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Dienstag, 5. März 2024

Rezension Kent Haruf

"Unsere Seelen bei Nacht" von Kent Haruf


Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 11. Edition (12. Dezember 2018)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Taschenbuch ‏ : ‎ 224 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3257244657
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257244656
Originaltitel ‏ : ‎ Our Souls at Night

Inhaltsangabe:

Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Eines Tages klingelt Addie, eine Witwe von 70 Jahren, bei ihrem Nachbarn Louis. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte. Louis lässt sich darauf ein. Und so liegen sie Nacht für Nacht nebeneinander und erzählen sich ihre Leben. Doch ihre Beziehung sorgt für Aufsehen in dem Städtchen.

Autoreninfo:

Kent Haruf, geboren 1943 in Colorado, war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. Kent Haruf starb 2014.

Meine Meinung:

Titel: Einfach mal machen...

Nach einer sehr intensiven Woche fiel mir dieses Buch wie durch Zufall in die Hände und es war genau die Geschichte, die ich brauchte.

Addie ist 70 Jahre alt, Witwe und fühlt sich einsam. Da kommt sie auf die Idee ihren netten Nachbarn Louis, der ebenfalls alleine ist, zu fragen, ob er nicht zusammen mit ihr die Nacht verbringen will, weil diese immer die schlimmsten sind. Er willigt ein. Doch was werden die Bewohner von Holt denken? Wie werden ihre Kinder darauf reagieren? Und vor allem: Was wird ihnen das persönlich geben?

Kent Haruf hat ein Händchen dafür Tagesroutinen und Alltagssituationen sehr intensiv mit wenigen Worten zu beschreiben und man empfindet gerade diese Einfachheit als Geschenk.

Ich mochte sehr wie die alten Herrschaften einfach ihr Ding machen gegen alle Vorurteile und Vermutungen, die die Nachbarschaft so hegt. Ich fand es schon immens spannend wieviel Gedanken sich die Leute um andere machen und um Themen, die sie einfach nichts angehen, sondern nur die beiden Betroffenen, die sich dafür entscheiden nicht mehr einsam zu sein.

Am meisten hat mich berührt, wie gerade der Sohn von Addie gegen Louis schießt, weil er Angst hat nicht mehr im Mittelpunkt zu sein, obwohl er ein erwachsener Mann ist. Stattdessen könnte er einfach mal seiner Mutter das kleine, späte Glück gönnen.

Mir ging die Geschichte wirklich unter die Haut und sie hat mich emotional sehr bewegt, da ich das Geschilderte spüren konnte und kurz vorher selbst erlebt habe wie wichtig so ein kleines Glück sein kann. 

Fazit: Der erste Band der Holt- Reihe, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Samstag, 24. Februar 2024

Rezension Ali Hazelwood

"Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe" von Ali Hazelwood


Herausgeber ‏ : ‎ Rütten & Loening; 2. Edition (6. Februar 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Broschiert ‏ : ‎ 512 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 335200997X
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3352009976
Originaltitel ‏ : ‎ Bride

Inhalt:

Misery Lark, Tochter eines mächtigen Vampirfürsten, war schon immer eine Außenseiterin. Mit ihren Reißzähnen weiß sie nichts anzufangen und führt ein anonymes Dasein unter den Menschen. Ausgerechnet sie soll sich nun für eine mehr als brisante Bündnisehe mit einem der Werwölfe, den ewigen Todfeinden der Vampire, zur Verfügung stellen. Dabei scheint ihr zukünftiger Ehemann, der Alpha Lowe Moreland, ebenso erbarmungslos und unberechenbar zu sein wie der Rest seines Rudels. Das beherrscht er allerdings nicht nur mit absoluter Autorität, sondern, wie Misery bald feststellt, auch mit viel Sinn für Gerechtigkeit und – ganz anders als die Vampire – nicht ohne Gefühl. Aber sie spürt, dass er ihr nicht traut – und wenn er nur wüsste, wie recht er damit hat... Denn Misery hat ganz eigene Gründe, sich auf dieses Bündnis einzulassen. Und dafür ist sie bereit, alles zu opfern, selbst wenn das ein Leben allein unter Wölfen bedeutet. Doch womit Misery nicht gerechnet hat, ist die alles überwindende Ungleichartigkeit der Liebe...

Autoreninfo:

Ali Hazelwood hat unendlich viel veröffentlicht (falls man all ihre Artikel über Hirnforschung mitzählt, die allerdings niemand außer ein paar Wissenschaftlern kennt und die, leider, oft kein Happy End haben). In Italien geboren, hat Ali in Deutschland und Japan gelebt, bevor sie in die USA ging, um in Neurobiologie zu promovieren. Vor Kurzem wurde sie zur Professorin berufen, was niemanden mehr schockiert als sie selbst. Ihr erster Roman "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" wurde bei TikTok zum Sensationserfolg und ist ein weltweiter Bestseller, der in 36 Sprachen übersetzt wurde und zurzeit verfilmt wird. Zuletzt erschienen von ihr bei Rütten & Loening "Das irrationale Vorkommnis der Liebe", "Die Unannehmlichkeiten von Liebe" und "Love, theoretically". Mehr unter www.AliHazelwood.com; Instagram: @AliHazelwood Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, Autorinnen wie Lily Lindon, Ali Hazelwood, Julie Soto u. a. folgten. Sie lebt in Leipzig und überträgt auch Lyrik, etwa von Rupi Kaur.

Meine Meinung:

Titel: Eine sehr spezielle Liebesgeschichte...

Tja was soll ich sagen? Das Buch ist erst über Umwege zu mir gekommen. In der Buchhandlung oft in der Hand gehabt, aber der Klappentext so nichtssagend, dass ich mich nicht zu einem Kauf entschließen konnte. Dann die Schwärmerei auf Tiktok gesehen und trotzdem nicht wirklich überzeugt. Kann es wirklich stimmen? Als meine örtliche Bücherei es dann hatte, musste die Neugier dann doch befriedigt werden, aber deswegen wurde es nicht einfacher. Es ist übrigens mein erstes Buch der Autorin gewesen.

In der Geschichte geht es um Misery und Lowe, ein frisch vermähltes Ehepaar, was ungleicher kaum sein sollte. Er ein Werwolf, sie eine Vampirin und die Absicherung, dass es zwischen den beiden Spezies in nächster Zeit keine Kämpfe oder gar Krieg geben wird. Keine guten Voraussetzungen, um eine gute Ehe zu führen, oder?

Ich bekenne mich schuldig, dass ich die ersten 200 Seiten immer wieder gegrübelt habe, ob ich abbreche oder weiterlese. Natürlich waren die Dialoge zwischen Misery und Lowe ungemein witzig und ich mag die taffe, intelligente Art von ihr. Und dennoch wollte der Funke erst nicht so überspringen, denn was sollte es werden? Hassliebe oder in welche Richtung will das Buch überhaupt? Doch der Glaube daran, dass einfach nicht so viele Leser schwärmen können, wenn nicht doch etwas Cooles passiert, ließ mich am Ball bleiben. 

Zum Glück habe ich durchgehalten, denn die Liebesgeschichte entwickelt sich zu anständigem Herzschmerz. Zudem sorgten die andauernden Bedrohungen, sowie die Suche nach der besten Freundin für Spannung.

Meine Lieblingsfigur ist Ana. Wie süß kann man bitte sein mit den Wortverwechslungen und dem Charme eines Kindes? Ich hätte mich auch immer wieder von ihr um den Finger wickeln lassen.

Es sei noch gesagt, dass es ab der 2. Hälfte des Buches immer wieder zu spicy Szenen kommt. Ich habe sie gern gelesen, wenn auch sie schon etwas speziell sind aufgrund der unterschiedlichen Spezies, doch lasst euch selbst überraschen.

Fazit: Amüsante Unterhaltung, die mich dann doch begeistern konnte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. 

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Freitag, 9. Februar 2024

Rezension Iris Wolff

"Lichtungen" von Iris Wolff


Herausgeber ‏ : ‎ Klett-Cotta; 2. Druckaufl., 2024 Edition (13. Januar 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3608987703
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3608987706

Inhaltsangabe:

Zwischen Lev und Kato besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem großen neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: "Wann kommst du?"

Autoreninfo:

Iris Wolff, geboren 1977 in Hermannstadt/Siebenbürgen. Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik & Malerei in Marburg an der Lahn. Lebt als freie Autorin in Freiburg im Breisgau. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt u.a. den Marieluise-Fleißer-Preis, den Marie-Luise Kaschnitz-Preis, den Eichendorff-Literaturpreis, den Solothurner Literaturpreis und den Chamisso-Preis.

Meine Meinung:

Titel: Eine Verbindung fürs Leben?

Iris Wolff hatte mich zuletzt mit "Die Unschärfe der Welt" begeistern können, so dass ich nicht anders konnte als zu ihrem aktuellen Bestsellertitel zu greifen.

In der Geschichte geht es um Lev und Kato, die gegensätzlicher kaum sein könnten und dennoch verbindet sie ein Ereignis aus ihrer Kindheit. Werden die politischen Veränderungen um sie herum dafür sorgen, dass ihre Verbindung einreißt?

Das Besondere an dem Roman ist wohl, dass wir mit dem Ende starten und die Handlung quasi rückwärts erzählt wird. Wir beginnen mit Kapitel 9 und enden mit der 1.

Was direkt wieder auffiel beim Lesen der ersten Sätze war die besondere Sprache und das Gespür für eine einfühlsame Erzählweise. Irgendwie trifft sie da bei mir einen Nerv, dass ich mich enorm wohl und umschmeichelt fühle, auch wenn das Geschilderte vielleicht mitunter harter Tobak ist.

Des Weiteren lässt die Autorin genug Raum für eigene Überlegungen und Spekulationen, denn es verwundert durchaus, dass Lev einst ewig ans Bett gefesselt war nach einem Unfall und als Erwachsener davon nichts mehr zu spüren ist. Und auch die Freundschaft zwischen den Beiden und was vielleicht hätte intensiver sein können, schwebt immer so ein bisschen mit im Raum.

Gut gefallen hat mir zudem, dass man Einblicke in das Leben der Menschen in Rumänien bekommt, wo nicht im Überfluss gelebt wird wie in Großteilen Europas. Das stimmt nachdenklich.

Frau Wolff hat hiermit wieder einmal bewiesen, dass es nicht vieler Worte bedarf, um zu berühren und zu fesseln. Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen und den Alltagsstress mal für ein paar Stunden vergessen.

Fazit: Eine gefühlvolle Geschichte, die mir enorm gefallen hat. Klare Leseempfehlung.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

Donnerstag, 8. Februar 2024

Rezension Ayla Dade

"Blackwell Palace: Wanting it all" (Band 2) von Ayla Dade


Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag; Originalausgabe Edition (29. November 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Broschiert ‏ : ‎ 544 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3328110267
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328110262

Inhaltsangabe:

Auch wenn das Blackwell Palace sich inzwischen wie ein wahres Zuhause anfühlt, würde Paola das Luxushotel und St. Moritz nach den Geschehnissen des letzten Polospiels am liebsten hinter sich lassen. Doch sie hat jemandem ein Versprechen gegeben, das sie niemals brechen würde. Paola bleibt keine andere Wahl: Um ihr Versprechen zu halten, muss sie sich ausgerechnet der Person anvertrauen, die sie aus tiefster Seele hassen will. Aber es gibt noch eine viel größere Herausforderung: Wie soll sie ihr Herz vor Edward und Charles verschließen? Den attraktiven und unberechenbaren Blackwell-Brüdern, die sie mit ihren düsteren Geheimnissen in tiefere Abgründe gestürzt haben, als sie es je für möglich gehalten hätte. Doch es ist nicht nur ihre besondere Verbindung zu den beiden, die ihr Angst einjagen sollte, sondern auch die dunkle Ahnung, dass sie nur einen von beiden vor sich selbst retten kann …

Autoreninfo:

Ayla Dade nutzt am liebsten jede freie Minute zum Schreiben. Die Seiten ihrer New-Adult-Romane füllt die beliebte Buchbloggerin mit großen Emotionen an zauberhaften Schauplätzen. Wenn sie sich nicht in die Welt ihrer Bücher träumt, verbringt sie ihre Zeit mit Sport und kuscheligen Lesestunden vor dem Kamin. Ihre Winter-Dreams-Reihe war ein überwältigender Erfolg: Die Bände standen wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und haben für immer einen Platz in den Herzen ihrer Leser*innen. In ihrer neuen Frozen-Hearts-Reihe macht sie einen luxuriösen Hotelpalast im verschneiten St. Moritz zum Zentrum von Glamour, Intrigen und einem Feuerwerk an Emotionen.

Meine Meinung:

Titel: Gute Fortsetzung, aber ...

Ich habe den ersten Band der Reihe wirklich abgöttisch geliebt. Das war mein erstes Buch der Autorin und ich war richtig geflasht, weshalb ich natürlich nach Erscheinen von Band 2 direkt weiterlesen wollte, eben um auch zu erfahren wie es mit dem gelüfteten Geheimnis rund um Paola weitergeht.

Zur Optik und generellen Gestaltung mit dem hübschen Farbschnitt muss ich wohl nichts sagen. Ich mag den Stil, vor allem dass man auf den ersten Blick nicht wirklich erkennt was für eine Geschichte sich hinter der Klappe verbirgt. Das wissen dann wirklich nur Kenner des Genre.

Nun zu meinem "Aber", welches ich mir nicht mal richtig erklären kann. Figuren, Schreibstil und Co alles identisch zu Band 1 und dennoch habe ich gefühlt ewig gebraucht, um in einen  Lesefluss zu kommen. Vielleicht wage ich wenigstens einen Versuch. Nach dem heftigen Ende in Band 1, löst sich in Band 2 dann ja endlich einiges auf. Der Plotttwist bezüglich des Geheimnisses war für mich durchaus nachvollziehbar, aber dann wirkte es für mich so, dass die Offenbarung so einen faden Beigeschmack hat. Frei nach dem Motto: "Hier lieber Leser ein richtiger Schockmoment, der dir gefällt und den nehme ich dir jetzt einfach wieder weg." Wahrscheinlich hätte ich es gebraucht, dass es so bleibt und Realität war. Ansonsten störte mich die Thematik mit ihrem Bruder Gabriel. Man tappt als Leser zu sehr im Dunkeln und jedes Mal, wenn der Bengel am Telefon ist, will man als Leser ihn einfach nur schütteln, dass er endlich sagt was Sache ist. Ich hab mich herrlich über ihn aufregen können. Am Ende wird ja dann alles klar und das hat mich auch zufriedengestellt, aber ehe man da landet, das dauerte gefühlt ewig. Vielleicht war das genau das Ziel den Leser so fühlen zu lassen, ich hätte jedoch gern ein paar Puzzleteile zum selbst Raten und Grübeln gehabt. Nun ja und die seltsamen Häkeltiere und dass sie dauernd erwähnt werden, nervte mich dann doch irgendwie. Im ersten Teil fand ich dieses Hobby noch kreativ und auch irgendwie lustig wie sich die anderen über die Optik der Tierchen amüsieren, aber dann darf damit irgendwann auch Schluss sein.

Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten gibt es rein gar nichts auszusetzen an der Geschichte. Ich liebte wie noch weitere Geheimnisse gelüftet werden. Ich mag einfach das Setting im Winter in St. Moritz und dieses tolle, herrschaftliche Hotel, welches dem Buch den Titel verleiht. Ich habe es genossen wie Edward und Charles sich weiterentwickeln und Paola, im Gegensatz zu mir, nun weiß was sie will. Und selbstverständlich wissen auch die spicy Szenen enorm zu fesseln.

Fazit: Eine solide Fortsetzung, die Lust auf den Abschluss der Reihe macht. Ich habe so Bock auf die Reality TV Sendung. Darf und muss man lesen, wenn man Band 1 geliebt hat.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Sonntag, 28. Januar 2024

Rezension Alessia Gold

"Sinister Crown: Brave Mädchen tun das nicht" (Band 1) von Alessia Gold


Herausgeber ‏ : ‎ Federherz Verlag (Nova MD); Erstauflage (29. Oktober 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Taschenbuch ‏ : ‎ 408 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3985959633
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3985959631
Lesealter ‏ : ‎ Ab 16 Jahren

Inhaltsangabe:

Ein dunkler Prinz. Seine heißen Bodyguards. Ein mysteriöser Professor. Und dazwischen ich. Als ich mein Studium an der Campbell-Universität an der Westküste der USA aufnehme, will ich nur eins: Bloß nicht auffallen. Mein Plan scheitert direkt am ersten Tag, als ich in der Umkleidekabine der Schwimmhalle in eine Szene stolpere, die nicht für meine Augen bestimmt ist. Doch ausgerechnet den spanischen Thronfolger und seine Leibwächter dabei zu erwischen, wie sie im Drogenrausch ihren Spaß mit einem betäubten Mädchen haben, bringt mich schneller auf ihren Radar, als ich nur blinzeln kann. Ich habe etwas gesehen, was ich nicht sehen durfte, und dafür muss ich bezahlen. Die Fake-Freundin des Prinzen zu spielen, soll ihm helfen, seinen sowieso schon angeknacksten Ruf zu retten. In der Öffentlichkeit behandelt er mich wie die zukünftige Prinzessin, doch hinter verschlossenen Türen erniedrigt er mich zu einem Spielzeug, das er mit seinen Freunden teilt. Doch schnell stelle ich fest: Dass mich ab sofort zwei heiße Bodyguards auf Schritt und Tritt verfolgen, ist gar nicht so verkehrt. Denn als meine Vergangenheit mich einholt, weiß ich, dass ich weitaus größere Probleme habe, als den Prinzen in einer Orgie erwischt zu haben. Eins davon ist mein attraktiver Professor, der mich so ansieht, wie er keine Studentin ansehen dürfte.

Autoreninfo:

Amazon Bestseller-Autorin Alessia Gold schreibt dunkle Romantik mit intensiven, expliziten Szenen. Weil ein Mann ihr oft zu langweilig ist, geht es meist um zwei. Oder drei. Oder fünf. Und eine Frau, die sich nicht entscheiden muss. (Die Glückliche!) Alessias Romane erscheinen in regelmäßigen Abständen, haben keine Tabus und behandeln oft ernste Themen. Kein Buch gleicht dem anderen, was sie aber alle gemeinsam haben: Herzen werden brechen, doch am Ende wieder zusammengesetzt. Versprochen.

Meine Meinung:

Titel: Lost my mind, will lost my soul?

Die schöne Aufmachung des Buches, die vielen positiven Bewertungen und da ich ständig in jeder Buchhandlung drüber gestolpert bin, haben mich auf diesen Titel aufmerksam gemacht und so wollte ich doch wissen wie einen ein spanischer Prinz den Kopf verdrehen kann. Ich habe mich dann allerdings entschieden das eBook zu lesen

In der Geschichte geht es um Maeve, die keine Erinnerung an ihr bisheriges Leben hat. Ab und zu hat sie Angstzustände und weiß nicht woher vor allem die grausamen Flashbacks kommen. Daher will sie an der Campbell-Universität neu durchstarten. Doch dann tappt sie in eine blöde Situation und muss sich wenig später als Fake Freundin des spanischen Thronfolgers ausgeben. So hatte sie sich ihr neues Leben nicht vorgestellt.

Der Autorin gelingt es sehr gut ein Mysterium um Maeve zu bauen, denn natürlich möchte man wissen was mit ihr passiert ist, dass sie keine Erinnerung hat, aber vor etwas Angst hat, sie weiß eben nur nicht vor was. Doch ihre Narben sprechen bereits eine eigene Sprache. Ich habe Maeve als taffe Frauenfigur gesehen und mag sie sehr gern. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich irgendwie ausnutzen lässt.

Aber nicht nur Maeve hat so ihre Geheimnisse, denn auch der neue Bodyguard Nathan scheint etwas zu verbergen und einen Plan zu haben. Von den männlichen Hauptfiguren mochte ich ihn am liebsten. Alle anderen wie der Prinz, sein bester Freund und Bodyguard Ryle als auch Professor Delahaye sind in meinen Augen derzeit alle große A... Natürlich verstehe ich warum Prinz Tristán so fertig ist, aber wer wenn nicht er hat alle Möglichkeiten sich helfen zu lassen, egal was es kostet?

Die Kapitel im Buch sind so strukturiert, dass jeder Protagonist mal zu Wort kommt, jeweils immer als Ich- Erzähler, so dass der Leser an allen Emotionen und Gedanken teilhaben darf, was ich immer sehr mag.

Zudem gefällt es mir, dass es nicht nur erotische Szenen gibt, sondern trotz allem Spice eine echte Handlung existiert und man quasi als Leser mit die Geheimnisse lüften darf.

Der erste Band endet mit einem miesen Cliffhanger, denn man kommt zu einer kleinen Erkenntnis, aber es ist Knall auf Fall Schluss und jemand schwebt in Lebensgefahr. Wer da nicht weiterliest ist selbst Schuld.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, wird aber gewiss nicht mein letztes sein.

Fazit: Gelungener Startband, der mit viel Spannung und Spice daherkommt, dass man in jedem Fall weiterlesen möchte. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Dienstag, 16. Januar 2024

Rezension Cho Nam-Joo

"Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah" von Cho Nam-Joo


Herausgeber ‏ : ‎ Kiepenheuer&Witsch; 1. Edition (11. Januar 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch, Koreanisch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 288 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3462005839
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462005837
Originaltitel ‏ : ‎ For Gomaneci

Inhaltsangabe:

Manis Familie lebt in einem der ärmsten Stadtteile von Seoul. Ihr Vater arbeitet in einem Imbiss und ihre Mutter ist erwerbslos. Als kleines Mädchen träumte Mani davon, rhythmische Sportgymnastin zu werden, inspiriert durch Fernsehbilder der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Als Kind fängt sie mit dem Turnen an, muss aber schnell einsehen, dass sie im Vergleich zu anderen kein Talent hat. Sie wird ein einfaches, unerfülltes Leben führen, auch geprägt von der Demütigung, mit Mitte dreißig noch keine eigene Familie zu haben.

Die Nachricht von der Stadtteilsanierung lässt die Immobilienpreise in die Höhe schießen, gleichzeitig erfährt Manis Familie zufällig, dass die Sanierung abgeblasen werden solle. Als ein Fremder ihr Haus kaufen will, ist die Familie uneins darüber, ob sie diesem gutmütigen Mann die Wahrheit sagen oder ihn täuschen soll. Ihr ganzes Leben lang haben sie sich an das Prinzip der Ehrlichkeit gehalten. Welche Entscheidung werden sie treffen, wenn sie vor dem größten Dilemma ihres Lebens stehen?


Autoreninfo:

Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982" hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und wurde bereits erfolgreich verfilmt. Sie lebt in Korea.

Meine Meinung:

Titel: Arm bleibt arm...

Ich bin großer Fan der Autorin, weil sie eine besondere Art hat Geschichten über Frauen so greifbar und so empathisch zu erzählen, dass ich immer komplett mitgenommen werde. So begann ich voller Freude zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Ich- Erzählerin Mani, die erwerbs- und kinderlos, sowie unverheiratet mit Mitte 30 noch bei ihren Eltern wohnt. Als Kind träumte sie einst davon eine berühmte Turnerin zu werden, doch ihr fehlte das Talent. Warum lebt sie dieses ärmliche Leben? Liegt es an den finanziellen Mitteln der Eltern? Hat sie sich nicht genug angestrengt?

Im Gegensatz zu ihren anderen Büchern, kostete es mich mehr Mühe zu Lesen und in Fluss zu kommen. Dies lag jedoch nicht am Erzählstil der Autorin, sondern an der für mich großen Traurigkeit der Geschichte.

Ich denke nicht nur in Korea, sondern auch in Europa gibt es viele Mitdreißiger, die sich fragen ob das jetzt wirklich ihr Leben sein soll. Erwachsensein hat man sich doch als Kind so ganz anders vorgestellt mit Haus, Familie, Ehepartner und nun hat man nichts von alldem, sondern schleicht sich mehr schlecht als recht durchs Leben.

Besonders gerührt haben mich die Zustände in dem Viertel, in dem die Familie leben muss. Mir ist bewusst, dass viele Menschen auf der Welt kein Spülklosett haben, keinen Herd oder anderen Luxus, aber bei so einem zivilisierten und doch kapitalistisch geprägten Land wie Südkorea und einer Großstadt wie Seoul, geht man doch irgendwie davon aus, dass die Menschen dort würdiger leben. Das Geschilderte hat mich oft hart schlucken lassen.

Mit jeder Zeile spürt man wie sehr sich Mani ein anderes, ein besseres Leben wünscht, aber gleichzeitig doch auch irgendwie aufgegeben hat, indem sie sich nicht auf die Suche nach einem neuen Job macht oder anderweitig betätigt, um wieder auf die Beine zu kommen. Alles wirkt aussichtslos und als hätte man sich einfach mit der Situation abgefunden. Jede Mühe lohnt ja doch nicht in dieser Tretmühle von Leben.

Für mich eine starke Gesellschaftskritik, die dem interessierten Leser den Spiegel vorhält. Wie wäre ich in der Situation? Ehrlich oder würde ich auch irgendwann andere beuteln, weil ich stets nur betrogen und belogen worden bin?

Fazit: Keine leichte Lektüre, die man eben mal zwischendurch liest. Hier darf man sich gern mehr Lesezeit nehmen. Klasse Einblick in die armen Viertel einer Großstadt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen

Dienstag, 9. Januar 2024

Rezension Emilia Roig

"Das Ende der Ehe: Für eine Revolution der Liebe" von Emilia Roig


Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Hardcover; 5. Edition (30. März 2023)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3550202288
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3550202285

Inhaltsangabe:

Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären Geschlechterrollen verharren. In ihrem mutigen und provokanten Buch ruft Emilia Roig daher das Ende einer patriarchalischen Institution aus. Sie hinterfragt die Übermacht der Paare und untersucht, ob man Männer lieben und zugleich das Patriarchat stürzen kann. Letztlich wäre eine Abschaffung der Ehe nicht nur für Frauen befreiend, sondern für alle. Denn nur dann können wir Liebe in Freiheit und auf Augenhöhe miteinander neu denken und leben.

Autoreninfo:

Emilia Zenzile Roig ist promovierte Politikwissenschaftlerin, Gründerin des Center for Intersectional Justice (CIJ) und Autorin des vielbesprochenen Buches Why We Matter, das 2021 erschien. Sie lehrt regelmäßig in Deutschland, Frankreich und den USA Intersektionalität, Critical Race Theory, Gender Studies und Postkoloniale Studien sowie Völkerrecht und Europarecht. Sie hält europaweit Keynotes und Vorträge zu den Themen Feminismus, Rassismus, Diskriminierung, Vielfalt und Inklusion und ist Autorin zahlreicher Publikationen auf Deutsch, Englisch und Französisch, und wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Meine Meinung:

Titel: Sehr gute Ansätze für ein besseres Zusammenleben...

Für meinen Geschmack passt der Untertitel "Für eine Revolution der Liebe" deutlich besser und klingt weniger radikal und provozierend, aber da das Thema dringend mal auf den Tisch gehört, sind der Bildschlagzeilentitel und die Neonfarben wahrscheinlich Pflicht. 

In diesem Sachbuch zeigt Emilia Roig anhand von eigenen Erfahrungen, Studien und Expertenmeinungen dem Leser auf, was die Ehe wirklich ist und welchen Einfluss das Patriarchat darauf hat. Der große Traum eines jeden kleinen Jungen und Mädchens, so scheint es, ist die eine, richtige Person zu finden, die uns ein Leben lang treu ergeben ist, all unsere Bedürfnisse erfüllt und mit der wir natürlich den Bund der Ehe schließen wollen. Aber ist das überhaupt realistisch? Wo kommt dieses enorme Bedürfnis überhaupt her? Warum sieht die Realität außerhalb von Hollywoodfilmen komplett anders aus, nämlich lieber unglücklich verheiratet als glücklich ohne Trauschein oder vielleicht als Single zu sein?

Das Buch ist so umfassend und detailreich, dass es alles andere als leichte Kost ist. Teils ist man beim Lesen mit Feuer und Flamme dabei, teils fühlte ich mich etwas überfahren von den vielen weiteren Themen wie non binär, gleichgeschlechtlicher Ehe und Co, die ja auch alle irgendwo mit dem Thema zu tun haben, die einem aber gar nicht als erstes in den Sinn kommen und dennoch so wichtig sind, damit eben auch einfach alle und nicht nur manche gemeint sind.

Bedrückt haben mich vor allem die persönlichen Erfahrungen der Autorin, schlichtweg weil ich genau eins zu eins dieselben Erlebnisse durchmachen musste während meiner eigenen Scheidung. Da lernt man sich dann erst richtig kennen. Und wahrscheinlich sind die finanziellen Hürden extra so scharf eingestellt, dass man sich das Trennen fünf Mal überlegt, ob dies wirklich zwingend notwendig ist oder man sich nicht anderweitig arrangieren kann. 

Natürlich ist der Wunsch nach einer festen Bindung etwas, dass sich jeder erträumt, aber vielleicht sollte dies auf Augenhöhe passieren. Dabei geht es nicht nur um die Unterschiede zwischen Mann und Frau und deren Stellung in der Gesellschaft, sondern auch um wieviel mehr die Benachteiligung aussieht bei queeren Menschen, all jenen aus der PoC Community und und und. Die Autorin gibt hier enorm viele Denkanstöße, wie es laufen könnte, was den interessierten Leser doch sehr ins Grübeln bringt. 

Und die wichtigste Botschaft, die ich aus dem Buch für mich mitgenommen habe: Vielleicht sollten nicht wirtschaftliche Vorteile und Finanzen im Fokus stehen, was die Ehe betrifft, sondern die Liebe, das Miteinander, das Füreinanderdasein. Irgendwie scheint das in der heutigen Gesellschaft bei all dem Stress verloren gegangen zu sein. Und vielleicht geht jeder mal wertfreier mit seinen Mitmenschen um und kehrt vor der eigenen Haustür und hinterfragt seine Entscheidungen anstatt andere zu verurteilen warum jene sich trennen oder andere allein leben. Niemand kann so ohne weiteres hinter die Fassade eines anderen schauen. Es wird Gründe geben, die jedoch ausschließlich das Paar betreffen und nicht als willkommene Unterhaltung für andere dienen sollen.

Zudem wünsche ich mir, dass dieser Titel nicht als Schmährede auf die Männer verstanden wird, sondern als eine mögliche Sichtweise wie die Ehe ist, wem sie dient und wem sie wohlmöglich eher schadet. 

Fazit: Ein wichtiges Thema spannend und mit lauter Stimme fesselnd erzählt. Dürfte gern Pflichtlektüre vor jeder Eheschließung werden, damit sich jeder bewusst wird wofür er es macht und nicht nur dem Traum aus dem Disneymärchen hinterher jagt, sondern alle Pflichten, Licht- und Schattenseiten kennt.

Bewertung: 4/ 5 Sternen