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Donnerstag, 31. Mai 2018

Weitere Erfahrungen mit Rebuy...

Hallo ihr Lieben,

nachdem es am Wochenende bei Rebuy die Versandkosten geschenkt gab, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen dort mal wieder was zu bestellen. Beim Stöbern bin ich dann auch schnell fündig geworden. Upps da ist das Paket glatt etwas größer ausgefallen.


Gerade erst habe ich den 10. Band der Kluftinger Reihe gelesen, die ich noch gar nicht kannte. Kurz nach den anderen Bänden geschaut und festgestellt, dass es die gebraucht zum Großteil für unter einem Euro gibt und zugeschlagen.


Ein Großteil hat zwischen 0,69 € und 1,29 € gekostet, nur der 9. Fall war mit knapp 7 € noch recht teuer als Taschenbuch. Die Bücher waren noch in einem guten bis sehr guten Zustand. Ein Mängelexemplar war dabei und ein paar hatten Eselohren, aber bei dem Preis kann man nichts sagen. Gerade bei den Hardcovern, die auch nur 0,79 € und 1,29 € gekostet haben.

Da ich gerade bei Krimis mit Lokalcolorit unterwegs war, habe ich direkt die Eberhofer Reihe vervollständigt, von der mir noch drei Bände fehlten.


Alle drei Bücher in einem 1 a Zustand, da stört es mich auch nicht, dass "Leberkäsjunkie" ein Mängelexemplar ist. Es waren aber alle auch noch etwas teurer mit 5 - 9 €, aber eben immer noch deutlich günstiger als neu.


Dieser Schmöker hat auch den Weg zu mir geschafft. Recht rund gelesen, aber Seiten alle fest und sauber. Nach dem Lesen ist ein Taschenbuch eben etwas geknickt am Buchrücken.

Um mein Lieblingsthema auch mit abzudecken (2. Weltkrieg), haben es auch noch folgende Schätze in den Warenkorb geschafft:


Auf diese Reihe bin ich wirklich mega gespannt. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil Ende Juli der dritte Band erscheint. Beide Bücher sehen aus wie neu und kosteten nur den Bruchteil eines neuen Exemplares.

Und zu guter letzt noch ein paar Sachbücher, ebenfalls zum Thema 2. Weltkrieg:


Hier ist der Zustand der Bücher nicht mehr ganz so rosig. Ganz besonders habe ich mich über das rechts geärgert, welches auf dem Cover einen herrlichen Kaffeefleck hat, der sich auf den ersten 20 Seiten dann auch noch wiederfindet. Das Buch hätte Rebuy nicht zwingend ankaufen und dann verkaufen müssen, weil es eigentlich nur noch was für die Tonne ist, zumindest optisch. Lesen kann man es natürlich noch, werde ich ja trotzdem tun.

Und sind da Bücher dabei, die ihr selbst auch gekauft hättet? Habt ihr vielleicht auch an dem Wochenende selbst bei Rebuy zugeschlagen?

Liebe Grüße

eure Janine

Mittwoch, 30. Mai 2018

Besondere Buchvorstellung: Miss Gladys und ihr Astronaut erster Eindruck

Hallo ihr Lieben,

ich zähle zu den Glücklichen, die euch das besondere Buch "Miss Gladys und ihr Astronaut" von David M. Batnett aus dem Ullstein Verlag vorstellen darf.


Das Buch kam gestern bei mir an und ich habe es direkt unter die Lupe genommen.

Es ist als schönes und vor allem stabiles Klappbroschur gestaltet. Auch in den Klappen wurde mit Optik und witzigen Sprüchen nicht gespart.


Ansonsten habe ich dann auch direkt nach dem Auspacken mit dem Lesen begonnen und gleich die ersten drei Kapitel genossen.

Gladys als Figur ist auf jeden Fall irre komisch.


Der Schreibstil des Autors lässt sich sehr angenehm lesen, fühlt sich kurzweilig an und es macht Spaß.

Ach ja und da das Wetter gerade irre dazu einlädt draußen zu lesen, mache ich es mir täglich auf meinem Balkon in der vierten Etage gemütlich.

Mein Leseplatz sieht dabei wie folgt aus:


Ihr seid neugierig was für einen Ausblick ich da oben genießen kann? Dann schaut doch einfach mal auf meinem Instagram- oder Facebookaccount vorbei, da könnt ihr euch ein kleines Video angucken wie mein Leseplatz aussieht.

Habt ihr schon von dem Buch gehört? Lest ihr es vielleicht selbst gerade?

Liebe Grüße

eure Janine alias nicigirl85


Dienstag, 29. Mai 2018

Rezension Katharina von der Gathen

"Das Liebesleben der Tiere" von Katharina von der Gathen


Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Klett Kinderbuch (8. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954701693
ISBN-13: 978-3954701698
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 - 10 Jahre


Inhaltsangabe:

"Wie machen das die Tiere?" Das wollen Kinder immer besonders dringend wissen, wenn unsere Autorin Katharina von der Gathen mit ihnen über ihr Buch „Klär mich auf!“ spricht. Sie begann zu forschen und stieß auf einen überwältigenden Reichtum an Verführungskünsten, Liebesspielarten und Familienformen – mehr als genug für ein ganzes Buch. Hier erfahren wir etwas über die Zärtlichkeit der Skorpione und die Brutalität der Bettwanzen, über schaurige Rivalität im Bauch der Hai-Mutter und die liebevolle Fürsorge mancher Tierpapas für ihren Nachwuchs. Von der Vielfalt dieser Beziehungsformen kann der Mensch sich noch einiges abschauen – manchmal auch besser nicht! Anke Kuhl ist an die Illustration so ernsthaft herangegangen wie an ein klassisches Naturkundekompendium. Zugleich bietet das Thema eine ideale Spielwiese für ihren unnachahmlichen Witz. Und die Ausklappseiten sind ein Fest!

Autoreninfo:

Katharina von der Gathen, Jahrgang 1972, hat Sonderpädagogik studiert und schon während des Studiums die Sexualpädagogik für sich entdeckt. Sie arbeitet mit Kindern und Jugendlichen verschiedener Altersklassen und Schulformen. Für Klett Kinderbuch hat sie schon das vielbeachtete Buch „Klär mich auf“ geschrieben. Katharina von der Gathen lebt mit ihrer Familie in Bonn.

Meine Meinung:

Titel: Wer hier nichts lernt, ist selber Schuld...

Mir wurde das Buch in meiner örtlichen Bibliothek ans Herz gelegt und da ich für jedes Leseerlebnis offen bin, begann ich mit der spannenden Lektüre, die einige Aha- Momente bot.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Sachbuch, welches darüber aufklärt wie bei Tieren, egal ob Säugetier, Vogel oder Fisch, die Nachkommen entstehen.

Das Buch ist in mehrere Bereiche unterteilt. Während in einem Kapitel erklärt wird, wie die Partner sich untereinander verführen, werden im nächsten die unterschiedlichen Praktiken vorgestellt. Auch die Zeit der Schwangerschaft und die Kinderaufzucht werden näher erläutert.

Zudem ist das das Sachbuch wunderschön bebildert, so dass man als Leser auch eine Vorstellung von den einzelnen Tieren hat, denn es werden auch viele Exoten näher beschrieben, einige davon kannte ich bis dato noch nicht.

Das Highlight des Buches waren für mich die Ausklappseiten. Hier gibt es eine Tierbabygalerie, eine Penisgalerie oder einen Eigrößenvergleich zum Staunen.

Verblüfft hat mich, dass es so viele unterschiedliche Arten der Fortpflanzung gibt, von der man selbst in der Schule nie was hören wird. Oder wussten Sie, dass Rehe die Reifung der befruchteten Eizelle unterdrücken können, um ihr Kitz auch ja erst im Frühling und nicht mitten im Winter zu bekommen?

Gut gefallen hat mir, dass bei den eher gruseligen Themen extra ein kleiner Warnhinweis steht, damit man gegebenenfalls umblättern kann, wenn einem das fürs eigene Kind zu hart ist.

Das Buch lädt zum gemeinsamen Lesen und diskutieren ein und man kann mit Freude etwas lernen.

Fazit: Ein Buch, welches ich in meiner Kindheit gern gehabt hätte. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Jeder, der Kinder hat, sollte so ein Buch im Haus haben. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Sonntag, 27. Mai 2018

Rezension R.T. Acron

"Ocean City - Jede Sekunde zählt" von R.T. Acron


Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (9. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423761997
ISBN-13: 978-3423761994
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre


Inhaltsangabe:

Mitten in Ocean City, einer auf dem Meer treibenden Megacity des 22. Jahrhunderts, zerreißt ein Schuss die morgendliche Stille - und Jacksons Leben gerät aus den Fugen. Wenn es um Zeit geht, mit der man so gut wie alles in der Stadt bezahlt, versteht die totalitäre Regierung von Ocean City keinen Spaß. Jackson und seine Freunde haben einen Weg gefunden, mit einem selbstgebauten Transponder Zeitkonten zu hacken. Auf keinen Fall darf der Geheimdienst jetzt das verräterische Gerät finden. Doch nicht nur der ist Jackson bald dicht auf den Fersen...

Autoreninfo:

R.T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren. Christian Tielmann wurde 1971 in Wuppertal geboren. Er studierte Philosophie und Deutsch in Freiburg und Hamburg. Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Köln. Frank Maria Reifenberg, 1962 geboren, ist gelernter Buchhändler. Er ist heute freier Autor und verfasst vorwiegend Kinder- und Jugendbücher sowie Drehbücher für Film und Fernsehen. 

Meine Meinung:

Titel: Welcome to Ocean City

Als Fan von Jugendbüchern und weil mir dieses ans Herz gelegt worden ist, begann ich mit der Lektüre und wurde regelrecht eingesogen. 

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich dieses Buch für Jungen und Mädchen gleichermaßen als geeignet empfinde. Sie sollten mindestens 12 Jahre alt sein, um die recht komplexe Handlung verstehen zu können. Auch Erwachsene werden ihren Spaß daran haben.

In der Geschichte geht es um Jackson und seine Freunde Crockie und Henk. Alle drei Jungen sind sehr technikaffin und basteln gern. Doch ihr neustes Werk sorgt dafür, dass sie bald unliebsame Verfolger haben. Als dann auch noch einer der Jungen angeschossen wird, droht es ernst zu werden. Kommen sie aus diesem Schlamassel je wieder raus?

Die Geschichte, die in recht ferner Zukunft spielt, wird uns durch einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht. Die zukünftige Welt ist vom Autorenduo sehr interessant beschrieben. Eine Stadt auf dem Meer, Müll und seine neue Bedeutung, sowie künstlich hergestelltes Essen lassen beim interessierten Leser ein Bild im Kopf entstehen. Spannend finde ich auch, was dort Zeit bedeutet und das man da alles ausschließlich mit Zeit bezahlt.

Die Handlung liest sich ansonsten wie ein Actionfilm, da dauernd mysteriöse Gestalten auftauchen, irgendjemand verfolgt wird und jeder Akteur sein ganz persönliches Geheimnis hat.

Jackson als Hauptcharakter ist ein Junge mitten aus der Gesellschaft gegriffen. An ihm hat mir besonders seine Kombinationsgabe gefallen, dass er sich sehr liebevoll um seine kleine Schwester Celine kümmert und dass er sich Sorgen um Freunde und Familie gleichermaßen macht.

Kumpel Crockie ist da schon etwas anders mit seinem miefigen Secondhandlook und seiner lässigen Art, aber nicht weniger intelligent und sympathisch als sein Freund Jackson.

Doch auch für die Mädels gibt es mit Scout und Lou besondere weibliche Protagonisten mit denen man sich identifizieren kann.

Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger. Der eigentliche Fall ist zwar abgeschlossen, aber aus der Gefahrenzone sind unsere Darsteller nicht und so möchte man sehnsüchtig wissen, was da noch kommt.

Mit diesem ersten Teil konnten die Autoren mich gut unterhalten, auch wenn ich mit Ü30 nicht der eigentlichen Zielgruppe entspreche.

Fazit: Spannende Lektüre, die große Lust auf die Fortsetzung macht. Klasse! Gern lese ich in "Ocean City – Im Versteck des Rebellen", was zum Glück bereits im Juli 2018 erscheint.

Bewertung: 4/5 Sternen

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Samstag, 26. Mai 2018

Rezension Nina George

"Die Schönheit der Nacht" von Nina George


Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Knaur HC (2. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426654067
ISBN-13: 978-3426654064


Inhaltsangabe:

Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein.

Autoreninfo:

Die internationale Bestsellerautorin Nina George, geboren 1973 in Bielefeld, schreibt seit 1992 Romane, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten und Kolumnen. Ihr Roman "Das Lavendelzimmer" wurde in 36 Sprachen übersetzt und eroberte weltweit die Charts, so die New York Times-Bestsellerliste in den USA. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provencethriller. Nina George ist Beirätin des PEN-Präsidiums und Vorstandsmitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Sie lebt in Berlin und der Bretagne. 

Meine Meinung:

Titel: Wie es ist eine Frau zu sein...

Ehrlich gesagt hatte ich mich vor Leseantritt gar nicht damit beschäftigt, was mich im Roman erwarten würde, denn das Buch ist aufgrund der Autorin einfach so eingezogen, da mich jedes Werk von ihr bisher verzaubert hat. Doch was ich dann bekam, war so viel mehr als ich mit dieser Rezension ausdrücken kann.

In der Geschichte geht es um zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist zum einen Ehefrau und Mutter Claire, die mit Mitte vierzig an ihrem Lebensentwurf zweifelt. Hat sie in all den Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen? Zum anderen ist da Julie, noch keine zwanzig, am Anfang ihres Lebens und völlig frei zu entscheiden, was sie machen will. Doch dann treffen die Frauen zufällig aufeinander und nichts ist mehr wie zuvor...

Der beobachtende Erzähler, der uns durch die Geschehnisse führt, verwöhnt den Leser mit einer bildgewaltigen Sprache, die seinesgleichen sucht. Fast hat man den Eindruck als würde man Liebe in Form von Worten erfahren. Es fällt schwer dies zu beschreiben, daher formuliere ich es so: einfach schön.

Auch wenn ich noch weit von der Vierzig entfernt bin, so konnte ich mich dennoch gut mit Claire und ihrem Gefühl "versteinert zu sein" identifizieren. Durch sie wird wirklich sehr schön deutlich in welchem Zwiespalt wir Frauen oft stecken. Ihre Reaktionen waren stets nachvollziehbar und es fühlte sich beinahe so ans als wäre man als Leserin sie selbst.

Was Julie betrifft, so kann sich wohl jeder über fünfundzwanzig an seine Jugend und seine Zerissenheit erinnern. Ihre Abneigung dem  Meer gegenüber hat mich tief berührt und es hat mich gefreut, dass sie sich letztendlich ihren Ängsten stellt.

Für mich ist dieser Roman etwas, dass meine Seele berührt hat, in mir tief verborgene Gefühle geweckt und mich doch arg nachdenklich gestimmt hat.

Ein Genuss war es zudem von der bretonischen Landschaft zu lesen, was sich wie ein Kurzurlaub angefühlt hat.

Fazit: Ein unglaublicher Roman, den in meinen Augen jede Frau gelesen haben sollte, um dann über sich selbst nachzudenken. Weltklasse und für mich in jedem Fall eine Lesehighlight im Jahr 2018.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Donnerstag, 24. Mai 2018

Rezension Volker Klüpfel und Michael Kobr

"Kluftinger" von Volker Klüpfel und Michael Kobr


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (27. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550081790
ISBN-13: 978-3550081798


Inhaltsangabe:

Endlich Opa! Kommissar Kluftingers Freude über sein erstes Enkelkind wird schnell getrübt: Auf dem Friedhof entdeckt er eine Menschentraube, die ein frisch aufgehäuftes Grab umringt, darauf ein Holzkreuz – mit seinem Namen. Nach außen hin bleibt Kluftinger gelassen. Als jedoch eine Todesanzeige für ihn in der Zeitung auftaucht, sind nicht mehr nur die Kollegen alarmiert – sein ganzes Umfeld steht Kopf. Um dem Täter zuvorzukommen, muss der Kommissar tief in seine eigene Vergangenheit eintauchen. Doch die Zeit ist knapp, denn alles deutet darauf hin, dass Kluftingers angekündigter Tod unmittelbar bevorsteht.

Autoreninfo:

Michael Kobr und Volker Klüpfel kennen sich schon länger, als sie sich nicht kennen: seit ihrer gemeinsamen Schulzeit im Allgäu-Gymnasium in Kempten. Zwar waren sie nie gemeinsam in einer Klasse (Kobr ist Jahrgang 73, Klüpfel 71), aber sie verband ein gemeinsamer Freundeskreis und die Liebe zur deutschen Sprache. Klüpfel studierte Politik in Bamberg und wurde Journalist, Kobr studierte Germanistik in Erlangen und arbeitete zunächst als Realschullehrer. Inzwischen sind sie beide Vollzeit-Autoren – vor allem durch die Krimis mit Kommissar Kluftinger bekannt. Doch die beiden haben auch ohne den grantigen Allgäuer reüssiert: mit dem Urlaubsroman „In der ersten Reihe sieht man Meer“. Meer bzw. mehr davon wird demnächst folgen. Auf ausgedehnten Lesetouren sind die beiden in ganz Europa unterwegs – überall da, wo man sie versteht oder, wo ihre Bücher als Übersetzungen zu haben sind. 

Meine Meinung:

Titel: Wenn du als Kommissar zur Zielscheibe wirst...

Gleich vorweg ich kannte vor der Lektüre dieses Buches nicht einen Kluftinger Fall, sondern war vielmehr neugierig geworden, weil ich  den Roman "In der ersten Reihe sieht man Meer" des Autorenduos so gut fand.

In der Geschichte dreht sich alles um Kommissar Kluftinger, der an Allerheiligen vor seinem eigenen Grab steht. Wer hat dieses gegraben und spielt ihm einen Streich? Da will ihm doch ein Krimineller ans Leder, oder?

Die Handlung wird uns über zwei Handlungsstränge nahe gebracht. Zum einen erleben wir Kluftinger in der Gegenwart, zum anderen in der Vergangenheit als Teenager und jungen Polizisten. Die Ereignisse werden uns stets über einen beobachtenden Erzähler präsentiert.

Gut gefallen hat mir vor allem das Lokalkolorit samt bayrischem Dialekt und zünftigem Gefluche. Dem Autorenduo ist es wirklich sehr gut gelungen die Atmosphäre in einer ländlichen Region einzufangen.

Kluftinger als Hauptcharakter gefiel mir vor allem aufgrund seiner Art und Weise, die ganz sicher typisch für seine Altersklasse ist und mich immer wieder zum Lachen gebracht hat.

Der geschilderte Fall ist sehr lange spannend und ließ sich unheimlich flüssig lesen, allerdings lässt die Spannung im letzten Drittel des Buches nach und rückte bei all dem ganzen Klamauk zu sehr in den Hintergrund.

Für Leser, die vorherige Bände kennen, war es sicher schön über alte Begebenheiten zu lesen, die aus alten Fällen immer mal wieder eingestreut wurden. Auch wenn ich die gesamten Vorgänger nicht kenne, konnte ich der Handlung gut folgen.

Das Ende hat mir leider nur bedingt gefallen, da ich mit einer Auflösung des Falls gerechnet hatte und auch gehofft hatte, dass bestimmte Begebenheiten noch näher erläutert werden wie zum Beispiel die Probleme von Eugen Strobl. Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.

Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi, der reichlich Momente zum Amüsieren bietet. Da ist sicher noch Luft nach oben, ich habe mich aber dennoch gut unterhalten gefühlt.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Montag, 21. Mai 2018

[Filmkritik] Wonder Woman

Wonder Woman


Darsteller: Gal Gadot, Chris Pine, David Thewlis, Robin Wright, Connie Nielsen
Regisseur(e): Patty Jenkins
Komponist: Rupert Gregson-Williams
Künstler: Allan Heinberg, Matthew Jensen, Charles Roven, Wesley Coller, Tommy Gormley, Aline Bonetto, Kristy Carlson, William M. Marston, Lindy Hemming, Martin Walsh, Richard Suckle, Geoff Johns, Lora Kennedy, Jason Fuchs, Stephen Jones, Deborah Snyder, Lucinda Syson, Zack Snyder, Rebecca Steel Roven
Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: Italian (Dolby Digital 5.1), German (Dolby Digital 5.1), English (Dolby Digital 5.1), French (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Französisch, Niederländisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 2.40:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
Erscheinungstermin: 2. November 2017
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 136 Minuten
ASIN: B0723DF4GK


Inhaltsangabe:

Diana ist eine Amazonenprinzessin, die auf einer verborgenen Insel zu einer unbezwingbaren Kriegerin ausgebildet werden soll. Als dort der Pilot Steve Trevor eine Bruchlandung hinlegt und den Kämpferinnen davon berichtet, dass weit entfernt von ihrer Welt ein verzweifelt geführter Weltkrieg tobt, zieht Diana ohne Erlaubnis mit ihm los, um in den Konflikt einzugreifen und das Gute gewinnen zu lassen. Während sie in die Schlacht zieht, entdeckt sie ungeahnte Fähigkeiten, die sie zu Wonder Woman werden lassen.

Meine Meinung:

Titel: Eine ganz besondere Amazone...

Ich kenne mich absolut nicht aus im Kosmos der Superhelden, aber da ich kürzlich von Leigh Bardugo "Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" gelesen habe, war mein Interesse an Wonder Woman geweckt.

Der Film spielt während des ersten Weltkrieges. Die Amazonenprinzessin Diana wird gerade dazu ausgebildet eine der besten Kriegerinnen ihrer Spezies zu werden, als ein amerikanischer Pilot mit seinem Flugzeug abstürzt und sie diesen vorm Ertrinken rettet. Durch ihn erfährt sie vom Krieg, der außerhalb ihres Inselparadieses wütet und beschließt diesen zu beenden. Wird ihr dies in der unbekannten Welt der Menschen gelingen?

Im Film erwartet einem vor allem eins: Action. Schnelle Szenen wechseln sich ab und immer wird irgendwo geschossen oder irgendwas geht in die Luft.

Mir hat vor allem gefallen wie Diana als Diana Prince versucht unter den Menschen nicht allzu sehr aufzufallen, was ihr mehr schlecht als recht gelingt und doch auch oft etwas amüsantes an sich hat.

Da ich mir Wonder Woman stets als unglaublich attraktiv und sinnlich vorgestellt habe, ist Gal Gadot als Schauspielerin einfach nur perfekt gewählt, denn genau das verkörpert sie alles und ist dennoch nicht in allem perfekt. Ich mochte sie bereits in den "Fast & Furious" Filmen.

Da ich die Welt um Wonder Woman nicht wirklich kenne, fand ich die dargestellten Schurken ebenfalls sehr spannend. Obwohl es Menschen sind, hatten die Wissenschaftler doch so ihre Mittelchen, um sich stärker zu machen.

Gerade der Bezug zur realen Welt, denn im ersten Weltkrieg wurde tatsächlich zum ersten Mal Giftgas verwendet, gefiel mir gut.

Ansonsten war mir direkt klar, dass es keine tiefgründige Handlung in dem Film geben wird. Dies hatte ich nicht erwartet und war dementsprechend auch nicht enttäuscht.

Fazit: Ein interessanter Film, der in die Welt einer coolen Superheldin einführt. Gelungene Verfilmung. In meinen Augen empfehlenswert!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Sonntag, 20. Mai 2018

Rezension René Freund

"Ans Meer" von René Freund


Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Verlag: Deuticke Verlag (14. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3552063633
ISBN-13: 978-3552063631


Inhaltsangabe:

Es ist ein ziemlich übler Tag im Leben von Anton, dem Fahrer eines Linienbusses auf dem Land. Vor kurzem hat er sich verliebt: in Doris, seine Nachbarin. Doch letzte Nacht hat er auf ihrem Balkon einen Mann husten gehört. Dann steigt auch noch die krebskranke Carla in den Bus, die ein letztes Mal das Meer sehen möchte, und zwar sofort. Es ist heiß, und die Gedanken rasen in Antons Kopf. Mut gehört nicht zu seinen Stärken, aber hatte Doris nicht gesagt, dass sie Männer mag, die sich etwas trauen? Wenig später hören die Fahrgäste im Linienbus eine Durchsage: „Wir fahren jetzt ans Meer.“ Ein herzerwärmendes Buch voller Humor über eine bunt gemischte Schar von Fahrgästen auf ihrer Reise in den Süden.

Autoreninfo:

René Freund, geboren 1967, lebt als Autor und Übersetzer in Grünau im Almtal. Er studierte Philosophie, Theaterwissenschaft und Völkerkunde und war von 1988 bis 1990 Dramaturg am Theater in der Josefstadt. Im Deuticke Verlag sind bisher erschienen: "Liebe unter Fischen" (2013), seine Familiengeschichte "Mein Vater, der Deserteur" (2014), "Niemand weiß, wie spät es ist" (2016) und zuletzt "Ans Meer" (2018). 

Meine Meinung:

Titel: Eine ganz besondere Reise...

Da mich René Freund bereits mit "Liebe unter Fischen" vor Jahren begeistern konnte, war ich gespannt auf sein neustes Werk.

In der Geschichte geht es um den Busfahrer Anton. Sein Jugendtraum Busfahrer entpuppte sich als Trugschluss und auch sonst ist Antons Leben leider sehr langweilig und vorhersehbar. Doch dann trägt ein Fahrgast eine ganz besondere Bitte an ihn heran: Carla möchte ein letztes Mal das Meer sehen, nur keiner will sie fahren. Na dann macht das eben Anton und eine abenteuerliche Reise beginnt.

Der Schreibstil Freunds ist irgendwie nüchtern und schnörkellos, bringt einem dadurch aber die Figuren irgendwie näher und lässt sich äußerst flüssig lesen.

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht und immer im Wechsel begleiten wir mal Anton mit seiner illustren Reisegruppe, mal Doris, die ihnen dicht auf den Fersen ist.

Die Figuren sind sehr unterschiedlich und dennoch so real aus der Welt gegriffen, dass jeder Leser wohl seinen Liebling finden wird.

Mir hat besonders Grufti Eva gefallen. Zum einen mochte ich an ihr ihre Hilfsbereitschaft, zum anderen hat sie mich doch sehr an mich selbst erinnert als ich in ihrem Alter war.

Anton als Hauptfigur ist ebenfalls etwas besonderes. Das Bärli kann man mit seiner knuffigen Art einfach nur gern haben.

Gut gefallen hat mir, dass der Autor einige unvorhersehbare Wendungen eingebaut hat, die man nicht erahnen konnte. Gerade die Hippies fand ich einfach nur schreiend komisch.

Zum Ende des Buches gab es dann etwas zu viele positive Zufälle für meinen Geschmack, die mir zu weit hergeholt erschienen, um glaubhaft zu sein.

Fazit: Ein Roadtrip der besonderen Art, der einem das ein oder andere Schmunzeln beschert. Prädikat: gut.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Samstag, 19. Mai 2018

[Filmkritik] Das Pubertier

Das Pubertier - der Film


Darsteller: Jan Josef Liefers, Heike Makatsch, Detlev Buck, Monika Gruber, Harriet Herbig-Matten
Künstler: Kitty Kratschke, Leander Haußmann, Christine Rothe, Janina Brinkmann, Frank Heidbrink, Franziska Aigner-Kuhn, Prof. Dr. Günter Rohrbach, Martin Moszkowicz, Oliver Berben
Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 2.39:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Constantin Film
Erscheinungstermin: 9. November 2017
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 87 Minuten


Inhaltsangabe:

Sie war lieb, sie war niedlich. Doch kurz vor ihrem 14. Geburtstag mutiert Papas kleine Prinzessin zum bockigen Pubertier. Der Journalist Hannes Wenger (Jan Josef Liefers) gönnt sich eine berufliche Auszeit, um Tochter Carla (Harriet Herbig-Matten) in dieser schwierigen Lebensphase zu erziehen und von Alkohol, Jungs und anderen Verlockungen fernzuhalten. Das ist leichter gesagt als getan, denn seine Frau Sara (Heike Makatsch) geht wieder arbeiten und Hannes ist als Vater maßlos überfordert. Ob Geburtstagsparty, Handyvertrag oder Carlas erstes Mal: Hannes tritt in jedes Fettnäpfchen. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass auch andere Jugendliche peinliche Väter haben: Hannes' bester Freund, der Kriegsreporter Holger (Detlev Buck), lässt sich lieber im Krisengebiet beschießen als sich daheim von seinem Pubertier in den Wahnsinn treiben zu lassen.

Meine Meinung:

Titel: Absolut kein Vergleich zum Buch

Auch wenn ich noch keine eigenen Kinder vorweisen kann, habe ich die Romanvorlage mit Freude gelesen, da es mich in meine eigene Jugend zurückversetzt hat und so wollte ich doch unbedingt wissen wie dieses tolle Buch filmisch umgesetzt worden ist.

Der Film strotzt vor zahlreichen guten deutschen Schauspielern, das war es dann aber auch schon an Positivem zum Film.

Die vielen kleinen Gegebenheiten wie Sucht nach dem Smartphone, Kindergeburtstag und Co sind völlig überzogen und wenig realistisch dargestellt. Ich kenne keine Familie, in der sich der Vater im wahrsten Sinne des Wortes so dumm anstellt wie Hannes Wenger hier im Film. 

Ich hatte gehofft, dass der Film genauso wie seine schriftstellerische Vorlage das Chaos um die Pubertät real darstellen würde, aber dem ist weit gefehlt.

Die Witze sind in keinster Weise lustig, sondern strotzen nur so vor Klischees und Vorurteilen.

Ich konnte leider keine Freude beim Schauen des Films empfinden.

Bedauerlicherweise habe ich den Film bis zum Ende geschaut, in der Hoffnung dass da noch irgendwas Tolles passiert, was meine anfängliche Meinung ändern würde, aber diese Hoffnung trat leider nicht ein.

Fazit: Ein Film, der es nicht wert ist geschaut zu werden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wer hierbei Spaß haben soll. Ich kann keine Empfehlung aussprechen und rate tunlichst davon ab. Lieber zum Buch greifen!

Bewertung: 1/ 5 Sterne 

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Samstag, 5. Mai 2018

Rezension Jason Rekulak

"Billy Marvins Wunderjahre" von Jason Rekulak


Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Wunderraum (12. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3336547830
ISBN-13: 978-3336547838
Originaltitel: The Impossible Fortress


Inhaltsangabe:

Es ist der Mai des Jahres 1987 und vom Cover des Playboy lächelt Vanna White. Im amerikanischen Fernsehen dreht sie das "Glücksrad", und bei 14-jährigen Jungs wie Billy, Alf und Clark drehen bei ihrem Anblick die Hormone durch. Wenn es den dreien gelänge, eine Ausgabe des Magazins zu ergattern, könnte das ihr ganzes Leben verändern. Für immer. Auf legalem Weg ist die Zeitschrift für sie unerreichbar, also schmieden sie einen genialen Plan. Sie ahnen nicht, welche Gefahren, Gegner und Abfalltonnen ihnen im Weg stehen und wie ein Mädchen namens Mary tatsächlich Billys ganzes Leben verändern könnte. Für immer.

Autoreninfo:

Jason Rekulak ist der Herausgeber von Quirk Books in Philadelphia. Er hat dort fast ein Dutzend New-York-Times-Bestseller veröffentlicht, die größtenteils von ihm konzipiert und auf sein Betreiben umgesetzt wurden. Er hat auch selbst unter Pseudonym einige Bücher für Quirk verfasst. Mit "Billy Marvins Wunderjahre" legt er erstmals einen Roman unter eigenem Namen vor. 

Meine Meinung:

Titel: Das Leben als Teenager mit all seinen Tücken...

So verrückt wie der Klappentext klang, konnte ich mich gar nicht dagegen wehren in die 80er Jahre versetzt zu werden und dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um Billy, der eigentlich Will heißt und seine beiden besten Kumpels Clark und Alf. Alle drei Jungs haben nur einen Wunsch: den aktuellen Playboy in ihren Besitz bringen, um Vanna White anschmachten zu können. Doch sie leben in den 80ern, wo man mal nicht eben an ein Erwachsenenmagazin kommt. Schnell schmieden sie einen Plan, der ihr Leben schneller aus dem Ruder laufen lässt als ihnen lieb ist. Werden sie ihr Ziel erreichen und das Hochglanzmagazin in den Händen halten?

Billy Marvin entführt uns als Ich- Erzähler in das Jahr 1987 und weiht uns in die Geheimnisse seiner Jungsclique ein.

Dem Autor gelingt es sehr gut ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen und als jemand, der die 80er auch live miterlebt hat, schwelgt man beim Lesen immer wieder in Erinnerungen und genießt es von Videotheken, Disketten, Musikkassetten und ähnlichem zu hören, was heute ausgestorben ist.

Das Besondere an dem Buch für mich war vor allem die Freundschaft der Jungs und dass alles was sie anstellen in der realen Welt stattfindet und nicht wie heutzutage digital.

Durch Billy, der ein Computernerd ist, erleben wir noch einmal die Anfänge der digitalen Technik mit.

Im Roman spielen vor allem Freundschaft, der Leichtsinn der Jugend und die erste große Liebe eine entscheidende Rolle. Selbst vor der irrwitzigsten Idee schrecken die Drei nicht zurück, um an ihr Ziel zu gelangen.

Billy als Hauptcharakter konnte den Leser direkt für sich gewinnen, weil man durch seine Gedanken- und Gefühlswelt deutlich spürt, was ihn umtreibt und ihm nicht behagt. Wer gibt schließlich in dem Alter zu in jemanden verknallt zu sein, der nicht der Norm entspricht?

Auch die Nebendarsteller wie Mary, Alf und Clark sind witzige Gestalten, über die man gern liest was sie so treiben.

Die Wende am Ende des Buches hat mich enorm aus der Bahn geworfen, denn mit der Offenbarung hatte ich nicht gerechnet und sie auch nicht kommen sehen.

Fazit: Wer Spaß daran hat sich in die Vergangenheit zu beamen, dem wird der Roman gefallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen 

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Donnerstag, 3. Mai 2018

Rezension Leigh Bardugo

"Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" von Leigh Bardugo


Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (6. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423761970
ISBN-13: 978-3423761970
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahre
Originaltitel: Wonder Woman: Warbringer


Inhaltsangabe:

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

Autoreninfo:

Leigh Bardugo wurde 1975 in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sie studierte an der Yale University. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Make-up-Artist. Ihre Grischa-Trilogie schaffte es sofort auf die Bestsellerlisten und wurde in zwanzig Länder verkauft.

Meine Meinung:

Titel: Der Makel eine Heldin zu sein…

Ich habe schon sehr viele Lobeshymnen zu dem Buch gehört, meine Neugierde war dadurch geweckt und ich wollte mir nun selbst eine eigene Meinung bilden. Ich gestehe vorab, dass ich zwar von dem ein oder anderen Superhelden gehört habe, aber keinerlei Filme oder Comics dazu kenne. Die Superheldenwelt ist für mich gänzlich Neuland.

In der Geschichte geht es um Diana, die junge Prinzessin von Themyscira. Sie ist im Gegensatz zu anderen Amazonen eine Amazone von Geburt an und zwar die Einzige. Noch ist sie nicht Wonder Woman und hat darunter zu leiden, dass sie als Prinzessin als zu schwach und den anderen Amazonen nicht gleichwertig angesehen wird. Doch beim großen Lauf der Insel, wo sie es allen zeigen will, beobachtet sie den Untergang eines Schiffes. Dieses Ereignis verändert ihr Leben wie sie es selbst nicht hätte ahnen können.

Die Handlung wird uns mal aus der Sicht von Diana und mal aus der Sicht von Alia nahegebracht, dem Mädchen das Diana vor dem Ertrinken rettet.

Diana ist ein Charakter mit dem ich mich direkt identifizieren konnte. Ich mochte wie sie die Welt der Menschen für sich entdeckt und ihre robuste, pragmatische Art Dinge zu regeln. Was sie alles überwindet und leistet, wird einer Heldin mehr als gerecht. Nur zu gern hätte ich so jemanden als Freundin.

Alia ist als zweiter Hauptcharakter ebenfalls sehr gelungen. Als Tochter einer reichen Unternehmerfamilie, die bereits Vollwaise ist und zusätzlich unter Diskriminierung wegen ihrer dunklen Hautfarbe leidet, hat so ihre Päckchen zu tragen. Trotz des „Fluchs“, der auf ihr lastet, schaut sie nach vorn und möchte das Problem lösen als davor wegzurennen. Dieser Mut gefällt mir.

Leigh Bardugo beleuchtet aber auch die Nebendarsteller sehr gut wie Alias Bruder Jason, ihre Freundin Nim und Kumpel Theo. Jeder stammt aus einem anderen Kulturkreis, wie das im Melting Pott New York nun einmal vorkommt. Bei diesen Akteuren findet jeder seinen persönlichen Liebling, mit dem er sich identifizieren.

Als Setting hat die Autorin die Insel Themyscira, New York und später Griechenland ausgewählt, alles sehr eindrücklich beschrieben. Es ist mein erstes Buch der Autorin und mit ihrem Schreibstil konnte sie mich einfach nur voll und ganz einnehmen.

Besonders gefallen hat mir, dass sich der Jugendroman liest wie ein Actionfilm, denn eine Kampfszene jagt die nächste. Eine Verfilmung dieses Buches stelle ich mir grandios vor.

Zudem sind zahlreiche witzige Szenen enthalten und auch aktuelle Probleme von Jugendlichen werden angesprochen, so dass der Roman eine runde Sache ist.

Mein einziger Kritikpunkt waren die manchmal etwas einfachen und leicht flach wirkenden Dialoge. Ansonsten fühlte ich mich rundum gut unterhalten.

Fazit: Für Actionfans der ideale Roman, der beim Lesen eine Adrenalinausschüttung beim Leser hervorruft. Klasse!

Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Dienstag, 1. Mai 2018

Rezension Bianca Marais

"Summ, wenn du das Lied nicht kennst" von Bianca Marais


Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderraum (12. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3336547946
ISBN-13: 978-3336547944
Originaltitel: Hum If You Don't Know The Words


Inhaltsangabe:

Südafrika 1976. Die neunjährige Robin wächst behütet in einem Vorort von Johannesburg auf. In derselben Nation, aber Welten von Robin getrennt, lebt Beauty Mbali, eine verwitwete Xhosa-Frau, die sich allein um ihre Kinder kümmert. Als Robins Eltern getötet werden und zur selben Zeit Beauty in den Wirren des Schüleraufstands von Soweto nach ihrer Tochter sucht, führt das Schicksal diese zwei Menschen zusammen, deren Wege sich sonst nie gekreuzt hätten. Bei Beauty findet Robin Geborgenheit und es entspinnt sich eine innige Beziehung zwischen den beiden. Doch Robin fürchtet, Beauty wieder zu verlieren, sobald diese ihre Tochter findet. Verzweifelt trifft das Mädchen eine folgenschwere Entscheidung ...

Autoreninfo:

Bianca Marais hat an der Universität von Toronto Creative Writing studiert. Bevor sie sich dem Schreiben zuwandte, hatte sie ein Weiterbildungsunternehmen gegründet und später als freiwillige Helferin bei Cotlands gearbeitet, einer gemeinnützigen südafrikanischen Kinderhilfsorganisation, für die sie an Hilfsmaßnahmen für Aids-Waisen in Soweto teilnahm. Bianca Marais ist in Südafrika geboren und aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann in Toronto. 

Meine Meinung:

Titel: Wir haben mehr gemeinsam als uns trennt...

Der Roman aus dem Wunderraum- Verlag sprach mich bereits allein aufgrund seiner Optik und seiner liebevollen Gestaltung an. Beugierig begann ich mit der Lektüre, um mehr über Südafrika zu erfahren.

Die Geschichte spielt 1976 zu Zeiten der Rassenunruhen in Südafrika. Auf der einen Seite haben wir die 10 jährige Robin, ein weißes, priviligiertes Mädchen, auf der anderen Seite die farbige Lehrerin Beauty, die aufgrund ihrer Hautfarbe nur als Maid arbeitet und das obwohl sie studiert hat. Das Schicksal führt die beiden ungleichen Protagonisten zusammen, doch haben sie wirklich nichts gemeinsam?

Die Handlung spielt ausschließlich in der Vergangenheit und immer im Wechsel begleiten wir mal Beauty und mal Robin, wobei jede in ihrem Part als Ich- Erzählerin agiert. Aufgrund dieser Erzählweise ist man ganz nah dran an den Figuren und erlebt ihre Gedanken- und Gefühlswelt hautnah.

Der Roman besticht vor allem durch eine Vielfalt an Wissen zur Arpartheid und dem Leben in Südafrika. Vieles war mir völlig unbekannt, bis auf Nelson Mandela wusste ich noch nicht viel über dieses Land.

Besonders an dem Buch ist zudem, dass man ständig das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein. Man hört förmlich die Schreie der Aufständigungen und spürt wie sie unter den Knüppeln der Polizei zu leiden haben. Doch es wird nicht nur die Trennung von schwarz und weiß thematisiert, sondern auch der Umgang mit Juden und Homosexuellen wird aufgezeigt.

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um ein Stück Zeitgeschichte, welches man zwar nicht in einem Rutsch lesen kann, weil man einfach zu sehr emotional berührt, aber dennoch unglaublich gut unterhalten wird.

Über die Figur der Robin bekommt man sehr schön mit wie prägend Erziehung und das Erlernen von Vorurteilen sein kann. Wie lax sie mit manchem umgeht und ihren Dreck von den Farbigen wegmachen lässt ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, schlichtweg weil sie nichts anderes von ihren Eltern gelernt hat, ließ mich ein ums andere Mal schlucken.

Bei Beauty wird sehr schnell deutlich was für eine starke Persönlichkeit sie ist. Bereits mit knapp 50 Jahren hat sie schon so viel miterleben müssen, was auch für zwei Leben gereicht hätte. Nicht nur hat sie geliebte Menschen zu Grabe tragen müssen, sondern auch noch an der Unterdrückung der Farbigen zu leiden.

Die Autorin hat sehr schön herausgearbeitet, dass trotz diverser, vermeintlicher Unterschiede die Hauptcharaktere so viel mehr gemeinsam haben als sie trennt.

Trotz des recht ernsten Themas, gelingt es Frau Marais aber auch immer mal witzige Szenen einzustreuen, damit man nicht allzu sehr von der Handlung runtergezogen wird. Freudig möchte ich da zum Beispiel den Papagei Elvis erwähnen und seine Launen.

Fazit: Ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch weiterbildet und lange in einem nachklingen wird, einfach weil man über vieles noch nachdenkt oder gar online recherchiert, weil man noch mehr wissen möchte. Klasse! 

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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