, 12. September 2020

Rezension Joachim B. Schmidt

"Kalmann" von Joachim B. Schmidt


ISBN-10 : 3257071388
Gebundene Ausgabe : 352 Seiten
ISBN-13 : 978-3257071382
Größe und/oder Gewicht : 12.4 x 2.7 x 18.8 cm
Herausgeber : Diogenes; 1. Auflage (26. August 2020)


Inhaltsangabe:

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebene um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

Autoreninfo:

Joachim B. Schmidt, geboren 1981 in Graubünden, ist Journalist, Autor dreier Romane und diverser Kurzgeschichten. 2007 ist er nach Island ausgewandert, wo er mit seiner Familie in Reykjavik lebt und Touristen über die Insel führt. 

Meine Meinung:

Titel: Der Sheriff von Raufarhöfn im Einsatz...

Nach Island wollte ich schon immer einmal reisen und da dies derzeit nicht geht, ist dieser Roman der perfekte Ersatz dafür.

In der Geschichte geht es um Kalmann, der etwas anders ist als du und ich. Er liebt es zu Jagen und aus Haifischen echten isländischen Gammelhai zu machen. Doch dann verschwindet jemand aus dem Dorf. Kann Kalmann, der stets einen Sheriffstern trägt und amerikanisches Blut in sich hat, den Fall aufklären?

Kalmann fungiert als Ich- Erzähler und zu Beginn ist man sich gar nicht so sicher wie alt er eigentlich ist. Durch die Erzählperspektive bekommt man intensive Einblicke in seine besondere Gefühls- und Gedankenwelt, die nicht ganz kompartibel mit mir war, aber trotzdem einfach nur liebenswert. Seine Sichtweise auf die Menschen hat mich sehr nachdenklich gestimmt, denn er sieht durch seine Beeinträchtigung mehr als manch anderer.

Dachte ich zunächst, dass es sich lediglich um einen Roman handelt, so entwickelt sich die Handlung sehr schnell zum Krimi, was mir gut gefallen hat. Als Leser kann man hervorragend miträtseln.

Herrn Schmidt ist es im Übrigen sehr gut gelungen die Landschaften und den dortigen Menschenschlag zu beschreiben. Ich habe mich wie auf Reisen gefühlt,  wo ich Neues entdecke.

Am besten hat mir das Verhältnis zwischen Großvater und Enkel gefallen, denn Kalmann hat wirklich alles von seinem Opa gelernt und dies verinnerlicht. Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden hat mich doch sehr berührt.

Das Ende erschien mir schlüssig. Es wird nicht bis ins letzte Detail alles aufgeklärt, so dass dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, selbst die Geschichte weiter zu spinnen.

Fazit: Gute Unterhaltung, die einfach mal anders ist. Gern spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen