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Montag, 29. August 2022

Rezension Mariko Turk

"So federleicht wie meine Träume" von Mariko Turk


Herausgeber ‏ : ‎ cbj; Deutsche Erstausgabe Edition (24. August 2022)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3570166147
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3570166147
Lesealter ‏ : ‎ Ab 14 Jahren
Originaltitel ‏ : ‎ The other side of perfect

Inhaltsangabe:

Alina ist verzweifelt: Vor einem Jahr hat sie sich noch auf einen Workshop der American Ballet School vorbereitet, dann hat ein Unfall ihrer Ballett-Karriere ein Ende gesetzt. Um ihrer Freundin Margot einen Gefallen zu tun, bewirbt sie sich auf die Teilnahme beim Schulmusical – und bekommt zu ihrer Überraschung eine wichtige Rolle. Ihr Gegenspieler auf der Bühne ist Jude, der sie langsam aus ihrem Zorn und ihrer Einsamkeit befreit. Doch Alinas Liebe zum Ballett lässt sie nicht los, auch wenn ihr langsam klar wird, dass sie wegen ihrer japanischen Wurzeln oft benachteiligt wurde. Kann sie sich auf ein neues Leben – und auf Jude – einlassen?

Autoreninfo:

Mariko Turk unterrichtet Kreatives Schreiben und Rhetorik an der University of Colorado Boulder. Sie promovierte im Fach Englisch an der University of Florida, mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur. "So federleicht wie meine Träume" ist ihr Debütroman.

Meine Meinung:

Titel: Kann ein Unfall dein ganzes Leben zerstören?

Mich hat an dem Roman vor allem interessiert wie das Thema Rassismus verarbeitet wurde und neugierig begann ich zu lesen.

Alina ihre größte Leidenschaft ist Ballett. Dafür gibt sie alles und vergisst dabei Freunde zu finden. Als ein Unfall dafür sorgt, dass sie nicht mehr richtig tanzen kann, ist sie vollends verzweifelt. Wie soll ihr Leben weitergehen, wenn der Sinn ihres Lebens nicht mehr vorhanden ist?

Ich muss anmerken, dass ich es gut finde, dass mal aus der Sicht eines Mädchens mit asiatischen Wurzeln erzählt wird, denn sie ist zwar weiß, aber trotzdem rassistischen Kommentaren ausgesetzt. Das Thema Rassismus wird gefühlvoll beleuchtet und wie man damit umgehen kann auch. Ich mochte, dass man nicht übermäßig viele schlimme Beleidigungen zu lesen bekommt, sondern durch die wenigen Kommentare und Taten der anderen schon weiß wie mies sich das anfühlt.

Während ich die Nebenfiguren wie Jude, Margot, Ethan und Co geliebt habe, weil sie einfach alle so unglaublich lieb und fürsorglich und zugleich witzig sind, hat Alina es mir alles andere als leicht gemacht. In zwei Dritteln des Buches kommt sie so unsympathisch rüber, dass man sie einfach nur schütteln möchte. Man will einfach, dass sie ihr negatives Gedankenkarussell verlässt und endlich nach vorn sieht. Sie kommt wirklich sehr egoistisch rüber und das kann man dann nicht mehr mit der Pubertät abharken, denn die anderen sind nicht so gemein. Ihr Wandel selbst findet erst im letzten Drittel des Buches statt, was mir etwas zu spät kam. Sich von jetzt auf gleich zu ändern statt in kleinen Steps, erschien mir leider unglaubwürdig.

Am Ende kommt natürlich alles genauso wie man es sich wünscht. Leider sind aber die Lösungen auch hier zu einfach, habe ich doch das Gefühl, dass die Botschaft ist, dass man auch mit miesem Verhalten an sein Ziel kommt.

Ansonsten spielen Ballett, Musical und Tanz eine große Rolle. Das muss einem bewusst sein. Die Passagen rund um die Tanzbeschreibungen lasen sich zwar durchaus faszinierend, aber hier hätte ich nicht so viele gebraucht.

Fazit: Ideal für junge Menschen, die nach einem Schicksalsschlag neu anfangen müssen. Trotz einiger Kritikpunkte spreche ich eine Empfehlung aus, denn gut lesen ließ es sich allemal.

Bewertung: 3/ 5 Sternen