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Dienstag, 27. Juli 2021

Rezension Daniela Krien

"Der Brand" von Daniela Krien


 

Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (28. Juli 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 272 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3257070489
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257070484
Originaltitel ‏ : ‎ Der Brand

Inhaltsangabe:

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

Autoreninfo:

Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin, 2011 erschien ihr Roman "Irgendwann werden wir uns alles erzählen", der von Emily Atef verfilmt wird. Ihr letzter Roman, "Die Liebe im Ernstfall", stand monatelang auf der Bestsellerliste und wurde in 25 Sprachen übersetzt. Daniela Krien lebt mit ihren zwei Töchtern in Leipzig. 

Meine Meinung:

Titel: Wieviel hält Liebe aus?

Auf das Erscheinen dieses Romans hatte ich mich so sehr gefreut, doch was bekam ich? So viel mehr als ich erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um ein Ehepaar in ihren 50ern, die schon seit fast 30 Jahren liiert sind. Der Alltag hat sich in das Leben geschlichen und die Leidenschaft verdrängt. Was tun, wenn die Unzufriedenheit immer mehr zunimmt? Aufgeben oder weiter machen?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir nah an allen Figuren dran sind. Dadurch bekommen wir die Gelegenheit von außen das Pärchen zu betrachten und uns unsere eigenen Gedanken zu deren Situation zu machen. Wie würde man in derselben Situation handeln? Wie die eigenen Kinder beraten?

Mir hat am Roman vor allem die Figurenkonstellation gefallen, da das Pärchen ähnlich alt meinen Eltern ist und ich mich mit deren Kindern und ihren Problemen identifizieren konnte. Das hatte für mich etwas von: mitten aus dem Leben gegriffen.

An Rahel gefiel mir, dass sie die Initiative ergreift und etwas im Leben des Paares ändern möchte und die Situation nicht einfach hinnimmt. Immer wieder klopft sie vorsichtig die Gefühlswelt ihres Mannes ab. So etwas können nur die wenigsten, denn den meisten reißt bereits nach kürzester Zeit der Geduldsfaden und sie geben auf. Auch ihre Selbstreflexion bezüglich ihrer Wahrnehmung der eigenen Kinder, fand ich sehr ergreifend.

An der Figur von Peter fand ich spannend, wie ein Ereignis aus dem Berufsleben eine Beziehung erschüttern und aus der Bahn werfen kann. Ohne Kommunikation und Arbeit wird keine Beziehung Jahrzehnte halten und das finde ich sehr schön, dass der Roman dies aufzeigt.

Am Schreibstil Daniela Kriens mag ich vor allem, dass er so unaufgeregt ist und dennoch so viel Emotionen transportiert, dass man sich in die Figuren so enorm einfühlen kann.

Fazit: Ein Roman über das Wunder der Liebe, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Für mich ganz klar ein Lesehighlight im Jahr 2021. Spitzenklasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Montag, 26. Juli 2021

Rezension Hannah Lühmann

"Auszeit" von Hannah Lühmann


Herausgeber ‏ : ‎ hanserblau (26. Juli 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 176 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3446261958
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3446261952

Inhaltsangabe:

In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich. Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert Hannah Lühmann die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht.

Autoreninfo:

Hannah Lühmann, geboren 1987, hat Philosophie in Berlin und in Paris studiert. Sie ist stellvertretende Ressortleiterin im Feuilleton der "Welt" und "Welt am Sonntag" und arbeitete unter anderem für die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Berliner Zeitung" und "Die Zeit". "Auszeit" ist ihr erster Roman. Hannah Lühmann lebt in Berlin. 

Meine Meinung:

Titel: Das Leben, Bürde oder Offenbarung?

Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation kommt sie einfach nicht weiter und auch sonst beutelt das Leben sie. Wird ihr die Ruhe in der einsamen Hütte gut tun und kann Freundin Paula helfen?

In meinen Augen sollte man beim Lesen der Lektüre in einer stabilen, emotionalen Verfassung sein, denn der Inhalt des Romans zieht einen ganz schön runter.

Frau Lühmann gelingt es hervorragend Generation Y, die alles hat darzustellen. Besonders prägnant und bei Lektüregenuss enorm spürbar die Depression der Hauptfigur. Zu Beginn denkt man noch wie anstrengend Henriette doch ist und dass man nicht gern mit ihr befreundet sein möchte, bis man hinter ihre Mauer schauen darf und immer mehr Verständnis für sie aufbringt.

Während Henriette für mich der Schatten in der Handlung ist, strahlt Freundin Paula so viel Licht und Wärme aus, dass Hoffnung doch noch denkbar ist. Man wünscht sich, dass Henriette von ihrer Freundin doch bitte ein paar Lebensweisheiten annimmt.

Der Roman ist gewiss keine leichte Kost, die man mal so ganz nebenbei liest, denn man wird tief in den Strudel der Depression gezogen und fragt sich: Hätte ich auch so gehandelt? Würde ich bereuen oder nach vorn schauen?

Das Ende hat mich doch etwas überrumpelt und geschockt, aber das Leben ist nun mal kein Kindergeburtstag und fordert auch die Fröhlichsten unter uns, von daher eine interessante Wende.

Fazit: Düster, schmerzhaft und emotional. Wer sich dem gewachsen sieht, wird seinen Nutzen aus der Geschichte ziehen können. Ich habe den Roman gern gelesen und werde die Figuren nicht so schnell vergessen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Sonntag, 25. Juli 2021

[Filmkritik:] "Eine Handvoll Worte" (Netflix)

 "Eine Handvoll Worte"

Produktionsjahr: 2021

Genre: Buchverfilmung, Drama, romantischer Film

Darsteller: Shailene Woodley, Felicity Jones, Callum Turner, Joe Alwyn, Nabhaan Rizwan, Ncuti Gatwa, Emma Appleton, Christian Brassington, Alice Orr-Ewing, Lee Knight, Zoe Boyle, Ben Cross, Diana Kent

Inhaltsangabe:

Nach dem Fund zahlreicher Liebesbriefe aus dem Jahr 1965 macht sich eine Reporterin auf die Spur einer heimlichen Affäre und gibt sich selbst einer Romanze hin.

Meine Meinung:

Titel: Liebe findet immer ihren Weg...

Als Jojo Moyes Fan freut man sich natürlich über eine solch starbesetzte Verfilmung und so war ich doch enorm gespannt auf die Umsetzung.

Bereits nach der ersten halben Stunde war mir klar, dass mich der Vergangenheitspart noch um einiges mehr reizt als die Gegenwart, aber das ist bei mir auch bei Büchern oft der Fall.

Besonders begeistert hat mich, dass Shailene Woodley die Hauptrolle spielt. Sie habe ich bereits in vielen Serien und Filmen als wandelbar erlebt und fand ihre tragische Figur hier gut umgesetzt. 

Die Produktion hat sich zudem große Mühe gegeben mit den Kostümen und Musik der 60er Jahre, da kann man sich mal herrlich wegträumen.

Auch wenn es schon Jahre her ist, dass ich den Roman gelesen habe, so hielt sich der Film doch sehr gut an die Vorlage, so dass es zumindest für mich keine enttäuschenden Wendungen gab.

Gut gefallen hat mir zudem, dass man im Gegenwartspart auf Diversität setzt und nicht alle Rollen durch weiße und überaus attraktive Darsteller besetzt sind, denn ich mag es lieber, wenn Filmfiguren aussehen wie du und ich, denn man soll Spaß beim Schauen haben und nicht Makel an sich selbst diagnostizieren.

Das Ende hat mir dann tatsächlich doch noch ein paar Tränchen entlockt.

Fazit: Entspannte Romanverfilmung, die sich gut für zwischendurch eignet. Die Filmlänge ist vor allem für Generation Y und Z ideal, da keine Überlänge. Schaut einfach mal rein.

Bewertung: 4/ 5 Sternen
 

Freitag, 23. Juli 2021

Rezension Matt Haig

"The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen" von Matt Haig


Herausgeber ‏ : ‎ Droemer HC; 1. Edition (1. Juli 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3426278456
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426278451
Originaltitel ‏ : ‎ The Comfort Book

Inhaltsangabe:

Matt Haigs hier versammelte Gedanken, Erinnerungen und Beobachtungen sind mal Ausdruck von Verzweiflung, mal von Hoffnung - ihn selbst haben sie durch die schwere Zeit seiner Depression getragen und ihm Halt gegeben. Dabei beeindrucken sie nicht nur mit einem tiefen Verständnis seiner eigenen Gefühlswelt, sondern sind zugleich so berührende wie anregende Erkenntnisse darüber, was uns alle in unserem Innersten verbindet. Seine kurzen Texte und seine eigenen Erfahrungen mit Depressionen sind eine tägliche Anregung, unsere Ängste, unseren Schmerz und unsere Wünsche mit anderen Augen zu sehen. Tiefsinnig und zugleich leichtgängig vermitteln sie Hoffnung und sind eine Einladung, uns selbst besser kennenzulernen.

Autoreninfo:

Matt Haig, Jahrgang 1975, ist ein britischer Autor. Seine eigenen Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen sind auch stets ein zentrales Thema in seinen Büchern. Zuletzt sind von ihm die Romane "Ich und die Menschen" (2014) und "Wie man die Zeit anhält" (2018) und "Die Mitternachtsbibliothek" (2021), sowie die Sachbücher "Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben" (2016) und "Mach mal halblang" (2019) erschienen. Matt Haig lebt mit seiner Familie in Brighton.

Meine Meinung:

Titel: In sich gehen...

Ich habe ja bereits einige Bücher von Matt Haig gelesen, egal ob nun Roman oder Sachbuch, weshalb ich hier schon wieder mächtig neugierig war und es unbedingt lesen wollte.

Matt hat in diesem Buch Ideen, Gedanken, Songs, Filme und ähnliches gesammelt und aufgelistet, die ihm helfen durch den Alltag zu kommen. Dabei ist auch die ein oder andere Lebensweisheit und Erkenntnis dabei.

Dieses Sachbuch sorgt dafür, dass man in sich geht, Dinge hinterfragt und sich mehr mit sich selbst und seinem Verhalten beschäftigt, was ich vor Start der Lektüre nicht erwartet hatte.

In meinen Augen ein so lebensbejahendes Buch, welches man gelesen haben sollte, weil es einen schlichtweg emotional tief berührt.

Man kann diesen Schatz in einem Rutsch oder in kleinen Portionen lesen. Man kann vorne starten oder von hinten. Man kann durchblättern und nur Teile davon lesen und dennoch ergibt alles einen Sinn.

Fazit: Ich habe mich beim Lesen sehr geborgen und aufgehoben gefühlt, weshalb ich nur eine Leseempfehlung aussprechen kann. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Mittwoch, 21. Juli 2021

Rezension C Pam Zhang

"Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" von C Pam Zhang


Herausgeber ‏ : ‎ S. FISCHER; 1. Edition (28. Juli 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3103973926
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3103973921
Originaltitel ‏ : ‎ How Much of These Hills is Gold

Inhaltsangabe:

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln? 

Autoreninfo:

C Pam Zhang wurde 1990 in Peking geboren, ist aber hauptsächlich ein Kind der Vereinigten Staaten. Sie hat bislang in dreizehn Städten gelebt und ist immer noch auf der Suche nach einem Zuhause. Zahllose Schreibstipendien wurden ihr verliehen, darunter das des renommierten Iowa Writers' Workshops. Ihre Literatur erschien u.a. in Harper's Bazaar und im New Yorker. "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" ist ihr Debütroman, der in den USA zur hochgelobten Überraschungssensation des Jahres wurde. Der Bestseller schaffte es sogar auf die Longlist des Booker Prize und wurde 2020 zu einem von Obamas Lieblingsbüchern. Zhang lebt zurzeit in San Francisco.

Meine Meinung: 

Titel: Die Reise ihres Lebens...

Das auffällige Cover hat mich auf diesen Roman aufmerksam werden lassen und gebannt begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Lucy und Sam, die mit 12 und 11 Jahren ihren frisch verstorbenen Vater unter die Erde bringen müssen. Was wird ihnen die Reise bringen und werden sie dabei Hilfe bekommen?

Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin, der mich sofort in den Bann gezogen hat. Er erzeugt beim Leser direkt Bilder im Kopf und ein enormes Wohlfühlgefühl. Die schreckliche Situation der Kinder und das unwirtliche Leben sind intensiv beschrieben.

Die beiden Hauptfiguren Lucy und Sam sind wie Feuer und Wasser und dennoch halten sie in der für beide stressigen Situation zusammen. Ich mochte vor allem Sam, weil sie einfach macht was sich für sie richtig anfühlt. So jemanden würde ich als Freigeist bezeichnen. Lucy als Beschützerin und große Schwester hat aber auch ihren Reiz.

Klasse fand ich zudem, dass der Roman nicht geradlinig verläuft, sondern wir in der Zeit springen und so auch Gelegenheit bekommen die Eltern kennenzulernen und wie die Familie überhaupt erst in die Situation geraten ist.

Überrascht hat mich, dass mit Geschlechterrollen gespielt wird. Hier merkt man als Leser, dass man selbst durch Klischees geprägt ist und der erste Eindruck nicht unbedingt der wichtigste sein muss.

Fazit: Ein intensiver Roman, der mich auf besondere Weise unterhalten hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Donnerstag, 15. Juli 2021

Rezension Bettina Storks

"Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe" von Bettina Storks


Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (21. Juni 2021)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Taschenbuch ‏ : ‎ 451 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 374663797X
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746637976

Inhaltsangabe:

Dora und Pablo – eine leidenschaftliche Liebe, so besonders wie ihre Kunst. Paris, 1936: Die erfolgreiche Fotografin Dora ist das Herz des surrealistischen Kreises um André Breton und Man Ray. Dann begegnet die exzentrische junge Frau Pablo Picasso – und zwischen den beiden entfaltet sich eine so leidenschaftliche wie abgründige Liebe. Doras düstere Sinnlichkeit prägt fortan die Malerei Picassos, auch inspiriert sie ihn zu seinen ersten politischen Werken, allen voran „Guernica“. Doch er kann neben sich keinen anderen Künstler gelten lassen, und ihre kreative Entwicklung stockt. Immer größer werden die Konflikte. Bis Picasso der jüngeren Françoise Gilot begegnet – und Dora zur Kunst zurückfinden muss, um ihre Liebe zu vergessen …

Autoreninfo:

Bettina Storks, geboren 1960 bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Sie lebt und arbeitet am Bodensee. In ihren Romanen "Das geheime Lächeln" und "Léas Spuren" vereint sie ihre Leidenschaft für Familiengeheimnisse und ihre Liebe zu Frankreich. 

Meine Meinung:

Titel: Die Liebe der Skorpione...

Da ich starke Frauenpersönlichkeiten mag, vor allem wenn sie real existiert haben, war mein Interesse an dem Roman groß und neugierig begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Fotografin Dora Maar, die einst die Geliebte von Picasso war. Wie haben die beiden sich kennengelernt? Ist das zwischen den beiden wirklich Liebe oder Leidenschaft für sich und die Kunst?

Der interessierte Leser begleitet Dora, über die ich vorher ehrlich gesagt rein gar nichts wusste, in den Jahren 1925 bis 1956. Mir hat besonders gefallen wie wir sie zunächst als starke Frau und selbstständige Künstlerin erleben, bis sie dann auf den großen Picasso trifft. Es ist schon erstaunlich wie sehr eine andere Person Einfluss auf einen nehmen kann. Dabei wird dem Leser nicht nur die Liebe und Leidenschaft des Paares nahe gebracht, sondern auch das Schaffen der Künstlerin selbst. Es lohnt sich in jedem Fall die erwähnten Kunstwerke zu recherchieren, wenn man sie noch nicht kennt.

Auch Picasso als schillernder Künstler wird beleuchtet, wobei er bei der weiblichen Leserschaft sicher nicht so gut ankommt. Ich habe jedenfalls ein ums andere Mal den Kopf schütteln müssen über sein Verhalten.

Eindringlich erzählt wurde zudem die Zeit des Nationalsozialismus und wie die Künstler damit umgehen. Man bekommt also auch jede Menge Historisches geboten.

Spannend fand ich, dass die bekanntesten Künstler sich alle untereinander kannten und miteinander verkehrt haben. Das war mir gar nicht so bewusst vorher.

Hatte ich zu Beginn noch etwas Probleme in die Geschichte zu finden, weil das Treffen auf Picasso etwas auf sich warten ließ, so wurde ich doch bald in die Geschichte gesogen als die ersten Spannungen auftauchten.

Mir hat der Roman eine Künsterlin und Frau nahe gebracht, die viel im Leben gegeben und auch aufgeopfert hat, was mich beeindruckt hat.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der sich besonders gut zwischendurch lesen lässt und ganz nebenbei den Horizont erweitert. Genau so mag ich es. Daher spreche ich gern eine Empfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen