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Dienstag, 11. August 2015

Rezension Lisa O'Donnell

"Die Geheimnisse der Welt" von Lisa O'Donnell

  • Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag; Auflage: 1 (22. Juli 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3832197796
  • ISBN-13: 978-3832197797

Inhaltsangabe:

Der elfjährige Michael Murray kann zwei Dinge am allerbesten: Ballhochhalten und Geheimnisse bewahren. Seine Familie findet, dass er für Erwachsenendinge noch zu jung ist, also lauscht er an Türen. Es ist der einzige Weg, um irgendetwas mitzubekommen. Und Michael hat ein Geheimnis mitbekommen eines, das vielleicht die Prellungen im Gesicht seiner Mutter erklärt. Als das Flüstern zu Hause und in der Nachbarschaft zu laut wird, um es zu ignorieren, fragt sich Michael, ob hinter der ganzen Sache doch mehr steckt, als er dachte. Also macht er sich daran, die Wahrheit herauszufinden, in der Hoffnung, dass dann endlich alles wieder normal wird. Er darf dabei nur ein paar Dinge nicht vergessen: sich auf den bevorstehenden Talentwettbewerb im Dorf vorzubereiten, ein Auge auf seine Erzfeindin "Dirty Alice" zu haben und auf jeden Fall die wässrigen Eintöpfe seiner Granny zu vermeiden. 

Autoreninfo:

Lisa O'Donnell wurde mit dem Orange Screenwriting Prize für ihr Drehbuch "The Wedding Gift" ausgezeichnet. Sie lebt mit ihren zwei Kindern in Los Angeles. "Bienensterben" ist ihr erster Roman. 

Meine Meinung:

Titel: Wenn ein Ereignis dein gesamtes Leben verändert...

Von Lisa O' Donnell habe ich schon so viel Positives gehört und Optik und Klappentext des Buches sprachen mich so an, dass ich es einfach wagen musste und unvoreingenommen zu lesen begann.

Die Geschichte spielt in Großbritannien der 80er Jahre und es geht um den 11-jährigen Michael Murray. Michaels beste Fähigkeiten sind Fußbälle hochhalten und Geheimnisse für sich behalten. Doch dann passiert etwas Schreckliches, dass sein Leben und das seiner Familie für immer verändert. Werden die Murrays aus dieser Krise wieder herauskommen? Und kann er das Familiengeheimnis für sich behalten?

Die Ereignisse werden uns über Michael als Ich- Erzähler näher gebracht, was eine besondere Sicht auf die Dinge bietet, da Michael nun mal noch ein Kind ist.

Der Einstieg in die Lektüre fiel mir erst einmal schwer, da ich mich an die kindliche Erzählweise erst gewöhnen musste, denn wenn man dauernd liest: "Er sagt, sie sagt, Granny sagt, Dad sagt,'', dann kann das auch mal nerven, aber im Verlauf der Geschichte gewöhnt man sich schnell daran. Zudem wird die Spannung nur langsam aufgebaut, etwas Geduld ist also gefragt.

Das Besondere an dem Buch war für mich, dass es in den 80ern spielt, als die Menschen in Großbritannien unter wirtschaftlichen Repressalien zu leiden hatten und die Kinder noch anders erzogen wurden als heute. Das musste ich mir öfter ins Gedächtnis rufen, um das Geschilderte auch zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Michael ist als Charakter ein typisches Kind seiner Zeit, eben ein Junge, der auch mal etwas Verbotenes oder Unanständiges tut. Manchmal empfindet man ihn als kleinen Rotzbengel, aber im Grunde seines Herzens ist er ein lieber Junge, den man gern hat.

Total niedlich fand ich wie Michael seine Umgebung wahrnimmt, denn er weiß ganz genau was richtig und was falsch ist, aber dennoch möchte er nicht wie der brave Luke werden, was auch richtig ist, denn sonst würde er ja an Persönlichkeit missen lassen.

Die Handlung an sich dreht sich um ein Verbrechen, dass Michaels Mutter wiederfahren ist und wie die gesamte Familie versucht das zu verarbeiten. Das ist keine leichte Kost, aber immens interessant.

Der Autorin gelang es in meinen Augen sehr gut die Gesellschaft der damaligen Zeit glaubwürdig zu zeichnen und das Leben der einfachen Arbeiterschicht zu schildern. Doch nicht nur das, denn auch das Leben in einer kleinen Gemeinde ist realistisch dargestellt.

Fazit: Ein Buch, welches zum Nachdenken animiert. Lesenswert, ich empfehle es gern weiter!


Bewertung: 4/ 5 Sternen