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Mittwoch, 25. September 2019

Rezension Nina LaCour

"Alles okay" von Nina LaCour


Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (19. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446264353
ISBN-13: 978-3446264359
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


Inhaltsangabe:

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.

Autoreninfo:

Nina LaCour lebt mit ihrer Familie in der Bay Area nahe San Francisco, wo sie auch aufgewachsen ist. Aus ihrer Abschlussarbeit am College entstand ihr erster Jugendroman. Ihre Bücher sind in den USA Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. Alles okay gewann 2018 den Michael L. Printz Award und ist ihr erstes Jugendbuch bei Hanser (2019). Nina LaCour arbeitete als Buchhändlerin und Englischlehrerin, und unterrichtet heute u. a. an der Hamline University. In ihrer Freizeit kocht und gärtnert sie gern, außerdem liebt sie Ausflüge durch den Norden Kaliforniens. 

Meine Meinung:

Titel: Wenn die Trauer dich erwischt...

Das Buch ist mir vor allem durch seine Optik aufgefallen und ich gestehe gleich vorab, dass es sich hierbei um kein typisches Jugendbuch handelt, da es doch sehr melancholisch ist und sich um ernste Themen dreht. Daher sollte man sich an die Altersangabe des Verlages in jedem Fall halten.

In der Geschichte geht es um Marin, die im verwaisten Wohnheim Weihnachten verbringen will. Warum fährt sie nicht zu ihrer Familie oder zu Freunden? Was ist vorgefallen, dass sie sich so in der Einsamkeit verliert?

Die Handlung wird uns über Marin als Ich- Erzählerin nahe gebracht und dies auf sehr traurige, teils melancholische Art und Weise. In meinen Augen sollte daher niemand das Buch lesen, dem es gerade emotional nicht so gut geht. Durch die Perspektivwahl ist man sehr nah an der Figur und ihren teils negativen Emotionen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir anfänglich schwer, weil die Stimmung halt sehr düster und negativ ist und man sich daran erst einmal gewöhnen muss. Mit der Zeit erfährt man aber immer mehr und kann sowohl die Stimmung als auch das Handeln von Marin nachvollziehen und sich in sie hineinversetzen.

Mir haben vor allem die Abschnitte gefallen in denen es um die Beziehung zwischen Marin und ihrem Großvater geht.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen ein Buch über Freundschaft und die erste Liebe zu schreiben. Man fühlt sich teils selbst in die eigene Jugend zurückversetzt.

Das Ende hat mich sehr froh gestimmt, da die Handlung komplett anders ausgeht als ich es erwartet hatte und vor allem nicht so düster wie der Roman angefangen hat.

Die Thematisierung von Trauer und deren Verarbeitung finde ich bereits in jungen Jahren sehr wichtig und schön, dass hier darüber gesprochen wird, denn es kann jeden treffen.

Fazit: Ein trauriges Buch, was noch lange in mir nachhallen wird. Ich werde gewiss öfter nochmal an Marin zurückdenken, weil mich ihr Schicksal berührt hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Gelungen!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Dienstag, 24. September 2019

[Filmkritik:] Colette - Eine Frau schreibt Geschichte

"Colette - Eine Frau schreibt Geschichte"


Darsteller: Keira Knightley, Dominic West, Fiona Shaw, Robert Pugh, Sloan Thompson
Komponist: Thomas Adès
Künstler: Richard Glatzer, Andrea Flesch, Elizabeth Karlsen, Michael Carlin, Giles Nuttgens, Dominic Buchanan, Lucia Zucchetti, Susie Figgis, Mary Burke, Ildiko Kemeny, Norman Merry, Pamela Koffler, Wash Westmoreland, Rebecca Lenkiewicz, Bruno Levy, Caroline Levy, Swetlana Metkina, Michel Litwak, David Minkowski, Lisa Zambri, Christine Vachon, Gary Michael Walters, Stephen Woolley
Format: Dolby, PAL, Breitbild
Sprache: German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Erscheinungstermin: 10. Mai 2019
Produktionsjahr: 2018
Spieldauer: 108 Minuten


Inhaltsangabe:

Als Sidonie-Gabrielle Colette (Keira Knightley) den erfolgreichen Pariser Autoren Willy (Dominic West) heiratet, ändert sich ihr Leben schlagartig: Sie zieht aus dem ländlichen Frankreich ins turbulente Paris und wird Teil der intellektuellen und kulturellen Elite. Willy, der von einer Schreibblockade geplagt ist, überzeugt seine junge Frau für ihn als Ghostwriter zu arbeiten. In ihrem Debütroman erzählt Colette die Geschichte einer selbstbewussten, jungen Frau namens Claudine. Ein halb-autobiografischer Roman, der unter Willys Namen zum Bestseller wird und ihm Reichtum und Ruhm verschafft. Schnell entstehen weitere Claudine-Bestseller – geschrieben von Colette – und schließlich eine ganze Markenwelt. Nach und nach beginnt Colette den Kampf darum, gesellschaftliche Zwänge zu überwinden und sich als wahre Autorin der erfolgreichen Bücher offenbaren zu können, um ihre Werke für sich zu beanspruchen.

Meine Meinung:

Titel: Das Porträt einer Frau...

Mir war Colette vroher kein Begriff, aber da ich gern historische Filme, erst Recht nach wahrer Begebenheit schaue, versuchte ich es mit diesem Film.

In der Geschichte geht es um Colette, die sich als junge Frau vom Lande in den Verleger und Autor Willy verliebt und diesen auch heiratet. In der großen Stadt ist ihr Leben aber bald ganz anders als sie es sich ausgemalt hat. Wird sie von ihrem Mann nur als Ghostwriter ausgenutzt?

Zunächst einmal muss ich die Ausstattung des Films loben, denn optisch ist der Film ein Gedicht. Mir haben es besonders die Kostüme der Damen angetan.

Der Film ist ansonsten eher düster und teilweise auch traurig, denn Colette ihr Leben ist alles andere als einfach. Mich hat besonders bedrückt, dass ihr Mann sie immer wieder betrügt und das Geld nur so zum Fenster rauswirft, so dass sie oft am Existenzminimum leben müssen.

Keira Knightley als Colette hat mir gut gefallen. Optisch passte diese Besetzung in jedem Fall, da sie dem Original doch sehr nahe kommt. Zudem kam der Schmerz um die gescheiterte Beziehung und ihre Leidenschaft zur Literatur sehr gut rüber.

Der Film hat mal wieder gezeigt wie froh man als Frau sein muss in der heutigen Zeit zu leben wo man sich selbst verwirklichen kann und das auch ohne Unterstützung eines männlichen Gegenparts.

Fazit: Unterhaltsamer Film, der zum Nachdenken anregt. Man sollte allerdings emotional gefestigt sein, denn andernfalls kann der Film einen auch enorm runterziehen.

Bewertung: 4/ 5 Sternen


 
 

Montag, 23. September 2019

Rezension Simone Lappert

"Der Sprung" von Simone Lappert


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (28. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257070748
ISBN-13: 978-3257070743


Inhaltsangabe:

Eine junge Frau steht auf einem Dach und weigert sich herunterzukommen. Was geht in ihr vor? Will sie springen? Die Polizei riegelt das Gebäude ab, Schaulustige johlen, zücken ihre Handys. Der Freund der Frau, ihre Schwester, ein Polizist und sieben andere Menschen, die nah oder entfernt mit ihr zu tun haben, geraten aus dem Tritt. Sie fallen aus den Routinen ihres Alltags, verlieren den Halt – oder stürzen sich in eine nicht mehr für möglich gehaltene Freiheit.

Autoreninfo:

Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau in der Schweiz, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2014 erschien ihr Debütroman "Wurfschatten", der auf der Shortlist des aspekte-Preises stand. Sie wurde mit dem Wartholz-Preis als beste Newcomerin ausgezeichnet, ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel und Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt "Babelsprech.International". Sie lebt und arbeitet in Basel und Zürich. 

Meine Meinung:

Titel: Was das Leben für einen jeden bereit hält...

Dieses Buch wurde mir auf der Messe von einer Verlagsmitarbeiterin sehr ans Herz gelegt, weshalb ich sehr gespannt darauf war. Und meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

In der Geschichte geht es darum, dass eine junge Frau auf einem Dach steht und sich wohl das Leben nehmen will. Was ist ihr passiert, dass sie keinen Ausweg mehr sieht? Und was macht es mit ihrem Umfeld? Den Gaffern? Der Familie? Kommt hier vielleicht jede Hilfe zu spät?

In der Geschichte begleiten wir mittels eines beobachtenden Erzählers elf Menschen, deren Leben sich durch den Sprung für immer verändern wird. Da haben wir den Polizisten, der die junge Frau vom Suizid abhalten will, ihren Freund, der nicht nachvollziehen kann wieso, die Schwester der Frau, sowie zahlreiche Schaulustige, die mehr oder weniger mit der Sache zu tun haben. Klar ist jedenfalls, dass wohl jeder Leser eine Figur finden wird, mit der er sich identifizieren kann.

Meine Lieblingsfigur war ganz klar Winnie. Ich mochte an ihr, dass sie trotz der Hänseleien immer noch hilfsbereit ist und genau das tut, was sie zu etwas Besonderem macht: zeichen und nebenbei anderen helfen.

Ansonsten ist es der Autorin hervorragend gelungen Verpflechtungen zwischen den einzelnen Figuren zu schaffen, die man im Leben nicht hätte erahnen können und am Ende fügt sich alles sehr schlüssig und nachvollziehbar. Mir gefiel vor allem, dass alles Geschilderte zwar teilweise erschreckend, aber eben sehr menschlich ist.

Beim Lesen des Sprungs vergisst man alles um sich herum. Für mein Empfinden war durch den steten Figurenwechsel die Spannung besonders hoch.

Die Auflösung zum Sprung selbst hat mich doch sehr geschockt. Nie im Leben hätte ich mit so etwas gerechnet, aber ich möchte nicht zu viel andeuten oder gar verraten. Die junge Frau kann ich daher nur voll und ganz verstehen.

Fazit: Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen, da er mich emotional komplett gepackt hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Ein Must- Read in diesem Jahr!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Samstag, 7. September 2019

Rezension Riccardo Simonetti

"Mein Recht zu funkeln" von Riccardo Simonetti


Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Community Editions (28. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3960960514
ISBN-13: 978-3960960515


Inhaltsangabe:

Riccardo lebt seinen Traum. Vom Außenseiter wurde er zum Superstar. Davon hat er jahrelang geträumt. In Klatschmagazinen bewunderte er die Stars und Sternchen, denen er sich so viel verbundener fühlte als seinem persönlichen Umfeld. Er wollte so sein wie sie und vor allem: Er wollte dabei ganz er selbst sein. Doch der Weg dahin war steinig. Riccardo schreibt über schwere Zeiten, in denen er viel Kritik, Hohn und Spott erntete. Er erzählt von den Anfängen als Blogger und Modemagazin-Praktikant, von seiner großen Liebe zu Hollywood, wo er sich Zuhause fühlt, und dem schillernden Leben, das er heute führt. 

Autoreninfo:

Riccardo Simonetti gehört zu den gefragtesten männlichen Bloggern Deutschlands und ist erfolgreiches TV-Gesicht. Seine Fans lieben ihn für seinen extravaganten Stil und die täglichen Geschichten aus seinem Leben. In seiner Wahlheimat Berlin fühlt er sich zu Hause, auch wenn sein Herz für Hollywood schlägt. Riccardo steht aber für viel mehr als Mode und Styling: Er spricht über Schubladendenken, Selbstachtung und Anderssein und regt so zum Nachdenken an. 

Meine Meinung:

Titel: Mehr als nur ein Influencer...

Ehrlich gesagt kann ich gar nicht mehr genau sagen wann und wo ich über Riccardo seine Medienpräsenz gestolpert bin. Wahrscheinlich war es ein Bericht im TV, denn erst danach habe ich aktiv nach ihm gesucht und folge ihm seitdem auf Instagram. 

Mit großer Begeisterung verfolge ich seine Insta Storys, da sie einem auch den schlechtesten Tag nicht mehr ganz so grau sehen lassen und genau deswegen wollte ich auch sein Buch lesen.

Richtig klasse finde ich die optische Gestaltung, die vielen tollen Fotos und dass die Buchseiten dick und hochwertig sind. Das Buch eignet sich hervorragend immer mal wieder drin zu blättern, sich einfach mal nur die Fotos anzuschauen oder auch mal das ganze Buch zu lesen. Man kann immer wieder eintauchen, egal wie viel Pause zwischen dem Lesen liegt.

Ich fühlte mich dem Autor durch das Lesen nur noch näher und er ist mir jetzt noch mehr ans Herz gewachsen. Es ist einfach toll, dass er seine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mit uns teilt und zeigt, dass das Leben nicht immer schön und leicht ist. Zudem zeigt er wie das Leben eines "Stars" hinter den Kulissen aussieht und dass eben nicht alles toll und perfekt ist.

Auch gut fand ich die "Leitsätze" und Anregungen wie man mit manchen Situationen umgehen soll und dass von Riccardo eben nicht nur kommt "Liebe dich selbst.", was ja schon sehr abgedroschen ist.

Bedrückt hat mich ehrlich gesagt nur zu lesen, dass Riccardo in der heutigen Zeit immer noch angefeindet wird für seine sexuelle Orientierung und für das was er tut. In meinen Augen sollte jeder das machen dürfen was ihn glücklich macht. Ich liebe seine besonderen Outfits und bei seinen tollen Haaren wird glaube ich jede Frau leicht neidisch.

Fazit: Ein Buch nicht nur für Fans. Jeder, der etwas für besondere Menschen übrig hat, der sollte einfach mal zu diesem Buch greifen.

Bewertung: 5/ 5 Sternen