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Montag, 15. März 2021

Rezension Claudia Durastanti

"Die Fremde" von Claudia Durastanti


Herausgeber : Paul Zsolnay Verlag (15. Februar 2021)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 304 Seiten
ISBN-10 : 3552072004
ISBN-13 : 978-3552072008
Originaltitel : La straniera

Inhaltsangabe:

Claudia Durastanti erzählt in ihrem von der Kritik gefeierten Roman eine ganz besondere Familiengeschichte. Es ist ihre eigene. Beide Eltern sind gehörlos. In den sechziger Jahren sind sie nach New York ausgewandert. Claudia kommt in Brooklyn zur Welt und als kleines Mädchen zurück in ein abgelegenes Dorf in Italien. Mit Büchern bringt sie sich selbst die Sprache bei, die ihr die Eltern nicht geben können. Aus allen Facetten dieses Andersseins hat Claudia Durastanti einen außergewöhnlichen Roman gemacht. Von den euphorischen Geschichten einer wilden italoamerikanischen Familie in den Sechzigern bis ins gegenwärtige London. Dieser Roman lässt einen keine Zeile lang unberührt.

Autoreninfo:

Claudia Durastanti, 1984 in Brooklyn geboren, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie war Fellow für Literaturwissenschaft an der American Academy in Rom und gehört zu den Gründern des Italian Festival of Literature in London. Sie schreibt für La Repubblica und lebt in London. Sie erhielt bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen. „Die Fremde“ war auf der Shortlist für den Premio Strega und wird gerade in viele Sprachen übersetzt. 

Meine Meinung:

Titel: Ab wann ist man fremd?

Dieses Buch habe ich so oft auf Social Media gesehen und da ich über Gehörlose doch sehr wenig weiß, dachte ich das könnte doch spannend werden und begann gebannt zu lesen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um Autofiktion, in der die Autorin ihr Leben mit ihren gehörlosen Eltern beschreibt. Wie haben ihre Eltern zueinander gefunden? Was hat das andauernde Emigrieren mit der Familie gemacht?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir noch recht leicht, da ich so voller Vorfreude war und die Sprache mir sehr zusagte. Leider nahm die Lesefreude immer mehr ab.

Die Geschichte liest sich in etwa wie ein nicht chronologisches Tagebuch, bei dem jeder Gedankensprung und jede Idee aufgezeichnet werden. Je mehr ich las, desto mehr habe ich den roten Faden vermisst und desto weniger interessierte mich auch das Geschriebene.

Man bekommt Einblicke in das Leben von Gehörlosen, allerdings von jenen, die ihr Schicksal nicht wirklich akzeptiert haben, weshalb diese Einschränkung für den Leser als eine Unerträglichkeit rüberkommt. Sicherlich ist jede Art der Behinderung schwer verkraftbar und es kostet Mühe und Engagement damit dennoch ein lebenswertes Leben zu führen. Die beschriebenen Eltern tun jedenfalls alles dafür, um eben nicht in der Welt klar zu kommen, was beim Lesen wehtat.

Für mich fühlte sich der Roman als Aufarbeitung eines Schicksals an, was Frau Durastanti sicher geholfen hat im weiteren Leben, aber sich leider nicht wirklich angenehm lesen lässt.

Die letzten hundert Seiten habe ich mich dann nur noch durchgekämpft und war froh als das Buch dann vorbei war.

Fazit: Schwere Kost, die man mögen muss. Ich kann leider keine Empfehlung aussprechen. Das Einzige, was es mir gebracht hat, dass ich aufgrund der Lektüre zu Gehörlosen recherchiert habe und deswegen mehr darüber weiß.

Bewertung: 2/ 5 Sternen