Seitenaufrufe letzten Monat

Freitag, 27. Dezember 2019

[Filmkritik:] Blinded by the Light

"Blinded by the Light"


Originaltitel: BLINDED BY THE LIGHT
Produktionsland: Großbritannien
Produktionsjahr: 2019
Regie: Gurinder Chadha
Produzenten: Jane Barclay · Gurinder Chadha · Jamal Daniel · Alice Dawson
Buch: Paul Mayeda Berges · Gurinder Chadha · Sarfraz Manzoor
Vorlage: Bruce Springsteen
Musik: A.R. Rahman
Erstaufführung: 22.8.2019
Darsteller: Viveik Kalra (Javed) · Kulvinder Ghir (Malik) · Meera Ganatra (Noor) · Aaron Phagura (Roops) · Dean-Charles Chapman (Matt) · Nikita Mehta (Shazia) · Rob Brydon (Matts Vater) · Nell Williams (Eliza) · Hayley Atwell (Miss Clay) · Sally Phillips (Mrs. Anderson) · David Hayman (Mr. Evans) · Jeff Mirza (Mr. Shah)
Länge: 118 Minuten
Kinostart: 22.08.2019
Fsk: ab 12 J.
Genre: Biopic | Drama | Komödie


Inhaltsangabe:

Ein 16-jähriger Teenager pakistanischer Herkunft steht 1987 in der britischen Stadt Luton zwischen den Ansprüchen seiner hart arbeitenden Familie, dem Wunsch nach Zugehörigkeit und seinen schriftstellerischen Ambitionen. Erst in der Begegnung mit der Musik von Bruce Springsteen findet er einen Weg, seine Träume mit seiner Herkunft zu versöhnen.

Meine Meinung: 

Titel: Aus den Fesseln der eigenen Kultur ausbrechen...

Dieser Film ist komplett an mir vorbei gegangen und ich bin so froh, dass ich jetzt über ihn gestolpert bin, denn er ist wirklich richtig gut.

Es geht um den Pakistani Javed, der von seinem strengen Vater stets zu Höchstleistungen angetrieben wird. Zudem ist er immer wieder Anfeindungen bezüglich seiner Hautfarbe ausgesetzt, was ihn immer wieder runterzieht. Doch dann lernt er durch einen Freund die Songs von Bruce Springsteen kennen, was sein Leben für immer verändert. Wird er sich gegen seinen  Vater durchsetzen können? Und was bringt das neu gewonnene Selbstbewusstsein?

Die Figur des Javed ist so klasse, dass man sich direkt aufgehoben fühlt. Er hat die typischen Teenagerprobleme wie alle in seinem Alter und gleichzeitig kulturelle Einschränkungen, die ich besonders spannend fand, da mir das Leben pakistanisch stämmiger Menschen und deren Traditionen bisher gänzlich unbekannt war.

Die Songs von Springsteen haben mir richtig gut gefallen. Ich kannte nur die gängigen, aber er hat ja noch so viel mehr zu bieten.

Der geschichtliche Hintergrund im England der 80er war interessant, da ich über die Zeit nur sehr wenig wusste, da sie im deutschen Geschichtsunterricht keine Rolle spielt.

Fazit: Ein toller Coming of Age Film, in dem die Hauptfigur über sich hinauswächst und die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert. Unbedingt anschauen und mitfühlen und mitfiebern. Spitzenklasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Donnerstag, 26. Dezember 2019

[Filmkritik:] Traumfabrik

"Traumfabrik"


Darsteller: Ken Duken, Heiner Lauterbach, Emilia Schüle, Dennis Mojen, Nikolai Kinski
Regisseur(e): Martin Schreier
Format: Dolby, PAL, Breitbild
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 2.39:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Euro Video DVD
Erscheinungstermin: 12. Dezember 2019
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: 121 Minuten
ASIN: B07SZBLFYZ


Inhaltsangabe:

Sommer 1961. Emil (Dennis Mojen) ist Komparse im DEFA-Studio Babelsberg und verliebt sich dort in die französische Tänzerin Milou (Emilia Schüle). Die beiden sind wie füreinander bestimmt. Doch dann werden sie durch die Grenzschließung am 13. August getrennt. Ein Wiedersehen scheint unmöglich, bis Emil einen waghalsigen Plan schmiedet…

Meine Meinung:

Titel: Liebe versetzt Berge...

Ich liebe ja Filme mit geschichtlichem Hintergrund und da der Trailer unheimlich ansprechend war, musste ich diesen Film einfach schauen.

Gleich vorweg möchte ich betonen, dass es sich hierbei um eher leichtere Kost handelt, was aber den Unterhaltungswert nicht mindert. Es ist eben eher ein Liebesfilm mit einer Portion Kitsch und es geht nur am Rande um die Filmstudios in Babelsberg.

In der Geschichte geht es um Emil und Milou, die sich bei einem Filmdreh das erste Mal sehen und es zwischen ihnen direkt funkt. Doch als die französische Tänzerin nach West- Berlin ins Hotel geht, wird die Mauer zwischen Ost und West geschlossen und eine Chance auf ein Widersehen scheint aussichtslos. Doch Emil kann sie nicht vergessen und lässt sich etwas einfallen. Wird sein Plan aufgehen?

Die Wahl der Schauspieler habe ich als sehr passend empfunden. Frau Schüle und Herr Mojen passen nicht nur optisch als Paar super zusammen, sondern strahlen die nötige Jugend aus, die bei der ersten großen Liebe zumindest für mich sehr wichtig ist. Und ich muss gestehen, dass es mir Mojens blaue Augen echt angetan haben, da wäre ich auch beim ersten Anblick hin und weg gewesen.

Bei Nikolai Kinski hatte ich sofort ein Bauchgefühl, dass ich diese Gesichtszüge schon einmal gesehen habe, auch wenn ich diesen Schauspieler zuvor noch nie gesehen hatte. Die Gesichtszüge seines Vaters sind ihm ja wirklich ins Gesicht gemeißelt. Die Rolle als Milous Freund hat gut gepasst, weil er einen guten Mix aus atraktiver Kerl und Bösewicht abgibt.

Babelsberg als Filmkulisse zu verwenden fand ich super, denn mich fasziniert die Filmwelt sehr und gerade wie es hinter den Kulissen abgeht. Die Jobs, die Emil als Laie annimmt, haben mich doch sehr amüsiert, da mir nicht klar war, dass man zum Beispiel auch jemanden braucht, der Gänse hüten kann.

Emils Idee fand ich schon sehr an den Haaren herbeigezogen und die Glaubwürdigkeit ging hier für meinen Geschmack etwas flöten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit so einem Betrug durchkommen kann. Seine Ideen als Regisseur fand ich dann aber gelungen, ich sag nur betrunkene Darsteller.

Fazit: Der Film konnte nur bedingt meine Erwartungen erfüllen, da ich mehr Geschichtliches erwartet hatte, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Für Fans von deutschen Liebesfilmen ein Muss. Gut!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Rezension Tahereh Mafi

"Wie du mich siehst" von Tahereh Mafi


Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1. (27. November 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3737356963
ISBN-13: 978-3737356961
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
Originaltitel: A Very Large Expanse of Sea


Inhaltsangabe:

Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ... 

Autoreninfo:

Tahereh Mafi wurde 1988 in einer Kleinstadt in Connecticut, USA, geboren. Sie ist iranischer Abstammung und die Jüngste von fünf Geschwistern neben vier älteren Brüdern. Ihr Debütroman "Ich fürchte mich nicht", der erste Band einer Trilogie, ist 2011 in den USA erschienen, wurde in über 30 Sprachen übersetzt und stand auf den Bestsellerlisten der New York Times und der USA Today. Mafi ist mit dem Filmemacher und Schriftsteller Ransom Riggs verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Santa Monica, Kalifornien.

Meine Meinung:

Titel: Wenn Vorurteile dein Leben torpedieren... 

Das ungewöhnliche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich schon viel gehört, aber bisher noch kein Buch gelesen, weshalb ich mich unvoreingenommen an die Lektüre wagte.

In der Geschichte geht es um Shirin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist. Sie ist schon sehr oft umgezogen und kennt die Vorurteile ihrer Mitschüler, weshalb sie versucht so unauffällig wie möglich zu sein. Doch dann tritt Ocean in ihr Leben und plötzlich ist alles so unfassbar kompliziert. Wie wird sie mit der neuen Situation umgehen? Und was machen die Vorurteile der anderen mit den Betroffenen?

Die Handlung wird uns über Shirin als Ich- Erzählerin nahe gebracht, was dazu führt, dass wir als Leser live miterleben wie sich die erste Liebe anfühlt. Dies hat mir sehr gefallen, da man sich als erwachsener Leser direkt nochmal jünger fühlt. Die Gefühls- und Gedankenwelt von Shirin ist teilweise so intensiv, dass es manchmal nur schwer auszuhalten ist. Zum einen ist sehr hart was sie alles aushalten muss, zum anderen wird man daran erinnert, dass man als Jugendlicher so viel intensiver fühlt und schnell mal alles um sich herum vergisst, wenn man verliebt ist.

Shirin als Figur war mir anfänglich komplett unsympathisch. Sie ist so aggressiv und voller Wut, was ich am Anfang einfach nicht verstanden habe. Fast hat man das Gefühl, dass sie ihre Probleme selbst verursacht. Erst mit der Zeit kann man hinter die Fassade blicken und spürt, dass sie sich einen enormen Schutzpanzer zugelegt hat, um nicht verletzt zu werden. Trotzdem hätte ich sie gern das ein oder andere Mal wachgerüttelt, dass sie doch bitte anders agieren soll als sie es tut.

Ocean ist das komplette Gegenteil von Shirin. Ihn mochte ich auf Anhieb, weil er so offen und ohne Vorurteile ist. Mir gefiel, dass er beharrlich an seinen Zielen festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt.

Die Thematik Kopftuch wird sehr ansprechend und verständlich erklärt. Ich konnte nachvollziehen warum Shirin sich dafür entschieden hat und trotz der Probleme bei ihrer Wahl bleibt.

Zudem mochte ich es, dass Breakdance eine Rolle spielt. Ich habe mich damit bisher noch nie beschäftigt, fand aber gut wie der Zusammenhalt der Crew ist und was so alles möglich ist bei dieser Tanzform.

Die Sache mit den Vorurteilen und dem Hass hat mich doch sehr bestürzt. Meine Schulzeit war sicher auch nicht leicht, aber so furchtbar wie im Buch beschrieben war es ganz sicher nicht. Besonders schlimm fand ich, dass selbst die Erwachsenen dabei mitmachen.

Fazit: Für mich war dieses Buch sehr augenöffnend, weshalb ich es gern anderen Lesern ans Herz legen möchte. Auch für Erwachsene lesenswert.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

[Filmkritik:] Embrace

"Embrace"


Komponist: Benjamin Speed
Künstler: Taryn Brumfitt, Lindi Harrison, Hugh Fenton, Bettina Hamilton, Mathew Brumfitt, Nora Tschirner, Anna Vincent, Bryan Mason, Timothy White
Format: PAL
Sprache: Englisch
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Majestic
Erscheinungstermin: 1. März 2018
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 83 Minuten
ASIN: B079J8RFJ1


Inhaltsangabe:

Medien, Werbung und Gesellschaft geben ein Körperbild vor, nach dem wir uns selbst und andere immer wieder bewerten und verurteilen. Die australische Fotografin und dreifache Mutter Taryn Brumfitt wollte das nicht mehr hinnehmen. Sie postete ein ungewöhnliches Vorher/Nachher-Foto ihres fast nackten Körpers auf Facebook und löste damit einen Begeisterungssturm aus. Durch ihren Post, der über 100 Millionen Mal in den sozialen Netzwerken angesehen wurde, rückte sie das Thema Body Image in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Gleichzeitig befreite sie sich selbst von dem ungesunden Streben nach dem "perfekten" Körper. Mit ihrem Dokumentarfilm möchte Brumfitt allen, die unter den vermeintlichen Schönheitsidealen leiden, einen Gegenentwurf vorstellen: EMBRACE!

Meine Meinung:

Titel: Schluss mit Bodyshaming!

Über den Film wurde ja reichlich diskutiert, was abr so ein wenig an mir vorbei gegangen ist. Erst bei der TV- Ausstrahlung bin ich hängen geblieben.

Der Film ist eine Art Dokumentation über unser heutiges Körperbild. Fotografin Taryn Brumfitt reist um die Welt und besucht Frauen, die jede für sich ihr Päckchen zu tragen hat.

Anfänglich war mir nicht so recht klar, ob mich der Film ansprechen wird, da ich noch nie Gewichtsprobleme hatte. Zufrieden war ich deswegen trotzdem nie, weil es bei mir genau umgekehrt ist als bei den meisten, denn ich habe zu wenig statt zu viel.

Das Tolle an dem Film jedoch ist, dass es nicht nur allein um Gewicht geht, sondern generell um äußere Erscheinungsbilder und was vielleicht aus der Norm fällt. So besucht Taryn auch eine Frau mit schlimmen Verbrennungen, eine mit Lähmungen und ein Mädel mit starkem Bartwuchs. Dies kam für mich unerwartet, aber gerade deswegen mochte ich die Doku dann echt gern.

Ich denek jede Frau hat so ihren Körperteil mit dem sie nicht zufrieden ist und das obwohl diese Unzufriedenheit völlig unberechtigt ist. Ich mag zum Beispiel meine Füße so gar nicht, aber auch ich musste lernen, dass ein Hallux kein Beinbruch ist.

Nach dem Film muss ich wirklich sagen, dass ich mich gestärkt gefühlt habe und das nicht nur was mich selbst betrifft, sondern eben auch weniger über andere zu urteilen. Für vieles gibt es einen Grund, den nur der Betroffene kennt und oftmals ist es eben nicht Faulheit oder was man sonst so hinein interpretiert.

Fazit: Auch wenn der Film noch sehr an der Oberfläche schabt, finde ich ihn dennoch wichtig. Frauen udn Männer gleichermaßen sollten ihn sich anschauen, um mehr Verständnis für andere zu haben. Mal was anderes und durchaus interessant.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Mittwoch, 25. Dezember 2019

[Filmkritik:] Der König der Löwen (Realverfilmung)

"Der König der Löwen" (Realverfilmung)


Komponist: Hans Zimmer
Künstler: Jon Favreau, Tom C. Peitzman, Jeff Nathanson, Donald Glover, Caleb Deschanel, Adam Gerstel, Sarah Finn, John Bartnicki, Leonard Hohm, James Chinlund, Seth Rogen, Pat Lawson, Karen Gilchrist, Thomas Schumacher, Mark Livolsi, Daniel Zillmann, Chiwetel Ejiofor, Jeffrey Silver, Jim Shamoon, Alfre Woodard, Mario Zvan, Torsten Michaelis, Billy Eichner, Alexandra Wilcke, John Kani, Marius Clarèn, Friedhelm Ptok, John Oliver, Beyoncé Knowles, Lawrence Sihlabeni, Axel Malzacher, James Earl Jones, Florence Kasumba, Björn Schalla, Tim Sander, Ludwig Niesner, Davit Nikalayan, Kaya Luca Kruczek, Anisa Celik, Magdalena Turba, Matti Klemm
Format: Dolby, PAL
Sprache: Italian (Dolby Digital 5.1), German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Italienisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Walt Disney
Erscheinungstermin: 21. November 2019
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: 113 Minuten
ASIN: B07TS3RDZS


Inhaltsangabe:

Im Weiten Afrikas wird ein künftiger König geboren: Simba, der lebhafte Löwenjunge, vergöttert seinen Vater, König Mufasa, und kann es kaum erwarten, selbst König zu werden. Doch sein Onkel Scar hegt eigene Pläne, den Thron zu besteigen, und zwingt Simba, das Königreich zu verlassen. Mit Hilfe von Timon und Pumbaa, lernt Simba erwachsen zu werden, die Verantwortung anzunehmen und in das Land seines Vaters zurückzukehren, um seinen Platz als König einzufordern.

Meine Meinung:

Titel: Gefahr ich lach dir ins Gesicht...

In meiner Kindheit spielte dieser Film eine große Rolle in meinem Leben, denn nach "Die Schöne und das Biest" war er mein Lieblingsfilm. Aus diesem Grund war ich mir auch nicht sicher, ob ich die Realverfilmung wirklich sehen möchte, aber als ich dann im Flugzeug die Chance erhielt, legte ich dann doch los.

In der Geschichte geht es um den kleinen Simba, der ein Mal König werden soll. Leider stirbt sein Vater bei einem Unfall, für den sich Simba die Schuld gibt. Statt seine Rolle als König anzunehmen, flüchtet er. Hat er wirklich die richtige Wahl getroffen? Und was wird aus seinem Königreich, wenn er sich nicht drum kümmert?

In meinen Augen ist die Handlung in der Realverfilmung komplett identisch mit der Zeichentrickversion, was ich sehr mochte. So kann man sich rein auf die Optik drum rum konzentrieren, da man die Handlung bereits kennt.

Der Film zeigt sehr deutlich, was die heutige Technik so kann. Damals wäre dies nie so möglich gewesen. Die Tiere sehen alle unglaublich echt aus. Vorher konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass man das so gut machen kann.

Die Synchronstimmen waren natürlich teils andere, schließlich liegen zwischen den Veröffentlichungen 25 Jahre, aber ich empfand die Wahl als sehr passend.

Ich habe jetzt schon einige Realverfilmungen der Disneyklassiker aus meiner Kindheit gesehen und war bisher immer sehr angetan. Dieser hier zählt für mich aber ganz klar zu einem von den Besten.

Fazit: Hier werden Kindheitserinnerungen wach, daher solltet ihr den Film wirklich schauen. Nicht nur was für Disneyfans. Prädikat wertvoll!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Rezension Katrine Engberg

"Blutmond" von Kathrine Engberg


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (20. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257070586
ISBN-13: 978-3257070583


Inhaltsangabe:

Es ist ein klirrend kalter Januar. In den prunkvollen Sälen des Geologischen Museums trinken sich die Größen der Modewelt warm für die Copenhagen Fashion Week, als draußen im Schnee der Designer Bartholdy unter Qualen zusammenbricht. Jeppe Kørner und Anette Werner ermitteln in dem Fall. Jeppe ist zurück von einem längeren Urlaub in Australien, doch die Erholung hält nicht lange an. Denn Jeppes bester Freund ist seit dem grausamen Mord an Bartholdy unauffindbar.

Autoreninfo:

Katrine Engberg, geboren 1975 in Kopenhagen, arbeitet für Fernsehen und Theater und ist als Tänzerin, Choreographin und Regisseurin landesweit bekannt. Mit "Krokodilwächter" hat sie in der Welt des skandinavischen Thrillers debütiert. "Blutmond" ist der zweite Fall für Kørner und Werner. Sie lebt mit ihrer Familie in Kopenhagen. 

Meine Meinung:

Titel: Büßet für eure Taten...

Nachdem ich bereits "Krokodilwächter" mit großer Begeisterung gelesen hatte, wollte ich nun wissen wie es mit Kørner und Werner weitergeht und begann neugierig zu lesen.

Ich finde es im Übrigen schon sinnvoll, wenn man den ersten Band kennt, ein Muss ist es jedoch nicht.

Der neue Fall spielt in der Modewelt, wo die Schönen und Reichen sich tagtäglich zeigen wie begehrenswert sie sind. Als einer von ihnen unter Qualen stirbt, schickt das unser Ermittlerteam aus der Mordkommission auf den Plan. Woran ist das Opfer gestorben? Und was für Hintergründe hat diese furchtbare Tat?

Der Thriller besticht wieder durch zahlreiche Szenenwechsel, die ich sehr mag, da man so diverse Figuren serviert bekommt, von denen man nicht bei allen weiß wie sie zur Geschichte passen. Zudem sorgt dies für zusätzlich Spannung, da natürlich immer in besonderen Momenten die jeweilige Szene unterbrochen wird.

Sehr ungewöhnlich für mich ist, dass ich mich mit der männlichen Hauptfigur deutlich mehr identifizieren kann als mit der weiblichen. Dies liegt daran, weil Jeppe ähnliches durchgemacht hat wie ich selbst und teilweise ähnlich agiert hat. Ich musste richtig schmunzeln wie er nach der Trennung verreist ist und dort eine deutlich jüngere Partnerin trifft, denn ganz ähnlich erging es mir auch. Da ist man dann auch nicht mehr neidisch auf das Babyglück der anderen. Zudem hat mir hier gut gefallen, dass Jeppe endlich wieder zu sich selbst gefunden hat und sein Leben in vollen Zügen genießt.

Anette hingegen erinnert mich mit ihrer offenen und teilweise plumpen Art sehr stark an eine ehemalige Kollegin, die sich mehr wie ein Mann benahm und damit nicht immer gut ankam. Bei Anette ist dies ja ähnlich. Ehrlich gesagt hatte ich um sie echt Sorge, denn ihre Symptome klangen ja wirklich alles andere als gut. Die Auflösung hat mich dann aber echt gefreut. Sie ist das perfekte Gegenstück zu Jeppe.

Richtig klasse fand ich, dass Gregers und Esther auch wieder eine Rolle spielen, denn damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Richtig schön, dass man hier erfährt wie es mit ihnen weitergeht.

Der Fall an sich fängt bereits mit der ersten Szene gruselig an, wo ich erst einmal schlucken musste. Natürlich gelang es Frau Engberg mich auf die falsche Fährte zu locken, was sonst? Da denkt man endlich zu wissen wer es war und dann kommt es doch wieder anders. Mir hat das gefallen, weil das Miträtseln so noch interessanter war.

Die Auflösung am Ende war überaus schlüssig und nachvollziehbar. Für mich blieb keine Frage offen. Die Figuren sind mir jetzt noch mehr ans Herz gewachsen, so dass ich dem nächsten Fall entgegen sehne.

Fazit: Wer Gänsehaut benötigt und Winter wenigstens in Buchform erleben möchte, der sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Spitzenklasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Dienstag, 24. Dezember 2019

[Filmkritik:] Yesterday

"Yesterday"


Darsteller: Himesh Patel, Lily James, Sophia Di Martino, Ellise Chappell, Meera Syal
Komponist: Daniel Pemberton
Künstler: Jon Harris, Nick Angel, Liza Bracey, Courtney Sheinin, Patrick Rolfe, Bernard Bellew, Christopher Ross, Lee Brazier, Jack Barth, Tim Bevan, Nicole Daniels, Danny Boyle, Gail Stevens, Richard Curtis, Eric Fellner, Matthew James Wilkinson
Format: Dolby, PAL, Breitbild
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Türkisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Hindi, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 2.39:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Studio: Universal Pictures Germany GmbH
Erscheinungstermin: 8. November 2019
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: 112 Minuten
ASIN: B07TQYS4MN 


Inhaltsangabe:

Ein kosmischer Zufall will es, dass der liebenswerte, aber erfolglose Sänger Jack Malik nach einem Zusammenstoß mit einem Bus der einzige Mensch auf der Welt zu sein scheint, der sich an die Songs der hier nie stattgefundenen Beatles erinnern kann. Nach kurzem Zögern gibt er ihre zeitlosen Lieder als die seinen aus und fängt an, großen Erfolg zu haben. Dass er ein Superstar wird, treibt allerdings einen Keil zwischen ihn und seine große Liebe Ellie, die ihn bisher gemanagt hat. Nun muss er eine Entscheidung treffen.

Meine Meinung:

Titel: Eine Welt ohne die Beatles?

Da ich gern die Beatles höre, wollte ich diesen Film unbedingt sehen und ich wurde positiv überrascht.

In der Geschichte geht es um Jack, der mit seiner eigenen Musik leider so gar nicht erfolgreich ist. Nach einem Stromausfall und Jacks Zusammenstoß mit einem Bus ist die Welt nicht mehr wie sie ein Mal war, denn niemand kennt die Beatles. Ist das Jacks Chance jetzt so richtig durchzustarten?

Mir hat gut gefallen, dass der Zuschauer zunächst Jacks normales Leben kennenlernt und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. Erst nachdem man den Charakter bereits lieb gewonnen hat, passiert der Unfall.

Es fällt wirklich schwer sich vorzustellen, dass es die Beatles nie gegeben hat, aber der Film bekommt dies richtig gut hin. Die Welt kennt zwar die Rolling Stones und andere große Stars, aber die Beatles eben nicht.

Ich hatte zunächst vermutet dass Jack alle Songs irgendwo stehen hat und nur nachsingen muss, aber es kommt gänzlich anders, da er sie aus seinem Gedächtnis heraus zu singen beginnt. Dadurch sind einige natürlich etwas abgewandelt, weil er sich nicht zu hundert Prozent an jede Liedzeile erinnern kann. Wer kann das schon? Auch gefällt den Managern von heute nicht jede Idee der Beatles von damals, weshalb ich diese Textzeilen abändern, was ich schon sehr witzig fand.

Allgemein besticht der Film vor allem durch die geniale Musik und reichlich witzige Szenen. Zudem zeigt er sehr anschaulich wohin zu viel Erfolg führen kann und dass Ruhm und Reichtum nicht alles sind.

Fazit: Ein Film, der mich super gut unterhalten hat und leider viel zu schnell vorbei war. Den solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Rezension Mark Benecke

"Mein Leben nach dem Tod" von Mark Benecke


Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Ehrenwirth); Auflage: 7. Aufl. 2019 (30. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3431041337
ISBN-13: 978-3431041330


Inhaltsangabe:

Ob Forensik-Freak, Herr der Maden oder Käfer-Nerd - eines ist klar: Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat eine ganz besondere Leidenschaft, nämlich Leichen. In seiner Autobiografie erfahren wir nun endlich, ob er sich bereits als Kind für Tatorte interessiert hat, was ihn an Insekten so fasziniert und warum er sich heute auch politisch engagiert. Dass spezielle Interessen kein Hindernis für ein erfülltes und glückliches Leben sind, zeigt er mit seinem Buch und macht damit allen Leser*innen Mut, den eigenen Weg zu gehen.

Autoreninfo:

Dr. Mark Benecke, geb. 1970, Kriminalbiologe, arbeitet als Molekularbiologe und Wirbellosenkundler an kriminalistischen und rechtsmedizinischen Fragen und der Biologie des Todes, ist Gastdozent und -professor an Universitäten in den USA, den Philippinen, Vietnam und Kolumbien sowie Ausbilder an Polizeiakademien und Gast u. a. an der FBI-Akademie und der "Body Farm". 

Meine Meinung:

Titel: Das Leben des Dr. Made...

Da ich Herrn Benecke als besondere Persönlichkeit empfinde, hat mich das Buch sehr interessiert. Ich lese gern mal eine Biografie, wenn sie gut gemacht ist.

Im Buch erfahren wir als interessierte Leser natürlich mehr über Mark, angefangen in seiner Kindheit, über die Schulzeit und das Studium, sowie auch seine Arbeit an sich. Dies erfolgt im Buch sehr abwechslungsreich und durchaus unterhaltsam.

Ich habe sehr viel Neues über diese Persönlichkeit gelernt und muss sagen, dass er mir nun noch einmal sympathischer ist als vor der Lektüre.

Ich war bisher der Annahme, dass Dr. Benecke Rechtmediziner ist und dementsprechend Medizin studiert hat. Dass sein Weg aber ganz anders war und studientechnisch auch sehr vielfältig, das empfand ich als sehr interessant.

Ich kann mir nicht vorstellen so einer Tätigkeit nachzugehen und weiß nun auch wieso: zu emotional. Mir hat gut gefallen, dass der Biologe beschreibt wie er seine Arbeit erledigt und wie er die Welt betrachtet. Dadurch wurde schnell klar, dass er die Welt mit anderen Augen betrachtet als beispielsweise ein Durchschnittsbürger.

Über die Fotostrecke in der Mitte des Buches habe ich mich besonders amüsiert. Mir gefällt, dass Mark so absolut gar nicht mit dem Strom schwimmt, sondern einfach sein eigenes Ding macht.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass mittendrin immer mal wieder Fallgeschichten eingestreut sind, so dass das Buch keine chronologische Abhandlung seines Lebens ist.

Mir hat das Buch gut gefallen und bis auf einige berufliche Abhandlungen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte (z.B. Erklärungen zu Tieren und deren Leben) habe ich immer gespannt gelesen. Den Anhang hätte ich zum Beispiel auch nicht gebraucht.

Fazit: Eine interessante Biografie, die mir Mark um einiges näher gebracht hat. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!

Bewertung: 4/ 5 Sternen 

Montag, 23. Dezember 2019

[Filmkritik:] Shaft (2019)

Shaft (2019)

Originaltitel: Shaft 
Regie: Tim Story
Darsteller: Samuel L. Jackson, Regina Hall, Jessie T. Usher, Richard Roundtree
Genre: Krimi, Action

Inhaltsangabe:

Als sein bester Freund unter mysteriösen Umständen stirbt, verbündet sich ein Cyber-Security-Spezialist des FBI mit seinem Vater, dem legendären John Shaft,  und durchkämmt die Straßen von Harlem auf der Suche nach den wahren Hintergründen für die Tat.

Meine Meinung:

Titel: Vater und Sohn in Mission...

Ich hatte Gelegenheit diesen Film auf einem Langstreckenflug zu schauen und erst im Nachhinein erfuhr ich, dass man diesen aktuell auf Netflix schauen kann und dies sogar eine Eigenproduktion des Streamingdienstes ist. Mir ist die Shaft- Reihe gänzlich unbekannt, ich wollte den Film aufgrund der Schauspieler sehen. Und ich wurde vom Film überwältigt, in meinen Augen das Beste was ich seit Langem gesehen habe.

Im Film verliert der Sohn vom berühmten Shaft einen sehr guten Freund. JJ kann einfach nicht glauben, dass sein Freund sich selbst umgebracht haben soll. Sein Polizeiposten gibt aber nicht genug her, um selbst zu ermitteln, daher holt er sich Hilfe bei seinem Vater Shaft. Das Aufeinandertreffen von Vater und Sohn bietet nicht nur zahlreiche Lacher, sondern auch jede Menge Action. Wird diese Aktion die beiden wieder einander näher bringen?

Samuel L. Jackson als Shaft ist einfach nur ein Gedicht. Ein echter Kerl wie er im Buche steht, um nicht zu sagen ein übertrieben egoistischer Macho, der aber dennoch den nötigen Charme hat um Frauen um seinen Finger zu wickeln. Ich habe sehr oft laut lachen müssen über dieses Machogehabe und es hat mir gleichzeitig auch etwas imponiert.

Jessie T. Usher als JJ lässt vor allem Frauenherzen höher schlagen, da er nicht nur süß aussieht, sondern seine eher tollpatschige Rolle des JJ bei jedem das Helfersyndrom alarmiert. Mir hat gefallen wie er versucht mit seinem Vater auszukommen, obwohl sie so verschieden sind.

Der Film besticht ansonsten durch jede Menge Spannung- und Actionszenen und für unsere Helden wird es des Öfteren sehr brenzlich. Das zum Schluss auch noch eine geliebte Frau gerettet werden muss, mochte ich persönlich gern. Es hat einfach zu der Handlung gepasst und war nicht zu kitschig ausgewählt.

Fazit: Wer herzhaft lachen und gleichzeitig ein paar Gänsehautmomente haben möchte, der sollte sich diesen coolen Streifen nicht entgehen lassen. Den Film werde ich mir sicher öfter ansehen. Klare Empfehlung!

Bewertung: 5/ 5 Sternen 

Rezension Iny Lorentz

"Der Fluch der Rose" von Iny Lorentz


Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
Verlag: Knaur HC; Auflage: 1. (1. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653877
ISBN-13: 978-3426653876


Inhaltsangabe:

Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts
Die junge Maria wächst als Ziehtochter von Hans Fugger in der neu gegründeten Erzschmelze Fuggerau auf, während die Mönche im nahegelegenen Kloster Arnoldstein das Findelkind Johannes zu einem intelligenten jungen Mann erziehen. Nur Pater Norbert weiß um Johannesʼ wahre Herkunft und überlegt seit Jahren, wie er Profit aus dieser Information schlagen kann. Als sich Maria und Johannes das erste Mal begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch Johannes ist kurz zuvor zum Priester geweiht worden. Und nicht nur sein geistlicher Stand steht dem Glück der Liebenden im Weg: Ohne es zu wissen, hat Maria sich schon als junges Mädchen Pater Norbert zum erbitterten Feind gemacht.
Als das Kloster und die Fuggerau in den Krieg zwischen König Maximilian von Habsburg und der Republik Venedig hineingezogen werden, sieht der Pater seine Chance gekommen …


Autoreninfo:

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman "Die Kastratin" die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit "Die Wanderhure" gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft. Die Verfilmungen ihrer "Wanderhuren"-Romane, der "Pilgerin" und zuletzt "Das goldene Ufer" haben Millionen Fernsehzuschauer begeistert. Im Frühjahr 2014 bekam Iny Lorentz für ihre besonderen Verdienste im Bereich des historischen Romans den "Ehrenhomerpreis" verliehen. Die Bühnenfassung der "Wanderhure" in Bad Hersfeld hat im Sommer 2014 Tausende von Besuchern begeistert und war ein Riesenerfolg.

Meine Meinung:

Titel: Die weiße Rose ist verflucht...

Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das Leben übel mitspielt, denn sie werden nicht bei ihren leiblichen Eltern groß. Während Johannes im Kloster aufwächst und zum Priester geweiht wird, gedeiht Maria bei ihrem Ziehvater, einem Fugger. Als die beiden sich begegnen, ist es um sie geschehen, denn ein Blick genügt. Doch darf diese Liebe sein? Vieles spricht dagegen, aber gibt es vielleicht doch einen Weg?

Iny Lorentz führt uns sehr ausführlich in das Leben von Johannes und Maria ein. Wir erleben wie sie aufwachsen und was sie durchmachen müssen. Dies las sich wirklich sehr spannend und man konnte sich alles gut vorstellen. Doch sobald die beiden erwachsen sind, zieht sich die Geschichte etwas. Zudem passiert gerade im Mittelteil nicht so viel was die Handlung so richtig voranbringt.

Maria und Johannes als Hauptfiguren sind natürlich die Lieblinge des Lesers. Man hat sie auf Anhieb gern und hätte gern solche Freunde an seiner Seite. Zudem war ihr Handeln immer komplett nachvollziehbar und ich mochte es sehr wie hilfsbereit sie mit ihrer Umgebung umgehen, selbst wenn sie dadurch einen Nachteil haben.

Die Nebenfigur der Kesslerin und auch den alten Mönch, der Johannes aufzieht, mochte ich sehr. Hier hat man sehr gut gespürt, dass oft das einfache Volk, welches wenig hat, mehr Herz hat und gerne gibt als diejenigen, die in Geld schwimmen.

Bruder Norbert ist nicht nur eine böse Figur, die man am liebsten immer wieder schütteln möchte, sondern nervte mich persönlich auch etwas. Zu oft war die Rede von einer großen Pfründe. Bereits nach den ersten drei Erwähnungen hatte ich verstanden, dass er geld- und machtgierig ist. Zudem fand ich seine sexuellen Gedanken mehr als erschreckend.

Auf den letzten hundertfünfzig Seiten wird es dann aber wieder so richtig spannend und das Autorenpaar zeigt nochmal seine ganze Stärke. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass der Roman komplett so gewesen wäre wie die letzten hundertfünfzig Seiten.

Ich mochte sehr, dass sich am Ende alles zum Positiven wendet und die bösen Akteure ihre gerechte Strafe bekommen. Allerdings hatte ich erwartet, dass wir die Eheschließung von unseren Lieblingen noch miterleben werden. Das war leider nicht der Fall. Auch über deren weiteres Leben erfahren wir leider nichts, weshalb ich mir einen zweiten Band zu diesen Figuren sehr gut vorstellen könnte.

Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man sich ein gutes Bild über die Umgebung und auch die Gebräuche der damaligen Zeit machen konnte.

Fazit: Ein solider Roman über die Zeit der Fugger. Ich habe ihn gern gelesen, habe aber schon spannendere Romane von Iny Lorentz gelesen. Für Fans ein Muss, allen anderen Lesern rate ich erstmal zu den älteren Werken.

Bewertung: 3/ 5 Sternen

Sonntag, 22. Dezember 2019

Rezension Dror Mishani

"Drei" von Dror Mishani


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (28. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257070845
ISBN-13: 978-3257070842


Inhaltsangabe:

Eine Frau sucht ein wenig Trost, nachdem ihr Mann sie und ihren Sohn verlassen hat. Eine zweite Frau sucht nach einem Zuhause und nach einem Zeichen von Gott, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Eine dritte Frau sucht etwas ganz anderes. Sie alle finden denselben Mann. Es gibt vieles, was sie nicht über ihn wissen, denn er sagt ihnen nicht die Wahrheit. Aber auch er weiß nicht alles über sie.

Autoreninfo:

Dror Mishani, geboren 1975 in Cholon bei Tel Aviv, wurde mit seinen Kriminalromanen rund um Inspektor Avi Avraham international bekannt. Neben dem Schreiben ist er Literaturwissenschaftler, sein Spezialgebiet ist die Geschichte der Kriminalliteratur. Mit "Drei" gelang Dror Mishani der Durchbruch, der Roman wurde in Israel zu einem Mega-Bestseller und einem literarischen Phänomen, eine Verfilmung ist geplant. Dror Mishani lebt mit seiner Familie in Tel Aviv. 

Meine Meinung: 

Titel: Wenn Verführung zur Gefahr wird...

Da ich ein Fan von komplizierten Beziehungsgeschichten bin, hat mich dieser Roman sehr gereizt. Ich bekam jedoch etwas gänzlich anderes serviert, was für mich eine Überraschung war.

In der Geschichte geht es um die Frauen Orna, Emilia und Ella, die sich alle auf ein und denselben Mann einlassen. Jede spürt für sich, dass ihr dieser Mann nicht guttut und dennoch können sie nicht die Finger von ihm lassen. Was will er nur von diesen drei Frauen?


Es fällt wirklich ungemein schwer etwas über dieses Buch zu schreiben ohne etwas zu verraten oder die Geschichte gar zu spoilern.

Mich hat am meisten die Handlung um Orna gefesselt, einfach weil ich mich mit ihr am ehesten identifizieren konnte. Ich habe sehr gut nachvollziehen können wie sehr sie als Geschiedene noch an ihrem Mann hängt und es ihr schwer fällt die neue Situation zu akzeptieren, weil ich ähnliches durchgemacht habe.

Gil als männlicher Part ist einfach nur unglaublich und das meine ich im negativen Sinne. Ich konnte kaum fassen wie sehr er des Lügens mächtig ist und sich immer alles so zurechtlegt, dass es für ihn passt. Rücksicht auf andere zu nehmen kennt er nicht, weshalb ich ihn als Figur natürlich so gar nicht mochte.

Ansonsten kann ich jedem nur empfehlen das Buch erst dann zu lesen, wenn man emotional gefestigt ist, denn der Roman ist von der Grundstimmung her ungemein düster, fast schon depressiv.

Nach dieser Lektüre kann ich nur sagen, dass ich deutlich besser aufpasse, wenn ich jemanden kennenlerne und genau in mich hineinhorche, ob mir eine Person gut tut oder nicht.

Fazit: Völlig anders als erwartet und dennoch gut. Ich habe teils vor Staunen mit offenem Mund gelesen und spreche daher gern eine Leseempfehlung aus. Wirklich mal etwas anderes.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Samstag, 21. Dezember 2019

Rezension Lotta Elstad

"Mittwoch also" von Lotta Elstad


Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 1. (22. August 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462052039
ISBN-13: 978-3462052039
Originaltitel: Jeg nekter å tenke


Inhaltsangabe:

Jung, ledig, selbstbestimmt – und ungewollt schwanger. Hedda ist nach einem One-Night-Stand ungewollt schwanger und möchte schnellstmöglich abtreiben. Doch sie hat die Rechnung ohne das norwegische Gesundheitssystem gemacht, das eine mehrtägige Bedenkzeit vorsieht. Und die setzt ihr unerwartet zu …

Autoreninfo:

Lotta Elstad, Jahrgang 1982, arbeitet als Autorin, Journalistin, Historikerin, Lektorin. Sie hat diverse Romane und Sachbücher auf Norwegisch veröffentlicht. "Mittwoch also" ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint. 

Meine Meinung:

Titel: Nicht irgendein Mittwoch...

Ehrlich gesagt bin ich aufgrund der besonderen Optik auf das Buch aufmerksam geworden. Zudem interessierte mich die Thematik sehr, weshalb ich gespannt mit der Lektüre begann.

In der Geschichte geht es um Hedda, die ungewollt schwanger wird und weiß, dass sie das Kind nicht haben möchte. Doch so einfach ist es nicht eine Abtreibung durchführen zu lassen. Die Bedenkzeit wird alles andere als leicht. Für welchen Weg wird sich Hedda entscheiden?

Die Hauptakteurin fungiert als Ich- Erzählerin, weshalb man sehr nah an den Gefühlen dran ist. Dies finde ich gerade bei der Thematik sehr wichtig.

Im Vordergrund stehen weder die Schwangerschaft noch der geplante Schwangerschaftsabbruch, sondern die komplizierten Beziehungen, die Hedda pflegt. Mich hat das persönlich nicht gestört, weil genau diese ja der Grund sind, weshalb sie erst in die Lage geraten ist. Die ungewollte Schwangerschaft wird immer mal wieder am Rande beleuchtet, was für meinen Geschmack absolut ausreichend war, um sich ein Bild zu machen, ohne gleich komplett runtergezogen zu werden.

Am meisten emotional berührt hat mich die Internetrecherche zu Schwangerschaftsabbrüchen und die Laienvorschläge diesbezüglich. Das hat mich wirklich sehr traurig gemacht, dass Frauen so verzweifelt sind.

Ebenfalls bedrückt hat mich, dass die Entscheidung offenbar nicht allein die Frau treffen darf, die betroffen ist, sondern andere mit ihr bestimmen und gegebenenfalls auch über sie hinweg entscheiden können. Dies war mir so nicht bewusst.

Ich habe das Buch gern gelesen und finde es wichtig, dass man so etwas nicht tabuisiert. Vielleicht nicht gerade leichte Kost, aber trotzdem sehr unterhaltsam.

Fazit: Ein mutiges Buch, welches ich jeder Frau ans Herz lege, weil es ein Thema beleuchtet, über das kaum jemand spricht. Gute Unterhaltung garantiert!

Bewertung: 4/ 5 Sternen