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Sonntag, 9. Mai 2021

Rezension Leaf Arbuthnot

"Warten auf Eliza" von Leaf Arbuthnot


Herausgeber : Diana Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (13. April 2021)
Sprache : Deutsch
Broschiert : 352 Seiten
ISBN-10 : 3453360818
ISBN-13 : 978-3453360815
Originaltitel : Looking for Eliza

Inhaltsangabe:

Als Ada ihren Mann verliert, droht sie in Einsamkeit zu ertrinken. Mit über 70 hat sie, die einmal beinahe eine erfolgreiche Dichterin geworden wäre, plötzlich niemanden mehr. Erst als gegenüber ein Paradiesvogel einzieht, bekommt ihr Leben wieder Bedeutung und Farbe. Auch Eliza, eine bisexuelle junge Doktorandin mit entschiedenen Ansichten, leidet nach einer Trennung. Langsam nähern sich die beiden Frauen an, fühlen sich verbunden in ihrer rebellischen Natur und entdecken doch große Unterschiede. Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt, die Ada und Eliza mehr als einmal retten wird.

Autoreninfo:

Leaf Arbuthnot ist eine englische Autorin, Journalistin und Literaturkritikerin. Nach ihrem Studium in Cambridge und Paris lebt sie heute in London. Wenn sie nicht gerade schreibt, zeichnet sie Cartoons oder arbeitet fürs Radio. Als Journalistin interviewte sie für u. a. die Sunday Times und das Times Literary Supplement Persönlichkeiten wie Hilary Mantel und Prince Charles. Leaf ist regelmäßig auf Twitter (@leafarbuthnot) und bei Instagram unterwegs, noch lieber verbringt sie Zeit offline mit ihrer 99-jährigen Großmutter, die sie auch zu ihrem Debütroman "Warten auf Eliza" inspirierte.

Meine Meinung:

Titel: Freundschaft kennt kein Alter...

Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den unterschiedlichsten Gründen. Werden die Frauen sich unterstützen und zu ihrem Glück zurückfinden können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und mal begleiten wir Ada, mal Eliza in ihrem Leben. Die Erzählperspektive war hier richtig gewählt, denn hätte ich Elizas Leben, welches mich immer wieder sehr stark getriggert hat, aus der Ich- Perspektive lesen müssen, dann wüsste ich nicht, ob ich stark genug gewesen wäre, den Roman zu lesen.

Bei Ada hat mir sehr ihre Selbstreflektion gefallen. Sie merkt nach dem Tod ihres Mannes, dass sie viel mehr für ihn als für sich selbst gemacht hat. Deswegen mus sie erstmal einen neuen Weg im Leben finden, was ihr in meinen Augen mit "Rent-a-Gran" gelingt. Zudem spürte man bei ihr sehr genau das Alter und die damit verbundene Lebensweisheit.

Eliza ist gefühlt das komplette Gegenteil von Ada. Sie sucht verzweifelt nach dem richtigen Weg im Leben und wird immer wieder durch große Steine auf dem Weg ausgebremst. Ihre Selbstzweifel und Probleme passen aber so ungemein gut in die heutige Gesellschaft und Jugend, dass man diese nicht als lächerlich abtut, sondern sie versteht.

Etwas verwirrt hat mich, dass die Frauen sich erst spät treffen, denn eigentlich dachte ich darum wird es gehen. Die Autorin lässt sich Zeit uns die beiden Figuren getrennt von einander vorzustellen und zu erleben.

Während mir Dreiviertel des Buches sehr gut gefielen, verlor die Geschichte am Ende etwas an Glaubwürdigkeit und das unnötig eingestreute Drama hätte in meinen Augen nicht sein müssen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über Freundschaft, die kein Alter kennt. Entspannte Lektüre, die ich gern empfehle.

Bewertung: 4/ 5 Sternen