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Sonntag, 30. April 2023

Leipziger Buchmesse 2023

Hallo ihr Lieben,

ich musste die Eindrücke der letzten beiden Tage erst einmal sacken lassen, eh ich euch daran teilhaben lasse, nicht dass man am Ende etwas vergisst.

Pünktlich am Freitag angereist, ging es zunächst in die heiligen Hallen, um ohne Termine einfach mal durch die Regale stöbern zu können. Auffällig nach der langen Pause aufgrund von Corona waren dann die sehr sehr breiten Gänge und dass es deutlich weniger Aussteller gab als die Jahre zuvor. Aber bei der aktuellen Inflation ja auch kein Wunder.

Mein Freitagshighlight war dann das Meet & Greet mit Caren Benedikt. Wieder einmal hatte ich die Chance liebe Blogger, bereits bekannte und neue, kennenzulernen und der Austausch mit Caren war einfach herrlich. Fragen stellen, Meinungen zu ihren Büchern äußern und einfach eine gute Zeit haben.

Das Treffen war super organisiert von Sunny aus dem Blanvalet Verlag und das Cafe "endless" war wirklich eine tolle Location mit herrlichen Leckereien, egal ob in fester oder flüssiger Form. 

Am Samstag war das Verkehrsaufkommen aufgrund von Messe, Fußball und Helene Fischer Konzert um einiges größer und dennoch hat für uns wieder alles super geklappt.

Hier stand nun für mich das erste Bloggertreffen überhaupt von Dumont an, was Torsten und seine Mädels super organisiert hatten. Die Herbsttitel machen in jedem Fall Lust auf ganz viel Lesezeit.

Das Highlight war natürlich der Talk mit Caroline Wahl und Ewald Arenz. So nah kommt man ja eher selten an Autoren ran und auch wenn der Kreis mit bestimmt 50 Teilnehmern recht groß war, hatte es doch etwas Intimes, weil man sich austauschen konnte. Das ist ja der Sinn der Messe, Neuheiten zu entdecken und zu netzwerken, denn jede der tollen Veranstaltungen schafft man einfach nicht.

Im Anschluss stand dann ein Talk mit Michel Jean, einem kanadischen Autor und Journalist mit autochthonischen Wurzeln (Teil der Innu) an. Seine Geschichten über die ursprünglichen Einwohner Kanadas, bevor die Europäer kamen, sind sehr augenöffnend und beängstigend zugleich.

Danach mussten wir dann etwas flotter unterwegs sein, da das Gespräch mit Sasha Filipenko bereits im vollen Gang war. Mehr Aktualität als bei diesem Talk konnte man nicht einfangen.

Mein Ziel nichts zu kaufen habe ich nicht erreicht, aber bei lediglich zwei Titeln am letzten Tag muss ich wohl nicht böse auf mich sein. Es sind einfach zu viele gute Neuerscheinungen, wer kann da schon widerstehen?

Und wieder musste ich feststellen, dass Messe zwar anstrengend ist, aber auch die Zeit einfach enorm verfliegt. 

Ich war wieder sehr happy bekannte Gesichter zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen. Es ist immer so herzlich und toll mit euch.

Ich hoffe ihr habt die Buchmesse genauso genossen wie ich!?

Liebe Grüße

eure Janine alias nicigirl85


Samstag, 8. April 2023

Rezension Helga Schubert

"Der heutige Tag: Ein Stundenbuch der Liebe" von Helga Schubert


Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 1. Edition (16. März 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 342328319X
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423283199

Inhaltsangabe:

Über fünfzig Jahre lang teilen sie ihr Leben. Doch nun ist der Mann schwer krank. Lange schon wird er palliativ umsorgt; und so wird der Radius des Paares immer eingeschränkter, der Besuch seltener, die Abhängigkeit voneinander größer.
Kraftvoll und poetisch erzählt Helga Schubert davon, wie man in solchen Umständen selbst den Verstand und der andere die Würde behält.

Autoreninfo:

Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, war Psychotherapeutin und Schriftstellerin in der DDR. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte "Vom Aufstehen" den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann. Der gleichnamige Erzählband erschien 2021 bei dtv und war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Meine Meinung:

Titel: Was hält Liebe aus?

Ehrlich gesagt bin ich relativ erwartungslos an die Lektüre gegangen. Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen, um zu sehen ob das Geschilderte überhaupt etwas für mich ist, nur um dann zu merken, dass ich nicht mehr aufhören konnte und diesen Titel an einem Tag inhaliert habe.

Die Autorin beschreibt mit ruhigen Worten alle Facetten der Pflege ihres Mannes, mit schönen aber eben auch sehr vielen anstrengenden Momenten. 

Die genutzte Sprache hat etwas so leichtes und trifft dennoch mitten ins Herz, denn wie soll man das bekommen und erleben in der heutigen Gesellschaft, wo es schon unrealistisch ist 10 Jahre gemeinsam zu leben, geschweige denn 50 Jahre und mehr. Da wird jemand wie ich aus der Generation Y sehr sehr nachdenklich, denn weder wüsste ich, ob sich jemand für mich so aufopfern würde, noch ob ich dies für jemanden machen wollen würde.

Das Geschilderte hat mich sehr nachdenklich gestimmt und tief berührt. Es ist so immens ehrlich und dennoch scheint die Liebe hier Berge zu versetzen oder ist es nur der Wille der Pflegenden?

Für mich definitiv ein Buch, dessen Lektüre ich vermissen würde und das wo ich eher zufällig und unwissend danach gegriffen habe, nur um dann zu merken wie sehr ich das vielleicht gerade brauchte.

Fazit: Bedrückend, berührend, ehrlich und einfach kostbar. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen! Für mich ein Lesehighlight 2023.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Freitag, 7. April 2023

Rezension Jan Weiler

"Älternzeit" von Jan Weiler


Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag (1. März 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3453273796
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453273795

Inhaltsangabe:

Wenn Fahrdienste und regelmäßige Fütterungen nicht mehr erforderlich sind, bricht für die Ältern ein neues Zeitalter an. Nun fordern die Spätpubertiere aus dem Urlaub in Kroatien größere Geldbeträge an. Sie konfrontieren die Ältern mit deren unfreshen Weltsichten und verbieten ihnen den Gebrauch von Alufolie, längere Autofahrten sowie das Tragen von schicken Hemden. Sie rufen niemals auf dem Festnetz an und schalten die blauen Häkchen bei WhatsApp aus. So beginnt sie – die Älternzeit. Man muss es mit Humor nehmen!

Autoreninfo:

Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch "Maria, ihm schmeckt's nicht!" gilt als eines der erfolgreichsten Debüts der letzten Jahrzehnte. Es folgten unter anderem "Antonio im Wunderland", "Mein Leben als Mensch", "Das Pubertier", "Die Ältern" und die Kriminalromane um den überforderten Kommissar Martin Kühn. Auch sein jüngster Roman "Der Markisenmann" stand monatelang auf der Bestsellerliste. Neben seinen Romanen verfasst Jan Weiler zudem Kolumnen, Drehbücher, Hörspiele und Hörbücher, die er auch selbst spricht. Er lebt in München und Umbrien.

Meine Meinung:

Titel: Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, ach was weiß ich...

Ich habe bisher die komplette Reihe gelesen und so war ja irgendwie klar, dass ich auch diesen Band lesen würde.

In diesem Teil sind die Kids einfach mal volljährig und teilweise aus dem Haus und dennoch bleibt man ja Mutti und Vati.

Ich fands cool, dass es als völlig normal dargestellt ist, dass viele Eltern eben getrennt sind, wenn die Kinder aus dem Haus sind. So sieht nun mal die Realität aus. Happyends gibt es nur in Hollywoodfilmen.

Die kurzen Storys können in einem Rutsch oder komplett am Stück gelesen werden. Es sind kleine Anekdoten aus dem Alltag, nicht mehr und nicht weniger. Ich denke jeder hat solche Erlebnisse schon gehabt.

Das was mir vor allem gefallen hat war die aktuelle Sprachweise und eben auch welche Probleme und Krisen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen heute sehen im Vergleich zu meiner Generation Y.  

Die Geschichten sind natürlich oft überspitzt dargestellt und man muss den Humor mögen. Für einen kurzen Lacher oder eine kleine Ablenkung aber so etwas von gut.

Fazit: Solide Fortsetzung der Reihe. Wer die ersten Bände mochte, kommt auch hier auf seine Kosten. 

Bewertung: 4/ 5 Sternen