Nr. 1: "Schicksalssterne" von Sarah Lark
Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Lübbe; Auflage: 1. Aufl. 2020 (28. Juli 2020)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785726821
ISBN-13: 978-3785726822
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Inhaltsangabe:
Hannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen
Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine
gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, wo sie eine
Pferdezucht aufbauen wollen. Doch bei Kriegsausbruch werden sie der
Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander
interniert. Nur der Einsatz der jungen Wilhelmina rettet das Gestüt.
Aber der Preis dafür ist hoch und nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie
es war ...
Autoreninfo:
Lange arbeitete Sarah Lark als Reiseleiterin und kam dabei naturgemäß
viel in der Welt herum. So entdeckte die 1958 in Bochum geborene Autorin
ihre Liebe zu Neuseeland. Und irgendwann kam sie dann auf die Idee,
ihre Faszination für dessen grandiose Landschaften in Worte zu fassen.
Mit ihren fesselnden Neuseeland- und Karibikromanen wurde Sarah Lark zu
einer Bestsellerautorin, die auch ein großes internationales
Lesepublikum erreicht.
Nach ihren fulminanten Auswanderersagas
überzeugt sie inzwischen auch mit mitreißenden Romanen über Liebe,
Lebensträume und Familiengeheimnisse im Neuseeland der Gegenwart. Sarah
Lark ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin,
die in Spanien lebt. Doch auch historische Romane, die nicht in
Neuseeland spielen, gehören zu ihrem Repertoire. Diese veröffentlicht
sie unter dem Pseudonym Ricarda Jordan.
Meine Meinung:
Titel: Auf dem Rücken der Pferde...
In
der aktuellen Lage, wo Reisen in die meisten Länder der Welt undenkbar
ist, wollte ich mich einfach mal nach Neuseeland träumen und da erschien
mir der neue Roman von Sarah Lark genau der Richtige.
In
der Geschichte geht es um die junge Jüdin Mia, die sich in den
schneidigen Julius 1910 in Hannover verliebt. Doch die Zeiten sind nicht
die besten für eine solche Verbindung. Kurzum entscheiden sie sich nach
Neuseeland zu gehen, um Pferde zu züchten. Werden sie dort ihr Glück
finden und vom Krieg verschont bleiben?
Der
Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht und ich konnte mir vor
allem die Landschaft richtig gut vorstellen. Man lernt die handelnden
Figuren sehr gut kennen.
Ein
beobachtender Erzähler führt durch die Geschehnisse und gibt dem Leser
die Möglichkeit die dargestellte Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven
zu erleben, denn mal begleitet man das junge Paar und mal auch andere
Figuren, ohne das man erfährt was mit den bereits aufgetauchten
Charakteren zur selben Zeit geschieht.
Leider
widmen sich die ersten hundert Seiten sehr stark den Pferden und alles
um die Protagonisten läuft zu harmonisch, so dass es hier ein wenig an
Glaubwürdigkeit gefehlt hat, aber das änderte sich im Verlauf der
Geschichte. Mein gewünschtes Drama bekam ich dann letztendlich doch
noch. Und ich lese sehr gern etwas über Pferde, weil ich diese Tiere
immens mag, hier hatte es aber an manchen Stellen Fachbuchcharakter, was
mich dann persönlich etwas gelangweilt hat.
Mein
Lieblingsfigur ist Mia Gutermann, einfach weil sie nicht nur
selbstbewusst ist und weiß was sie will, sondern auch in schweren Zeiten
in der Lage ist sich durchzubeißen. Solche starken Frauencharaktere mag
ich sehr. Ich weiß nicht, ob ich das alles so gekonnt hätte wie sie es
tut.
Julius
von Gerstorf hätte ich sehr gern in aller Regelmäßigkeit geschüttelt,
was wahrscheinlich auch von der Autorin beabsichtigt war. Er ist zwar
ein liebenswerter Mensch und tut beinahe alles für seine Liebe, aber er
lässt sich zu sehr von anderen Menschen leiten als eigene Entscheidungen
zu treffen.
Wilhelmina
mochte ich zu Beginn eigentlich gern, da sie einem Leid tut und sie
trotz aller Umstände versucht etwas aus ihrem Leben zu machen. Nur wie
sie es anstellt, das hat mich dann sehr geschockt und abgestoßen.
Während
mir das Drama in der Mitte unfassbar gut gefallen hat, muss ich
gestehen, dass Beginn und Ende eher schwach waren. Zum Schluss fügte
sich alles viel zu gut, was leider wieder dazu führte, dass es mir etwas
unrealistisch erschien.
Fazit:
Es ist in jedem Fall ein Schmöker, den man nur so wegsuchtet und Lark
Fans werden auf ihre Kosten kommen. Neulingen rate ich jedoch eher zur
"Weiße Wolke"- oder "Kauri"- Trilogie.
Bewertung: 3/ 5 Sternen