"Die Walfängerin" von Ines Thorn
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3352006636
ISBN-13: 978-3352006630
Inhaltsangabe:
Sylt
im 18. Jahrhundert: Die junge Maren lebt als Tochter eines Fischers in
Rantum. Ihre Zukunft liegt klar vor ihr: Sie wird Thies Heinen heiraten,
mit dem sie aufgewachsen ist. Doch plötzlich hält der mächtigste Mann
der Insel um ihre Hand an: Kapitän Rune Boys. Maren wagt das Undenkbare.
Sie lehnt ab. Als ihre Familie jedoch nach einem Sturm finanziell
ruiniert ist, muss sie ausgerechnet Boys um Hilfe bitten. Er macht ihr
einen ungeheuerlichen Vorschlag: Sie soll mit ihm auf Walfang gehen,
danach seien alle Schulden beglichen.
Autoreninfo:
Ines
Thorn wurde 1964 in Leipzig geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin
studierte sie Germanistik, Slawistik und Kulturphilosophie. Sie lebt
und arbeitet in Frankfurt am Main.
Meine Meinung:
Titel: Seichter Schmöker für Zwischendurch...
Von
Ines Thorn wollte ich schon immer mal etwas lesen und da ich kaum etwas
über Walfänger weiß, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.
In
der Geschichte geht es um Maren, die unheimlich verliebt ist in Thies.
Niemand anderes soll es in ihren Augen sein, den sie später mal heiraten
wird, da spielt es auch keine Rolle, dass er so arm ist wie sie. Wird
ihr das Schicksal hold sein?
Der
Schreibstil der Autorin ist ungemein flüssig und recht einfach
gehalten, so dass man wirklich sehr gut vorankommt. Ihr gelingt es gut
das wilde Setting auf Sylt und die rauen Seebären dem Leser nahe zu
bringen. Auch war es wirklich interessant mehr über die Arbeit von
Walfängern zu erfahren und die Schifffahrt im Allgemeinen.
Nicht
so gut gefallen hat mir, dass sich sehr viel wiederholt. Manche Sätze
kommen gefühlt drei Mal, nur in abgewandelter Form vor. Irgendwann hat
auch der letzte Leser begriffen, wann eine Frau als gefallen gilt. Zudem
habe ich einige Logikfehler aufgespürt, denn wenn jemand zu schlechte
Augen zum Stricken hat, dann kann derjenige wenige Seiten weiter nicht
plötzlich doch strickend neben der Tochter sitzen.
Die
Charaktere sind alle recht oberflächlich gestaltet. Maren mochte ich
persönlich nicht sonderlich mit ihrer naiven Art. Ich hätte sie gern ein
ums andere Mal geschüttelt. Richtig gut dagegen fand ich Kapitän Rune
Boys, weil er trotz seiner rauen Art etwas Gütiges an sich hatte. Zelda,
die spätere Freundin von Maren, hat trotz ihres harten Lebens für
andere etwas übrig, das hat mich berührt. Die Seemänner fand ich einfach
nur witzig, denn trotz der harten Arbeit wussten sie wofür sie es taten
und hielten zusammen.
Das Lüften des großen Geheimnisses am Ende war in meinen Augen überflüssig.
Fazit:
Ein eher seichter Schmöker, der sich leicht hat lesen lassen, dem mir
persönlich aber der Tiefgang fehlte. Daher nur bedingt empfehlenswert!
Bewertung: 3/ 5 Sternen