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Freitag, 31. Mai 2019

Rezension Ursula Poznanski

"Thalamus" von Ursula Poznanski


Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Loewe; Auflage: 2 (13. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783785586143
ISBN-13: 978-3785586143
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


Inhaltsangabe:

Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt. 

Autoreninfo:

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos" und "Saeculum" landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel", "Stimmen" und "Schatten"; gemeinsam mit Arno Strobel "Fremd" und "Anonym". Inzwischen widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. 

Meine Meinung:

Titel: Was steckt da in meinem Kopf? 

Die Autorin konnte mich bis jetzt mit jedem ihrer Bücher begeistern und natürlich musste ich auch dieses unbedingt lesen. Und optisch ist es auch noch ein echter Hingucker.

In der Geschichte geht es um Timo, der durch einen Mopedunfall schwer verletzt im Markwaldhof, einem Rehazentrum, landet. Zutiefst frustriert über seinen Zustand, muss er bald feststellen, dass es in der Klinik nicht mit rechten Dingen zugeht, denn sein lebloser Bettnachbar bedroht ihn. Was ist da los? Timo begibt sich auf Spurensuche und gerät immer mehr selbst in Gefahr. Wird er gesund werden und vor allem: wird er herausfinden was los ist?

Frau Poznanski ist es wieder einmal gelungen während der gesamten Handlung hohe Spannung aufzubauen. Ich tappte wirklich unglaublich lange im Dunkeln, was denn da Mysteriöses vor sich geht.

Timo als Figur fand ich richtig gut, weil er seine Situation irgendwie akzeptiert und an alles logisch herangeht. Nie ist er aggressiv oder wütend, was ich in seiner Situation gewesen wäre.


Am liebsten jedoch mochte ich Carl und Mona, weil sie so gut zueinander passen. Zudem ist Carl so unglaublich hilfsbereit, gerade in der Anfangszeit kümmert er sich so toll um Timo und eben auch um Mona.

Die Klinik klang ja echt super idyllisch. Dass da dann so etwas Krasses passiert, sorgt da nur für noch mehr Gänsehaut.

Als aufgelöst wird, was genau in der Klinik passiert, fand ich das schon sehr spannend, allerdings kam mir manches etwas hahnebüchen vor. Gerade wie Timo seinen Freunden im Computerraum immer wieder hilft, das war mir zu weit hergeholt, dass so etwas tatsächlich funktioniert.

Am Ende war für mich aber durchaus nachvollziehbar warum Timo und seine Freunde manchmal körperlich mehr konnten als das eigentlich bei ihren Verletzungen der Fall hätte sein dürfen.

Fazit: Mit kleinen Schwächen, aber dennoch unterhaltsam und echt mal was anderes. Gute Unterhaltung, die ich gern weiterempfehle.

Bewertung: 4/5 Sternen

Donnerstag, 30. Mai 2019

Rezension Tracy Barone

"Das wilde Leben der Cheri Matzner" von Tracy Barone

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (24. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3257070551
ISBN-13: 978-3257070552


Inhaltsangabe:

Der Radiologe Solomon Matzner und seine italienische Frau freuen sich auf ihr Kind. Da erleidet Cici eine Fehlgeburt, die sie so verstört zurücklässt, dass Sol sich nicht anders zu helfen weiß, als hinter ihrem Rücken schnellstens ein Ersatzkind zu adoptieren: Cheri. Ein rebellisches Mädchen, das auch später als Frau nicht ansatzweise dazu bereit ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ein Buch über die Familie, an der man sich die Zähne ausbeißt und ohne die man trotzdem nicht sein kann.

Autoreninfo:

Tracy Barone, geboren 1962 in Hartford, Connecticut, studierte Religionswissenschaften und Szenisches Schreiben an der NYU. Sie arbeitete zuerst als Theater- und Drehbuchautorin, ehe sie nach Hollywood ging, wo sie sich als Executive Producer von Kinofilmen und TV-Produktionen (u.a. "Wild Wild West", "Rosewood", "Ein Präsident für alle Fälle" und "Money Train") einen Namen machte, außerdem war sie an der Entwicklung von "Men in Black" und "Ali" beteiligt. Sie hat eine Tochter und lebt in Los Angeles. 

Meine Meinung:

Titel: Wenn das Leben dich prüft...

Als Fan von Familiengeschichten bin ich über diesn Roman gestolpert und wurde regelrecht überwältigt.

In der Geschichte geht es um Cheri, die unter kuriosen Umständen von der Familie Matzner adoptiert wird. Diese haben gerade ein Kind verloren. Wird die kleine Cheri diese große Lücke füllen können?

Der Autorin ist hier ein Werk gelungen, dass den Leser emotinal packt und nach wenigen Seiten einfach nicht mehr los lässt. Auch wenn die Handlung oft sehr düster und schwermütig ist, so habe ich mich beim Lesen dennoch sehr wohl gefühlt. Es hat sich alles so unglaublich echt angefühlt und man war unglaublich nah an den Figuren dran.

Cheri ist eine zerrissene Frau, die eigentlich Stolz auf ihr Leben sein sollte, es aber leider nicht ist. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren, vor allem wegen ihres Rebellentums. Was sie alles durchmachen musste im Leben, das muss man erstmal aushalten können. Die Angst vor dem unnahbaren Vater Sol konnte ich nachvollziehen.

Mutter Cici hat immer ihr bestes gegeben um eine gute Mutter und Ehefrau zu sein. Bei ihr hat mich ehrlich gesagt erstaunt, dass sie mit dem wenigen zufrieden war was sie hatte, aber offenbar kann Muttersein sehr erfüllend sein, da kann ich leider nicht mitreden.

Etwas schade fand ich, dass Cheri ihre Kindheit nicht näher beleuchtet wird. Darüber hätte ich auch sehr gern etwas gelesen.

Cheris Leben ist ansonsten von Schicksalsschlägen gepflastert, die man erstmal aushalten muss. Mich hat ihre Suche nach dem Sinn des Lebens wirkich bewegt und emotional sehr mitgenommen.

Das Ende hat alle offenen Fragen beantwortet und mir hat es sehr gut gefallen, dass trotz allem etwas Positives für Cheri passiert.

Fazit: Wer kein Problem hat mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle, der wird dieses Buch lieben so wie ich. Klasse, gern empfehle ich diesen Schatz weiter.

Bewertung: 5/5 Sternen

Mittwoch, 29. Mai 2019

Rezension Markus Heitz

"DOORS ? - Kolonie" (Die Doors-Serie Staffel 1) von Markus Heitz


Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783426523889
ISBN-13: 978-3426523889


Inhaltsangabe:

Der schwerreiche Vater der vermissten Anna-Lena van Dam schickt den Ex-Soldaten Viktor mit einem fünfköpfigen Geo-Expertenteam los, um seine Tochter zu suchen. In einem gigantischen Höhlensystem entdeckt die Gruppe mehrere Türen mit mysteriösen Zeichen. Um Anna-Lena zu retten, müssen sie sich auf Pfade jenseits von Wissenschaft und Vernunft einlassen - Eine der Türen führt die Gruppe mitten in die 40er Jahre. Doch hier hat Nazi-Deutschland früh kapituliert, die USA haben kolonialgleiche Kontrolle über Europa übernommen und drohen dem Widerstand, angeführt von Russland, mit einem Atomschlag. Will Viktor überleben, muss er diesen Wahnsinn stoppen – um jeden Preis!

Autoreninfo:

Geboren am 10. Oktober 1971 im saarländischen Homburg, macht er vieles, was man Waage-Geborenen nachsagt. Wenn man daran glaubt, was Sternzeichen so tun. Vermutlich hätte er es aber auch getan, wenn er am 10. Juni oder am 10. Januar zur Welt gekommen wäre. Schon immer von der seltsamen Idee besessen, eines Tages Schriftsteller zu sein, studierte er zuerst auf Lehramt, um sich intensiv mit der Gegenseite zu beschäftigen. Dann wechselte er zum Magister, weil er den Titel "Meister" als Anrede besser fand, und arbeitete danach mehrere Jahre als freier Journalist für die Saarbrücker Zeitung. Nebenbei schrieb er diverse Bücher, bis der Erfolg mit einem kleinen Volk, das gerne "Die Zwerge" genannt wird, im Jahr 2004 genug Geld in die Haushaltskasse spülte, um vorerst nur von der Schriftstellerei leben zu können. 

Meine Meinung:

Titel: Tolles Buchkonzept voll Spannung und Action ...

Als ich von den Doors Romanen hörte, war ich sofort Feuer und Flamme, einfach weil mir die Idee unglaubluch gut gefiel, dass ein und dieselbe Geschichte unterschiedlich ausgehen kann. Gespannt begann ich zuerst mit Kolonie, einfach weil mir die 40er Jahre sehr am Herzen liegen. Die anderen beiden Bände "Dämmerung" und "Blutfeld" liegen bei mir noch ungelesen.

In der Geschichte geht es um den Ex- Soldaten Viktor Troneg, der sich zusammen mit einem fünfköpfigen Team unterschiedlichster Couleur auf den Weg macht, um die Tochter des Millionärs Walter van Dam zu retten. Das Team ahnt nicht ansatzweise auf was sie sich da eingelassen haben. Wird die Mission gelingen?

Zunächst einmal muss ich die Aufmachung des Buches loben, denn in den Buchdeckeln werden einem steckbriefartig die handelnden Akteure nahe gebracht. Dies half direkt sich die Figuren vorzustellen.

Ich habe also mit dem Band "Kolonie" angefangen, weil ich sehr gern etwas über die 40er und den 2. Weltkrieg lese. Hier wagt der Autor das Experiment, dass der Krieg anders ausgegangen ist als wir es kennen. Die damalige Welt ist realistisch dargestellt, jedoch lag der Fokus sehr auf das Militärische. Für mich war dies etwas gänzlich Neues und ich mochte es.

Die Sache mit den Türen, die in unterschiedliche Welten führen, las sich so real, dass man diese Möglichkeit Herrn Heitz komplett abkauft. Ich habe zwar wenig Ahnung von Physik, aber wie das Ganze funktionieren soll, das hat sich für mich alles stimmig angehört.

Die agierenden Figuren sind sehr unterschiedlich, da wird jeder Leser seinen Liebling finden. Ich mochte am liebsten Dana Rentski und Coco Fendi. An Dana hat mir ihre knallharte Art gefallen. Sie arbeitet überlegt, nie überstürzt und man merkte ihr die militärische Ausbildung an. Coco mochte ich, weil sie das genaue Gegenteil ist. Schon allein wie sie klamottentechnisch auf Mission geht, das hat mich zum Schmunzeln gebracht, aber es machte sie auch authentisch. Sie als Medium zu erleben hat mir persönlich Gänsehaut verschafft.

Die Handlung ist ansonsten geballte Action. Da wird dauernd geschossen, ständig stirbt jemand und immer ist jemand auf der Flucht vor dem Feind. Nachts musste ich mich wirklich zwingen mit dem Lesen aufzuhören.

Das Ende des Buches ist weitestgehend offen gehalten und dennoch habe ich mit diesem Ende nicht gerechnet. Nun bin ich aber wirklich auf die anderen Bücher gespannt und eine zweite Staffel dazu soll es ebenfalls geben.

Fazit: Mal eine ganz andere Art von Buch, welches unglaublich zu unterhalten weiß. Lasst euch auf das Experiment ein! Klasse!

Bewertung: 5/5 Sternen

Dienstag, 28. Mai 2019

Immer positiv denken, oder? (Beinbruch...)

Hallo ihr Lieben,

nachdem nun endlich die Wut verraucht ist und ich es gerade eh nicht ändern kann, möchte ich euch meine aktuelle Lage schildern.

Ich bin am 18.05.19 bei dem Traumwetter nochmal raus zum Laufen, um für den anstehenden Firmenlauf zu trainieren. Richtig Lust hatte ich keine, aber im Motivieren bin ich großartig also raus und los.

Das Ergebnis ist folgendes:


Ich bin umgeknickt und habe mir sowohl links einen Bänderriss zugezogen als auch das linke Sprunggelenk gebrochen. Rechts sieht es minimal besser aus, da ich da "nur" eine starke Bänderdehnung und ein stark überdehntes Sprunggelenk habe, aber wenigstens ist da nichts gebrochen.

Vorher hatte ich einen ganz hässlichen und vor allem schweren Gips, da ist der Schuh echt eine Erleichterung.


Mein derzeitiges Fortbewegungsmittel ist ein Rollstuhl und ihr glaubt gar nicht wie froh ich war als der kam, denn so kann ich mich wenigstens halbwegs in meiner Wohnung bewegen und auch Besucher rein lassen.


Leider werde ich durch diese dumme Sache das Konzert meiner Lieblingsband verpassen auf das ich mich schon seit Monaten freue, aber was solls. Rammstein werden ja wohl hoffentlich irgendwann mal wieder eine Tour machen.

Große Überwindung hat es mich übrigens gekostet mich jeden Tag selbst zu spritzen. Ich habe schon von klein auf großen Respekt vor Spritzen und Blutabnehmen und gucke da eigentlich immer weg. Aber auch das kriege ich ganz gut hin, auch wenn ich es nach wie vor ekelig finde.

Und einen Vorteil hat das Ganze, denn ich habe nun immens viel Lesezeit, da ich derzeit meine Wohnung im vierten Stock nicht verlassen kann.

Derzeitige Quote: jeden Tag ein Buch gelesen und rezensiert. Und ich kann nur sagen, dass mir das Lesen echt hilft abzuschalten und mal an was anderes zu denken.

Natürlich ist die ganze Sache Mist, aber so etwas kann halt auch mal passieren und dann hilft nur nach vorn schauen und weitermachen.

Am Anfang war ich echt sauer auf mich, dass mir das passiert ist, aber alles böse sein macht es trotzdem nicht ungeschehen.

Nun tue ich alles dafür, damit ich im Sommer wieder fit bin, damit ich hoffentlich in meinen Urlaub zum Campen fahren kann. Und ich lese und rezensiere natürlich weiterhin fleißig Bücher.

Liebe Grüße

eure Janine alias nicigirl85



Rezension Anna Basener

"Schund und Sühne" von Anna Basener


Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Eichborn; Auflage: 2. Aufl. 2019 (31. Januar 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3847906534
ISBN-13: 978-3847906537


Inhaltsangabe:

Ein schwuler Prinz, der für Nachkommen sorgen muss, eine depressive Fürstin, die nicht an Depressionen glaubt, ein Rosenkavalier, der die Welt retten will, eine Prinzessin mit gebrochenem Herzen und Jagdgewehr. Und mittendrin eine junge Groschenromanautorin, die eigentlich aufhören will mit Schund und Kitsch, aber ausgerechnet dafür das Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn bekommt. Für vier von ihnen brechen herrliche Zeiten an. Der Fünfte wird diesen Herbst nicht überleben.

Autoreninfo:

Anna Basener ist Schriftstellerin und Hörspielautorin, schreibt Drehbücher und Theaterstücke. Sie finanzierte ihr Studium in Hildesheim mit dem Schreiben von Adelsromanen. Laut der ZEIT war sie damals "die erfolgreichste deutsche Groschenromanautorin". Sie moderiert den Audible-Podcast "GALA Royals", schrieb ihr literarisches Debüt über Huren im Ruhrpott und weiß alles über Prostituierte und Prinzessinnen.

Meine Meinung: 

Titel: Groschenroman deluxe...

Als Kind der Neunziger ist mir das Buch natürlich aufgrund seiner Optik aufgefallen, denn wer kennt nicht das Schloss von Prinzessin Peach? Der Klappentext war so genial, dass ich mehr wissen wollte. Beim Lesen wurde mir aber schnell klar, dass ich etwas anderes bekomme als ich es erwartet hatte.

In der Geschichte geht es um die Heftromanautorin Kat, die als zweite Geige ein Literaturstipendium an einem fürstlichen Hof anfängt. Dort ist es ähnlich wie in ihren Romanheften, nur irgendwie durchgeknallter. Was wird ihr das Stipendium bringen? Wird das ihr Leben verändern?

Zunächst einmal tat ich mich schwer in die Geschichte zu finden, da diverse Protagonistennamen und Handlungsstränge auf einen niederprasseln. Man wird als Leser sozusagen ins kalte Wasser geworfen und erst im Verlauf der Geschichte sieht man klarer.

Von den dargestellten Charakteren mochte ich am liebsten Valu, den schwulen Prinzen, und Moritz, den Rosenzüchter, einfach weil beide so unsicher mit sich selbst waren und trotzdem im Inneren einfach nur herzensgute Kerle sind.

Kat als Hauptfigur war mir persönlich zu viel, einfach zu drüber und fast schon an der Realität vorbei. Gerade die Szene mit Moritz zusammen auf dem Friedhof hat für mich den Vogel abgeschossen.

Alle anderen Charaktere sind genauso wie ich mir Adelige vorstelle. Vielleicht werden hier lediglich Klischees bedient, aber ich habe es der Autorin abgekauft.

Wenn man erstmal drin ist in der Geschichte, dann lässt sich der Roman gut lesen. Richtige Lacher gab es aber nur wenige, da hatte ich irgendwie mehr erwartet. Zumindest war es für mich mal etwas ganz Neues, so etwas habe ich zuvor noch nicht gelesen.

Fazit: Mal eine etwas andere Liebesgeschichte, die durchaus ihren Reiz ausübt. Ich spreche durchaus eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 3/5 Sternen
 

Montag, 27. Mai 2019

Rezension Tommy Jaud

"Der Löwe büllt" von Tommy Jaud


Broschiert: 320 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz; Auflage: 3. (30. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3651025586
ISBN-13: 978-3651025585


Inhaltsangabe:

Es läuft nicht gut für Nico Schnös, 47, den überforderten Controller mit der kaputten Brille. Warum gibt ihm seine Mutter seit dem Tod des Vaters täglich durch, was sie kocht und wie sie putzt? Was genau treibt Nicos Frau in dieser seltsamen Kuschelsekte, und warum flüchtet im Großraumbüro sogar der Saugroboter vor ihm? Als er bei einem Wutanfall eine Kaffeetasse auf den Finanzvorstand wirft, schickt sein Chef ihn in den Zwangsurlaub: Entweder Nico kommt entspannt zurück, oder er ist seinen Job los. Der kanarische Ferienclub ist paradiesisch schön – doch sämtliche Entspannungsversuche gehen nach hinten los. Vielleicht hätte Nico nicht ausgerechnet seine hyperaktive Mutter mitnehmen sollen:

Autoreninfo:

Der gebürtige Franke lebt und arbeitet noch immer freiwillig in Köln. Wenn er gerade mal kein Buch schreibt, fährt er Mountain Bike mit seiner Frau, meditiert sich Köln schön oder verliert im Tennis gegen seinen Lektor. 

Meine Meinung:

Titel: Stress ist nichts für schwache Nerven... 

Natürlich war mir der Autor bereits durch seine Simon-Peters-Reihe bekannt. Da ich derzeit etwas Aufmunterung gebrauchen kann, begann ich gespannt zu lesen.

In der Geschichte geht es um Nico Schnös, dessen Ruhepuls ständig über hundert liegt. Er ist von allem und jedem genervt. Als er im Büro einen Kollegen mit einer Kaffeetasse verletzt, heißt es: Zwangsurlaub. Entweder er entspannt sich und erreicht einen Ruhepuls von unter 60 oder er fliegt aus der Firma. Kann das wirklich gelingen?

Der Schreibstil von Herrn Jaud ist unverkennbar geblieben und ein Wortspiel jagt das Nächste. Laute Lacher sind mir zwar keine entwichen, aber ich konnte mich amüsieren.

Nico als Figur ist echt immens anstrengend, gerade weil er dauernd wütend ist und es dafür nicht mal wirklich trifftige Gründe gibt. Trotzdem mag man ihn irgendwie, dieses kleine Weichei.

Nicos Mutter Rosi dagegen ist wirklich ein Gedicht. Sie fand ich einfach nur goldig mit ihrem Putzfimmel und ihrer hyperaktiven Art.

Mia, die Frau von Nico, war schon sehr speziell mit ihrer Vorliebe für Meditation, Yoga und Co, aber wenigstens war sie dadurch entspannt.

Die Handlung wird uns über Nico als Ich- Erzähler vermittelt, weshalb wir ganz nah an ihm dran sind und seine Emotionen live zu spüren bekommen. Mal befinden wir uns als Leser in der Gegenwart im angekündigten Entspannungsurlaub und mal in der Vergangenheit, wo wir erleben wie der Urlaub überhaupt erst nötig wurde. Durch diese Wechsel wird mehr Spannung aufgebaut, da die einzelnen Abschnitte immer dann unterbrochen werden, wenn es am spannendsten ist.

Der Roman hat mich durchaus gut unterhalten und ich konnte oft lächeln und schmunzeln, aber die große Literatur ist es nicht. Hatte ich aber ehrlich gesagt auch nicht erwartet.

Ist euch übrigens an dem Titel etwas aufgefallen?

Fazit: Gute Urlaubslektüre und mal für zwischendurch, daher spreche ich eine Empfehlung aus.

Bewertung: 4/5 Sternen
 

Samstag, 25. Mai 2019

Rezension Timur Vermes

"Die Hungrigen und die Satten" von Timur Vermes


Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Eichborn; Auflage: 1. Aufl. 2018 (27. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783847906605
ISBN-13: 978-3847906605
ASIN: 3847906607
Originaltitel: Die Hungrigen und die Satten


Inhaltsangabe:

Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod. Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben?

Autoreninfo:

Timur Vermes wurde 1967 in Nürnberg als Sohn einer Deutschen und eines Ungarn geboren. Er studierte in Erlangen Geschichte und Politik und arbeitete anschließend als Journalist und Ghostwriter. Er schrieb bis 2001 für die Abendzeitung und den Kölner Express und später für mehrere Magazine. Sein 2012 erschienener Roman "Er ist wieder da" ist eines der erfolgreichsten deutschen Debüts der letzten Jahrzehnte. 

Meine Meinung:

Titel: So real, dass es weh tut...

Der Autor dürfte jedem ein Begriff sein aufgrund des Buches "Er ist wieder da", das ich damals verschlungen habe. So kam ich nicht umhin auch sein neustes Werk zu lesen, welches komplett anders als sein Erstling, aber in meinen Augen noch besser ist.

In der Geschichte geht es um die Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch, die für eine Reality- Show ein Flüchtlingscamp besucht. Ihr geht das Elend der Menschen dort zu Herzen. Kann man diese armen Menschen nicht nach Deutschland holen? Die Idee ist geboren, doch lässt sie sich tatsächlich umsetzen?

Habe ich zu Beginn der Handlung noch lauthalt lachen können, selbst Freudentränen sind mir dabei gelaufen, so wird der Roman im Verlauf immer ernster und gleicht zum Schluss einem Thriller, der niemals gut enden kann.

Nadeche Hackenbusch darf man sich als eine Art Daniela Katzenberger vorstellen, die nicht nur Leute unterhalten will, sondern auch gut Kasse machen möchte. Ihre Starallüren und ihre ganze Art haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Gerade ihre Wortverwechslungen waren einfach nur herrlich zu lesen. Bedrückend war jedoch wie sehr sie sich von ihrem Arbeitgeber, dem TV- Sender missbrauchen lässt.

Ebenfalls sehr im Gedächtnis geblieben sind mir die Artikel und die Handlung rund um Astrid von Roell. Mit ihr habe ich ehrlich gesagt am meisten gelitten, denn sie rackert sich wirklich ab für ihren Job. Die Darstellung der Frauenzeitschriftsthemen sind Herrn Vermes hervorragend gelungen, denn leider sind diese oft inhaltslos und fernab der Realität.

Die Ausführungen zu Politikern und ihrem Verhalten fühlten sich beim Lesen die ganze Zeit echt an. Hier hatte ich nie Zweifel, dass es genauso ablaufen könnte.

Die Blicke hinter die Kulissen eines TV- Senders haben bei mir Gänsehautmomente hervorgerufen. Wie berechnend manche Menschen doch für die Quote sein können. Wenn es ums Geld geht, dann ist die Ethik bald vergessen.

Das Erstaunlichste an dem Buch ist jedoch, dass man sich die ganze Zeit fragt, warum noch niemand im realen Leben auf diese Idee gekommen ist und man hofft innerlich, dass es nie dazu kommen wird.

Der Showdown am Ende hat mich sprachlos zurückgelassen, denn nie im Leben hatte ich gedacht, dass das anfangs so lustige Buch so enden würde.

Fazit: Dieser Roman hat alles, was ein perfektes Buch braucht. Ich bin noch völlig baff und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Das darf man sich nicht entgehen lassen. Klasse!

Bewertung: 5/5 Sternen
 

Rezension George Raymond Richard Martin

"Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin 


Taschenbuch: 576 Seiten
Verlag: Blanvalet; Auflage: Neuveröffentlichung (14. Dezember 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442267749
ISBN-13: 978-3442267743
Originaltitel: A Game of Thrones (Pages 1-359)


Inhaltsangabe:

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Autoreninfo:

George Raymond Richard Martin wurde 1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos "Das Lied von Eis und Feuer" wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie "Game of Thrones" verfilmt. George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere Verdienste um die Fantasy) und dreimal der Locus Poll Award verliehen. 2013 errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico. 

Meine Meinung:

Titel: Entführung in eine andere Welt...

Ich zähle nicht zu den typischen Fantasy- Lesern, da mir für High- Fantasy und ähnliches schlichtweg die Vorstellungskraft fehlt. Zum Glück ist dies hier komplett was anderes.

Dieser erste Band enführt den Leser in die Welt von Westeros, in der es diverse Länder, Adelsgeschlechter und mystische Wesen gibt. Eddard Stark soll seinem König als rechte Hand beistehen. Wird er seinen alternden König vor den Meuchlern und Schmeichlern schützen können?

Der Roman liest sich für meinen Geschmack wie ein historischer Epos, so dass ich mir alles vorstellen konnte. Die dargestellte Welt ist der Erde nicht unähnlich.

Erschlagen haben mich zunächst die vielen Figuren und aufgeführten Namen. Hier muss man sich wirklich erst einmal einlesen und sich dran gewöhnen. Zum Glück gibt es am Ende des Buches eine Übersicht über die Adelsgeschlechter und Figuren, so dass man hier immer spionieren kann, wenn man mal jemanden nicht direkt zuordnen kann.

Im Buchumschlag befindet sich eine Karte der Welt von Westeros, so dass es dem Leser leicht gemacht wird, sich diese Welt vor Augen führen zu können.

Durch die Handlung führt ein beobachtender Erzähler, der die unterschiedlichsten Figuren begleitet. Die Kapitelüberschrift zeigt jeweils an bei welchem Charakter wir uns gerade aufhalten.

Am liebsten habe ich die Abschnitte zu Gnom Tyrion Lennister und Daenerys Targaryen gelesen. An Tyrion gefiel mir einfach seine aufsässige Art und dass er sich trotz seiner Körpergröße nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Und Dany habe ich mir einfach als wunderschöne Prinzessin vorgestellt, die zu den rauen Dothraki muss, die ich mir als sehr interessantes Volk vorgestellt habe.

Für mich hat sich dieses seitenstarke Machwerk angenehm lesen lassen und natürlich bin ich auf die weiteren Bände gespannt, die sehnsüchtig darauf warten gelesen zu werden.

Von der TV- Serie habe ich nur zwei oder drei Folgen der ersten Staffel gesehen, daher war ich recht unbeeinflusst beim Lesen.

Fazit: Der Hype ist mehr als gerechtfertigt. Hier kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung: 5/5 Sternen

Freitag, 24. Mai 2019

Rezension Anja Zeidler

"Sei glücklich, nicht perfekt" von Anja Zeidler


Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Riva (20. März 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3742308610
ISBN-13: 978-3742308610


Inhaltsangabe:

Welche Frau hätte nicht gerne den perfekten Body? Social-Media-Star Anja Zeidler, früher ein international gefragtes Fitnessmodel, strebte lange danach. Dabei folgte sie den falschen Idealen und schlug ungesunde Wege ein. Essstörungen, Anabolikamissbrauch und Fitnesssucht waren die Schattenseiten ihrer verbissenen Selbstoptimierung. Nach einem psychischen Zusammenbruch begann sie, ihr Leben zu hinterfragen, und erkannte, dass nicht 

Autoreninfo:

Mit 19 Jahren war Anja Zeidler das erfolgreichste Fitnessmodel der Schweiz, doch sie lernte bald die Schattenseiten der Branche kennen: Sie riskierte alles für den perfekten Körper, griff zu Anabolika und legte sich für eine Brust-OP unters Messer. 2015 kehrte sie der Branche den Rücken und dokumentierte ihren Weg zu einem gesunden Lebensstil auf Instagram. Ihre Botschaft für mehr Natürlichkeit und Selbstliebe gibt sie in ihrem Buch weiter, das einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen der Model-, Fitness- und Influencerszene gewährt. Sie verrät, wie man mit Kritik und Selbstzweifeln umgeht, wie man lernt, den eigenen Körper zu lieben, wie man sich Ziele setzt und diese erreicht, wie man gesund lebt und glücklich wird, ohne perfekt sein zu müssen. 

Meine Meinung:

Titel: Nimm dich an wie du bist!

Ich bin auf Frau Zeidler erst durch das Format "Fitness Diaries" gestoßen und kannte sie vorher absolut gar nicht. Da sie mir im TV sehr sympathisch erschien, wollte ich nun gern ihr Buch lesen.

Im Buch, welches eine Mischung aus Ratgeber und Biografie ist, lässt uns die Autorin an ihren bisherigen Erlebnissen teilhaben und klärt auf wie es hinter den Kulissen der zauberhaften Scheinwelt Social Media aussieht.

Da ich Anja vorher gar nicht kannte, habe ich sie durch dieses Buch besser kennenlernen dürfen. Und ich war erschrocken wieviel sie für ihre Karriere alles auf sich genommen hat. Daran merkt man eben wie naiv man in jungen Jahren sein kann und wie gefährlich Social Media gerade für junge Menschen ist.

Mir hat richtig gut gefallen, dass sie aufzeigt wie sehr Social Media schlichtweg nur Schein ist und nichts mit der Realität zu tun hat. Das hat zumindest mir die Augen geöffnet, denn man bewundert ja schon die Bilder zahlreicher Instagramer mit ihren tollen Körpern und ihrem vermeintlich tollen Leben. Das so etwas nur mit jeder Menge harter Arbeit zu erreichen ist und es den fröhlich Lachenden vielleicht alles andere als gut geht, merkt man oft jedoch nicht. Vielmehr hat man eher Zweifel am eigenen Leben, ob man da nicht was optimieren könnte, weil es bei allen anderen doch so perfekt aussieht.

Die Ratschläge, die Anja in ihrem Buch gibt, kennt sicher jeder, aber dennoch fand ich gut sie mal so in gesammelter Form präsentiert zu bekommen, auch wenn für mich nicht wirklich was Neues dabei war.

Die klare Botschaft des Buches: "Sei du selbst und nimm dich so an wie du bist", ist bei mir angekommen. Leider ist es in der heutigen Gesellschaft ja so, dass einem diverse Mängel und Makel eingeredet werden, damit man dieses Lebensmittel oder jenes Utensil kauft, um sich zu optimieren, auch wenn es vielleicht gar nichts zu optimieren gibt.

In meinen Augen sollte mindestens jedes Mädel im Teenageralter dieses Buch lesen, um sich besser verstanden zu fühlen. Selbstliebe scheint ja oft noch ein Tabuthema zu sein, dabei ist es so wichtig.

Fazit: Unterhaltsam geschrieben und mit ansprechenden Bildern versehen sorgt es für entspannte Ablenkung. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

Bewertung: 4/5 Sternen


Donnerstag, 23. Mai 2019

Rezension Alina Bronsky

"Der Zopf meiner Großmutter" von Alina Bronsky


Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (9. Mai 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462051458
ISBN-13: 978-3462051452


Inhaltsangabe:

Max’ Großmutter soll früher einmal eine gefeierte Tänzerin gewesen sein. Jahrzehnte später hat sie im Flüchtlingswohnheim ein hart-herzliches Terrorregime errichtet. Wenn sie nicht gerade gegen das deutsche Schulsystem, die deutschen Süßigkeiten oder ihre Mitmenschen und deren Religionen wettert, beschützt sie ihren einzigen Enkel vor dem schädlichen Einfluss der neuen Welt. So bekommt sie erst als Letzte mit, dass ihr Mann sich verliebt hat. Was für andere Familien das Ende wäre, ist für Max und seine Großeltern jedoch erst der Anfang.

Autoreninfo:

Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Ihr Debütroman "Scherbenpark" wurde zum Bestseller, fürs Kino verfilmt und ist inzwischen beliebte Lektüre im Deutschunterricht. Es folgten die Romane "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche" und "Nenn mich einfach Superheld". "Baba Dunjas letzte Liebe" wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und ein großer Publikumserfolg. Die Rechte an Alina Bronskys Romanen wurden in zwanzig Länder verkauft. Sie lebt in Berlin. 

Meine Meinung:

Titel: Der Teufel im Oma- Gewand... 

Da ich "Baba Dunjas letzte Liebe" mit großer Begeisterung gelesen habe, wollte ich mehr Stoff von der Autorin lesen und begann interessiert mit diesem sehr ungewöhnlichen Roman.

In der Geschichte geht es um Max und seine Großeltern, die Russland verlassen haben, um in Deutschland ein besseres Leben zu führen. Doch das neue Land ist so anders als gedacht und das Heimweh schmerzt tief in der Brust. Wird diese ungleiche Familie dennoch ihr Glück finden?

Auch wenn das Buch recht dünn ist, so kommt es doch mit sehr viel Geschichte und Emotionen um die Ecke, die sich nicht immer leicht verdaulich haben lesen lassen. Während der ganzen Lektüre fühlte ich mich sehr bedrückt, da die recht düstere Stimmung mich komplett gefangen genommen hat.

Max als Figur hat mir gut gefallen, auch wenn ich mehr Mitleid hatte als dass ich mich mit ihm hätte identifizieren können. Er erträgt sein Leid mit einer gewissen Ruhe.

Das Verhalten der Großmutter konnte ich erst auf den letzten Seiten so richtig nachvollziehen. Vorher ging sie mir ehrlich gesagt regelrecht auf die Nerven mit ihren Übertreibungen und ihrer derben Sprache. Mit ihr würde ich es keine fünf Minuten in einem Raum aushalten, weil sie mich wahnsinnig machen würde.

Die im Roman eingeflochtene Liebesgeschichte läuft nur im Hintergrund ab und ist dennoch die ganze Zeit spürbar.

Frau Bronsky ist zudem sehr gut gelungen, dass egal was auch passiert man mit Liebe und für einander da sein alles ertragen kann.

Fazit: Keine leichte Kost, die aber dennoch berührt. Bedingt spreche ich eine Empfehlung aus!

Bewertung: 3/5 Sternen

Rezension Alexa Hennig von Lange

"Kampfsterne" von Alexa Hennig von Lange


Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; Auflage: 4 (30. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783832197742
ISBN-13: 978-3832197742
ASIN: 3832197745


Inhaltsangabe:

1985 – Es ist ein verrückter, heißer Sommer, in dem Boris Becker Wimbledon gewinnt, vier Passagierflugzeuge innerhalb eines Monats abstürzen, alle großen Rockstars bei Life Aid für das hungernde Afrika singen und in einer Siedlung am Rand der Stadt drei Familien zu zerbrechen drohen. Ulla und Rainer. Rita und Georg. Ella und Bernhard. Drei Paare. Mütter und Väter. Sie wohnen in dänischem Design, fahren nach Südfrankreich in den Urlaub, schicken ihre Kinder zum Cello-Unterricht und zum Intelligenztest. Sie versuchen, sich als aufgeklärte und interessierte Menschen zu beweisen, die das richtige Leben führen. Wo wäre das leichter als in den sorgenfreien Achtzigerjahren der Bundesrepublik? Und warum funktioniert es trotzdem nicht?

Autoreninfo:

Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis für "Ich habe einfach Glück". Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie für Jugendliche und Kinder. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann Marcus Jauer und ihren fünf Kindern in Berlin.

Meine Meinung:

Titel: Ganz normaler Wahnsinn in der Reihenhaussiedlung...

Ich habe mir zu diesem Buch eine Lesung angeschaut und war danach so angetan von dem Stoff, dass ich mehr erfahren wollte. Aufgrund der seltsamen Buchoptik wäre ich ohne Lesung wohl nie darauf gekommen dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um 3 Ehepaare samt Kindern, die mit ihren Alltagsproblemen zu kämpfen haben. Da gibt es Ulla, Rainer. Rita, Georg sowie Ella und Bernhard. Werden sie Lösungen für ihre Probleme finden oder etwa ihre Ehen zerbrechen?

Die Handlung wird immer aus der Ich- Perspektive dem Leser nahe gebracht. Das Besondere daran ist nur, dass nicht eine Figur aus ihrer Sicht alles schildert, sondern jeder Protagonist, der im Buch vorkommt.

Der Roman spielt ja in den Achtzigern, aber bis auf wenige Anspielungen hätte er auch in der heutigen Zeit spielen können, da es die dargestellten familiären Probleme auch heute noch in der Form gibt. Dennoch fand ich es schön mal von einem Kassettenwechsel zu lesen.

In der Erzählung haben es mir vor allem die Kinder angetan. Der Autorin gelingt es enorm gut die Gefühle und Ängste der Kids darzustellen. Hier habe ich ehrlich gesagt auch am meisten mitgefiebert, auch wenn mich natürlich die Probleme der Erwachsenen nicht kalt gelassen haben.

Bei den Kindern mochte ich am liebsten Lexchen, da ich sie mir am besten vorstellen konnte und ich ihre herzliche und einfühlsame Art sehr mochte.

Bei den Erwachsenen fand ich Ulla und Georg am besten, wahrscheinlich weil sie zu den Unterdrückten in ihrer Beziehung zählen. Ich habe sehr bewundert was Ulla alles aushält für ihre Kinder. Und Georg fand ich dufte, weil er sich so liebevoll um seinen behinderten Bruder kümmert und seine Lage annimmt, ohne den Kopf in den Sand zu stecken.

Ansonsten hat der Roman einen guten Blick auf die Gesellschaft wie sie damals war und heute noch ist. Da ist die Nachbarin neidisch und wäre gern wie Ulla und weiß dabei nicht was Ulla alles hinter verschlossener Tür ertragen muss. Als Leser denkt man dabei immer wieder nur: wünsch dir das bloß nicht, du hast ein viel besseres Leben.

Fazit: Mich hat der Roman nicht nur gut unterhalten, sondern auch emotional komplett packen können, daher spreche ich sehr gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Dienstag, 21. Mai 2019

Rezension E. L. James

"The Mister" von E.L. James


Broschiert: 608 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (20. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442490243
ISBN-13: 978-3442490240


Inhaltsangabe:

London 2019. Das Leben meint es gut mit Maxim Trevelyan. Er ist attraktiv, reich und hat Verbindungen in die höchsten Kreise. Er musste noch nie arbeiten und hat kaum eine Nacht allein verbracht. Das alles ändert sich, als Maxim den Adelstitel, das Vermögen und die Anwesen seiner Familie erbt – und die damit verbundene Verantwortung, auf die er in keiner Weise vorbereitet ist. Seine größte Herausforderung stellt aber eine geheimnisvolle, schöne Frau dar, der er zufällig begegnet. Wer ist diese Alessia Demachi, die erst seit Kurzem in England lebt und nichts besitzt als eine gefährliche Vergangenheit? Maxims Verlangen nach dieser Frau wird zur glühenden Leidenschaft – einer Leidenschaft, wie er sie noch nie erlebt hat. Als Alessia von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, versucht Maxim verzweifelt, sie zu beschützen. Doch auch Maxim hütet ein dunkles Geheimnis.

Autoreninfo:

Die britische Autorin E L James ist Mutter von zwei Kindern und war – bis vor kurzem – Angestellte eines Fernsehsenders in London. Heute gilt sie laut „Time Magazine“ als eine der einflussreichsten Menschen der Welt. Grund dafür ist der bahnbrechende Erfolg ihrer „Shades of Grey“-Trilogie. Begonnen hat das Phänomen „Shades of Grey“ als Fanfiction im Internet, dann wurde der erste Teil der Trilogie in einem australischen Print-on-Demand-Verlag veröffentlicht. Vor allem in den USA sorgte „Shades of Grey“ für eine riesige Aufmerksamkeit und wurde binnen kürzester Zeit zu einem der sensationellsten internationalen Bucherfolge der letzten Zeit. Die Übersetzungsrechte wurden in über 40 Länder verkauft, die Filmrechte an der Trilogie haben sich Universal Pictures und Focus Features gemeinsam gesichert. E L James lebt in London.

Meine Meinung:

Titel: Spart euch Geld und kostbare Lesezeit! 

Ich wollte mir unbedingt selbst eine Meinung bilden und den schlechten Bewertungen keinen Glauben schenken, aber leider stimmt alles was die negativen Rezensionen sagen. 

In der Geschichte geht es um Alessia und Maxim, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während er einen Adelstitel anstrebt und über Unmengen an Geld verfügt, ist sie bettelarm und völlig neu in England. Als sich beide begegnen, ist nichts mehr wie es vorher einmal war. Fühlt sich so die wahre Liebe an?

Ich bekenne mich direkt schuldig, dass ich den Roman nicht zu Ende gelesen habe, sondern nur bis Seite 234, was aber trifftige Gründe hat.

Reicher, sexy Typ trifft auf hübsches, aber armes Mädel, ist der Stoff aus den Romanzen entstehen, auch wenn er schon ganz schön oft benutzt wurde und dennoch wurde diese Grundlage stümperhaft umgesetzt.

Obwohl die Handlung aus der Ich- Perspektive der beiden Hauptfiguren geschildert wird, fand ich einfach keinen Zugang zu den Protagonisten.

Maxim als Figur ist natürlich interessant, aber absolut unglaubwürdig. Er ist so reich und dann auch noch Lord mit zahlreichen Anwesen. Er könnte jede Frau haben (hatte er auch vor dem Kennenlernen mit unserer Albanerin), verliebt sich aber auf den ersten Blick in die mittellose Alessia.

Alessia ihre Szenen lasen sich als wäre sie gerade einmal 14 Jahre alt und hätte beim Sexualkundeunterricht gefehlt. Auch wenn sie aus Albanien kommt und ihre Eltern sehr konservativ sind, so kann ich mir kaum vorstellen, dass sie so ahnungslos ist. Sie weiß ja schließlich auch wie selbst Hand anlegen geht, also warum sollte sie das andere nicht wenigstens mal im TV oder Internet gesehen haben?

Die Dialoge sind ganz einfache Sätze, teils sehr flache, primitive Ausdrücke, die ich gerade einem Lord mit elitärer Bildung einfach nicht abnehme. Zudem ging mir ihr dauerndes "Mister" einfach auf die Nerven. Er hat ihr doch recht zeitnah seinen Namen genannt, da kann sie den ja wohl benutzen, erst recht wenn sie in ihn verknallt ist.

Ansonsten ist der Plot vorhersehbar und bald weniger spannend als ein Rosamunde Pilcher Roman. Deren Bücher waren definitiv glaubwürdiger.

Abgebrochen habe ich übrigens an der Stelle als Maxim uns gedanklich offenbart, dass sein Vater mit ihm im Bordell war als er 15 Jahre alt war. Das war mir wirklich zu viel, da das in meinen Augen Missbrauch von Kindern gleichkommt.

Auch wenn es mir in der Seele wehtut und ich zahlreiche Lieblingsbücher aus dem Goldmann Verlag mein Eigen nenne, so muss ich wohl zum ersten Mal ein Buch mit der schlecht möglichsten Punktzahl bewerten.

Fazit: Kein Vergleich zu "Fifty Shades of Grey", nicht mal ein billiger Abklatsch. Ich kann hier in keinem Fall eine Leseempfehlung aussprechen. Bitte hört auf die negativen Bewertungen und kauft euch für das Geld ein besseres Buch!

Bewertung: 1/5 Sternen

Montag, 20. Mai 2019

Rezension Anette Hinrichs

"Nordlicht - Die Tote am Strand: Kriminalroman (Boisen & Nyborg ermitteln, Band 1)" von Anette Hinrichs


Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag; Auflage: Originalausgabe (15. April 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734107229
ISBN-13: 978-3734107221


Inhaltsangabe:

Im beschaulichen Küstenort Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erschossen am Strand. Die Tote wird als Liva Jørgensen identifiziert, die zwölf Jahre zuvor spurlos verschwand. Jetzt stellt sich heraus, dass Liva jahrelang unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. Was ist damals wirklich geschehen? Vibeke Boisen, gerade frisch als Leiterin der Flensburger Mordkommission angetreten, und ihr Kollege Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei rollen den alten Fall wieder auf und stechen damit in ein gefährliches Wespennest ...

Autoreninfo:

Anette Hinrichs ist als geborene Hamburgerin ein echtes Nordlicht. Ihre Leidenschaft für Krimis wurde im Teenageralter durch Agatha Christie entfacht und weckte in ihr den Wunsch, eines Tages selbst zu schreiben. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie im Raum München. Ihre Sehnsucht nach ihrer alten Heimat lebt sie in ihren Küstenkrimis und zahlreichen Recherchereisen in den hohen Norden aus. „NORDLICHT – Die Tote am Strand“ ist ihr erster Kriminalroman bei Blanvalet. 

Meine Meinung:

Titel: Guter Start in eine vielversprechende Reihe...

Da ich sehr gern nordische Krimis lese, vor allem wenn sie in Dänemark spielen, kam ich nicht umhin zu diesem Kriminalroman zu greifen und ich begann gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um das deutsch- dänische Ermittlerduo Boisen und Nyborg, die den Mord an einer jungen Frau aufzuklären haben. Das Kuriose daran: die Frau wird bereits seit 12 Jahren vermisst und galt eigentlich als Mordopfer. Werden die zwei ungleichen Ermittler den Fall lösen können?

Zunächst einmal muss ich den ungemein flüssigen Schreibstil der Autorin loben, der sich wie nichts weglesen ließ. Das Lesen fühlte sich hier nicht nach Anstrengung, sondern nach Erholung an.

Das Setting mit der Kürste Dänemarks war für meinen Geschmack perfekt gewählt. Frau Hinrichs beschreibt auch die Lage, sowie Land und Leute sehr gut, so dass man sich alles richtig gut vorstellen kann.

Der zu ermittelnde Fall war immens spannend mit zahlreichen Wendungen, so wie ich es mag.

Besonders hervorheben möchte ich jedoch das coole Ermittlerduo, denn das nenne ich mal Protagonisten mit Ecken und Kanten. Mir war sowohl Rasmus als aucn Vibeke direkt sympathisch und man fühlte sich wohl mit den beiden. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen, was sie sehr menschlich und nahbar erscheinen ließ. Die Autorin hat genug Informationen gegeben, dass man die beiden gern hat und natürlich in weiteren Fällen mehr über sie erfahren möchte. Positiv fand ich zudem, dass die Ermittler in erster Linie ihren Job machen und es nur nebensächlich und nicht ausschließlich um Privates ging. 

Die Auflösung des Falls war sehr schlüssig und gut nachvollziehbar. Zwei Auflösungspunkte haben mir nicht ganz so gut gefallen, aber da würde ich spoilern, wenn ich mich dazu ausführlicher äußere. Es gab jedenfalls zwei Dinge, die ich als etwas unrealistisch empfand, wer das Buch liest, wird es erraten können.

Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen Krimistartband aus, der mich gut unterhalten hat.

Bewertung: 4/5 Sternen