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Dienstag, 24. August 2021

Rezension Stefanie vor Schulte

"Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte



Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (25. August 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 240 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3257071663
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257071665
Originaltitel ‏ : ‎ Junge mit schwarzem Hahn

Inhaltsangabe:

Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

Autoreninfo:

Stefanie vor Schulte, 1974 in Hannover geboren, ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg. "Junge mit schwarzem Hahn" ist ihr erster Roman.

Meine Meinung:

Titel: Kann das Gute immer siegen?

Dieser unscheinbar wirkende Roman fiel mir eher zufällig in die Hände und ich muss gestehen: er hat so viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich regelrecht in dem Stoff verloren.

In der Geschichte geht es um den jungen Martin, der mit seinem Hahn als sonderbar gilt. Der Junge scheint für sein Alter viel zu klug. Dieser kann nur mit dem Teufel im Bunde stehen. Tut er dies wirklich? Als ein schwarzer Reiter ein Dorfkind entführt, beschließt er diesem Mysterium nachzugehen. Was wird es bringen durch die Lande zu ziehen und kann er das Geheimnis um den Reiter lüften?

Selten habe ich einen so liebenswerten und guten Charakter erlebt wie Martin. Ihn muss man einfach gern haben, da er fast schon zu gut für diese Welt ist. Schlau und mit reinem Herzen betrachtet er seine Umwelt, hilft wo er kann und ist nie bösartig. Ich glaube solche Menschen sind sehr rar. Gern möchte man selbst etwas mehr wie er sein.

Der Roman spielt im Mittelalter, wo Krieg, Hunger, Armut und Co das Leben der meisten Menschen bestimmt. Das raue Leben schildert die Autorin schonungslos und für den Leser sehr eindrücklich. Fast kann man die miesen Gerüche wahrnehmen oder den eigenen Magen schmerzen spüren. In diesem düsteren Setting wirkt Martin wie ein heller Sonnenstrahl.

Die Freundschaft zum Hahn ist so speziell, dass sie mich als Leser nachdenklich gestimmt hat. Nie war mir bewusst, dass natürlich Mensch und Tier auch für einander einstehen können und nicht nur Menschen unter einander. Eine sehr kluge Idee, wie ich finde, diese Verbindung immer wieder zu beleuchten.

Die Begegnungen, die Martin auf seiner Reise mit Gauklern, Adeligen, dem Maler und vielen mehr hat, zeigen wie das Leben einem übel mitspielen kann und dass man stets mit Bedacht handeln sollte.

Fazit: Ein düsterer Roman mit einer so strahlenden Hauptfigur, die mich magisch in ihren Bann gezogen hat. Bitte lest dieses Buch! Es ist wie ein fesselndes Märchen, welches lange nachwirkt. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen