Seitenaufrufe letzten Monat

Dienstag, 5. März 2024

Rezension Kent Haruf

"Unsere Seelen bei Nacht" von Kent Haruf


Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 11. Edition (12. Dezember 2018)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Taschenbuch ‏ : ‎ 224 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3257244657
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257244656
Originaltitel ‏ : ‎ Our Souls at Night

Inhaltsangabe:

Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Eines Tages klingelt Addie, eine Witwe von 70 Jahren, bei ihrem Nachbarn Louis. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte. Louis lässt sich darauf ein. Und so liegen sie Nacht für Nacht nebeneinander und erzählen sich ihre Leben. Doch ihre Beziehung sorgt für Aufsehen in dem Städtchen.

Autoreninfo:

Kent Haruf, geboren 1943 in Colorado, war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. Kent Haruf starb 2014.

Meine Meinung:

Titel: Einfach mal machen...

Nach einer sehr intensiven Woche fiel mir dieses Buch wie durch Zufall in die Hände und es war genau die Geschichte, die ich brauchte.

Addie ist 70 Jahre alt, Witwe und fühlt sich einsam. Da kommt sie auf die Idee ihren netten Nachbarn Louis, der ebenfalls alleine ist, zu fragen, ob er nicht zusammen mit ihr die Nacht verbringen will, weil diese immer die schlimmsten sind. Er willigt ein. Doch was werden die Bewohner von Holt denken? Wie werden ihre Kinder darauf reagieren? Und vor allem: Was wird ihnen das persönlich geben?

Kent Haruf hat ein Händchen dafür Tagesroutinen und Alltagssituationen sehr intensiv mit wenigen Worten zu beschreiben und man empfindet gerade diese Einfachheit als Geschenk.

Ich mochte sehr wie die alten Herrschaften einfach ihr Ding machen gegen alle Vorurteile und Vermutungen, die die Nachbarschaft so hegt. Ich fand es schon immens spannend wieviel Gedanken sich die Leute um andere machen und um Themen, die sie einfach nichts angehen, sondern nur die beiden Betroffenen, die sich dafür entscheiden nicht mehr einsam zu sein.

Am meisten hat mich berührt, wie gerade der Sohn von Addie gegen Louis schießt, weil er Angst hat nicht mehr im Mittelpunkt zu sein, obwohl er ein erwachsener Mann ist. Stattdessen könnte er einfach mal seiner Mutter das kleine, späte Glück gönnen.

Mir ging die Geschichte wirklich unter die Haut und sie hat mich emotional sehr bewegt, da ich das Geschilderte spüren konnte und kurz vorher selbst erlebt habe wie wichtig so ein kleines Glück sein kann. 

Fazit: Der erste Band der Holt- Reihe, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen