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Samstag, 2. September 2023

Rezension Yeva Skalietska

"Ihr wisst nicht, was Krieg ist" von Yeva Skalietska


Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (2. November 2022)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 342628622X
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426286227
Originaltitel ‏ : ‎ Yeva's Diary

Inhaltsangabe:

Yeva Skalietska ist ein ganz normales zwölfjähriges Mädchen aus dem ukrainischen Charkiw, als der Angriff der russischen Armee am 24. Februar 2022 ihrer Kindheit, wie sie sie kannte, ein brutales Ende setzt. Fortan bestimmen die Kriegsgeschehnisse ihren Alltag, hat Yeva Angst um ihr Leben und das ihrer Familie und Freunde. Ihre Kriegserfahrungen hält Yeva fest in einem Tagebuch, in das sie jeden Tag schreibt.

Autoreninfo:

Yeva ist ein zwölfjähriges ukrainisches Mädchen, das bei ihrer Oma in Charkiw nahe der russischen Grenze aufwuchs. Yeva liebt Sprachen, Bowling, Malen und Klavierspielen. 2022 erlebte sie in ihrer Heimatstadt den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und beschloss, ihre Erlebnisse in einem Kriegstagebuch festzuhalten. Die englische Nachrichtensendung Channel 4 News berichtete über sie und ihr Tagebuch sowie ihre Flucht aus der Ukraine. Ihre Geschichte ging daraufhin unter dem Hashtag #Yevasdiary viral. Mittlerweile leben Yeva und ihre Großmutter in Dublin.

Meine Meinung:

Titel: Wie ist es, wenn plötzlich Krieg ist?

In der heutigen Zeit fällt es schwer sich Krieg überhaupt vorzustellen. Das ist doch alles lange her. Das passiert doch nicht nochmal. Doch dann am 24. Februar 2022 beginnt der Krieg in der Ukraine, näher dran als man denkt.

Yeva beginnt ihr Tagebuch an ihrem zwölften Geburtstag, am 14. Februar 2022, als die Welt noch in Ordnung ist. Doch wie fühlt es sich an, wenn das Leben kurze Zeit später eine ganz andere Wendung nimmt?

Das Besondere an diesem Kriegstagebuch ist wohl, dass es eben aus einer Zeit stammt wo es soziale Medien und Handys gibt. Man kann immer in Kontakt stehen und ist sehr gut informiert. Doch hilft das wirklich oder schürt es nur viel mehr die Angst?

Die ersten Bombennächte und die Flucht werden sehr authentisch dargestellt. War Yeva mit ihrer Oma früher als Touristin im Land unterwegs, ist sie von heute auf morgen Flüchtling, ohne dies je gewollt zu haben.

Auch wenn den beiden recht schnell die Flucht gelingt, so bleibt das Erlebte im Kopf und auch die Angst was mit Verwandten und Freunden geschieht, bleibt präsent. 

Und in jeder Zeile spürt man wie wichtig die eigene Heimat ist. Natürlich ist es gut sein Leben gerettet zu haben, aber dass dies erst gar nicht nötig ist und die eigene Heimat nicht bedroht ist, wäre doch so viel schöner.

Gut fand ich, dass trotz allem eben auch immer wieder Alltägliches mit dabei ist. Was wird gegessen, was dient zur Ablenkung und wie gehen die Leute miteinander um.

Spannend war zudem die Einstreuung von Schlagzeilen aus der Presse Tag für Tag.

Fazit: Ein intensiver Einblick in etwas, dass man nicht selbst erleben möchte und dennoch ist es so wichtig, um zu verstehen, dass es um mehr geht als höhere Gaspreise in Deutschland oder ähnliches. Lesenswert!

Bewertung: 4/ 5 Sternen